Beate Morgenstern - Der gewaltige Herr Natasian

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Sieben Jahre sind es her, seit Ralja am 11. September 2001 ein letztes Lebenszeichen nach Deutschland schickte. Es war eine Ansichtskarte vom World Trade Center. Die vereinbarte Zeit des Schweigens ist abgelaufen. Nun darf erzählt werden, wie ihre verhängnisvolle Geschichte an einem Juniabend 1989 im Club der Kulturschaffenden Berlin-Mitte begann, als sie sich mit Schriftstellerkollegen zum Stammtisch traf und die Kulturschaffenden in die Fänge des gewaltigen Herrn Natasian gerieten. Die Begegnung bleibt nicht ohne Folgen. Nicht für die Dreizehn und möglicherweise auch nicht für die inzwischen längst vergangene deutsche Kleinrepublik, die sich Sozialistische Räterepublik Nemezien nannte. Der Roman ist eine Verbeugung vor dem Dichter von «Meister und Margarita» Michail Bulgakow.

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Schon war die Zigarette in Brand gesteckt. Was man allgemein als Zeichen sah, zu den Rauchutensilien zu greifen. Da war nun kein Gedanke mehr an Rücksicht auf Irminhild, die den Geruch verabscheute. Sicher schon im Gedanken an den Gestank, der ihrem schwarzen Haargelock entweichen und ihr in die Nasenlöcher steigen würde, wenn sie nachts ihren Kopf bettete. Bekanntlich ihr Schlaf leicht zu stören, würde sich vermutlich nun gar nicht einstellen. Schnell wären einzelne Gesichter im Nebel verschwommen, hätte nicht Lothar, auf einen Wink Irminhilds hin, ein Fenster aufgerissen. Da man zu rauchen angefangen habe, räumte Lothar ab. Trotz Ottilie, der Langsam-Esserin.

Paule Berlins zahnarmer Mund hielt nun ein schwarzes aus Frankreich stammendes Zigarillo. Die weiße Asche am Ende wuchs wie stets, brachte es auf eine beträchtliche Länge. Manchmal streifte Paule das helle, leichte Röllchen ab, bevor es sich von selbst löste und auf seine Hose oder wo auch immer hin entschwebte. Hatte man gerade nichts Wichtiges vor, blieben die Augen der Übrigen an Paules Zigarillo hängen, um zu beobachten, wann und ob das Röllchen, so ungemach, abfiel. Auch der eloquente Axel Harder von Sinn und Wahn war sehr nachlässig in Beachtung der Ascheabfälle. Es schloteten außer ihm Paule und die Sawatzky, die Dramatiker Karge und Scherzer, der spanischblütige Federico Grosse sowie der dünne Dichter Dieter Kerschbaumer. Der Jubilar hatte dieses Laster lange schon abgelegt, betrachtete mitleidig lächelnd seine KollegInnen, die diesem völlig ausgeliefert waren, und sah freundlich auf die, die es lassen konnten wie er, wozu der junge Dichter Schulz gehörte. Walja rauchte nicht, da der Qualm ihrem schwachen Magen nicht bekam. Hingegen war Ottilie Nichtrauchen Passion.

Lothar versorgte seine Gäste je nach Wunsch mit Wein oder Krimsekt. Der dünne Dichter Kerschbaumer beließ seinen Flachmann im Jackett und lebte ein paar Stunden gesünder.

Neulich!, sagte Federico Grosse mit wohllautender Stimme bei geringem sächsischem Anflug der Sprache, was ihn so sympathisch machte. Er reckte sich ein wenig, weshalb er fast überhaupt nicht klein erschien. Seine großen, ein wenig zum Basedowschen neigenden blausamtenen Augen öffneten sich noch ein wenig mehr im Erinnern daran, was ihm begegnet war und er nun erzählen wollte, und auch seine Lippen öffneten und spannten sich nun wieder fast bis in seine Gesichtsmitte. Unser nemezisches Telefonnetz, ihr wisst ja, sagte er.

Es ist ständig am Zusammenbrechen, bestätigte Axel Harder. Du schreist und der andere schreit. Stimmen wie aus dem Orbit!

In den Staaten dagegen!, sagte Iris Sawatzky, die ihrer jüdischen Verwandtschaft wegen eher in die USA als nach Deutschland reiste. Es ist einem im ersten Augenblick direkt peinlich, wie nahe einem die Stimme des anderen ist, als würde man jemanden in den Gehörgang hineinkriechen. Ihr rechter Zeigefinger vollführte eine Spiralbewegung, während ihr großer, blasser Mund sich vor tiefem Ekel verzog.

Unseres hat außerdem die Eigentümlichkeit, dass man in fremde Gespräche hineingerät! Federico ließ sich den Gesprächsfaden nicht aus der Hand nehmen.

Man nickte in Gedanken an eigene Erlebnisse.

Bevor ein anderer seine Story zu dem Thema erzählen konnte, fuhr Federico fort: Neulich bin ich in das Gespräch zweier Damen geraten, die sich über ihre Haartracht und ihren Frisör unterhielten. Eine sehr spannende Angelegenheit, wie ihr euch vorstellen könnt. Ich ... , sein Bauch schütterte und aus seinem Mund drangen fröhlich laute Geräusche, ich, also, ich konnte mich nicht enthalten, ich fing an zu bellen.

Ein Wuff ertönte, noch zwei, drei Wuffs folgten ihm. Man schaute: Natürlich, der junge hochbegabte Schulz war es, der mit seinen Sketchen als Alleinunterhalter auftrat und sich deshalb im steten Clinch mit den aufsichtshabenden, besser wissenden Behörden befand.

