Kendran Brooks - Menetekel

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Jules ist schwer erkrankt und kämpft mit dem Tod. Kann ihm die Wissenschaft helfen, obwohl der Schweizer Staat und seine Behörden dagegen sind? In Brasilien beherrscht die Wirtschaft alles und hat sich zu diesem Zweck mit dem Staat gegen die Ureinwohner verbündet. In Äthiopien kämpft ein Entwicklungsprojekt gegen die Religion. Und in Indien muss die Wirtschaft religiöse Schranken überwinden.
Viel zu häufig übersehen wir in der Flut der täglichen Pressemeldungen die eigentlichen Hintergründen von Geschehnissen. Denn nicht immer steht der Mensch mit seinen Trieben und seinen Zielen im Zentrum der Handlung. Oft genug sind es die drei mächtigen Säulen der Menschheit, der Staat, die Religionen und die Kultur, die einen gehörigen Beitrag zur weltweiten Unruhe leisten.

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Chufu und Mei durchforsteten den lieben langen Tag über im Internet nach Informationen über die Ureinwohner und das Reservat, hatten jedoch recht wenig darüber erfahren. 208 Karo sollten dort in zwei Dörfern leben, etwas über 400 Ikolen in einigen anderen, noch kleineren Gemeinden. Die Zentralregierung hatte zwei Schulen und eine Krankenstation einrichten lassen, kümmerte sich sonst wenig um das Schutzgebiet, überließ jede weitergehende Betreuung der Ureinwohner den örtlichen Behörden in Ariquemes und dem Gouverneur in Porto Velho.

Mei und Chufu fanden im Internet aber auch viele Berichte über Auseinandersetzungen zwischen den in den verschiedenen Amazonas-Reservaten lebenden Indio-Völkern und den widerrechtlich eindringenden Weißen. Denn trotz Schutzgebiet ließen sich immer wieder Farmer, Holzräuber oder Goldsucher in den unzugänglichen Wäldern nieder, setzten sich dort fest, versuchten den Reichtum des Landes zu rauben. Es gab darum auch immer wieder Tote und Verletzte. Die staatliche Fundação do Índio, die Behörde für Indianerangelegenheiten, schien wenig dagegen zu tun, wurde wohl auch stark beeinflusst durch die verschiedenen Interessenverbände, die in der Hauptstadt kräftig lobbyierten und so immer wieder Ausnahmegenehmigungen und straffreie Rechtsverletzungen durchsetzen konnten.

In Brasilien selbst konnten die Ureinwohner mit keiner großen Unterstützung rechnen. Die Großgrundbesitzer verdrängten aus vielen Gebieten die verarmten Kleinbauern. Diese wurden mit gefälschten Dokumenten in die Reservate gelockt, spielten ungewollt die Speerspitzen einer Invasion, welche auch die letzten Rückzuggebiete der Indianer beseitigen sollten. Zuerst wurden die wertvollsten Tropenbäume gefällt und abtransportiert, danach verwandelte Brandrodung den Wald in Grasland. Die verarmten Bauern begannen mit Ackerbau, legten Felder und auch Fruchthaine an, wurden jedoch wenige Jahre später mit Hilfe der lokalen Regierung und neu geschaffenen Gesetzen vertrieben, worauf Großgrundbesitzer das Land für ein Butterbrot aufkauften und mit der Viehzucht begannen. Die Maschinerie zur Vernichtung der Reservate und des Regenwaldes arbeiteten Hand in Hand, wobei es einem vorkam, als ob sich der Staat und die Wirtschaft an Gemeinheit gegenseitig zu überbieten versuchten.

Mei und Chufu fühlten sich nach ein paar Stunden Recherche ziemlich mies. Das Problem der Indios und des Dschungels war ihnen nie zuvor so stark bewusst gewesen, las man doch in den Zeitungen in Rio de Janeiro nur wenig darüber und wenn, dann stets aus der Sichtweise der weißen Eroberer, vom Standpunkt des genannten Fortschritts aus. Die Indios wurden darin als kulturarme, rückständige oder gar dumme Menschen dargestellt, die der Entwicklung des Landes überall im Weg standen. Brasilien war nun einmal eine stark vermischte Völkergemeinschaft. Die Einwanderer akzeptierten und respektierten einander zwar seit vielen Jahrzehnten, wohnten friedlich nebeneinander und ließen den Nachbarn leben. Doch das galt nicht für die Ureinwohner. Sie galten in der gesamten Bevölkerung als faul, als unbelehrbar, mehr als Tiere und weniger als Menschen. Und so war offener Rassismus gegenüber den Indios allgemein akzeptiert.

Ein unbestimmtes, aber flaues Bauchgefühl hatte die beiden Asiaten ergriffen. Die zuvor so große Euphorie für ein Abenteuer im Urwald des südamerikanischen Kontinents hatte einer gewissen Beklemmung und Ernüchterung Platz gemacht, vor dem, was da auf sie warten mochte. Sie sprachen miteinander darüber, tauschten ihre Ansichten aus.

