Kendran Brooks - Das entzweite Herz

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Shamee Ling versucht sich in Kalifornien ein neues Leben aufzubauen. Doch reicht Ehrgeiz dazu aus? In Indien begeben sich Jules und Henry auf eine Safari. Löwen sollen fotografiert werden. Stattdessen wird ein Tiger entfesselt. Derweil plagt sich in Rio de Janeiro Zenweih Ling mit finanziellen Sorgen herum. Hochs und Tiefs eines Unternehmers.

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»Dann bedeutet Kamasutra ...?«, meinte Henry Huxley mit fragendem Blick.

»Es ist die Anleitung zu möglichst befriedigendem Sex, den beide Ehepartner gleichermaßen genießen sollen.«

»Was zwangsläufig mit dem zweiten Eheversprechen zu einer Überbevölkerung führt«, warf Jules Lederer despektierlich ein.

»In Indien hungerten schon immer die allerwenigsten Menschen, weil wir sehr achtsam mit der Natur umgehen«, konterte Shridar Kumani, diesmal allerdings kurz angebunden, vielleicht sogar ein klein wenig gekränkt, »von Überbevölkerung kann also keine Rede sein, zumindest noch nicht.«

»Was mir in den letzten Tagen auffiel, ist das immer noch sehr lebendige Kastenwesen «, meinte nun der Brite, »was hat es damit auf sich? Ich dachte, es sei längst abgeschafft?«

»Nein, das Kastenwesen ist weiterhin erlaubt, als Teil unserer Kultur und unserer Religion. Nur die Diskriminierung der niederen Kasten ist seit 1949 verboten.«

»Aber immer noch spricht man von den Unberührbaren, die auch heute noch die schwersten Arbeiten zu verrichten haben«, warf der Schweizer fast trotzig ein.

»Lass es mich so erklären, Jules. Die Brahmanen, die Priester, tragen einen weißen Punkt auf der Stirn. Sie verkörpern die höchste Kaste. Doch Brahmanen üben heute auch andere Berufe aus, sind Ärzte oder Anwälte. Der rote Punkt symbolisiert als zweithöchste Kaste die Krieger, Fürsten und Könige. Sie gehen gerne in die Politik. Gelb steht für die Kaufleute, Händler und Geldverleiher.«

»Du und deine Familie tragen jedoch schwarze Punkte.«

»Ja, die Kaste der Shudras, der Handwerker, Pachtbauern, Arbeiter und Diener. In die sind wir Kumanis hineingeboren. Doch was man beruflich macht, ist schon lange nicht mehr abhängig von der Geburtskaste. Die Unberührbaren, die wir Dalit nennen, tragen keine Farbe. Zu den Dalit gehören die Ureinwohner Indiens. Sie bilden ihre eigene Kaste. Auch die Angehörigen aller übrigen Rassen und Religionen, ob Christen, Muslime oder Juden oder Atheisten gehören dazu. Doch vergesst nicht. Bereits 1997 wurde erstmals ein Dalit zum indischen Staatspräsidenten gewählt. Ihr seht also, die Geburtskaste spielt wirklich keine entscheidende Rolle mehr, wenn es darum geht, aus seinem Leben etwas zu machen.«

»Aber für sehr gläubige Hindi gehören wir Christen weiterhin zur untersten Kaste, sind nur für niedrigste Arbeiten zu gebrauchen?«, meinte Jules abfällig.

Da mischte sich Henry Huxley ein: »Auch das Christentum und der Islam unterscheiden zwischen Gläubigen und Ungläubigen. Wir erließen sogar eigene Gesetze nur für Juden, die ihre wirtschaftliche Tätigkeit auf das Geldverleihen, das Trödeln und Lumpensammeln beschränkten. Was in Indien die Kasten waren, nannten wir Stände. Kirchenleute, Adel und das Volk. Hinzu kamen später die Zünfte in den Städten. Die Zugehörigkeit zum Adel und zu einer Zunft wurde auch bei uns vererbt. Derart weit liegen die beiden Kulturen meiner Meinung nach gar nicht auseinander.«

»Die Menschheit beging und begeht wohl immer und überall dieselben Fehler«, lenkte Jules ein, »jedes Zeitalter und jede Religion glaubt, Schubladen für die Menschen einrichten zu müssen.«

»Nun, jede Gruppe übt Zwang auf seine Mitglieder aus«, meinte Shridar Kumani vermittelnd, »ob es nur die Familie, eine Sippe, ein Volk oder eine ganze Nation ist.«

»Selbst der Snooker-Club um die Ecke besitzt ein Reglement, an das sich die Mitglieder und Besucher halten müssen«, gab Henry seine Zustimmung. Jules hatte nur mit halbem Ohr zugehört, schien in Gedanken versunken. Beide, der Inder und der Brite sahen den Schweizer deshalb forschend an.

