Kendran Brooks - Elendiges Glück
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»Du klingst nicht wie die Alina, die ich kenne. Warum wälzt du derart düstere Gedanken? Warum erfreust du dich nicht einfach des Lebens? Denn was folgt danach? Wenn wir alt geworden sind und sterben müssen? Wir wissen es nicht. Doch dieser Augenblick, hier und heute, dieser Moment gehört ganz uns beiden. Er ist real. Die einzige Wirklichkeit und Wahrheit. Alles andere sind womöglich bloß Hirngespinste.«
»Bist du nun Philosophin geworden?«, spöttelte ich übertrieben deutlich, sah die Zornfalte zwischen ihren Augenbrauen auftauchen, so wie manchmal auch in unseren Kindertagen.
»Es gibt nichts Wichtigeres als Glück. Und die Liebe ist ein großer Teil davon. Ohne sie kann man kein Glück finden.«
»Und wenn ich gar nicht das Glück suche? Wenn ich stattdessen einem anderen Götzen dienen will?«
»Du nennst das Glück einen Götzen? Das ist nicht nur abfällig, sondern geradezu blödsinnig.«
»Auch Jules meinte mal, das Glück sei das einzig Bedeutende im Leben.«
Elvira nickte heftig zustimmend.
»Aber wenn du dir sein eigenes Leben vor Augen führst, dann hat er es nicht wirklich gesucht, im Gegenteil. Er hat es sich die meiste Zeit über mit dem Glück gehörig verdorben, oder etwa nicht?«
Wir schwiegen, schauten einander in die Augen, als wollten wir uns mit den unterschiedlichen Ansichten zum Sinn im Leben gegenseitig niederringen. Dort die Frau von dreißig, die letzte Nacht glaubte, mit mir ihr Glück gefunden zu haben. Hier die Frau Mitte zwanzig, die einsah, dass selbst der beste Sex keine wahre Befriedigung im Leben brachte, wenn man für sich eine andere, wahre Bestimmung erkannt hatte.
Ein halbe Stunde später schieden wir voneinander, versprachen uns immerwährende Freundschaft und Liebe und anderes dummes Zeug. Ich sah Elvira für viele Jahre nicht mehr. Und als wir uns wieder unverhofft trafen, da war sie längst zu meiner Feindin geworden.
*
Während meine Karriere bei der UNO weiter gedieh, baute ich ebenso stetig mein Netzwerk aus. Noch bestand es aus mehr oder weniger engen und damit wenig zuverlässigen Bekannten und ein paar echten und vertrauenswürdigen Freunden. Ich sammelte jedoch bereits fleißig Beweismittel gegen meine und andere Vorgesetzten und gegen Regierungsstellen und Konzerne. Vor allem in Kenia, Somalia und dem Jemen wurde ich erschreckend rasch und vielfältig fündig und die Völker dieser Länder litten und starben deswegen. Trotzdem berührten mich die grausamen Schicksale der Menschen nicht wirklich. Denn meine Pläne durfte ich nicht aufgrund der Leiden von Einzelnen aufs Spiel setzen, in dem ich beispielsweise zu früh und darum nur ungenügende Informationen und Beweismittel den Medien zuspielte.
Da gab es Infrastrukturprogramme, die entgegen allen Gesetzen des Rechts und der Logik in manchen Ländern durchgedrückt wurden und für die ganze Dörfer geschleift werden mussten. Industrieanlagen, die nicht einmal rudimentäre Schutzbestimmungen kannten und in der Folge ganze Landstriche verseuchten, hatten ihren Weg aus China und Südostasien bis nach Afrika gefunden. Und an manchen Orten wurden die Menschen von ihrem Land einfach vertrieben, um riesige Farmen für Export-Produkte aufzubauen, während die eigene Bevölkerung hungerte. Ja, Ostafrika war zur neuen Billig-Werkbank der Welt geworden, zumindest für die ganz besonders dreckigen Dinge. Als ich jedoch auf den ersten Korruptionsfall in Äthiopien stieß und sein Ausmaß alles Bisherige sprengte, setzte ich mich unverzüglich mit meinen Eltern in Verbindung, kündete meinen Besuch fürs nächste Wochenende an.
Meine Maman hatte bereits am Telefon gespürt, wie aufgewühlt und durcheinander ich war, erwartete meine Ankunft entsprechend angespannt, hatte wohl auch meinen Vater mit diesem Virus geimpft, so besorgt die beiden mir bereits unter der Eingangstüre entgegenblickten. Wir begrüßten einander so herzlich wie immer, wobei mich Jules länger in seinen Armen hielt als sonst üblich.
