Helge Döring - Gesellschaftliche Krisen und Proteste

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Krisen prägen derzeit die öffentlichen Debatten, seien es gesellschaftliche Themen wie Klimawandel, Fluchtmigration oder die gegenwärtige Covid-19-Pandemie. Es gehört zu den grundlegenden Spielregeln und Funktionsmechanismen der Demokratie, durch Krisen ausgelöste Konflikte zu überwinden. Streit gilt dabei als produktiv für die Konfliktlösung, sofern dabei Dialog das zentrale Mittel der Wahl ist. Das Buch beschreibt verschiedene Krisen, die durch Einsatz unterschiedlicher Dialoge in tradierten Konfliktlagen oder neu aufflammenden Protesten einen Beitrag leisten, Eskalationen abzuschwächen, Konflikte zu entschärfen oder wenigstens zu moderieren. Darüber hinaus wird gezeigt, wie misslungene oder ausgebliebene Dialoge Konflikte anheizen können.
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani.

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Wichtig für alle Teilnehmenden ist es, die abschließende Entscheidung zu akzeptieren, gerade wenn diese auf einem Kompromiss basiert. Dialogformate zu Beginn eines öffentlichen Diskurses (z. B. Informationsveranstaltungen; Planungsgremien) dienen der Informationsdistribution und treffen im Idealfall auf Teilnehmende, deren Bewertung der Sachlage noch nicht abgeschlossen ist. Durch Nutzung der sozialen Medien geschieht dies immer früher. Je weiter der öffentliche Diskurs schon fortgeschritten ist, umso komplexer wird es, vorgefasste Meinungen durch Fakten zu ändern. Die Dialogveranstalter*innen müssen sich vorher ein Bild von der Stimmungslage machen und die Perspektiven der Betroffenen kennenlernen, wofür auch die Sichtung der Diskussionen in den digitalen Medien notwendig ist. Organisator*innen von Dialogformaten sollten früh die Deutungshoheit über Begriffe (»Framing«) (Wehling 2018: 42), eingeschliffene Argumentationsstränge, Immunisierungs- und Polarisierungsstrategien der Gegenparteien vorab analysieren. Informationsveranstaltungen können auch zu fortgeschrittenen Debatten sinnvoll sein, wenn sich im Zeitablauf die Sachlage grundlegend ändert. Die Teilnehmenden haben dabei die Erwartung, dass ihre Bedürfnisse, Kritik, Wünsche und Emotionen von den Verantwortlichen verstanden werden und dass Entscheidungen noch beeinflusst werden können. Mit diesen Erwartungen sollte sorgsam und perspektivisch umgegangen werden, damit die Teilnehmenden nicht frustriert und desillusioniert aus der Diskussion gehen. Formate dieser Art können fortlaufend als Ventile genutzt werden, um Emotionalität Raum zu geben, Vorurteile abzubauen und Konflikte nicht in geschlossene virtuelle Räume wie »Echokammern« (Sunstein 2001) und »Filterblasen« (Pariser 2011) in den sozialen Netzwerken zurückzuverweisen, wo überwiegend die eigene Meinung bestärkt und erhärtet wird (Rehfeld-Staudt 2017).

Ohne diesen transparenten Austausch kann die Krise durch wachsende Polarisierung und Unsachlichkeit eine Eigendynamik entfalten und eskalieren. An dieser Stelle wird es schwierig, für die Problemlösung auf eine rationale Sachebene zurückzukehren, da Probleme bereits emotional aufgeladen sind. Es ist aber möglich, die Teilnehmenden über ihr Mitbestimmungsbedürfnis in die Verantwortung zurückzuholen und eine konstruktive Basis für Dialog zu schaffen. Durch fortlaufenden konstruktiven Dialog werden nicht alle Probleme gelöst, aber eine Krise kann auf einer relativ stabilen Ebene konserviert werden.

4.3 Empirische Grundlagen zur Untersuchung von Krisenintervention durch Dialog und deren Ergebnisse

Bevor es in den Kapiteln 5 bis 8 zur Untersuchung von Krisenverläufen kommt, braucht es eine grundsätzliche Überlegung, inwiefern Dialogformate überhaupt in der Lage sind, Einfluss auf Krisenverläufe zu nehmen. Dass sie dies bewirken können, ist eine der Grundannahmen der Krisenverlaufstypologie, wobei ihre Reichweite theoretisch nicht abschließend bemessen werden kann. Dafür werden im Folgenden empirische Ergebnisse aus Expert*innenbefragung vorgestellt – mit dem Ziel, explorativ neue Erkenntnisse bezüglich des Einsatzes von Dialogformaten in Krisen zu gewinnen ( картинка 22 Kap. 9). Dazu wurden Expert*innen befragt, die in ihrer Arbeit regelmäßig Dialogveranstaltungen organisieren und/oder moderieren.

