Beate Morgenstern - Der gewaltige Herr Natasian

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Sieben Jahre sind es her, seit Ralja am 11. September 2001 ein letztes Lebenszeichen nach Deutschland schickte. Es war eine Ansichtskarte vom World Trade Center. Die vereinbarte Zeit des Schweigens ist abgelaufen. Nun darf erzählt werden, wie ihre verhängnisvolle Geschichte an einem Juniabend 1989 im Club der Kulturschaffenden Berlin-Mitte begann, als sie sich mit Schriftstellerkollegen zum Stammtisch traf und die Kulturschaffenden in die Fänge des gewaltigen Herrn Natasian gerieten. Die Begegnung bleibt nicht ohne Folgen. Nicht für die Dreizehn und möglicherweise auch nicht für die inzwischen längst vergangene deutsche Kleinrepublik, die sich Sozialistische Räterepublik Nemezien nannte. Der Roman ist eine Verbeugung vor dem Dichter von «Meister und Margarita» Michail Bulgakow.

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Im Club hatte man auch Kontakt zu anderen Kultur- und Kunstschaffenden, doch eher nebenher, es sei denn, Paule befand sich ganz allein am großen, niedrigen Tisch und ihm war nach Gesellschaft zumute. Dann machte er jemandem ein freundliches Zeichen mit der Hand, Platz zu nehmen. Sobald sich jedoch weitere Mitglieder der Stammtischrunde einfanden, ging die Unterhaltung an dem Eingeladenen vorbei, weshalb der sich bald mit schiefem Lächeln verabschiedete.

Obwohl Irminhild zum inneren Kern des Stammtisches zählte, war sie höchst selten anwesend. Arbeitsrhythmus wie Gemütsdüsternis ließen nicht zu, dass sie aus dem Haus ging. Meist war sie angerufen worden und fest verabredet.

Diesen Abend gab es einen Anlass, weshalb sich Irminhild mit Walja auf den Weg gemacht hatte: Peter Heil, der Intendant, war 65 geworden. Ehrungen durch seine Mitarbeiter hatte er sich entzogen, der Ehrung durch höchste Instanz hätte er sich zwar nicht entziehen können, doch es war ihm keine in Aussicht gestellt. Verdienstvollen Schriftstellern wurde zu solchen Anlässen mitunter im Verband ein kleiner Empfang bereitet, zu dem sich mindestens bei der Alten Dame, deren Zweitadresse nun der Dorotheenstädtische Friedhof war, Genosse Nager vom Politbüro eingefunden hatte. (Ihre Adlershofer Wohnung wird noch heute von der Akademie der Künste erhalten.) Peter Heil hatte sich zum Geburtstag nach Schierke im Harz verzogen. Doch Ottilie Ehrlicher, unter anderem mit einem starken Empfinden für Geburts- und Ehrentage begabt, hatte darauf gedrungen, dass man sich nach seiner Rückkunft um ihn versammelte. Und was Ottilie in die Hand nahm, erledigte sie gewissenhaft und gründlich. Sie hatte, wie gesagt, mit sich gerungen, ob sie den Übersetzer von Meister und Margarita einladen solle, ob er zum inneren Kreis gehöre, sich dann aber entschieden, dass sie es nicht tun werde. Eine Rolle mochte spielen, dass der Übersetzer, seitdem beim großen Bruder die Ära Glasnost und Perestroika eingeläutet war, seine Gesprächspartner mit laut ratternden Schimpfkanonaden über nemezische Verhältnisse überschüttete und seinem jeweiligen Gegenüber bloß noch ein beifälliges Nicken zugestand. Mit einem Wort, der so namhafte Übersetzer lief Amok, weshalb er sich wenig für eine Geburtstagsrunde eignete. Für eine Einladung des Dichters Kerschbaumer hatte sich Ottilie nach einigem Abwägen entschieden in der Meinung, schaden könne er nicht. Vielleicht hatte sie sich auch dankbar seiner frühen Gedichte erinnert, die für sie Anfang der 60er Jahre die Andeutung eines Aufbruchs der jungen Generation gewesen waren. Oberschüler wie ich hatten seine Gedichte verschlungen wie auch die seiner inzwischen nach Deutschland ausgewanderten und um vieles bekannteren Frau, die sich leider höchst ungern ihrer nemezischen Wurzeln und Vergangenheit erinnert. Bei Bengt Auer und Horst Ossietzky hingegen hatte Ottilie empfunden, dass sie eigentlich doch nicht dazugehörten. Zu selten ließen sie sich sehen. Da hätte es dann auch noch andere gegeben, die sie hätte bedenken müssen. Doch ab einer gewissen Größe wurde eine Gesellschaft unübersichtlich. Dass sie Auer und Ossietzky weniger schätzte als Kerschbaumer, tat nichts zur Sache. Ottilie, vom Gerechtigkeitsgefühl durchdrungen, versuchte sich bei solchen Dingen nicht von persönlichen Empfindungen leiten zu lassen. Sie hatte nach Absprache mit allen Beteiligten den Termin festgelegt und zwei Tage vorher jeden noch einmal angerufen, denn sie kannte ihre Pappenheimer. Schriftsteller eben, sagte sie mit kurzem heftigem Kopfschütteln, als sei sie nicht selbst Autorin.