»Bist du gut geflogen?«, fragte Maman, um irgendetwas zu sagen und ich nickte nur, ließ mich von den beiden hinein und ins Wohnzimmer führen. Mein Vater setzte sich in einen der Sessel, meine Mutter neben mich aufs Sofa. Beide sahen mich derart vorsichtig lauernd an, dass ich laut auflachen musste.
»Ihr solltet euch sehen. Wie zwei Katzen, die gespannt vor einem Mausloch liegen und warten und sich fragen, ob wohl ein Nagetier als nächstes herausschlüpft oder doch eine gefährliche Giftschlange.«
Sie lachten beide nicht mit, behielten ihre Sorgenfalten im Gesicht. Das erste Mal in meinem Leben spürte ich das Alter meiner Eltern in dieser Deutlichkeit. Jules ging damals schon gegen die siebzig, Alabima hatte die fünfzig ein paar Jahre zuvor überschritten. Ihr aufregendes und manchmal gefährliches Leben und die Sorgen um ihre Kinder hatten sie rascher und stärker altern lassen als andere. Vor allem Jules mit seinem schlohweißen Haar glich eher einem Methusalem als seinem früheren Ich.
»Was ist passiert? Erzähl doch endlich«, fragte mich Maman auffordernd, wollte Klarheit.
»Darf ich meine Eltern nicht ab und zu besuchen?«
Ich wusste nicht, warum ich immer noch auswich. Wahrscheinlich eine Folge der Erkenntnis über das wahre Alter meiner Eltern, die mir auf einmal so seltsam verletzlich erschienen. Wo war der draufgängerische Jules von früher geblieben? Wo die unerschütterliche Alabima? Vor und neben mir saßen zwei Menschen, die ich bislang nicht gekannt hatte oder die ich bislang mit falschen Augen sah.
»Red nicht um den heißen Brei herum«, herrschte mich mein Vater ungeduldig geworden an. Meine Maman hatte ihm wohl in den letzten Stunden gehörig große Sorgen eingeimpft.
»Geht es um etwas Privates?«, fragte er nach und wirkte für einen Moment wieder so kämpferisch wie früher, straffte sogar seinen Oberkörper, stellte sich wie ein Widder zum Kampf. Doch als ich meinen Kopf schüttelte, da sah ich, wie er merklich in sich zusammensackte. Ja, Jules war nicht mehr der alte Haudegen, hatte sich in den letzten Jahren vom Geschehen in der Welt immer weiter zurückgezogen, führte mit Alabima ein unauffälliges, ruhiges und zunehmend stilles Leben. Ob die beiden wohl glücklich waren? Einzeln und miteinander?
Diese Frage bestürzte mich in diesem Moment und ich verdrängte sie rasch wieder, konzentrierte mich auf meine Antwort.
»Ich bin da auf eine Sache gestoßen, die mich persönlich stark berührt und über die ich mich mit euch austauschen will«, begann ich meine Erklärung unnötig nebulös, »ihr wisst ja, dass mittlerweile sämtliche Berichte der UN-Außenstellen in Ostafrika und im arabischen Raum über mein Pult gehen.«
Sie nickten schweigend und im Gleichklang. Eine solche Übereinstimmung hatte ich früher nie bei den beiden beobachtet. Auch das war mir nicht nur Zeichen für ihr Alter, sondern auch für ihre mittlerweile sehr eingeschränkte Sicht auf das Geschehen in der Welt. Sie beschäftigten sich fast nur noch mit sich selbst, sperrten wohl immer mehr Bereiche aus ihrem Leben und aus ihren Gedanken. Ich bereute bereits, in die Schweiz gereist zu sein. Doch es war mir klar, dass ich nun nicht mehr kneifen konnte.
»Derzeit läuft ein Rüstungsprogramm in Äthiopien. Die jetzige Regierung kauft für über sechzig Milliarden Dollar Waffen ein.«
»Und wie steckt die UNO da drin?«, warf mein Vater dazwischen und ich fragte mich einen Moment lang, ob dies eher Ausdruck seiner früheren Ungeduld war oder doch seine beginnende Vergreisung zeigte. Denn alte Menschen bekundeten nicht nur Mühe, zwei Dinge miteinander zu verknüpfen, die auf den ersten Blick wenige Gemeinsamkeiten besaßen. Sie lehnten auch Gedankenexperimente generell ab, waren kaum noch bereit, sich mit Neuem und Unbekanntem zu befassen.
»Ich komm gleich darauf zu sprechen«, schob ich seinen Einwand vor mich her, »jedenfalls lässt sich Äthiopien wissentlich schrottreife Waffen andrehen, unbrauchbares, völlig veraltetes Kriegsgerät.«
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