Kendran Brooks - Nur ein Auftrag
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Die wunderschöne Maserung fühlte sich angenehm auf seinen bloßen Unterarmen an. Auch hatte sich das Holz nicht zu stark in der Sonne erhitzt, strahlte eine rechte hohe, aber immer noch angenehme Wärme ab. An diesem Nachmittag wirkte die Welt friedlich wie selten. Das Wasser breitete sich glatt wie ein Spiegel vor dem Schweizer aus und eine warme Brise strich durch seine leichte Kleidung. Er blinzelte gegen die Sonne an, die hoch über ihm stand, und erinnerte sich an die Erzählung eines deutschen Kapitäns, mit dem er vor vielen Jahren in einer Kneipe in Kalkutta zusammengesessen war. Peter Jansen hieß er und hatte seit den sechziger Jahren und bis hinein in die neunziger große Frachtschiffe auf allen Weltmeeren geführt.
*
»Es war damals ein wunderschöner Tag. Wir waren unterwegs nach Japan. Die See lag ruhig vor uns. Über uns breitete sich ein wolkenloser Himmel aus. Mein zweiter Offizier ging wie üblich die Wache von acht bis zwölf. Auch an diesem Morgen gab es keine besonderen Vorkommnisse, um die ich mich hätte kümmern müssen. Doch kurz nach elf rief mich der Zweite in meiner Kabine an und bat mich, sofort auf die Brücke zu kommen. Als ich oben angekommen war, teilte er mir mit, er habe unsere exakte Position auf der Karte eingetragen.«
»Hier, sagte er noch und deutete auf eine Markierung auf dem Blatt. Und während ich noch dumm dastehe und auf die Karte hinunter glotze, mich ernsthaft frage, ob mich der Zweite Offizier auf den Arm nimmt, dreht der Kerl sich einfach um und geht ohne ein weiteres Wort aus dem Ruderhaus hinaus auf die Backbord-Brückennock. Ich dachte zuerst, er müsse von dort irgendetwas überprüfen und hab mich nicht weiter gewundert. Doch weil ich schon mal oben war, kontrollierte ich routinemäßig Geschwindigkeit und Fahrtrichtung. Kaum eine Minute später rennt unser Bootsmann voller Entsetzen zu mir ins Ruderhaus hoch und schreit, der Zweite Offizier sei von der Brückennock über Bord und ins Meer gesprungen. Wir haben sofort gestoppt und gewendet, ihn aber nicht mehr finden können.«
Nach diesen Worten nahm Kapitän Jansen einen kräftigen Schluck aus seinem Glas. Man sah ihm an, dass ihn der Selbstmord seines nautischen Offiziers noch immer stark beschäftigte. Doch dann lachte er plötzlich laut und etwas schrill auf.
»Es ist schon ein seltsames Gefühl, bei strahlendem Wetter mitten auf einem endlosen Ozean dahinzugleiten. Die Sonne steht hoch über einem und droht alles zu verbrennen, doch der Wind sorgt gleichzeitig für angenehme Kühlung. Alles ist ruhig und friedlich um einen herum. Und dann, von einem Moment zum anderen, überkommt es einen. Dieser unbändige Drang, Schluss mit dem eigenen, unbedeutenden Leben zu machen und endlich ganz eins zu werden mit den Elementen, mit der Luft, der Sonne und der See. In solchen Momenten spüren viele Seemänner diese Sehnsucht und einige geben ihr nach. Das sind die wahren Sirenen der Meere, Jules, die Sonne, der Wind und das blaue Wasser, auf dem man mit seinem Schiff ruhig dahingleitet.«
Die Augen des Kapitäns starrten ihn bei diesen Worten zwingend, ja beinahe beschwörend an und Jules erkannte damals in ihnen, wie oft Jansen wohl selbst diese Sehnsucht verspürt hatte und wie schwer es ihm jedes Mal fiel, ihr nicht nachzugeben. Erst nach einer geraumen Zeit des Schweigens sprach der Deutsche Kapitän endlich weiter.
