Kendran Brooks - Nur ein Auftrag
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Jules Lederer, der offiziell angeheuerte neue Koch des Supertankers Daisy, der inoffizielle Ermittler in Sachen Erdöldiebstahl, verharrte drei Meter vor dem regungslos dastehenden Kapitän. Der Schweizer hatte im Gesicht von Jonkov die beiden schwarzen Augen längst wiedererkannt, die ihn vorhin so düster und zornig über die Reling hinweg angestarrt hatten. Der Körper des Kapitäns wirkt trotz seiner eins neunzig eher gedrungen, was an seinen hängenden Schultern und der deutlichen Bauchkugel lag, die den Stoff seines Hemdes spannte. Sein Kopf schien im Verhältnis zum mächtigen Rumpf etwas zu klein geraten und sein grobschlächtiges Gesicht sah wenig vertrauenerweckend aus. Sein viereckiges Kinn verriet dagegen einen starken Willen, der diesen Kapitän antreiben mochte, ließ aber auch auf eine gehörige Portion an Rücksichtslosigkeit schließen. Seine Nase hatte vor langer Zeit einmal Bekanntschaft mit einer harten Faust geschlossen, denn ihr Rücken war leicht eingedrückt. Zudem stand sie ein wenig schief. Zusammen mit den tiefen Falten zeigt das Gesicht des Kapitäns das bewegte, harte, manchmal auch brutale Leben eines alternden Seemanns, der weit herumgekommen war und sich überall behauptet hatte. Sein breiter Mund wirkte auf den ersten Blick gierig, doch Jules erkannte auch eine gewisse Verschlagenheit. Der Eindruck der Heimtücke verstärkte sich noch durch die nun wie tot wirkenden Augen.
Das graphologische Gutachten in der Personalakte von Jonkov bescheinigt ihm ein leicht aufbrausendes und schlecht kontrolliertes Gemüt. Lederer hatte zudem Kopien von zwei Schreiben früherer Mannschaftsmitglieder erhalten, in denen sie sich über Körperstrafen des Kapitäns für geringste Versäumnisse beschwert hatten. Die beiden Entgleisungen von Jonkov wurden durch die Reederei mit geringen Entschädigungszahlungen bereinigt und über die Angelegenheit wurde Stillschweigen vereinbart, ein Verfahren, das im Seetransportgewerbe üblich schien.
Kapitän Jonkov, der seit zehn Jahren für dieselbe Reederei auf demselben Schiff arbeitete, stand weiterhin schweigend und unbeweglich da. Er wirkte müde, ähnlich wie ein Stier in der Kampfarena, der mit hängendem Kopf vor dem Matador verharrte. Das Tier schien am Ende seiner Kräfte zu sein, stand mit gespreizten Vorderläufen und gesenktem Schädel schnaufend da. Und doch konnte dieser Eindruck leicht täuschen, denn der Stier war trotz den drei Banderillas in seinem Nacken immer noch stolz und wild genug, um sich im richtigen Augenblick auf seinen Widersacher zu stürzen und ihm mit einem kurzen Ruck seines Kopfes die Hörner in den Unterleib zu rammen, ihn durch die Luft zu schleudern und danach so lange auf ihm herum zu trampeln, bis alles Leben aus ihm gewichen war.
Der Schweizer sah sich prüfend um. In den Gesichtern der Mannschaft erkannte er ihre freudige Gier nach einem gleich beginnenden Schauspiel. Sie grinsten immer noch erwartungsvoll, blickten vom Kapitän zum ihn hin und wieder zurück, so als wären sie zwei Boxer, die sich im nächsten Moment aus ihren Ringecken erheben und aufeinander einschlagen würden.
Unschlüssig schaute Jules seinen neuen Vorgesetzten an. In dessen Augen blitzte wieder eine wilde Wut. Was um alles in der Welt hatte Jonkov gegen ihn, den neuen Koch? Sie kannten einander nicht, waren sich nie zuvor begegnet. Der Kapitän hatte auch keine Ahnung von seinem Auftrag hier an Bord des Supertankers Daisy. Die so offen gezeigte Feindschaft musste andere Gründe haben. Allerdings war Jules Lederer bereits gestern Abend an Bord der Daisy erwartet worden. Doch der Schweizer kam bewusst ein paar Stunden zu spät. Mit seiner Provokation wollte er den Kapitän und die übrigen Offiziere aus der Reserve locken. Denn im Zorn vergessen sich viele Menschen allzu leicht, lassen ihre aufgesetzte Maske fallen, zeigen ihr wahres Gesicht. Doch sein verspätetes Erscheinen konnte kaum der Grund sein, warum der Kapitän ihn nun derart wütend anblickte. Oder lag es vielleicht eher am Verlust des bisherigen Koches? Der war Chinese und wohl eine Spitzenkraft.
Die Sonne brannte unbarmherzig auf das stählerne Deck des Schiffes. Auf dem Hemd des Kapitäns zeichneten sich längst dunkle Flecken unter den Achselhöhlen und Brust und Bauch klebten am Stoff. Trotz der Hitze hatte der Kapitän den klimatisierten Aufbau der Daisy verlassen, als man ihm das baldige Eintreffen eines Schleppers mitteilte, um den neuen Koch an Bord zu empfangen. Bestimmt harrte er seit mindestens zehn Minuten auf dem glutofenen Deck aus. Und trotzdem blieb Jonkov stumm, starrte den Neuen bloß grimmig an, machte auch keinerlei Anstalten, das neue Besatzungsmitglied zu begrüßen. Wartete der Kapitän auf jemanden oder auf irgendetwas?