»Wir sollten uns voll auf unsere Aufgabe konzentrieren und möglichst alles andere außenvorlassen«, war Mei überzeugt, »wir können uns als Puzzle-Teile sehen, die ihren Zweck an einer bestimmten Stelle erfüllen, ähnlich den Leuten im Fußballstadium, wenn sie die farbigen Sitzkissen über ihren Kopf halten und so ein Bild formen. Jeder für sich ist unbedeutend und nutzlos, hat auch keinen Überblick, alle zusammen jedoch erfüllen gemeinsam ihre Aufgabe. Wir können die Welt der Indios nicht zu zweit retten. Wir können mit unserer Arbeit für das Projekt nur für mehr Aufmerksamkeit und für eine Schonung der Urwälder sorgen.«

Chufu nickte zustimmend.

»Ja, du hast sicher Recht. Wenn man von all den Ungerechtigkeiten liest, dann macht einen das zwar zornig. Doch mit Wut kommt man nicht voran.«

»Am Ende sind sie doch alle Verlierer«, ergänzte Mei ihre Ausführung, »die Indios werden ihrer Heimat beraubt, die Holzwirtschaft vernichtet ihre Grundlage, die Goldsucher beuten den letzten Krümel aus, die Kleinbauern werden von ihren Geldgebern nach wenigen Jahren aufgrund der Schulden oder neuer Gesetze vertrieben.«

»Nur die Großgrundbesitzer, die Banken und die Politiker, die das alles zulassen und steuern, die verdienen sich goldene Nasen«, fügte Chufu grimmig hinzu.

»Vielleicht gehört das einfach zum Mensch-Sein, ist eine feste Regel der Natur? Der Stärkere setzt sich gegen den Schwächeren durch.«

»Und tut er es nicht, dann handelt er falsch?«

Chufu blickte Mei erstaunt und fragend an. Die zuckte mit den Schultern.

»Wir müssen uns wohl vom Gedanken verabschieden, der Mensch sei ein vernünftiges Wesen, kann auf Dauer duldsam und fürsorglich sein. Das mag in seinem persönlichen Umfeld, vielleicht sogar in seinem Volk der Fall sein. Doch gegenüber seinen Bekannten? Oder gar völlig Fremden? Hier scheint der Verstand durch die Gier ausgeschaltet zu werden.«

»Womöglich zeigt dies die Grenzen der möglichen Sozialisierung auf? Eine Familie, eine Sippe kann starke Bande zwischen sich knüpfen, ein Dorf eine Gemeinschaft bilden. Doch alles, war über ein paar hundert Menschen hinausgeht, muss sich auf andere Weise organisieren, kann nicht mehr über persönliche Kontakte, über den direkten Austausch funktionieren, braucht Hilfsmittel oder besser gesagt, Hilfskrücken, wie zum Beispiel einen Staat und seine Regierung, die über die Köpfe und Interessen der einzelnen Menschen entscheiden und handeln.«

»Und je größer das staatliche Gebilde ist, desto abstrakter wird sein Handeln für die darin lebenden Menschen.«

»Ja. Und gleichzeitig werden überall neue Zäune und Mauern aufgebaut, hinter denen man sich seine Vorurteile und Feindbilder schaffen kann. Auf diese Weise grenzt man ganze Menschengruppen aus der Zivilgesellschaft aus, macht sie für die Mehrheit entbehrlich.«

»Zusammengehörigkeit durch Ausgrenzung?«

»Was sich im Kleinen auf jedem Schulhof zwischen der Masse der Kinder und einigen Außenseitern herausbildet, funktioniert wohl auch im ganz großen Stil in der Politik und in der Wirtschaft.«

»Leider«, fügte Mei traurig hinzu und drückte Chufu einen Kuss auf die Lippen.

An diesem Abend bestiegen sie kurz nach zehn Uhr das Flugzeug. Es brachte sie in drei Stunden nach Sao Paulo, wo sie den Tag in den Wartehallen verbummelten, auf den unbequemen Sitzgruppen zu schlafen versuchten, sich in den Restaurants verpflegten und die Shops durchstöberten. Im Hostel konnten sie wenigstens ausgiebig duschen und sich umziehen. Ziemlich müde setzten sie sich kurz nach 21:00 Uhr ins Flugzeug nach Porto Velho, das sie nach vier Stunden gegen ein Uhr nachts erreichten.

Der Provinzflughafen war alles andere als groß und so erblickten sie an der Ausgangstüre sogleich den hoch aufgeschossenen, blonden, blassen Deutschen. Kevin Borner mochte um die dreißig sein, ein paar Jahre älter als Chufu und Mei. Er erwartete sie zusammen mit zwei dunkelhäutigen Männern, die sich als Pedro Goarxan und Vallé de Chardin vorstellten. Beide sprachen ein hartes Portugiesisch, blickten die beiden Asiaten nicht offen und direkt an. Ob aus Unsicherheit oder aus einem anderen Grund, würden Chufu und Mei vielleicht später erfahren.

Kevin erklärte ihnen, Pedro und Vallé gehörten zum Stamm der Kayapó. Diese waren vor allem in den Nachbarprovinzen Matto Grosso und Para beheimatet. Die beiden hätten jedoch ein paar Jahre lang für die Regierungsbehörde Funai gearbeitet, kannten darum die Sprachen der beiden Völker im Reservat Igarapé de Lourdes und würden ihnen als Dolmetscher und Helfer dienen.

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