»Es war ein paar Monate später. Wir kehrten von Australien kommend zurück nach Europa. Es ging gegen Abend zu und wir hatten die Straße von Malakka erst wenige Stunden zuvor passiert. Der Dritte Offizier ging wie gewohnt seine Wache und ließ mich dann dringend, aber ohne einen Grund zu nennen, auf die Brücke rufen. Diesmal ging ich kein Risiko mehr ein und habe meinen Ersten gleich mitgenommen. Als wir auf der Brücke angekommen waren, haben wir den Kerl ohne ein weiteres Wort der Erklärung gleich in den Schwitzkasten genommen, ihm die Arme auf den Rücken gedreht und seine Handgelenke gefesselt. Mein Gott hat sich der Mann gewehrt. Wie ein Berserker hat er getobt und uns verflucht, hat uns angeschrien und meinem Ersten Offizier den Ellbogen ins Gesicht geschlagen. Mir hat der Idiot sogar in die linke Hand gebissen, genau hier, in die Beuge zwischen Daumen und Zeigefinger. Das tut vielleicht weh. Als er dann endlich sicher verschnürt vor uns lag, erzählte uns der Kerl noch völlig verstört, er hätte doch bloß Magenkrämpfe und wolle um Ablösung bitten! Ha!«
*
An diesem wunderschönen Tag hier am Golf von Oman konnte Jules Lederer all die Seeleute verstehen, die sich von den Sirenen der Meere magisch angezogen fühlen. In einem kurzen Moment voller Klarheit über das eigene Dasein, über das Leben und dem tieferen Sinn dahinter springen sie über Bord, geben sich den Tiefen des Ozeans hin. Ja, ein Tag wie heute und ein Ort wie dieser wären perfekt zum Sterben.
Jules verharrte noch kurz bei diesem verlockenden Gedanken. Dann gab er sich einen Ruck. Er musste endlich hinunter ins Pumpenhaus steigen und dort den interessierten Laien mimen. Denn Ashram Ashawii glaubte, die Diebstähle passierten bereits während des Ladens. Falls dem so war, zeigten die daran Beteiligten vielleicht ein schlechtes Gewissen, vor allem, wenn ein Fremder ihnen dabei zuschaute. Jules begann mit seiner Arbeit.
*
Bevor Jules Lederer an Bord eines Tankers ging, hatte er sich im Hotel Julai’a südlich von Kuwait City die Royal Fayrouz Villa für eine Woche gemietet. Er wollte wenigstens noch ein paar ruhige und unbeschwerte Urlaubstage bis zu seinem nächsten Einsatz genießen. Die Zeit vertrieb er sich mit Joane Summers, einem wunderhübschen Escort Girl aus London mit rehbraunen Augen, dunklen, samtenen Wimpern und einem überaus sinnlichen Mund. Ihr Gesicht war ebenmäßig und sportlich, passte ausgezeichnet zu ihrem kastanienbraunen, schulterlangen und glatten Haar. Sie verdiente sich am Golf ihre erste Million, wie sie ihm in ihrer herrlich naiven Offenheit bald einmal erzählte.
Doch Joane war ein wirklich nettes, anschmiegsames Mädchen. Schon wenige Monate nach ihrer Ankunft kannte sie hier in Kuwait Gott und die Welt. Viele reiche und darum auch mächtige Männer gönnten sich dann und wann die entspannenden Momente mit einer professionellen Liebesdienerin. Mit Sicherheit fand ihr frisches, westeuropäisches Gesicht bei den Sheiks großen Anklang. Jules hoffte neben dem persönlichen Spaße von Joane mehr über die Erdöldiebstähle zu erfahren. Denn Freier sind erfahrungsgemäß bei ihren Callgirls wie Schafe vor dem Schäfer. Aufgrund ihrer nie verschwindenden Befangenheit plaudern sie immer mehr aus, als sie es je in einem harten Verhör auf einem Polizeirevier täten. Und dass Joane in ihrem Beruf richtig gut war, bekam Jules schon in der ersten gemeinsamen Nacht auf das Himmlischste zu spüren.
An einem ihrer letzten Abende hatten sie es sich mit ein paar Kissen und Decken draußen auf der Terrasse bequem gemacht, kuschelten miteinander und genossen gemeinsam den Sonnenuntergang. Dazu tranken sie eine Flasche 96er La Grande Dame, nippten den kühlen Champagner aus den Riedel Sommelier Gläsern. Immer wieder drehte sich Lederer zum billigen Campinggrill um, den er sich in einem Tankstellenshop gekauft hatte und auf dem er die Riesengarnelen aus der Hotelküche brutzeln ließ. Er war nun einmal ein Romantiker und gab es wirklich etwas Schöneres, als am eigenen Lagerfeuer mit seiner Geliebten in den Armen zu liegen und zu träumen?
»Kennst du den schon, Jules?«, begann Joane einen ihrer britischen Witze voll schwarzem Humor, die sie so sehr liebte und wovon sie einen schier unerschöpflichen Vorrat in ihrem süßen Kopf mitzuführen schien, »das ist ein Religiöser, weißt du, einer von Dave Allen«, schickte sie wie als Warnung voraus und Lederer erinnerte sich an den großartigen irischen Unterhalter aus den Siebziger- und Achtzigerjahren. Auf der Bühne saß er meist auf einem Barhocker, hatte neben sich einen kleinen Tisch mit einem Aschenbecher, einem Glas und einer Flasche Whiskey stehen. Und während er dem Publikum seine Witze erzählte, rauchte er Kette und nippte zwischendurch immer wieder vom Irländer.
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