Beate Morgenstern - Tarantella

Здесь есть возможность читать онлайн «Beate Morgenstern - Tarantella» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Tarantella: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Tarantella»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine Tänzerin nach der anderen stürzt sich liebeshungrig in Rosalias Arme. Spät ist sie zur Erkenntnis ihrer wahren Bestimmung, ihres wahren Glücks gekommen. Nichts weniger wünscht sie sich als das Dasein einer lesbischen Troubadoura. Doch auf der Suche nach der Einzigen findet sie im Laufe der Jahre kaum noch begehrenswerte Damen. Als die Mauern in Ostberlin fallen und die Freiheit angebrochen ist, schöpft sie erneut Hoffnung.

Tarantella — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Tarantella», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Unsere kleine Gewerkschaftsgruppe durfte sich Bereich der vorbildlichen Ordnung und Sicherheit nennen. Eines Tages würden wir vielleicht auch in den Stand eines Kollektivs der sozialistischen Arbeit erhoben. Alte Konkurrenz war abgeschafft, doch wir befanden uns allenthalben im Wettstreit mit uns selbst, in sozialistischem Wettbewerb. Angestrebt war, dass wir nicht nur sozialistisch arbeiteten, sondern auch sozialistisch lebten. Wir hatten Geselligkeit miteinander zu pflegen, machten - nicht ganz zu unserem Missvergnügen - Betriebsausflüge, feierten gebührend Geburtstage und veranstalteten Jahresendfeiern, zu denen man sich langsam wieder Weihnachtsfeier zu sagen getraute, Frauentagsfeiern, zu denen wir auch die von uns erwählte Partnerbrigade aus der Produktion einluden, Bäckerinnen und Bäcker aus dem Backwarenkombinat Bako, und selbstverständlich - soweit vorhanden - die Ehegatten. Bei einer solchen Festlichkeit geschah es, dass Ute die um Teile der Arbeiterschaft erweiterte Runde unterhielt, das Gesicht vom Wein gerötet wie ein Jonathan-Apfel, stark gestikulierend in gefährlicher Nähe zu den Gläsern, so dass die Kollegen die vorsorglich beiseite nahmen. Ein Scherz folgte dem nächsten, wobei sie abwechselnd unglaubhafte Komplimente machte, die man doch ein wenig ernst nahm, und kleine Unverschämtheiten von sich gab, die selbst den erheiterten, den es betraf. Niemand erkannte in ihr die nette, stille Kollegin wieder, als die sie sonst erschien. Vollends verdutzt waren wir Damen, als sie unseren Direktor zum Tanz aufforderte. Und dann tanzte sie, als beobachte sie niemand und als sei das Tanzen nichts Geselliges, sondern eine Sache ganz für sie allein. Da war es um meine Fassung geschehen. Heiß wurde mir. Ich versuchte mich abzulenken, musste aber immer wieder zu ihr schauen, die auf der Tanzfläche blieb. Dann führte sie unsere Damen und Herren wie eine Tanzlehrerin auf die kleine Fläche, forderte schließlich einen uns verbundenen Arbeiter vom Backwarenkombinat auf, von dem sie nach einer gewissen Zeit eine Dame erbat, indem sie artig wie eine Muslimin die Hände zusammenlegte, so dass die Frau sich lächelnd erhob. Niemals zuvor hatten wir Frauen es fertiggebracht, die Männer von ihren zu jeder Zeit furchtbar ernsthaften Gesprächen weg auf das Tanzparkett zu bringen. Sie hat zu viel getrunken, sagten die Frauen am nächsten Tag und waren zum Verzeihen geneigt. Ich aber sah: Dies war ihre eigentliche Natur. Ein Puck, ein Kobold war sie, liebesfähig und -lustig und imstande, Männer wie Frauen zu betören. Die Schüchternheit, die sie sonst an den Tag legte, war nichts als Tarnung. Obwohl sie das heftig bestritt. Ich bin wirklich unsicher, etwas schüchtern, sagte sie. Aber ich bin es nicht nur. Das gibt es doch, dass jemand zum Beispiel feige ist und mutig. - Wieder eine deiner Spitzfindigkeiten, sagte ich. - Wenn es dir hilft, dann glaube, dass ich nicht schüchtern bin, sagte sie bereitwillig. Mir hilft es übrigens auch, wenn du das glaubst. Einmal stritt sie sich nicht bis zum Letzten, um sich nach ihrem Sieg lustig zu machen. Wie ich auch schon an ihr beobachtet hatte, gab sie recht, rechnete man auf Widerspruch. Ich begann mich wegen aufkommender Gefühle zu kontrollieren. Ganz gut kann man ihrem Gesicht ablesen, was sie denkt, wenn sie sich nicht ausdrücklich zusammennimmt. Ich war sicher, sie ahnte nichts von den mir lästigen wie süßen Gefühlen. Eine Freundschaft bahnte sich an. Mehrmals besuchte sie mich und verliebte sich sofort in meinen Mann, meine Kinder.

Und nun, was nun?, fragte sie, als sei sie die Ältere, für mich verantwortlich und ich ihr Rechenschaft schuldig.

