Beate Morgenstern - Jenseits der Alle

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Ungewöhnlich ist an diesem Band, dass keine der Geschichten aus der Ich-Perspektive erzählt wird und dass die Autorin eigene Lebensprobleme, Konflikte, an denen sie selbst beteiligt ist, ausspart. Sie erzählt von Menschen, und gibt dem Leser mit detailgenauen stimmigen Beobachtungen deren Portrait.

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Im Gegensatz zu Frauen anderer im Ausland eingesetzter Männer brauchte Gerd ihre Arbeit. In ihren Händen lag ein Teil der Organisation, und Gerd musste sich auf sie verlassen können. Die Angst vor großen Terminen verlor sie niemals völlig, und erst, wenn alles gut überstanden war, empfanden sie gemeinsam Erleichterung, ein Gefühl, das sie einander sehr nahe brachte.

Sie sah immer wieder neue Länder, neue Menschen, die sie ohne Gerd nie kennengelernt hätte. Seit einem Jahr lebten sie in Nairobi, selten hatten sie sich so wohl gefühlt wie dort. So störte es sie nicht, dass sie im Ausland nur die Sachbearbeiterin ihres Mannes war, obwohl sie ebenso wie Gerd studiert hatte. Auch wenn sie wieder nach Hause zurückkamen, blieb der Rangunterschied. Dann übte er eine Leitungsfunktion aus, während sie als Redakteur arbeitete. Das empfand sie als gerecht. Sie war stolz, seine Frau zu sein, und man wusste auch, wie viel von ihrer Arbeit abhing.

Kazimir winkte ihr zu. Mit der Hornbrille, den ständig erstaunten Augen, den fahrigen Bewegungen, der Unruhe, die von ihm ausging, erinnerte er sie an ihre Großmutter. In seiner eine Handbreit über die Knie reichenden Popelinehose erschien er ein klein wenig lächerlich.

Zwei jüngere Männer setzten sich an die Stirnseite des Tisches. Der eine hatte dichtes, zurückgekämmtes blondes Haar. Tiefe Falten standen senkrecht über der Nase. Sie erinnerte sich, er hatte bei der Begrüßung so nett gelächelt. Der andere war schmal, fast zierlich. Seine weit auseinanderstehenden Augen beunruhigten sie. Er sog an seiner Pfeife und warf dem anderen hin und wieder ein paar Worte hin.

Elke stand auf, lief ein wenig umher und setzte sich auf die Wiese. Gerd sah abwesend zu ihr herüber, einer der beiden Männer am Tisch fragte ihn etwas, und Kazimir übersetzte. Dann begannen sie ein Gespräch, an dem Gerd trotz seiner geringen Sprachkenntnisse teilnahm. Es schien sich zu einem der überaus ernsthaften Männergespräche auszuwachsen, die Elke kannte und die ihr das Gefühl gaben, das Funktionieren des Staates hinge einzig und allein von den, am Gespräch, Beteiligten ab.

Sie schloss die Augen und sah in die Sonne, die sich kreisend auf sie zu bewegte. Dann wurde das Kreisen langsamer und langsamer. Sie werden mich schon rufen, dachte Elke, und dann verdunkelte sich die Sonne. Sie öffnete die Augen. Es war der Schatten, den ein Kind warf. Ein Mädchen, kräftig und schmal, mit blonden Haaren, die in das dreieckige, gebräunte Gesicht fielen, und blauen Augenschlitzen, aus denen sie Elke aufmerksam und scheu betrachtete.

Elke lächelte probeweise.

Das Mädchen setzte seinen Weg über die Wiese fort, mit nachlässiger Anmut.

Die Ruhe wurde von den heiseren Schreien eines kleinen, stämmigen Jungen unterbrochen. Er lief an den Männern vorbei, einen großen Stock in der Hand und eine Uniformmütze auf dem Kopf, die ihm bis zur Nase hinunter hing. Sie schaukelte beim Laufen hin und her. Ihm folgte der blasse Junge. Er stimmte in das Geschrei des anderen ein.

Elke sah, wie die Männer in ihrem Gespräch innehielten und auf die beiden Jungen schauten, eine Bemerkung über sie machten. Dann lachten sie laut.

Auch die Jungen gehören schon zu dieser von Männern regierten Welt, dachte Elke und bemerkte die leichte Gereiztheit, die in ihrer Feststellung lag.

Die Frauen schafften Schüsseln und Teller aus dem Haus heran, verteilten sie über die Tische und setzten sich.

Gerd hielt den Platz neben sich für Elke frei. Na, wie geht's? sagte er gut gelaunt.

Elke nickte mehrere Male und brummte zustimmend. Selten war Gerd so gelöst wie jetzt, das gefiel ihr.

Jemand legte Gerd eine Pastete auf den Teller. Gerd machte Elke mit der Hand ein Zeichen. Schnell sah sie sich nach allen Seiten um und nahm sie auf ihren Teller.

