Helge Döring - Gesellschaftliche Krisen und Proteste

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Krisen prägen derzeit die öffentlichen Debatten, seien es gesellschaftliche Themen wie Klimawandel, Fluchtmigration oder die gegenwärtige Covid-19-Pandemie. Es gehört zu den grundlegenden Spielregeln und Funktionsmechanismen der Demokratie, durch Krisen ausgelöste Konflikte zu überwinden. Streit gilt dabei als produktiv für die Konfliktlösung, sofern dabei Dialog das zentrale Mittel der Wahl ist. Das Buch beschreibt verschiedene Krisen, die durch Einsatz unterschiedlicher Dialoge in tradierten Konfliktlagen oder neu aufflammenden Protesten einen Beitrag leisten, Eskalationen abzuschwächen, Konflikte zu entschärfen oder wenigstens zu moderieren. Darüber hinaus wird gezeigt, wie misslungene oder ausgebliebene Dialoge Konflikte anheizen können.
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani.

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Verknüpft mit dem zeitlichen Ablauf sind drei dialogbezogene Stufen miteinzubeziehen. Hier ist zu berücksichtigen, dass Dialogformate jeweils singulär modelliert sind, also davon ausgegangen wird, dass nur ein Dialogversuch unternommen wird bzw. nur ein Dialogformat Verwendung findet. Zwar werden empirische Untersuchungen mehrerer verschiedener Dialogformate nicht ausgeschlossen, Interaktionseffekte zwischen Dialogformaten können allerdings nicht bestimmt werden. Die Dialoganforderungen sind dabei unter Berücksichtigung des Krisenverlaufs festzulegen, jeweils mit der normativen Absicht einer Reduktion des Konfliktpotenzials.

Präventionsstufe: Vor allem während des Konfliktaufbaus besteht die Möglichkeit der Prävention einer Kriseneskalation. Auf dieser Präventionsstufe können offene Formate die Chance geben, frühzeitig zu Lösungen zu kommen, welche für alle Beteiligten akzeptabel erscheinen. Die Herausforderung besteht darin, dass der Konflikt frühzeitig erkannt wird und die relevanten Gruppen beteiligt werden, damit es zu nachhaltigen Lösungen kommen kann. Sollte eine der Bedingungen verletzt sein, kann es zur Verschärfung der Krise kommen. Zudem können Dialoge auch dazu führen, dass sich bislang untereinander wenig bekannte Protestgruppierungen oder Einzelpersonen mit kompatiblen Interessen vernetzen und so den Konflikt mitunter verschärfen.

Konfliktstufe: Während des Konfliktauf- und des Konfliktabbaus ist das Konfliktpotenzial erhöht und Dialogformate können keine solch offene Form mehr annehmen wie auf der Präventionsstufe, um konfliktberuhigend zu wirken. Vielmehr geht es nun um die Moderation von Interessen und das Erschließen neuer Perspektiven für die Erarbeitungen eines friedlichen Miteinanders. Hier stellt sich, je nach Konfliktkonstellation, die Frage, inwieweit soziale Bewegungen und sehr aktive Einzelpersonen mit einzubeziehen sind.

Eskalationsstufe: Während des Konfliktzenits ist das Krisenpotenzial besonders hoch und Dialogformate müssen eine aktiv-vermittelnde Rolle einnehmen, um eine Konfliktberuhigung zu erreichen. Dabei ist es notwendig, auch die sozialen Bewegungen und aktiven Einzelpersonen mit in den Dialog einzubeziehen, solange sie sich an der freiheitlich demokratischen Grundordnung orientieren. Das umfasst auch die Vor- und Nachbereitung von Dialogveranstaltungen. Hier muss besonders auf Transparenz geachtet werden, damit keine der Konfliktparteien eine Benachteiligung konstatieren kann. Vor allem auf dieser Stufe besteht das Risiko einer endgültige Konflikteskalation.

3.2 Die Dauerkrise

Während in der idealtypischen Krise von einem Rückgang des Konfliktpotenzials ausgegangen wird, beschreibt die Dauerkrise eine Stabilisierung des Konfliktes durch Dialog, ohne jedoch den Konfliktzenit zu erreichen. Dieser Krisentyp kann in Konfliktsituationen auftreten, in denen zwar eine Dialogbereitschaft besteht, aber keine realistische Lösung erarbeitet werden kann. In Kapitel 6 wird dies anhand der räumlich konzentrierten und armutsgeprägten Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien in die Dortmunder Nordstadt untersucht, die als krisenhaft wahrgenommen wird ( картинка 13 Kap. 6).

Der Verlauf einer Dauerkrise gleicht im Konfliktverlauf dem der idealtypischen Krise und es stellen sich auch die gleichen Dialoganforderungen. Allerdings besteht das Problem, dass keine realistischen Lösungsoptionen angeboten werden können, sodass zwar Wissen und Verständnis über den Krisengegenstand erzeugt werden können, es aber nicht möglich ist, die als krisenhaft erlebte Situation aufzulösen.

