Kendran Brooks - Sapientia

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Jules Lederers Leben wird durch eine Kindheit mit einem kaum anwesenden Vater und einer Zärtlichkeiten ablehnenden Mutter geprägt, durch eine Pubertät im Knabeninternat, während der er von seinem Sportlehrer verführt und missbraucht wird, durch die einsame Zeit als Student und durch den turbulenten Eintritt in ein abenteuerliches Arbeitsleben. Beherrschung zwingt er sich auf, spielt ebenso mit ihrer Schwester, der Unvernunft. Trost und Ziel erhält er durch sein Sapientia, einem nicht fassbaren Land voller Klarheit und Vernunft, deren Pforten ihm aber oft verschlossen bleiben. Wer ist dieser Jules, dem wir uns in bisher zehn Romanen genähert haben? Was treibt ihn an? Wie kommt er mit sich selber zurecht?

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Jules dachte damals aber nicht an all die möglichen Hintergründe, genoss ganz einfach die daraus resultierenden Vorteile. Und so wurde auch Nelson Joanne im Laufe der beiden Wochen in Haiti immer mehr zu einer Herausforderung für ihn, zu einer Aufgabe, die er noch lösen wollte, bevor er nach Zürich zurückkehren musste. Der besondere Reiz bestand auch darin, dass beiden sehr bewusst war, wo sie standen und wo jeder von ihnen hinwollte. Und so begannen sie miteinander vermehrt zu spielen, rieben ihre Rhetorik aneinander, sprühten mit ihrem Scharm, sie als Gastgeberin, die ihren Kunden auf Distanz hielt, er als der einzig mögliche, zukünftige Liebhaber der Frau.

Mehr als einmal hatte Jules auch den einen oder anderen Aufpasser aus der Bar erkannt und das er beschattet wurde, sie ihm durch die halbe Stadt folgten, immer mit gebührendem Abstand zwar, so dass er sich nicht wirklich belästigt fühlte, sondern stets annahm, er hätte seine Schatten der Aufmerksamkeit von Nelson Joanne zu verdanken. Überhaupt war die Barbesitzerin und ehemalige Mitarbeiterin von Lenz & Karrer in Washington zu seiner einzigen Vertrauten auf der Insel geworden. Laufend berichtete er ihr von seinen Fortschritten. Doch als er ihr vom letzten Gespräch mit Anwalt Muller erzählte und von seiner Bitte, doch dem Mörder von Heinz Keller auszurichten, dass er nach ihm suchte, schüttelte Nelson Joanne wütend und ablehnend ihren schönen Kopf.

»Bist du wahnsinnig geworden? Die knipsen dich doch aus, wann immer sie wollen. Was ist bloß in dich gefahren? Du hast doch längst all das erreicht, wofür man dich hergeschickt hat?«

»Aber ich habe noch nicht alles erreicht, wofür ich hierhergekommen bin«, stellte Jules hart klar, »ich fühle mich verpflichtet, den Tod meines Kollegen zu rächen. Anwalt Muller hat mir versichert, dass sich dieser kleine Anführer einer Straßengang ohne Wissen und Einwilligung seiner Vorgesetzten an Heinz vergriffen hat. Für seinen dummen Ungehorsam wurde er auch bereits bestraft. Doch das genügt mir nicht.«

»Und warum lässt du Muller die ganze Bande auf dich hetzen? Das ist doch reinster Selbstmord?«

»Aber wie komme ich auf andere Weise an den Kerl heran? Muller hat mir versprochen, die Sache so zu drehen, dass sie zu einer persönlichen Angelegenheit zwischen dem Anführer und mir wird, so dass dieser nicht irgendwelche Mörder auf mich hetzen kann, sondern mich persönlich angreifen muss.«

»Doch du kennst den Kerl ja gar nicht. Es könnte jeder Passant sein, der an einer Ampel zufällig hinter dich tritt, der dir unter der Tür zu einer Bar begegnet oder an dessen Tisch du zufällig vorbeigehst. Er hat alle Vorteile auf seiner Seite, kann dich ins offene Messer rennen lassen.«

Ihre beiden Aufpasser hatten ihrem Gespräch diesmal aufmerksam zugehört, blickten auch zur Theke hinüber, wollten die Antwort des Schweizers hören, wirkten angespannt und gleichzeitig begierig.

»Ich werde ihn bestimmt fühlen, Nelson Joanne. Sobald er mir nahekommt, werde ich die Gefahr spüren und entsprechend handeln. Der Kerl kennt mich nicht, weiß nichts von meinen Fähigkeiten.«

»Du beziehst dich auf den Angriff der beiden Motorradfahrer an deinem ersten Abend hier in Port-au-Prince? Das war gar nichts. Das waren bloß Amateure.«

»Hast du mich damals schon beschatten lassen?«, fragte er zurück und sah zu den beiden jungen Männern hinüber, die nun spöttisch zu ihm hinüber lächelten.

»Nicht beschatten, sondern beschützen«, konterte die Barbesitzerin.

»Na, allzu viel Schutz fiel für mich an diesem Abend aber nicht gerade ab.«

Nelson Joanne wirkte nun zornig erregt, beinahe aufgebracht.

