Kendran Brooks - Das entzweite Herz
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»Bei uns wird Tantra eigentlich immer nur im Zusammenhang mit gewissen sexuellen oder zumindest erotischen Praktiken erwähnt«, meinte Jules augenzwinkernd.
»Das ist nicht wirklich falsch«, konterte Shridar, »denn in der indischen Kunst werden tantrische Rituale sehr oft als Geschlechtsakt abgebildet. Allerdings bedeutet diese Vereinigung im Hinduismus das Eins werden mit dem Absoluten und das Erkennen der höchsten Wirklichkeit und nicht etwa das Befriedigen primitiver sexueller Begierden.«
Insgeheim warteten Jules Lederer als auch Henry Huxley über all die Tage hinweg gespannt auf das eigentliche Anliegen von Shridar, irgendein drängendes Problem oder eine Gefahr, der eigentliche Grund für die Einladung an die beiden Europäer. Doch das schien nicht der Fall zu sein. Überhaupt schien sich Shridar Kumani aus den meisten seiner Geschäfte zurückgezogen zu haben, lebte glücklich im Schoße seiner Familie, genoss seinen Reichtum, schien auch sehr viel Geld für wohltätige Zwecke zu spenden. Denn in jedem Tempel übergab er einem der Brahmanen einen Scheck. Und die Beträge darauf waren durchaus ansehnlich, wie die beiden Europäer feststellten.
»Das Leben ist ein Geben und Nehmen«, erklärte ihnen der frühere Rohstoffhändler auf die Frage von Jules, »niemand kann etwas für seine angeborenen Talente. Jeder sollte deshalb glücklich sein, wenn er seinem Leben einen Sinn zu geben vermag und erfolgreich ist. Und er sollte zufrieden mit allen teilen, die nicht so viel Glück oder Tüchtigkeit genießen.«
»Gesprochen wie ein echter Philosoph«, warf Jules respektlos ein. Henry schämte sich wegen den groben Worten seines Freundes aus der Schweiz über die soziale Verantwortung ihres indischen Gastgebers. Doch Kumani lächelte weiterhin voller Verständnis, wohl auch voller Weisheit.
»Als Hindu glaube ich an das Nirwana als oberstes Ziel eines jeden Individuums«, erklärte er ihnen fröhlich, »was ist schon die Spanne eines Menschenlebens, angesichts der Unendlichkeit des Nichts?«
Jules Lederer war eingefleischter Atheist, hatte weder mit Göttern noch mit Religionen und ihren Kirchen etwas am Hut. Dass Alabima gläubige orthodoxe Christin war und deshalb Alina religiös aufzog, störte ihn nicht. Denn er selbst wurde als Kind ebenso christlich erzogen, hatte sich erst im Knabeninternat davon befreit.
Wie es in der Frage des Glaubens um Henry Huxley stand, wusste nur der Brite. Er hielt sich jedenfalls in allen Tempeln sehr zurück, versuchte fast unsichtbar zu bleiben, drängte sich niemals neugierig vor, nahm die Zeremonien als höchst interessierter Mensch an, ohne sie zu kommentieren oder zu werten.
»Des Menschen Willen ist sein Himmelreich«, zitierte der Schweizer etwas unbeholfen und unsensibel die Aussage Kumanis zur Unendlichkeit und seinem Glauben ans Nirwana. Der Inder konterte in diesem Fall jedoch ebenso westlich mit: »Es geschieht mehr zwischen Himmel und Erde, als sich der Mensch vorzustellen vermag.«
Nein, Spannungen kamen zwischen den drei so ungleichen Männern in diesen gemeinsamen Tagen keine auf. Zu Unwirklich legte sich der Zauber des Riesenreiches auf die beiden Europäer, zu Demütig empfand der Inder seine eigene Existenz.
»Wie ist das eigentlich mit diesem Nirwana und dem Karma«, fragte der Schweizer eines Morgens beim Frühstück neugierig den Inder.
»Lass es mich so erklären. Karma bedeutet, dass jede Handlung, ob geistig oder physisch, eine Folge hat. Gute Handlungen führen zu einem positiven Karma, schlechte zu einem negativen. Letztendlich entscheidet nur das Karma, ob man von den Göttern das Moksha geschenkt erhält, die Erlösung von Samsara, der ewigen Wiedergeburt. Um Moksha zu erreichen, gibt es drei oder vier Lebenswege. Die Gottesliebe wird Bhaktiyoga genannt, der Weg des Wissens Jnanayoga, der Weg der selbstlosen Tat Karmayoga. Für die meisten Hindi spielt allerdings die liebende Hingabe, Bhakti genannt, die wichtigste Rolle. Andere Hindi glauben allerdings daran, dass man die Gnade der Götter auch ohne eigenes Zutun erlangen kann.«
»Dann entspricht das Karma auch der Basis, als was man wiedergeboren wird?«, fragte Henry Huxley neugierig geworden nach.