»Wenn man es genau betrachtet, so unterliegen auch die Götter im Hinduismus einem Zwang. Sie können nicht aus ihren Rollen schlüpfen, müssen seit Jahrtausenden exakt das tun, wozu sie von Anfang an bestimmt waren. Es geht ihnen sogar schlechter als jedem gläubigen Menschen. Denn sie als Götter können erst ins Nirwana aufsteigen, wenn alles aufhört zu existieren, bleiben auf Erden gefangen, überdauern entweder oder werden immer neu geboren. Sie können erst, wenn ich es richtig verstanden habe, in etwa zwei Milliarden Jahre vergehen, dann, wenn das gesamte Weltall verlöscht.«

Der indische Unternehmer lächelte amüsiert.

»Das ist eine sehr westliche, ich möchte fast sagen, rein kapitalistische Denkweise. Immer auf Profit und Vorteil aus. Nein, Götter üben ihre Rollen aus, weil sie dies unbedingt möchten, ganz einfach, weil sie der Menschheit gegenüber freundlich und gnädig gestimmt sind, weil sie alle Menschen mögen und sie weiterbringen wollen. Das ist keine Frage des Zwangs, sondern eine Frage der Liebe.«

»Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden«, erwiderter Jules weit weniger freundlich, »des Menschen Willen ist eben doch sein Himmelreich.«

Die drei beließen es mit diesem Schlusssatz des Schweizers, gerieten keineswegs in Streit, waren auch nicht verstimmt aufeinander. Sie akzeptierten ganz einfach ihre zum Teil recht gegenteiligen Meinungen als eine wertvolle Vielfalt unter Gleichgesinnten, beharrten weder auf ihre Standpunkte, noch versuchten sie einander ihre Ideologien überzustülpen. Ihnen war sehr bewusst, dass in solchen Fragen gar keine Wahrheiten existieren konnten, zumindest nicht für die gesamte Menschheit. Denn jeder Mensch schuf sich seine eigenen Ansichten zu seiner Existenz. Und diese Meinung beruhte stets auf seinem aktuellen Wissen und auf seinen gemachten Erfahrungen, passte sie im Laufe seines Lebens deshalb immer wieder an.

Am nächsten Morgen machten sich die drei zu einer Raubtierjagd besonderer Art auf, die Kumani für seine Gäste organisiert hatte. Selbstverständlich ohne Gewehre, sondern mit Kameras bewaffnet. Auf der Halbinsel Kathiawar lebten nämlich die letzten asiatischen Löwen. Von den Einheimischen wurden sie als die wahren Könige des Urwalds bezeichnet und nicht etwa der indische Tiger, wie die beiden Europäer angenommen hatten. Mittels Helikopter ließen sich Shridar, Henry und Jules vom Anwesen der Kumanis direkt in den Gir-Nationalpark fliegen. Dort erwartete den Schweizer und den Briten eine weitere Überraschung. Denn der indische Geschäftsmann hatte eine Kolonne von Arbeitselefanten mit ihren Mahuts aufgeboten. Wie vor hundert und noch mehr Jahren wollte sich ihre Foto-Safari ganz gemächlich und gewollt beschwerlich durch die Landschaft bewegen. So zogen sie mit Zelten, Sack und Pack in die Wildnis, verbrachten einige Nächte möglichst abseits aller Zivilisation, hofften auf so manche Raubkatze, die sie aufspüren und in ihrem natürlichen Habitat beobachten und ablichten konnten. Und tatsächlich trafen sie am zweiten Nachmittag ihrer Wanderung auf ein Rudel der selten gewordenen Löwen, das faul im Schatten einiger Bäumen lagerte. Viele der Raubkatzen schienen tief zu schlafen, andere hoben träge ihren Kopf, witterten hinüber zu den Elefanten, die gut hundert Meter vor ihnen angehalten hatten. Alle Löwen sahen gut genährt aus. Sie fanden wohl genug Wildbret im Savannen-artigen Nationalpark. Größere Beutetiere erblickten die Foto-Jäger allerdings nur am frühen Morgen und späteren Nachmittag, an den Wasserstellen und auf den Weideplätzen. Über den Tag hinweg verbarg sich das Wild jedoch mehrheitlich im Buschland. Die wenigen beobachtbaren Tiere störten die beiden Europäer jedoch keineswegs. Denn die Landschaft war einfach bezaubernd, schien ihnen seit Jahrhunderten unverändert natürlich. Sie genossen die Aussicht vom schaukelnden Rücken ihrer mehr als zwei Meter hohen Elefanten herunter, die sich gemächlich durch Wälder, Bachläufe und Steppengebiete bewegten.

Es war am dritten Abend, als die Katastrophe über sie alle hereinbrach. Sie hatten ihr Lager an einen schmalen Flusslauf aufgebaut. Kumani und die beiden Europäer schliefen in Zelten, die mit Feldbett, Klapptisch und Campingstuhl ausgestattet waren. Jules und Henry fühlten sich in ihren Behausungen wie englische Offiziere des 19. Jahrhunderts, die abseits aller Straßen und Wege mit einer Kohorte Soldaten irgendwelche Strategien des Oberkommandos umzusetzen hatten. Eine ursprüngliche Romantik überfiel die beiden, wie man sie auch mit viel Geld nur noch ganz selten irgendwo zu finden vermochte.

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