Kendran Brooks - Das entzweite Herz
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Der überbordende Luxus in der Eingangshalle machte wohl fast jeden Besucher staunen. Marmor, Stuck, Ebenholz und Elfenbein beherrschten das Bild, dazwischen prunkvolle Goldverzierungen und luxuriöse, antike Möbelstücke. Doch Jules Lederer wie Henry Huxley kannten sich mit den Eigenheiten eines asiatischen Moguls aus, der dem Protz huldigte, aber nicht etwa, weil er ihn derart begeisterte, sondern nur, weil er zwingend notwendiger Ausdruck des andauernden geschäftlichen Erfolgs war. Wer sich nicht mit Luxus umgab, der galt in einem Riesenvolk von mausarmen Tagelöhnern und kleinen Angestellten wenig bis gar nichts. Als Geschäftsmann musste darum auch Shridar Kumani diese Gepflogenheit seiner Heimat leben und sich den Zwängen der Kultur seines Landes fügen.
Jules und Henry lernten im Laufe des Tages die meisten anderen der ständigen Bewohner des Häuser-Komplexes kennen. Nicht nur lebten Shridar mit seiner Frau Aranja und einigen seiner erwachsenen Söhne hier. Auch Enkelkinder gab es reichlich. Und selbstverständlich ein ganzes Heer an eifrigen Hausangestellten, die wie fast unsichtbare, aber überaus dienstbare Geister durch die Räume schwebten.
Zum Abendessen an ihrem Ankunftstag traf man sich im hinteren Teil des Parks, wo es sich Shridar Kumani nicht nehmen ließ, als Pizza-Bäcker eigenhändig seine Gäste und seine Familie zu verwöhnen. Hier erst zeigte sich das wahre Leben der Kumanis, die noch so gerne auf jeden Luxus verzichteten, die weit mehr an guten Gesprächen und lachenden Gesichtern interessiert waren als an unendlichem Komfort. Denn Shridar scheuchte seine Diener weg, sobald alle von ihm gewünschten Dinge herbeigebracht waren. Der Inder versuchte sich sogar an einem neapolitanischen Volkslied, als er mit strahlendem Gesicht gemeinsam mit seiner Ehefrau und einem seiner Söhne die ersten Teiglinge dehnte, streckte und mit Soße und Auflage versah, sie anschließend geschickt in den riesigen mit Holz befeuerten Ofen schob, sie wenig später mit der kleineren, runden Schaufel drehte und in der Gluthitze kross backen ließ.
Als gläubige Hindus verschmähten die Kumanis alkoholische Getränke, leerten stattdessen die herangeschafften Kannen mit Tee und die großen Karaffen mit aromatisiertem Wasser. Für Henry und Jules hingegen hatte Shridar ein paar Flaschen Barolo Gran Bussia von Aldo Contero bringen lassen, einen 1982er, der eigentlich viel zu edel für ein Pizza-Essen war. Doch Shridar wusste um die Kenntnisse von Henry und um die Vorlieben von Jules, wollte ihnen der perfekte Gastgeber sein.
Es wurde eine sehr fröhliche, fast ausgelassene Runde. Der Schweizer und der Brite wunderten sich über das höchst sorgsame, über weite Strecken perfekte Englisch selbst aus den Mündern der allerjüngsten Enkelkinder. Sie alle wurden mit Sicherheit von Privatlehrern aus Großbritannien unterrichtet, pflegten die fremde Sprache wohl ebenso sehr wie das einheimische Marathi. Aus Höflichkeit gegenüber den europäischen Gästen unterhielt man sich an diesem Abend auch innerhalb der Familie ausschließlich in Englisch.
Die ersten Tage in Mumbai vergingen für die beiden Europäer wie im Flug. Shridar Kumani war mit seinen Gästen fast ständig unterwegs. Man besuchte die Millionen-Metropole, sah sich all die Sehenswürdigkeiten an, von denen die Europäer manchmal schon gehört hatten oder die man zu kennen glaubte. Doch in Wirklichkeit fühlten sich Land und Leute weit exotischer als erwartet an und vor allem roch alles ganz anders, als sie es sich jemals hatten vorstellen können. Sie wohnten sogar einigen Zeremonien in den Hindu-Tempeln bei und Shridar erklärte ihnen geduldig all die seltsam anmutenden Handlungen und ihren religiösen Hintergrund, beispielsweise das befestigen von Schleifen an Baumzweigen oder den Sinn hinter den Opfergaben der Gläubigen.
