Beate Morgenstern - Jenseits der Alle

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Ungewöhnlich ist an diesem Band, dass keine der Geschichten aus der Ich-Perspektive erzählt wird und dass die Autorin eigene Lebensprobleme, Konflikte, an denen sie selbst beteiligt ist, ausspart. Sie erzählt von Menschen, und gibt dem Leser mit detailgenauen stimmigen Beobachtungen deren Portrait.

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Beate Morgenstern

Jenseits der Alle

Alltagsgeschichten aus der DDR

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Inhaltsverzeichnis Titel Beate Morgenstern Jenseits der Alle - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Beate Morgenstern Jenseits der Alle Alltagsgeschichten aus der DDR Dieses ebook wurde erstellt bei

Renzonis neunzigster Geburtstag

Das Mädchen Mirka

Jenseits der Allee

Der Anruf

Unerwartet

Übereinkunft

Herr in Blassblau

Im Spreekahn

Ein gutes Mädchen

Von der anderen Seite

Gemüse-Erna

Bruno

Ich kenne keinen Siggi

Glatteis

Impressum neobooks

Renzonis neunzigster Geburtstag

Renzoni wurde wach mit einem leisen, tränenlosen Weinen. Niemand war zu seiner Geburtstagsfeier gekommen. Selbst seine Mutter erhob sich bekümmert und mit einem Blick des Vorwurfs von der festlichen Tafel und ging schweigend aus dem großen Saal. Nun saß er allein an der Stirnseite, die Tischtücher furchtbar weiß, Leichentücher. Nirgends eine Blume. Ein grünes Blatt schwebte auf die Mitte der Tafel. Als er aufstand, um es zu berühren, war es ein schwarzer Fleck, der sich immer mehr vergrößerte und ihm Angst einflößte, je länger er hinschaute.

Langsam öffnet Renzoni die Augen. Er sieht auf den kleinen Kalender über der Marmorplatte des Waschtisches, einziger Schmuck an den nackten, beinahe schwarz glänzenden Wänden, von denen die Leimfarbe längst abgeblättert ist. Das Kalenderblatt zeigt den 21. August. Renzoni nimmt die Zahl langsam in sich auf und spürt Erleichterung. Alles ist noch vor ihm. Später wird er das Blatt abreißen, und der Tag, auf den er eine ihm sehr lang erscheinende Zeit hingelebt hat, beginnt sich zu vollenden. Als die Zeit erfüllet war ...

Gäste werden kommen. Eltern schicken ihre Kinder mit Blumen, manche steigen selbst die schmalen Holztreppen zu ihm herauf. Auch ein paar Alte. Keiner aber so alt wie er. Alle zehn, zwanzig Jahre jünger. Die Stadtverwaltung von Gottshut entsendet Gratulanten. Schon lange gab es keinen neunzigsten Geburtstag in der Stadt. Die Bürger von Gottshut rechnen es sich zur Ehre an, einen neunzigjährigen Jubilar unter sich zu haben.

Und wenn sie sich irren? Wenn sie erst morgen kommen? Ein kleiner Fehler ... Wie leicht kann so etwas geschehen.

Aber da ist Frau Rüger, die jeden Morgen an seine Tür klopft, um nach ihm zu sehen. Er wird sich feierlich hinsetzen und sagen: Frau Rüger, tun Sie mir die Ehre, trinken Sie ein Gläschen mit mir.

Aber Herr Renzoni, so früh am Morgen, und plötzlich wird sie anfangen zu kreischen und die Hände zusammenschlagen: Um Gottes willen, Herr Renzoni. Ihr Geburtstag! Sie haben Geburtstag heute!

Renzoni lächelt zufrieden. Nein, sein Geburtstag wird nicht vergessen.

Er richtet sich im Bett auf, langsam, vorsichtig, schiebt seine Beine seitwärts aus der Decke und dreht sich. Eine Weile bleibt er auf der Bettkante sitzen. Er gibt acht, dass er nicht das Gleichgewicht verliert und unversehens auf den Boden fällt. Er käme von allein nicht wieder hoch und müsste warten, bis Frau Rüger ihm den Kaffee brächte. Renzoni versucht, seine Gedanken zusammenzuhalten.

Unglaublich, wie viele Dinge der Mensch mit dem Kopf regeln kann. Selbst seine dummen, alten Beine kann er regieren. Aber schwierig ist es, weil die Gedanken immer wieder auseinanderflattern.

Renzoni setzt alle Kraft daran, sich auf den Tisch zu konzentrieren, der nahe am Bett steht. Schließlich ist er mit der linken Hand an der Tischkante angelangt und greift nach ihr. Dann steht er. Seine gekrümmte, magere Gestalt schwankt leicht. Er stützt sich voll auf den Tisch und wartet, bis der Schwindel nachlässt. Geschafft.