Irminhild und Walja standen auf der Höhe des Clubs der Kulturschaffenden am Ende der Straße. Für den Bruchteil einer Sekunde wurde es so hell, dass sie ihre Augen schlossen. Ein Donner ließ ihre Ohren ertauben. Als die beiden zu sich kamen, lagen sie auf dem Boden, obwohl sie sich gar nicht erinnerten, gefallen zu sein. Sie rappelten sich.

Um ein Haar!, sagte Irminhild. Hier muss irgendwo der Blitz eingeschlagen sein.

Ogottogott!, jammerte Walja. Jede sagte, was sie sagte. Doch die andere hörte es nicht. Ihre Ohren vom Donner noch unfähig, Geräusche wahrzunehmen.

Irminhild sah prüfend, ob irgendwo zwischen den Steinen massiver Rauch aufstieg. Walja zog sie zur Eingangstür des Clubs. Dann öffnete der Himmel auch schon seine Schleusen. Das Wasser schüttete auf Dächer wie Straßen, die bald die Mengen nicht mehr fassen würden. Neugierig betrachtete Irminhild das Naturschauspiel. Walja öffnete die Tür und drängte Irminhild, ihr in den Club zu folgen. Die beiden gingen an der kleinen Garderobe, die zu der Jahreszeit nicht benötigt wurde, vorbei, an den ausliegenden Büchern der Buchhandlung, an der Bibliothek. Der Bibliothekar mal pünktlich nach Hause gegangen. Ein Enthusiast, der nichts weiter im Sinne hatte, als der Literatur zu dienen, und dem es höchstes Vergnügen bereitete, Lesungen im Foyer des Clubs zu veranstalten. Je deutlicher sich ein Name im Gedächtnis der Nemezen eingeprägt hatte, um so hingebungsvoller sein Gruß, wenn auch nie servil. Immer noch behielt er als Bibliothekar einen Begriff von seiner eigenen Würde. Also ungegrüßt vom guten Geist des Hauses stiegen sie die Treppe hinauf in den ersten Stock, wo sich das Restaurant befand. Am Stammtisch trafen sie als Letzte ein. Natürlich. Irminhilds Erscheinen war der erste Höhepunkt des Abends, und alle waren dem Küken Walja ordentlich dankbar, die von Ottilie für Irminhilds Erscheinen verantwortlich gemacht worden war. Ottilie, wie gesagt, Initiatorin des Abends, schoss denn auch aus dem Sofaeckplatz empor, den sie sich reserviert hatte, freudeüberstrahlt ihr immer noch gänzlich glattes leicht gerötetes Antlitz, die silbernen Ohrgehänge wippten heftig, während ihre leicht gewellte Pagenfrisur, das dunkle Haar tizianrot glänzend, die Form behielt. Sie eilte den beiden entgegen mit den zielgerichteten, harten wie graziösen Schritten, die manchen Tänzerinnen zu eigen bleiben. (Ottilie war Tänzerin am Staatlichen Volkskunstensemble gewesen, hatte sich aus der Zeit ihre tadellose, überschlanke Figur erhalten und konnte von Glück sagen, dass dabei ihr leicht großnasiges Gesicht nicht verhärmte.) Sie breitete ihre Arme aus. Irminhild war das Begrüßungszeremoniell von ihren Aufenthalten in Italien und Frankreich gewohnt, nahm die attraktive Kollegin und Verehrerin an den Oberarmen, eine freundliche Berührung wie ein Schutz gegen möglicherweise noch stärkere Umarmung.

Beide küssten sich zart und sorgfältig auf die rechte wie linke Wange. Oh, meine Liebe!, sagte Ottilie mit ihrer glockenhellen, immer noch jungen Stimme, und ihre lilablauen Augen fieberten vor Erregung. Und du, Walja! Nun wurde auch Walja artig mit Küsschen rechts und links auf die Wange begrüßt, was die, noch etwas ungeübt, mit kräftigen Schmatzern erwiderte, als hätte sie ihre Mutti oder Oma vor sich.

Nun sind wir vollzählig!, sagte Ottilie.

Irminhild nickte den Damen und Herren in der Runde zu. Ihre Augenlider schlossen sich beinahe ganz, ihr schön geschnittener sinnlicher Mund lächelte beinahe anzüglich. Sie ging auf Peter Heil zu. Man muss dir wohl gratulieren. Oder wie man's nimmt.

Der Intendant stand auf. Er war ein Mann mit glasklarem, stets aufmerksamem Blick, der auf Kühle, Unnahbarkeit und einen unbestechlichen Geist schließen ließ. Seine hellen Augen weit auseinanderstehend, der Oberkopf sehr massig, die Nase leicht eingedellt. Peter Heil ließ sich nicht anders als in einem gut geschnittenen Anzug denken, meist von der Stange, denn sein Körper wies ideale Maße auf. Die korrekte Kleidung tat ein Übriges, um den Eindruck entstehen zu lassen, er betrachte seine Umwelt mit großer Distanz. Dennoch ging etwas Jugendliches von ihm aus. Irminhilds ausgestreckte Hand nahm er mit einer Verbeugung und angedeutetem Handkuss entgegen. Oder wie man's nimmt, wiederholte er. Einen Augenblick zeigte sich in seinem Gesicht ein durchtriebener Schalk, was den Eindruck von Unnahbarkeit gänzlich auflöste.

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