Die Mannschaft kannte wohl ihren Kapitän und sein befremdliches Verhalten. Jedenfalls warteten die Männer immer noch voller Spannung auf das was kam. Ihre Blicke schweiften immerzu vom Kapitän auf Jules Lederer und zurück, so als müssten sie einem Tischtennisball zwischen zwei Spielern nachblicken, um auch ja nichts zu verpassen.
Endlich regte sich Jonkov, hob sein Kinn, sah nach links und dann nach rechts und fuhr die Mannschaft mit leiser und doch kalt schneidender Stimme an: »Tama na ang kwentuhan at ipagpatuloy na ninyo ang trabaho!«
Bisher hatten die Männer immer wieder leise miteinander getuschelt, sich gegenseitig angestoßen und grinsend gescherzt. Nun verstummen sie auf einen Schlag und das Lachen wich aus ihren Gesichtern, machte einer plötzlich aufsteigenden Furcht Platz. Als wenn eine Bombe zwischen ihnen explodiert wäre, zersprengten sie und verschwanden blitzschnell unter Deck, drängten und fluteten wie panisch durch die schmalen Luken der Tankeraufbauten und verschwanden im Innern des Schiffs.
Jules Lederer sprach ein wenig Tagalog und auch Cebuano und hatte darum die Worte von Jonkov verstanden. Und so waren ihm zwei Dinge klar geworden. Die Mannschaft der Daisy bestand in der Mehrzahl aus Philippinen und ihr Kapitän ließ sie nach seinem Belieben springen.
Nur noch Jonkov und Lederer standen auf dem riesigen Deck des Supertankers, schauten sich an, maßen sich mit stummen Blicken. Die Sonne über dem Golf von Oman brannte unerbittlich nieder und Jules spürte, wie auch ihm der Schweiß in dünnen Bahnen von Stirn und Schläfen rann, über die Wangen und am Hals entlanglief und hinter dem offenen Hemdkragen verschwand. Doch nun tauchte an einem der Ausgänge des Schiffaufbaus ein blonder Riese auf, blinzelte kurz gegen das gleißende Licht an, glitt geschmeidig durch die Luke hinaus, musste sich dabei ducken. Er fixierte Jules Lederer mit seinen Augen, steuerte direkt auf ihn zu, beachtete Kapitän Jonkov nicht weiter, sondern grinste den neuen Koch freundlich wie ein Honigkuchenpferd an und streckte ihm schon von weitem seine rechte Hand zur Begrüßung entgegen. Es war eine gewaltige Pranke, auf dessen Rücken und Handgelenk rotblonder, dichter Flaum wucherte. Die Ärmel des zwei Meter Riesen waren bis zu den Ellbogen hochgekrempelt und Jules konnte so die dicken Muskelstränge an seinen Unterarmen erkennen. Sie verrieten eine unbändige Kraft.
Noch bevor der Blondschopf bei ihm angelangt war, rief er ihm zudem fröhlich entgegen: »Hey, ich heiße Björn Engsholm. Erster Offizier der Daisy. Kapitän Jonkov und ich haben Sie eigentlich bereits gestern erwartet, Lederer.«
Auch die Personalakte von Engsholm hatte Jules in den letzten Tagen gelesen. Er war Schwede und tat seit zwei Jahren seinen Dienst auf der Daisy. Zuvor arbeitete er für verschiedene andere Reedereien, allesamt Adressen mit einem guten Namen. Er war ebenso wie Jonkov unverheiratet, doch seinem Arbeitgeber waren weder eine feste Freundin noch irgendwelche unehelichen Kinder bekannt.
Lederer ergriff die Hand des blonden Riesen ohne Argwohn und wollte sie herzlich schütteln. Doch dieser Erste Offizier dachte nicht an ein freundliches Shaking, sondern drückte sogleich hart und unbarmherzig zu, als wollte er die rechte Hand des neuen Kochs zerquetschen. Lederer fühlte seine Hand eingeklemmt wie in einem Schraubstock. Tränen sprangen ihm in die Augen und sein Blick verschleierte sich, während er langsam in die Knie gezwungen wurde, dem immensen Druck auf seine Hand nachgebend. Dick traten die Muskelstränge am Hals von Björn Engsholm hervor, als er seine Finger immer stärker zusammenpresste. Jules Lederer hatte der unmenschlichen Kraft des Ersten Offiziers wenig entgegen zu setzen. Er keuchte ein erstes Mal ob der Schmerzen. Sofort ließ der Druck der Pranke ein wenig nach. Wollte ihn der Erste Offizier mit dem harten Händedruck etwa für das Zuspätkommen bestrafen? Nein. Engsholm zeigte weiterhin ein breites, verständnisvolles Lachen. Er war wohl eher ein Muskelprotz, der jedem Neuen auf dem Schiff seine Kraft demonstrieren musste. Der Druck ließ noch weiter nach und Jules erhob sich, schaute dem Ersten Offizier ein wenig unsicher ins Gesicht und antwortete endlich auf dessen letzte Bemerkung.
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