Ich habe noch Wünsche, sagte ich.

Das ist gut. Du bist vierzig, aber du siehst jünger aus. Bestimmt.

Der Trost war unnötig. Aber ich sagte mir, dass ich in Utes Alter eine Frau mit vierzig ebenfalls für relativ chancenlos gehalten hätte, und vergab ihr.

Da muss man was tun, sagte sie.

Gewiss tue ich etwas.

Dann ist es ja gut. Und wenn was Nettes dabei ist und nicht für dich geeignet, ich könnte mich ja auch noch mal für mich selbst umschauen.

Lieber Schatz, dachte ich, du weißt nicht, was du sagst.

Ute, dieses wunderbare Geschöpf, das zur Liebe und zum Glück wie gemacht scheint und nach dem Bild, was ich von ihr habe, sich alles vom Leibe halten müsste, was beidem zuwiderläuft, war mit einem verheirateten Mann liiert und lebte infolgedessen in wenig glücklichen Verhältnissen, was ich nicht verstand und nie verstehen werde. Doch mir war die unentschiedene Situation recht, denn so hatte sie viel Zeit für eine Freundin.

Ute hatte ich es angedeutet: Die Umstände waren so weit gediehen, dass ich nach einer Gefährtin Ausschau halten durfte. Mein interessantes Äußeres, rote lange Naturlocken, braune Augen, mein jugendlicher, blasser Teint, meine ausgezeichnete sportliche Figur und nicht zuletzt mein Beruf als promovierte Kunsthistorikern ließen mich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Ich könnte alle Frauen haben, hatte Amanda gesagt. Aber ich wollte mich mit einer einzigen bescheiden.

Ich machte mich auf, ein Inserat in der republikweit erscheinenden Zeitschrift Wochenpost aufzugeben und erfuhr, dass im Annoncenteil die Rubrik Bekanntschaften von der Obrigkeit der Zeitungen gerade nicht erwünscht war. Ich denke mir, man sah sie als wenig familienförderlich an. Doch Verbote wie auch Einschränkungen, bedingt durch Materialknappheit oder auch das leidige Handelsembargo, waren ja nur die Aufforderung, einen anderen Weg für das Erreichen seines Ziels zu ersinnen. Und so war jene Zeit der Verbote und Einschränkungen auch eine höchst schöpferische und wirkte sich möglicherweise ungewollt stimulierend auf die Herausbildung des von der Obrigkeit geforderten schöpferischen, allseits gebildeten Menschen aus. Versuchen Sie es doch unter Verschiedenes, riet mir die ältere Dame am Schalter mit verständnisinnigem Blick. Ich war froh und gleichzeitig besorgt, sie selbst könnte sich unter die Bewerberinnen reihen.

Meine Interessen und meine Person hatte ich vorzüglich beschrieben. Nur in einem Punkt wahrte ich Zurückhaltung. Ich ließ nicht verlautbaren, ob ich den Kontakt von männlichen oder weiblichen Personen bevorzugte. Ich abonnierte die Zeitschrift, um nach meinen und auch anderen Kontakt-Wünschen zu fahnden. Übrigens fand ich damals trotz der Berliner Zeitung und des ND, den obligatorischen Tageszeitungen, und der Wochenpost meinen Briefkasten stets nur halb gefüllt, während ich heute meine Zeitung am Stand kaufe aus Sorge, mein Briefkasten könne einen solchen Packen aufgeschwollener Zeitungen nicht fassen, zu allem anderen Papier, das ich ungefragt als Postwurfsendung oder adressiert bekomme. Damals war die Zeit der Papier- und Informationsknappheit. Der Mangel glich sich insofern etwas aus, als die Bevölkerung das zur Verfügung stehende Material verdoppelte, indem sie nicht nur die Zeilen, sondern auch zwischen den Zeilen las.

Nach sechs, acht Wochen erschien meine Annonce. Ich wartete einige Tage. Dann fragte ich nach. Haben Sie eine Tasche mitgebracht?, fragte eine junge Angestellte. Gott sei Dank war die ältere im Hintergrund beschäftigt. Ich hatte einen Einkauf vorgehabt. Den musste ich verschieben. Die Angestellte riet mir, noch einige Male wiederzukommen, da Post gewöhnlich noch bis zu zwei Wochen nach Erscheinen der Zeitschrift einträfe. In den folgenden Tagen verwandelte sich meine kleine Wohnung in eine Wüstenei. Briefe in Haufen je nachdem, wie ansprechend ich sie fand. Die in die nähere Wahl kamen, auf den Stühlen, dem Tisch, dem Fußboden verteilt. Ich schlief von Nacht zu Nacht schlechter, hatte Träume, in denen mich Frauen in Scharen umringten, alle mit derselben dringlichen, wenn auch lautlosen Frage auf den Lippen. Oder eine einzige Frau tauchte auf, mich an mein angebliches Versprechen erinnernd. Ich flüchtete schreckvoll, denn mir war klar, dass ich genau die gewählt hatte, mit der ich nicht leben wollte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Tarantella»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Tarantella» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Tarantella»

Обсуждение, отзывы о книге «Tarantella» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x