Kendran Brooks - Nur ein Auftrag
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Dass die fünf Männer ihm gegenüber zwar stets freundlich und kameradschaftlich, aber immer auch etwas reserviert blieben, führte Jules auf die kurze Zeit seiner Anwesenheit an Bord zurück. Er war der Eindringling in ein bisher funktionierendes Team und es fehlten ihm zudem grundlegende Kenntnisse zur Seefahrt, so dass sie ihn nicht wirklich für voll nahmen. Zu groß war der Unterschied in ihren Lebenswegen und aus einer Landratte wurde nicht so rasch ein Seebär. Doch sie ließen ihn nicht spüren, dass er ein Außenseiter war, sondern bemühten sich redlich, ihm etwas über das Leben an Bord zu erklären und ihn so besser zu integrieren.
*
An diesem Abend bereitete Jules Steaks mit grünen Bohnen und Bratkartoffeln zu. Zum Dessert gab es Apfelmus. Die Bohnen dünstete er zuerst in Butter mit kleingehakten Zwiebeln und etwas Knoblauch, würzte sie mit Bohnenkraut, Thymian und schwarzem Pfeffer, bündelte jeweils fünf oder sechs der Schoten und wickelte eine Scheibe Speck darum, stapelte die Bündel in einer hitzebeständigen Glasschüssel, die er anschließend für dreißig Minuten in den Ofen bei einhundert fünfzig Grad schob. Die Kartoffeln hatte er schon zuvor mit wenig Wasser aufgesetzt und sie garkochen lassen. Nach dem Schälen und Zerteilen briet er zuerst Zwiebelstreifen in Butter an, gab eine Handvoll Speckwürfel hinzu und schüttete dann die Kartoffelstücke in die Pfanne. Die Steaks würzte er mit Liquid smoke, schwarzem Pfeffer, Salz und etwas Zucker. Nach dem scharfen Anbraten stapelte er sie auf ein Backblech und schob sie für eine Viertelstunde in den zweiten Ofen, den er auf siebzig Grad eingestellt hatte. Das Apfelmus aus der Dose würzte er mit reichlich Muskatnuss und Zimt nach. Selbst aus Konserven konnte man Leckeres zaubern, wie sich der Schweizer einredete. Doch alles in allem war das Essen bloß bescheidene Hausmannskost. Seine Kochkünste reichten nicht für höhere kulinarische Genüssen. Chufu, der Schiffsjunge, schüttelte auch dieses Mal fortwährend und ungläubig seinen Kopf, so als wenn er sagen wollte: Das gibt bestimmt wieder Ärger mit dem Kapitän.
Doch die Anfeindungen waren Jules Lederer im Grunde genommen völlig egal. Jonkov würde bestimmt auch heute, wie an den beiden Abenden zuvor, grußlos in den Speiseraum treten, sich zu seinem Stuhl hinbewegen, dabei das Essen grimmig und abweisend anstarren und sich leise fluchend an den Tisch setzen, sich lustlos von ihm bedienen lassen und mit mechanischen Bewegungen das Messer hin und her bewegen, die Gabel zum Mund führen, kauen, schlucken, kaum einmal vom Teller aufblicken. Nach dem Essen stand er jeweils, ohne ein Wort zu verlieren auf und verschwand. Mit seinem Verhalten wollte der Kapitän dem neuen Koch wohl seine abgrundtiefe Verachtung und Missbilligung zu verstehen geben. Jules war sich sicher, dass der sture Bulgare sein abweisendes Verhalten ihm gegenüber auch in den nächsten Wochen nicht mehr ablegen würde. Zu sehr wurmte ihn immer noch der Verlust seines ausgezeichneten chinesischen Kochs in Kuwait City.
Doch auch Björn schwärmte Jules immer wieder von den Kochkünsten des Chinesen vor, von glasierter, zarter Ente, von hundertjährigen Eiern mit unbeschreiblicher Geschmacksfülle, von Gemüsekreationen, perfekt abgeschmeckt mit Sojasoße und exotischen Gewürzen. Kein Wunder fand der Kapitän keinen Draht zu seinem unbeholfenen neuen Koch.
Dass Jules trotzdem zusammen mit den Offizieren am selben Tisch in der Messe sitzen und mit ihnen essen durfte, war kein Entgegenkommen oder gar Anerkennung von Jonkov, wie ihm Björn gleich am ersten Abend bei einem Schlummertrunk verraten hatte. Der Kapitän wollte einfach sicher gehen, dass ihm seine Bauchbetrüger, wie er alle Köche nannte, keinen Fraß vorsetzten und selbst besser speisten.
Das Abendessen musste exakt um sechs Glasen aufgetragen werden. Chufu brachte Björn, der um diese Zeit die Plattfußwache auf der Brücke ging, das Essen auf einem Tablett ins Steuerhaus hoch. Wie die Abende zuvor beendete Jonkov sein Mahl keine zwanzig Minuten nach Beginn, legte den kleinen Löffel in das nun leere Apfelmusschälchen, schob es dann mit einem Ruck von sich weg, stand wortlos auf und ging ohne Gruß aus der Offiziersmesse.