Bei solchen Konstellationen ist es notwendig, vermittelnde Instanzen, wie z. B. Soziale Arbeit, miteinzubeziehen, um das Konfliktpotenzial zu moderieren und damit den Eintritt in die Eskalationsphase zu vermeiden. Dialog wird demnach zu einer Daueraufgabe. Allerdings verbleibt das Konfliktpotenzial trotz Dialog immerzu auf relativ hohem Niveau, wie Abbildung 5 zeigt. Eine Dauerkrise ist mit dem Einsatz von Dialogformaten ( картинка 14 Kap. 4) kaum zu beenden, da es Randbedingungen bedarf, die überörtlich bestimmt werden. Das können z. B. gesetzliche Regelungen oder finanzielle Ressourcen sein. Umgekehrt kann es zu Gewöhnungseffekten oder Verhaltensänderungen kommen, welche das Konfliktpotenzial langfristig reduzieren. Dies kann allerdings kaum mit formalen Dialogformaten erreicht werden und ist eher die konfliktberuhigende Kraft der alltäglichen Begegnungen. Während der Dauerkrise ist auch nicht von einem erhöhten (nachbarschaftlichen) Zusammenhalt auszugehen, da es eher zum Rückzug aufgrund von Resignation und Ohnmachtserfahrungen kommt (Putnam 2000). Daher braucht es neben phänomenbezogenen Dialogveranstaltungen und einem Gemeinwesen, das in der Lage ist, eine Dauerkrise zu durchleben, auch die besondere Förderung des sozialen Miteinanders. Diese Bedingungen stellen die Kommunen vor eine große Herausforderung bezüglich der Krisenbewältigung und der Stabilisierung des lokalen Gemeinwesens.

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Abb. 5: Die Dauerkrise (eigene Darstellung)

3.3 Die Reeskalation

Der Krisenverlauf der Reeskalation beschreibt die Eskalation eines Konfliktes z. B. gerade wegen eines Dialogversuchs. Während in der idealtypischen Krise der Dialog eine konfliktreduzierende Wirkung entfaltet, ist es bei der Reeskalation überraschenderweise der umgekehrte Effekt ( картинка 16 Abb. 6). So kann dieser auftreten, wenn es während des Konfliktzenits zu einer autoritären und selbsterhebenden Gesprächsverweigerung von Seiten einer Konfliktpartei kommt oder frühzeitig eine Kompromisslosigkeit signalisiert wird. Setzt der Dialog zu spät ein oder werden die falschen Dialogformate eingesetzt, so besteht das Risiko, dass die Krise immer weiter bis zum Krisenzenit eskaliert wird. Reeskalation wurde als Bezeichnung dieses Krisenverlaufs gewählt, da er eine nochmalige Steigerung des Konfliktes, im Vergleich zum Konfliktzenit einer idealtypischen Krise, aufweist. In Kapitel 5 wird dieser Krisenverlaufstyp am Beispiel einer Dialogveranstaltung zur Unterbringung von Geflüchteten und einem Bürgerdialog der Partei Alternative für Deutschland untersucht ( картинка 17 Kap. 5).

Ebenso wie bei der Dauerkrise gleicht der Krisenverlauf der Reeskalation zu Beginn dem der idealtypischen Krise. Allerdings wird hier der vorläufige Konfliktzenit erreicht und das Konfliktpotenzial nimmt durch eine weitere Eskalation noch einmal zu, was eine Verschärfung der Situation bedeutet. Die Erklärung für dieses Phänomen ist folgende: Es schwelt ein Konflikt, der an Intensität langsam zunimmt. Um diesen zu beruhigen, lädt man alle Konfliktparteien zu einer Dialogveranstaltung ein, bei der der Konflikt nach Möglichkeit beigelegt werden soll. Allerdings treffen nun beide Konfliktparteien, die sich vorher möglicherweise aus dem Weg gegangen sind und nur indirekt miteinander kommuniziert haben, direkt aufeinander, was deren gegenseitige Abneigung weiter verstärkt. Durch emotionale Überschlagshandlungen werden weitere bisher unangesprochene Konflikte »scharf« gestellt und die Konfliktintensität steigert sich massiv. Der Dialog hat das Gegenteil von dem erreicht, was er eigentlich bezwecken sollte, und es kommt zu einer »jetzt erst recht«-Stimmung auf beiden Seiten, die zu einer offenen Feindschaft aller Parteien führt. An dieser Stelle verstetigt sich der Protest und es treten verstärkt soziale Bewegungen und organisierte Protestgruppen auf, die sich auch überregional organisieren. Direkter Dialog zwischen den Konfliktparteien ist kaum mehr möglich und neue Formate sind eher vermittelnder und indirekter Natur, um überhaupt wieder eine gemeinsame Basis zu schaffen.

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