Beate Morgenstern - Jenseits der Alle
Здесь есть возможность читать онлайн «Beate Morgenstern - Jenseits der Alle» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Jenseits der Alle
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Jenseits der Alle: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Jenseits der Alle»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Jenseits der Alle — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Jenseits der Alle», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Auch zur Nachbarin kommt selten Besuch. Dabei hat sie einen Sohn und Enkel. Aber der Sohn zog aus dem kleinen Gottshut weg. Was soll ich in dem Nest, hat er zur Mutter gesagt. Frau Rüger kränkt sich, er ist ihr Einziger. Und wegen ihres lärmigen Wesens wurde sie auch nicht warm mit den stillen, trotz ihrer äußeren Freundlichkeit ein wenig hochmütigen Einwohnern, die auf ihre zweihundertfünfzigjährige Geschichte stolz sind. Einige leiten sich noch von den wegen ihres Glaubens aus Böhmen und Mähren vertriebenen Gründern ab. Die Nachbarin aber ist eine Zugezogene wie auch Renzoni. Dennoch passt er mehr hierher, und er muss nicht um die Gunst der Alteingesessenen besorgt sein, die ohnehin nicht zu erbetteln ist oder sich verdienen lässt.
Jetzt braucht die Nachbarin ihn, den alten Mann, so allein ist sie, und vor Jahren konnte sie sich nicht genug über den vornehmen Klavierklimperer mokieren. Die Demütigungen an der gemeinsamen Wasserstelle im Flur sind bis heute nicht vergessen. Aus ihrem Mund ergoss sich oft ein Schwall von Beleidigungen gegen ihn, dessen Kammer der Nachbarin noch gut zu ihrer Wohnung gepasst hätte. Aber er wusste sich auf seine Weise zu wehren, mit kühler Geringschätzung. Er ließ sie auf dem Flur stehen und verschwand wortlos mit der vollen Porzellankanne in seiner Kammer. Immer allerdings hielt er die Formen der Höflichkeit ein. Sein Gruß zum Morgen blieb nie aus. Und sie lernte, an die Tür zu klopfen und auf Antwort zu warten, ehe sie die Kammer betrat, um gegen ein geringes Entgelt bei ihm sauber zu machen.
Nach dem Tode ihres Mannes veränderte sie sich sehr. Sie musste ihn sehr gebraucht haben, diesen stillen unscheinbaren Menschen. Renzoni sah zu, wie sie begann, sonntags in die Kirche zu gehen. Nicht in die der Einheimischen, sondern in die der Zugezogenen. Sie wurde älter, und ihr Gezeter verlor an Kraft. Schon freute es ihn, wenn sich ihre schrille Stimme einmal vor Wut überschlug. Aber auch dann hatte sie nicht mehr die Ausdauer der jungen Frau, als die er sie kennengelernt hatte. Sie hörte mit einem Mal auf, seufzte und beklagte sich weinerlich bei ihrem Gott über das böse Schicksal, das er ihr zugeteilt hatte.
Die Sonne hat jetzt auf ihrer täglichen Runde das Zimmer des alten Mannes erreicht. Sie scheint in das kahle Fenster, auf das Gesicht Renzonis.
Die Nachbarin stößt die Tür auf. Sie trägt einen Kuchen, der etwas Schlagseite hat, in der Mitte brennt eine Kerze. Hinter Frau Rüger ist der Enkel zu sehen mit einem kleinen Strauß Rosen in der Hand.
Herr Renzoni! Ihre Stimme schnappt über vor Aufregung. Sie stellt den Kuchen auf den Tisch und beginnt zu schluchzen.
Renzoni steht langsam auf, würdevoll. Die Nachbarin hält den großen Mann, der von einem Windstoß umgeworfen werden kann, an den Händen. Dann küsst sie diese Hände. Renzoni sieht verwundert auf die runde kleine Frau mit den noch beinahe schwarzen Haaren und dem flachen, von Faltenfäden durchzogenen Gesicht. Er streicht ihr behutsam über den Kopf. Aber, Frau Rüger.
Alle, die er erwartete, kamen an diesem Tage, und manche hat er seit Jahren nicht mehr gesehen. Die Nachbarin schaffte Eimer heran, für die vielen Blumen. Er bot von seinen Likörchen an und duldete nicht, dass jemand ablehnte. Die Nachbarin brachte die wenigen Briefe, die für ihn gekommen waren. Sie hatte alle für diesen Tag aufgehoben.
Im November fand ihn die Nachbarin still im Bett liegend. Er brauchte nie mehr aufzustehen und durfte es sich leisten, vom Leben auszuruhen.