Die anderen blieben noch sitzen und langsam kam etwas Ähnliches wie ein Gespräch auf. Alle wussten, dass der Kapitän in der nächsten Stunde wie jeden Abend eine Runde auf dem Schiff drehen würde. Allein, nur mit dem leichten Vibrieren der Motoren unter seinen Füssen und dem lauen Südwind im Gesicht, schien sich Jonkov so am besten entspannen zu können. Manchmal ging er nach dem Abendessen bis zum Bug des riesigen Schiffes vor, auch bei hoher See, wie die anderen ihm erzählten. Das konnte zu einem äußerst gefährlichen Ausflug werden, denn ein bis zur Sommerlinie vollbeladenes Tankschiff lag so tief im Wasser, dass jede größere Welle das Deck überspülte. Der Kapitän schien an solchen Tagen eine gewisse Todessehnsucht zu verspüren. Aber seine manchmal recht abenteuerlichen Spaziergänge waren längst nicht die einzige selbstzerstörerische Marotte von Hochseekapitänen, wie die anderen Europäer Jules erzählten.
»Habt ihr den von Kapitän Myers schon gehört?«, begann Ikon Bringsham eine seiner vielen Seemannsgeschichten. Die anderen kannten sie wohl alle längst schon. Nur für Jules waren sie neu.
»Er war schon etwas älter, als er bei der Reederei Neptunia in Antwerpen anfing. Er übernahm die Seastar, einen dreihunderttausend Tonnen Tanker. Ein guter Kollege von mir, Herb Hassel, war dort Erster Maschinist. Noch am Tag seiner Ankunft an Bord ließ Kapitän Myers alle Möbel aus seiner Kabine schaffen, behielt nur einen Stuhl und eine nackte Glühbirne drinnen. Und nach dem Auslaufen in Le Havre hat ihn die Besatzung bis zum Einlaufen in Kuwait nicht mehr gesehen. Myers ließ sich stets um acht Glasen abends etwas Brot mit Käse zu seiner Kabine bringen. Das Tablett musste vor seiner Tür abgestellt werden. Ein paar Minuten später ging die Tür nur spaltweit auf, aus dem Dunkel schnellte ein nackter Arm hervor und eine Hand klaubte rasch das Essen vom Tablett zusammen. Dann schlug die Türe auch schon wieder zu. Herb hat das selbst ein paar Mal beobachtet. Was der Kapitän aber in seiner Unterkunft getrieben hat, mit seinem einzigen Stuhl und der Glühbirne, haben sie nicht rausgekriegt.«
»Und was willst du uns damit sagen?«, fragte sein Kumpel Hide Kitchener.
»Was ich damit sagen will? Na, dass es noch viel seltsamere Kapitäne gibt als unseren Jonkov. Die Reedereien nehmen doch mittlerweile alles unter Vertrag, was sie an Offizieren bekommen können. Seit die Containerschiffe den Gütertransport revolutioniert haben, will kaum mehr jemand, der noch bei Verstand ist, auf diesen öden Tankern seinen Dienst tun. Allein schon wegen dem viel höheren Unfallrisiko und der Eintönigkeit der Fahrten, weit weg von den Häfen und Städten der Welt.«
Die anderen am Tisch nickten zustimmend, bis auf Lederer, der mit einer Frage zu höherem Unfallrisiko nachhakte.
»Ach, du bist ja neu an Bord und hast es noch nie erlebt. Weißt du, Jules, wenn wir entladen haben, jeweils auf der Rückfahrt zum Golf, müssen alle Tanks gesäubert und gleichzeitig auf Schäden hin inspiziert werden. Bei dieser Arbeit gibt es die meisten Toten an Bord eines Tankers.«
Der Koch blickte ihn fragend und etwas ungläubig an.
»An den Tankwänden bleiben immer einige Tonnen Erdöl kleben. Sobald das Schiff leergepumpt ist, vergast ein Teil dieses Öls. Wenn jemand ohne Sauerstoffgerät in eine solche Gasblase gerät, dann erstickt er innert kürzester Zeit. Auch genügt der kleinste Funken, um das Teufelszeug zur Explosion zu bringen. Wer in diesem Moment unten in den Tanks hockt, hat nicht die geringste Überlebenschance. Die Druckwelle einer Gasexplosion zerquetscht alles, was sich in ihrer Nähe befindet. Mittlerweile filtern die moderneren Tanker aus der Abluft ihrer Dieselmotoren das Kohlendioxid heraus und pumpen es in die Tanks, noch während sie entladen werden. Das Kohlendioxid verhindert weitgehend die Explosionsgefahr, weil das restliche Erdöl gar nicht vergasen kann. Auch die Daisy wurde vor ein paar Jahren auf diese Weise nachgerüstet. Doch wenn dir dort unten dein Sauerstoffgerät versagt, dann bist du genauso hin.«
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