Anhand der später aufgeführten Fallstudien wird herausgearbeitet, welche Dialogformate in welcher Phase und in Kombination mit welcher Akteur*innenkonstellation sinnvoll erscheinen und wie diese auf die Teilnehmenden wirken. Darüber hinaus sollen Hinweise dafür gesammelt werden, warum Konflikte überhaupt vorliegen und mit welchen Maßnahmen sie beseitigt oder im Vorfeld unterbunden werden können. Realistisch betrachtet können sie zumindest abgeschwächt werden.

Die verwendeten semi-strukturierten Leitfadeninterviews bieten den Vorteil, dass die Befragten mit eigenen Worten, nach eigenem Ermessen und gemäß der individuellen Bedeutung von Themen relevante Informationen liefern können (Reinders 2016: 80–85). Um das Gesagte in ein Kategoriensystem einzubetten, wurde die qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2016; 2018) verwendet, wobei die größte Herausforderung darin bestand, entlang der intersubjektiven Übereinstimmung möglichst eine hohe Reliabilität zu erzeugen. Es wurden zunächst Hauptkategorien in direkter Verbindung zu den zentralen Themen des Interviewleitfadens abgeleitet ( картинка 23 Anhang Interviewleitfaden). Die standardisierten Ergebnisse der Expert*inneninterviews stellen eine möglichst hohe externe Validität der Untersuchungsergebnisse sicher (Yin 2003: 133).

Die Interviews wurden als qualitative, mündliche und persönliche Einzelbefragungen durchgeführt (Lamnek 2010: 316). Zudem bietet das nicht-standardisierte Vorgehen die Möglichkeit, sowohl die Fragen als auch deren Reihenfolge situativ anzupassen. Es wurden nach Möglichkeit nur offene Fragen mit ermittelnder Intention gestellt und die Interviews wurden mit einer neutralen Einstellung durchgeführt. Die Kontaktaufnahme geschah zunächst via E-Mail, postalisch oder im späteren Verlauf telefonisch. Das Telefongespräch diente der Vereinbarung eines persönlichen Termins am Wunschort der Interviewpartner*innen.

In Vorbereitung auf die Interviews wurde ein themenspezifischer Gesprächsleitfaden entwickelt. Im jeweiligen Interview wurden entlang des Leitfadens offene Fragen gestellt, die der interviewten Person die Möglichkeit geben sollten, frei zu antworten und die eigene Perspektive in Form von selbstkonstruierten, subjektiven Sinnzusammenhängen wiederzugeben. Lediglich in dem Fall, dass die Interviewpartner*innen nicht sofort die Intention der Frage erkennen konnten, wurde konkreter nachgefragt oder Antwortbeispiele wurden vorgegeben (Gläser/Laudel 2010: 117 f.). So sollte den Gesprächspartner*innen die Möglichkeit gegeben werden, distanzierter, objektiver und damit offener über Herausforderungen und Probleme zu sprechen. Allen Ansprechpartner*innen wurde vorab nur das zentrale Leitthema des Interviews mitgeteilt, wobei die konkrete Fragestellung nicht erwähnt wurde, um die Interviewergebnisse nicht zu verzerren. Die Teilnehmenden wurden darüber informiert, dass eine Aufzeichnung des Gespräches notwendig sei. Die Interviews wurden per Audiorecorder aufgezeichnet und anschließend transkribiert (ebd. 2010: 193 f.).

Die Transkripte wurden in der Folge strukturiert und hinsichtlich der Forschungsfragen analysiert. In einigen Fällen kam es bei der Bearbeitung der Transkripte zu Nachfragen, die später per E-Mail oder Telefon geklärt wurden, so konnten einige der dargestellten Informationen noch einmal aktualisiert werden. Meist folgten die Interviews dabei folgendem Ablauf: Nach einer kurzen Darlegung der thematischen Einordnung und der Definition zentraler Begriffe wurden die Gesprächspartner*innen gebeten, sich vorzustellen und ihre Rolle zu umreißen. Danach wurden dem Leitfaden entsprechend die Fragen abgearbeitet, wobei nicht immer die Reihenfolge des Leitfadens eingehalten wurde und es häufig themenbezogene Anschlussfragen gab. Die Interviewten wurden dabei möglichst nicht unterbrochen und Nachfragen erst im Anschluss gestellt (Küsters 2009: 44 ff.).

4.4 Empirische Implikationen und theoretische Einbettung der Fallstudien

Die vorgenommene Zuordnung der Dialogformate mitsamt dem erarbeiteten Krisenverlauf, Krisenverständnis und der Analyse von Eskalation bildet die Grundlage für die folgende empirische Untersuchung der Konflikttypologie. Dabei wird von folgenden Annahmen ausgegangen:

• Krisen entwickeln sich über die Zeit, sind zu Beginn aber gleich strukturiert. Der Konfliktverlauf wird über das Ausbleiben von Dialog bzw. dessen Format mitbestimmt. Dabei kann Dialog eine konfliktreduzierende Wirkung entfalten oder aber Krisen zum Eskalationspunkt führen.

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