Er umklammert eine Stuhllehne, gleitet an ihr entlang, fasst nach dem nächsten Stuhl, den er nur noch leicht berührt. Dann lässt er ihn los. Renzoni geht zwei Schritte ohne jeden Halt, legt prüfend die Handfläche auf die Marmorplatte der Waschkommode, aber er braucht die Stütze nicht. Er gießt Wasser aus der bereitstehenden Kanne in das angeschlagene Porzellanbecken, taucht seine Hände ein und schöpft Wasser, das er sich über das Gesicht laufen lässt, spült den Mund aus, versucht das Wasser in den neben der Kommode stehenden Eimer zu kippen, gibt es aber sogleich wieder auf. Seine Greisenarme halten das schwere Porzellan nicht mehr. Außerdem - heute braucht er seine Kraft für Wichtigeres.

Eine Viertelstunde später ist er - bis auf das Jackett - vollständig angezogen. Er bückt sich und holt aus dem kleinen Vorratsschränkchen die Marmelade. Zufrieden betrachtet er die zahlreichen bunten Likörflaschen in einem offenen Karton. Wie auf einem Tablett kann er sie mit einem Griff aus dem Schränkchen nehmen und seinen Besuchern servieren.

Er ist kein Trinker. Die Flaschen sind ihm in den letzten Jahren geschenkt worden. Er bietet seinen Gästen an, trinkt dann auch ein Gläschen mit. Aber allein ... Renzoni ist an Disziplin gewöhnt.

Nun stellt er auch die Margarine auf den Tisch. Dann drückt er ein halbes Brot an sein Hemd und schneidet sorgfältig oder einfach nur langsam eine Scheibe ab. Von der Anstrengung erschöpft sitzt er eine Weile still da. Dann erinnert er sich, dass er noch das Jackett anzuziehen hätte, erhebt sich mühsam und fährt in die Ärmel. Genussvoll setzt er sich wieder auf seinen Stuhl.

Jetzt endlich hat Renzoni sein morgendliches Pensum Arbeit hinter sich gebracht. Wenn der Tag doch gleich im Lehnstuhl anfinge, das wäre einfacher. Aber dann würde er sich gar nichts mehr abverlangen, und das ist sehr schädlich. Schließlich wird man ja nicht von selbst neunzig, und er hätte den heutigen Tag sicher nicht erlebt, gäbe er dem Drang nach Bequemlichkeit nach.

Schon der Lehnstuhl ist ein Eingeständnis an sein Ruhebedürfnis. Aber er empfand es doch als sehr blamabel, als er, vom Schlaf übermannt, zur Seite gesackt und vom Stuhl gefallen war, direkt neben den kleinen eisernen Ofen. Von dem lauten Fall erschreckt, kam die Nachbarin angelaufen, schrie und zeterte, während er am Boden lag und nicht wusste, was geschehen war. Dass er sich nicht ernsthaft verletzt hatte, nicht von dem Fall und nicht am heißen Ofen, hielt er für Schicksal.

Herr Renzoni, danken Sie Gott, beschwor ihn Frau Rüger. Nehmen Sie's als SEINEN Fingerzeig und siedeln Sie um, in ein Altersheim. Ich bitte Sie.

Ihm wurde ganz dumm von soviel Gerede. Dann schleppte sie den Lehnstuhl an und befahl ihm, sich tagsüber hineinzusetzen, damit sie nicht soviel Scherereien mit ihm hätte. Er musste nachgeben.

Frau Rüger ist ein rechthaberisches Frauenzimmer. Nachdem ihr Mann gestorben war, ein schwächlicher Mann, bekehrte sie sich zur Religion. Sie ließ es aber dabei nicht bewenden, sondern schwatzte auch ihm dauernd vom nahen Ende etwas vor und von den schönen Möglichkeiten im Jenseits, die er hätte, wenn er sich dem HERRN anvertraute. Natürlich, ihr saß der Schreck über den schnellen Tod ihres Mannes in den Gliedern. Bei aller Courage in Fragen des täglichen Lebens, eine Frau braucht ihre moralische Stütze. Aber dass sie nun ihn in ihren Himmel befördern will, wohin der eigene Mann nach ihrem Glauben nicht mehr gelangen kann, tot und ohne Möglichkeit zur Buße und nicht fähig, die ewige Seligkeit zu erlangen, das ist ihm doch zu viel. Wie stellt sie sich das eigentlich vor? Dass sie dort wieder in einem Haus nebeneinander leben, womöglich auch in einer ausgebauten Dachwohnung wie im Diesseits, weil die Plätze knapp geworden sind? Ihm wäre es schon recht. Aber die Religion hat sich überlebt. Daran ist nichts zu ändern, auch wenn sie hier in Gottshut, dieser Bastion des Pietismus, fester daran glauben als anderswo. Sollen sie nur. Er ist Realist und hält es mit dem Fortschritt. Die Wissenschaft ist etwas, woran man sich orientieren soll. Wenn er sein Leben noch einmal beginnen könnte, würde er Physiker. Oder Chemiker. Nie wieder Pianist.

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