Wuff-wuff. Jetzt bellte auch Federico Grosse. Du kannst es besser, gab er dann dem jungen Schulz neidlos zu.

Kaum hatte er den Satz zu Ende gesprochen, konnte Axel Harder nicht widerstehen, öffnete seinen Mund und kläffte überaus lebensecht. Daraufhin musste es der dem Heiteren zugetane Gunter Scherzer dem Chefredakteur von Sinn und Wahn nachtun, woraufhin sein bitter gewordener Freund Karge ebenfalls eine Talentprobe gab. Woraufhin Dieter Kerschbaumer in hohen Tönen jaulte und alle mit Verwunderung auf den sonst so stillen dünnen Menschen sahen. Sein schiefeckiges Gesicht bekam einen lausbübischen Ausdruck, und man lauschte ihm, der einen einsamen, mit Hingabe den Mond anheulenden Wolf abgab. Woraufhin die übrigen im CdK versammelten Gäste - wenige waren es nur - sich erstaunt nach der Ursache solchen Jammers umschauten, ohne ihn genau orten zu können, da Kerschbaumer schnell seinen Mund schloss.

Vorzüglich, sagte der Jubilar Heil, mit seinem wunderbar weisen Lächeln.

Kindergarten!, brummte Iris Sawatzky, schüttelte den Kopf. Irminhilds Miene blieb reglos.

Wuff-wuff!, kläffte nun auch Walja. Man schaute am Tisch betreten. Walja hatte mal wieder den Zeitpunkt verpasst. Doch Ottilie Ehrlicher, Frauenrechtlerin unter anderem und, wie bekannt, gerechtigkeitsliebend, sprang Walja bei. Du musst noch ein bisschen üben, sprach sie mütterlich und ließ ihre Ohrgehänge klimpern.

Kater Kasimir war schon beim ersten Laut von Waljas Füßen weg an übrigen Beinpaaren vorbei in den Raum gesprungen, starrte die wild gewordene Meute an, gebuckelt, mit zuckendem sich aufplusterndem Schwanz und wilden bernsteingelben Augen. Er bleckte die Oberlippe und fauchte. Katzen mögen im allgemeinen Hunde wohl aus einem Missverständnis ihrer Körpersprache heraus nicht. Kasimir aber war ein Hundehasser, was auf ein tief greifendes Erlebnis in der Vor-Lorhar-Zeit schließen ließ. Lothar war Zeuge geworden, wie Kasimir in der Straßenbahn mehrere Male aufsprang, um in die Schnauze eines fassungslosen Schäferhundes zu beißen. Bis dahin hatte Kasimir gegenüber Hunden in der Straßenbahn nur deutlich seinen Platz behauptet. Seither fuhr Lothar mit einem Auto der Marke Trabant zur Arbeit, zunächst von seiner Tochter geborgt, später für viel Geld aus dritter oder fünfter Hand erstanden, weshalb Kasimir die Begegnung mit Hunden erspart blieb. Lothar, bis dahin dem Alkohol leicht zugeneigt wie manch anderer im Gastgewerbe, enthielt sich nun strikt aller Schnäpse, Biere und Weine. (In der SRR Nemezien herrschte ein rigides Nullkommanull- Promille-Gebot.)

Und da war auch schon Lothar neben dem Kater, hob den schweren Kerl hoch, kraulte ihn und schrie mit hochrotem Kopf: Ich schmeiß euch alle raus!

Der eloquente Axel Harder zog die Mundwinkel nach unten, ließ seinen Unterkiefer hängen, was seinem Adlergesicht eine erschrockene, leicht entenhafte Note gab. Es war die Miene der Selbstkritik. Wortlos tiefste Reue zu zeigen, war eine unschätzbare Fähigkeit in einem Regime, in dem man zu Kritik und Selbstkritik stark angehalten war. Die allmächtige Partei reichte nach Selbstkritik und auferlegter Buße in der Regel versöhnend-mütterlich die Hand, was die wenigen religiösen Menschen im Lande an Gepflogenheiten in ihrer eigenen Mutter Kirche erinnerte. Axel Harder war wirklich für die Leitung seiner Zeitschrift begabt.

Die Kritik wiederum, den anderen Teil des nemezischen Gebots, übernahm Paule Berlin, während sich Federico vor Lachen die Tränen aus den Augen wischte. Lothar, mümmelte Paule fast unhörbar, nahm sein Zigarillo aus dem Mund, woraufhin wieder ein weißes Ascheröllchen auf den Tisch entschwebte, und sagte dann laut: Erziehe deinen Kater zur Toleranz!, wobei er hinter seinen Brillengläsern zwinkerte.

Lothar wiegte seinen runden dschingiskanischen Paul-Wegener-Kopf, riss fröhlich seine hellbraunen kleinen Augen auf. Die Forderung gerecht, doch unerfüllbar.

Friedliche Koexistenz zwischen Hund und Katz, ja? Ein Gebot, vor dem wir nicht länger unsere Augen verschließen wollen, ja? Das Letzte nun Federico Grosse mit Fistelstimme in feinstem Leipziger Sächsisch gesprochen im Angedenken an den ersten großen, verkannten und unbeliebten Führer der SRR Nemezien, der seinem verschwenderischen Nachfolger noch eine ausgeglichene wirtschaftliche Bilanz hinterlassen haben soll. (Wir hatten, ökonomisch gesehen, mit dem saarländischen Westimport weniger Glück, als wir meinten.)

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