Ein richtiges altes Ehepaar sind wir, dachte sie und lächelte vor sich hin.

Die Männer lobten das Essen. Auch Elke sagte etwas Freundliches.

Die Frauen freuten sich.

Sie blieben lange am Tisch sitzen. Eine Frau in engen Flanellhosen neckte Kazimirs Dogge Ami, der ständig Speichel aus dem hässlichen Maul tropfte.

Schließlich kugelte sie mit dem Hund über die Wiese.

Elke half den Frauen, den Tisch abzuräumen, dann setzte sie sich zu den Männern, die rauchten und träge in die Sonne blinzelten. Jeder war mit sich selbst beschäftigt.

Elke hörte auf das leise Rauschen der Bäume und fühlte sich leicht und klein werden, eins mit der Natur, aus der sie kam und in die sie wieder gehen würde, irgendwann, ohne Schmerz. Sie wunderte sich über die ihr fremden Gedanken. War sie müde geworden?

Sie war ganz in sich versunken, als das Mädchen sie berührte. In der Hand einen Strauß Wiesenblumen.

Dziekuje, sagte Elke. Sie blickte das Mädchen an und lächelte. Dann überlegte sie, was sie noch sagen könnte. Imie - Elke. Sie zeigte mit der Hand auf sich.

Das Mädchen verstand und nickte erfreut - Mirka.

Elke sah sie fragend an.

Das Mädchen zog sie an der Hand zu einer Sandfläche hin und schrieb mit den Fingern: Mirka.

Tak, tak, sagte Elke und lobte den Namen: Bardzo dobrze.

Mirka strahlte.

Nach einer Weile tauchte das Kind mit einem zweiten Blumenstrauß auf und gab ihn Gerd.

Danke, sagte Gerd und lächelte unbeholfen. Er behielt den Strauß eine Weile, bis sich Elke erbarmte und ihn aus seinen Händen nahm. Er schüttelte den Kopf. Kleine Mädchen müssen wohl immer Blumen pflücken? Erkundigte er sich.

Die meisten schon. Sie lachte ihn aus.

Kazimir stand auf. Frau Elke, wir werden alle in den Wald gehen. Sie auch?

Mirka sah Elke erwartungsvoll an.

Gerd nickte zustimmend.

Ja, selbstverständlich kommen wir mit, sagte Elke. Eine kräftige kleine Hand schlüpfte in die ihre. Sie wusste nicht, ob ihr das angenehm war. Lieber hätte sie die Hand wieder losgelassen.

Sie gingen hinter den Männern, bei denen auch Gerd war. Die zwei Jungen und eine der Frauen folgten ihnen.

Allmählich gewöhnte sich Elke an Mirkas Hand. Sooft sich Mirka auch bückte, um Blumen für einen neuen Strauß zu pflücken, immer wieder kam ihre Hand zurück in die von Elke.

Der Wald war dunkel und hatte sehr dichtes Unterholz.

Mirka bog vorsichtig die Zweige hinter sich zurück, damit sie Elke nicht ins Gesicht schlugen.

Die Männer und die Jungen schwärmten nach Pilzen aus. Aber es hatte lange nicht geregnet.

Plötzlich waren Mirka und Elke allein. Hin und wieder hörten sie die Jungen schreien. Überhaupt keine Pilze ... Wcale nie ma grzybow. Mirka schrie zurück. Nie ma grzybow. Keine Pilze.

Ihr zuliebe schaute Elke ab und zu auf den Boden und schüttelte dann bedauernd den Kopf. Nie ma grzybow, sagte sie.

Mirka freute sich. Sie hob einen Stock auf und schrie: Wcale nie ma grzybow, und schwang den Stock im Kreis herum.

Iih, sagte Elke, deutete auf ein Spinnennetz und schüttelte sich.

Mirka lachte. Sie sagte etwas, aus dem Elke entnahm, dass Mirka sie vor den Spinnen beschützen wollte. Und damit Elke es richtig verstand, liefen Mirkas kleine braune Finger krummbeinig an Elkes Arm hinauf. Elke zog ihre Schulter hoch und zeigte, wie sehr sie sich ekelte.

Mirka bog sich vor Lachen und hielt sich übertrieben den Bauch. Warte, sagte sie dann auf polnisch und grub mit den Händen eine Distel aus, die sich über dem Boden verzweigte, trug sie auf ihren Handtellern wie auf einem Tablett und überreichte sie Elke mit einer kleinen Verbeugung.

Dziekuje, sagte Elke.

Das Unterholz lichtete sich. Sie kamen in einen Birkenwald. Das Kind an ihrer Seite, die hellen, hohen Stämme, durch die die Sonne hindurchging, versetzten Elke in einen Traumzustand. Sie prägte sich das Bild ein und die Stille, die sie umgab, in der Angst, dass sie im nächsten Augenblick zerstört würde. Aber noch hielt die Stille an.

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