Niemand schien sich in den Tempeln an den beiden fremden Eindringlingen aus dem Westen zu stören, ebenso wenig an den englischsprachigen Erklärungen. Im Gegenteil. Äußerst freundlich, meist mit strahlenden, interessierten Gesichtern, wurden sie von den Gläubigen gemustert oder zwischendurch auch verwundert angestaunt. So etwas wie Stolz, zeigte sich auf vielen Gesichtern, vielleicht der Stolz über die eigene Kultur oder der Stolz über ihren festen und gelebten Glauben oder aber der Stolz über die Tatsache, dass sich Leute aus dem Westen dafür interessierten.
»Das Timutri der Hindu wird von den drei Gottheiten Brahma, Shiva und Vishnu gebildet«, erklärte Shridar ihnen, »Brahma steht für die Schöpfung und die Geburt, Vishnu für die Erhaltung und das Leben, Shiva für das Transzendentale und den Tod. Jede Gottheit besitzt auch eine Shakti, eine Gefährtin und Gemahlin.«
Und weiter erklärte der frühere Rohstoffhändler: »Brahma stieg aus dem Ei des Universums und so entstanden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Solange Brahma schlief, war nichts. Mit seinem Aufwachen nahm alles Gestalt an. Die Erde, wie wir sie kennen, wird zwei Milliarden Menschenjahre bestehen. Dann wird Brahma wieder einschlafen und alles wird verschwinden, was bislang bestand.«
Er deutete auf einen Fries im Tempel.
»Brahma wird oft mit vier Gesichtern und vier Armen dargestellt, damit er in alle Himmelsrichtungen gleichzeitig blicken und handeln kann. In jeder Hand hält er einen Gebetskranz und eines der vier Veden, eine unserer heiligen Schriften. Brahma ist der einzige Gott, der nicht erschaffen wurde. Denn vor ihm gab es nur das Nichts. Zusammen mit seiner Gemahlin Sarasvati gilt er als der Schöpfer der Welt. Sein Reittier ist eine Gans, manchmal auch ein Schwan. Die Shakti Sarasvati, die Gattin von Brahma, ist das erste Geschöpf, das der Gott sich erschuf. Es gibt dazu zwei Mythen. In der ersten teilte sich Brahma in eine männliche und eine weibliche Hälfte. In der anderen entstand Sarasvati, als Brahma die Welt mit seinen Worten erschuf. Sarasvati ist die Göttin der Sprache und der Weisheit, auch der Kunst, der Musik und der Poesie. Und Sarasvati reitet stets einen Schwan oder einen Pfau.«
»Die Parallelen zum Christentum und auch zum Judentum sind bemerkenswert«, meinte Henry Huxley fasziniert, »auch wenn dort ein übergeordneter Gott aus Adams Rippe Eva erschuf.«
Der indische Geschäftsmann lächelte stumm zur Antwort. Dass der Hinduismus sicher tausend Jahre älter als das Judentum war, beantwortete die Frage nach dem Ursprung, ob Ei oder Huhn.
»Vishnu ist der Erhalter der Welt. Er wird immer wieder geboren, nimmt dabei manchmal auch andere Gestalt an. Wir glauben an insgesamt zehn Avatars von Vishnu. Sri Rama, Krishna und Buddha sind die allgemein bekanntesten und auch am höchsten verehrten. Vishnu und seine Gattin Lakshmi beschützen die Menschen und die Götter gleichermaßen. In seinen vier Händen hält Vishnu einen Lichterkranz als Symbol der Sonne, eine Lotosblüte, ein Muschelhorn und eine große Keule. Das Reittier von Vishnu ist der Vogel Garuda. Doch Vishnu wird auch häufig auf einer Schlange liegend dargestellt. Die Schlange ist eine Kobra und trägt tausend Köpfe. Aus dem Nabel von Vishnu sprießt eine Lotosblume, auf der seine Gefährtin Brahma sitzt. Beide Götter sind in tiefe Meditation versunken. Wie ihr Gatte inkarniert auch Lakshmi immer wieder, für Sri Rama als Sita, für Krishna als Radha. Ihr heiliges Tier ist der Elefant.«
Abermals hielt der Inder inne, führte die beiden Europäer zu einer anderen Stelle im Tempel.
»Shiva ist der Gott der Ekstase und der Zerstörung, aber auch ein Erneuerer. Alles von Brahma Geschaffene löst sich im ekstatischen Tanz von Shiva wieder auf. Shiva wird auch als Mondgott der Berge bezeichnet, trägt in seinem verfilzten Haar die Scheibe, durch die der Ganges fließt. So rettet er Indien vor drohenden Überflutungen. Als Gott des Himalayas thront er auf dem Berg Kailas und überblickt von dort aus das ganze Land. Um den Hals von Shiva windet sich eine Kobra. Sie ist ein Symbol für den Jähzorn. Shiva hält jedoch die Schlange direkt an seiner Kehle stets im Zaum.«
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