»Nun, nach unserem Glauben gibt sechs Möglichkeiten für die Wiedergeburt. Drei davon bezeichnet man als die weißen Stufen, nämlich Götter, Asuras, eine Art von Halbgöttern und der Mensch. Dazu kommen drei schwarze, eine Wiedergeburt als Tier, als hungriger Geist oder als Höllenwesen.«
»Augenblick«, mischte sich da Jules Lederer ein, »dann stehen die Götter dem Menschen also näher als dem Nirwana?«
»Ja, sehr gut beobachtet. Hier ergibt sich im Hinduismus eine sehr wichtige Differenz zum Christentum und den meisten anderen westlichen Religionen«, bestätigte der Inder, »auch die Götter inkarnieren immer wieder oder sie bestehen bis zum Ende des Weltalls fort. Doch nur wer die Gnade Moksha erreicht, kann ins Nirwana gelangen. Dort gibt es auch keine Götter mehr, weil dort nichts existiert.«
»Darum verhalten sich die Götter auch so menschlich«, schloss Jules einen Gedankengang ab, »sie besitzen bestimmte Eigenschaften, begehen auch viele Fehler, stehen unter ihrem ganz persönlichen Zwang und können deshalb auch gar nicht selbst ins Nirwana aufsteigen.«
»Ja, die Götter gehen erst im Nirwana auf, wenn das Universum aufhört zu existieren.«
»Und wie steht es mit den Regeln und Verboten im Hinduismus? Wir im Westen kennen die zehn Gebote, die so ähnlich auch im Islam vorhanden sind.«
»Wir glauben an drei negative Triebkräfte, die zu bekämpfen sind. Die Gier, im Hinduismus als Hahn dargestellt, den Hass, mit dem Symbol der Schlange und als drittes die Verblendung und die Unwissenheit, dargestellt als Schwein.«
»Aber ihr esst doch Hühner und Schweine?«, mäkelte Jules an den alten Überlieferungen herum, »wie passt das zusammen? Wenn sie doch Gier und Unwissenheit bedeuten?«
»Etwas muss der Mensch doch essen«, quittierte der Inder die Frage lächelnd.
»Aber kein Rindfleisch. Warum sind Kühe bei euch heilig?«
»Das Reittier des am meisten verehrten Shiva ist der Stier Nandi. Außerdem liefern Kühe Milch und damit auch Butter und Käse. Es ist weitaus nützlicher, diese Produkte von lebenden Tieren laufend zu empfangen, als einmalig ihr Fleisch zu essen. Viele arme Familien sind bis heute auf diese kostenlosen Nahrungsmittel angewiesen.«
»So vermischt sich die Armenspeisung mit dem Glauben?«, fragte Huxley interessiert zurück.
»Ja, frühere Generationen haben diesen Vorteil wohl erkannt und in den Glauben eingebaut. Da Religionen die am längsten währenden Errungenschaften der Menschheit sind, ist auch der Nutzen einer solch klugen Regelung ausgesprochen dauerhaft.«
»Und wir im Westen experimentieren mit Genen, arbeiten daran, irgendwann in der Zukunft wichtige Informationen in ihnen speichern zu können, als beinahe unendlich währendes Gedächtnis der Menschheit«, meinte Huxley.
»Netter Vergleich«, entgegnete Kumani lachend, »die Technologie will die Religionen schlagen, zumindest was die Dauerhaftigkeit betrifft. Aber ob´s je gelingen wird?«
Mit Shridar zusammen besuchten die beiden Europäer auch die Hindu-Hochzeit eines der Angestellten des ehemaligen Unternehmers. Kumani erklärte ihnen einiges über die dazugehörenden Bräuche und die religiösen Handlungen.
»Dann kennt ihr auch das Eheversprechen?«, fragte der Schweizer neugierig nach.
»Nun, es gibt bei uns Hindi nur drei unumstößliche Vereinbarungen, die Eheleute zwingend miteinander eingehen. An erster Stelle steht der religiöse Gehorsam. An zweiter das Zeugen von möglichst vielen Söhnen. Und als drittes ...«, und Shridar Kumani machte eine kurze Pause, sah genüsslich in die Gesichter der beiden Besucher, »... versprechen sich die beiden Kama. Und damit ist der Spaß am gemeinsamen Sex gemeint.«
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