»Du bist ein blöder Ignorant, Jules Lederer, genauso wie Heinz Keller damals. Wenn du nicht einmal mit den beiden Idioten mit ihrem Baseballschläger zurechtgekommen wärst, wie hättest du dann jemals deine Aufgabe hier erfüllen können?«

»Dann hast du mir die beiden auf den Hals gehetzt?«

Der Schweizer fühlte eine erste Wut in sich hochsteigen, die sich mit jeder Sekunde verstärkte, die er ungeduldig auf die Antwort von Nelson Joanne wartete. Doch die Frau sah ihn nun zunehmend finster mit ihren dunklen Glutaugen an, war ebenfalls zornig, auf sich selbst oder auf Jules oder auf irgendjemand anderen.

»Du bist ein Idiot, Jules, ein hirnverbrannter Idiot. Verschwinde.«

Sie wies ihm die Tür und Jules erhob sich vom Hocker, warf einen zehn Dollar Schein auf den Tresen.

»Behalte dein Geld, pauvre crétin , vielleicht brauchst du es ja noch, falls du nicht direkt stirbst, sondern irgendwann im Krankenhaus wieder zu dir kommst.«

Jules verließ das Lokal, ohne sich noch einmal umzublicken, sah draußen im Dunkel der Nacht für einige Momente nichts, schalt sich sogleich einen Narren, wich rasch seitlich vom Eingang weg, drückte sich in den Schatten einer Hausecke, beobachtete die Straße mit den Gehsteigen, musterte die wenigen Passanten und die vorbeifahrenden Motorräder und PKWs, spürte eine große Erleichterung, weil er nirgendwo eine Gefahr erkannte oder spürte. Langsam folgte er den Straßen den Hügel hoch zurück zum Bed & Breakfast von Emanuela Grandis, fühlte sich wie ein Tiger in einem ihm fremden Urwald, versuchte die Wildnis zu erspüren, irgendwelche Feinde zu erahnen, hielt die Spannkraft in seinem Körper jederzeit aufrecht, hätte in Sekundenbruchteilen herumwirbeln, fliehen oder angreifen können. Und doch wusste der Schweizer, dass er gegen eine Gewehrkugel, abgefeuert aus hundert oder mehr Metern, keinerlei Chance besaß. War sein Vorgehen irrsinnig? Oder reinster Selbstmord, wie Nelson Joanne es ausgedrückt hatte? Jules wusste es nicht, dachte auch nicht darüber nach, war sich aber in einem Punkt sicher. Nur die Rache am Mörder von Heinz Keller konnte einen gewissen Ausgleich schaffen. Ob diese Art von Gerechtigkeit einen Sinn ergab? Lohnte es sich tatsächlich, dafür das eigene Leben zu riskieren? Objektiv betrachtet bestimmt nicht. Doch war Objektivität nicht sehr oft bloßer Ausdruck von Ängstlichkeit? Oder von mangelhaftem Verantwortungsbewusstsein? Oder zumindest geringem Selbstbewusstsein?

Familienväter zogen in Kriege, wenn ihr Staat es von ihnen verlangte. Sie ordneten sich der Pflicht unter und opferten ihr Leben für eine Sache, mit der sie selbst oder ihre Angehörigen im Grund genommen herzlich wenig zu schaffen hatten. Denn was kümmerte den einzelnen Menschen, von wem er regiert wurde? In welchem Wirtschaftssystem und unter welcher Regierungsform er lebte? Man konnte sich doch mit jeder Situation irgendwie arrangieren. Das hatte die Menschheit in den letzten zwei Millionen Jahren zu Genüge bewiesen. Die Nuancen spielten doch keine bedeutende Rolle. Das Glück des Einzelnen hing weder von seinem Patriotismus noch von einem Nationalismus oder Fanatismus ab, auch nicht von Vorbildern oder Feindbildern.

Doch ebenso, wie jeder Mensch Pflichten gegenüber seinen Angehörigen spürte und dieses Gefühl manchmal auch auf Staaten oder Religionen oder gar Unternehmen übertrug, genauso konnte ein Mensch auch für eine Sache einstehen, die nur ihm persönlich sinnvoll erschien. Und niemand besaß das Recht, diesem einzelnen Menschen seine Sache auszureden oder zu verbieten. Denn für Vernunft gab es keine eindeutigen Richtlinien, keine natürlichen Gesetze. Denn Vernunft war doch bloß eine Erfindung des Menschen, weshalb sie sich stets der jeweiligen Situation anpasste. So zumindest dachte Jules damals.

An diesem Abend gelangte er gesund und ohne jede Belästigung zurück zum Bed & Breakfast. Und auch die nächsten beiden Tage passierte nichts, während er weiter durch die Stadt streifte, sich in Straßencafés setzte oder an Theken stellte, durch Läden schlenderte. Womöglich hatte ihn Muller belogen? Hatte niemanden informiert? Wusste zu genau, dass dieser Gringo aus Europa bald einmal nach Hause fliegen musste, dass sich die leidige Angelegenheit in wenigen Tagen von selbst regelte.

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