Das Mädchen Mirka
Kazimirs plumper Syrena bremste und bog in einen ausgefahrenen Waldweg ein. Gerd und Elke fuhren ihm nach und sahen einen mit Grün überwucherten Holzzaun zu beiden Seiten des Weges, sonst deutete nichts auf ein abgeschlossenes Grundstück hin. Rechts begrenzten Laubbäume den Weg, Nadelwald schloss sich an, in dem vereinzelt Buchen und Birken wuchsen. Auf der anderen Seite lag eine große Wiese, das hohe Gras war an einigen Stellen niedergetreten oder vom Wind flach gedrückt. Weit hinten stand ein massives Haus, Fichten umrahmten das Dach und hoben sich dunkel vom klaren Herbsthimmel ab. Die hellen Fahrspuren im Rasen führten seitlich am Hauseingang vorbei und tiefer in den Wald hinein.
Der Syrena hielt unter einer Eiche in der Nähe des Hauses. Gerd stellte seinen olivgrünen Wartburg hinter Kazimirs Wagen. Kazimir ließ die Tür nach hinten fallen und sprang aus dem Syrena, hastig und übereifrig, wie Elke den hageren Mittfünfziger kannte. Dann kletterte etwas mühsam Kazimirs Frau aus dem unbequemen Fahrzeug. Ihr folgten die Dogge Ami und ein kleiner Junge mit auffällig blasser Gesichtsfarbe und hellen Haaren. Nachdem Kazimirs Frau ihr Seidenkleid geglättet hatte, ging sie mit dem Jungen ins Haus. Kazimir blieb stehen und sah voller Erwartung zu Elke und Gerd.
Hier kann man leben, nicht? sagte Gerd.
Elke lächelte. Wir sind doch noch gar nicht da. Komm. Kazimir wartet. Gerd gab ihr einen Klaps auf den Arm.
Sie stiegen aus und warfen mit genau abgemessenen Bewegungen die Türen zu. Kazimir begleitete sie in das Haus. Von einem großen Flur mit Steinfußboden gingen nach allen Seiten Türen ab. Der Flur war dunkel und kühl.
Frau Elke, wissen Sie, wo wir hier sind?
Nein. Immer wandte sich Kazimir an sie, wenn er etwas zu erklären hatte. Als ob es Gerd nicht gäbe. War es nur übergroße Höflichkeit und die sprichwörtliche Galanterie der polnischen Männer? Sie empfand Kazimir als einen liebenswürdigen, etwas komischen alten Herrn mit guten Manieren.
In einem Försterhaus. Eine Überraschung. Kazimir lächelte vergnügt, und die Furchen in seinem Gesicht vertieften sich.
Das ist großartig, sagte Gerd. Elke bestätigte es.
Wir wollen halten mit Freunden ein Picknick, erklärte Kazimir.
Sie sahen in einen Raum, der unbewohnt wirkte. Er schien nur zum Feiern benutzt zu werden. Außer zwei aneinandergestellten Tischen und Stühlen fiel zunächst noch ein Büfett auf. Ein Mann wollte gerade Stühle aus dem Raum tragen. Beim Anblick der neuen Gäste setzte er sie ab. Kazimir machte Elke und Gerd mit ihm bekannt. Elke bemerkte, dass der Mann ein nettes, bescheidenes Lächeln hatte.
In der großen, gefliesten Küche trafen sie auf Frauen, die mit den Vorbereitungen für das Picknick beschäftigt waren. Sie lachten, redeten sehr schnell miteinander und schienen in ihrem Element. Wieder beeindruckte Elke Kazimirs Frau, die eine wunderbare Stimme hatte, tief und ruhig, und der Klang blieb noch eine Weile im Ohr. Sie strömte sehr viel Ruhe aus, diese immer noch schöne, etwas massig gewordene Frau.
Neue Gesichter tauchten in der Küchentür auf, und die Frauen scheuchten schließlich Kazimir, Elke und Gerd nach draußen, wo inzwischen Campingtische und Stühle aufgestellt waren.
Elke setzte sich und wartete.
Gerd wanderte mit Kazimir auf und ab. Elke sah sein rosiges, rundes Gesicht mit den beinahe gelben, kurzen Haaren und den glänzenden kleinen Augen, die auf Kazimir starrten, bemüht, alles zu verstehen. Kazimir sprach um so schlechter Deutsch, je länger er redete. Seine Konzentration ließ nach. Gerd wirkte trotz seines gewölbten Rückens und des kleinen Bauchansatzes immer noch wie ein Junge. Und irgendwie sah sie in ihm auch den großen Jungen, der besessen war von der Arbeit, so wie wahrscheinlich als Kind vom Spiel.
Er nahm alle Angelegenheiten sehr ernst, und die Überlegenheit, die sie an anderen Männern beobachtete, schien ihm zu fehlen. Selbst wenn sie im Sommer für einige Wochen zum Heimaturlaub zurückkehrten und an ihrem See in Mecklenburg Urlaub machten, veränderte er sich kaum. Er saß stundenlang und angelte, während sie sich im Haus aufhielt, das sie sich vor einigen Jahren gekauft hatten. Er mochte es auch, wenn sie still neben ihm hockte. Dann war er sehr glücklich. Andererseits liebte er die Hektik, die sein Beruf als Journalist mit sich brachte.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Jenseits der Alle»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Jenseits der Alle» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Jenseits der Alle» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.