Kendran Brooks - Das entzweite Herz
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Für Jules Lederer war die so unerwartete Rückkehr aus dem Totenreich allerdings keine Erlösung. Im Gegenteil. Denn für welches Leben und für welchen Zweck sollte er weiterhin existieren, nachdem er sich doch längst mit dem Tod abgefunden hatte? Der Strich unter seinem Leben war von ihm bewusst und gefasst gezogen worden. Und nun wurde seine Rechnung ungefragt erneut aufgemacht?
Jules Lederer verlor nach seiner körperlichen Genesung den Boden unter den Füssen, wurde depressiv, dachte oft an Selbstmord, hielt mehr als einmal den Lauf eines Revolvers in seinen Mund, hätte nur noch abzudrücken brauchen. So schleppte er sich über viele Monate hinweg mehr schlecht als recht durch die Zeit, lebte zwar noch für seine Lebenspartnerin und für seine beiden Kinder, schien jedoch ansonsten alle Energie und sämtliche Interessen für immer verloren zu haben, konnte kaum noch Freude oder auch nur Empathie empfinden.
»Wie ein Zombie«, hatte sein Adoptivsohn Chufu einmal respektlos zu Alabima gesagt, während einer seiner eher seltenen Besuche in der Schweiz, »er lebt zwar noch, doch er ist innerlich tot.«
Die Äthiopierin hatte nichts darauf geantwortet, konnte es nicht, vor Schmerz über den verlorenen Ehemann und Lebenspartner. Auch hatte sie ihre eigenen Probleme, in diesem ihr immer noch weitgehend fremden Land, genannt Schweiz, das von außen betrachtet so ordentlich und gut organisiert daherkam, wo jedoch die Wärme zwischen den Menschen gänzlich zu fehlen schien. Nachbarn zerrten einander wegen Nichtigkeiten vor Gericht. Die Becher der Bettler vor den Warenhäusern blieben leer. Man ging in die Kirche, um zu beten und verfluchte außerhalb alle Migranten.
Nein, die Äthiopierin hatte sich nie so richtig in ihre neue Heimat einbringen und einleben können. Jules hatte dafür gesorgt. Denn kein Nachbar und kein Elternpaar aus der Schule ihrer Tochter Alina waren ihm gut genug gewesen, weder als Gesprächspartner noch als Kollegen und schon gar nicht als Freunde. So lebte die Äthiopierin in der Schweiz wie im Exil, dachte immer wieder mit Wehmut und Sehnsucht an ihre alte Heimat zurück, an ihre Familie mit der vielköpfigen Verwandtschaft, in der sie bis zur ihrer Abreise nach Europa eingebettet gewesen war. Sie hatte ihr altes Zuhause aus Liebe aufgegeben, fand jedoch wegen ihrer Liebe zu Jules keine neue. Ohne ihre bald zehnjährige Tochter Alina hätte Alabima kaum noch Sinn in ihrem Dasein verspürt. Doch auch der Zwang der Verantwortung für ihr leibliches Kind ersetzte nicht die Lust am eigenen Leben. Die immer noch wunderschöne, reife Frau von Ende dreißig schien langsam, aber sicher zu verwelken, wie eine Schnittblume, die trotz viel Licht und genügend Wasser unweigerlich einging, ganz einfach, weil ihr die Wurzeln abgeschnitten worden waren.
Jules Lederer hatte sich schon immer sehr schwer getan mit echten Freundschaften oder auch nur guten Bekannten. Da gab es zwar ein paar langjährige Auftraggeber, mit denen er sich immer noch gut verstand. Einer von ihnen, ein russischer Oligarch, hatte ihn und seine ganze Familie jedoch kurz nach der Geburt seiner Tochter Alina umzubringen versucht, als der Schweizer ihm versehentlich in die Quere kam. Denn das Leben veränderte alle Menschen über die Zeit, ihre Positionen und ihre Ideale genauso, wie ihre Dogmen und den übrigen Glauben. Wer konnte schon ins Innerste der Leute blicken? Ihre Veränderungen zielsicher aufspüren und nachvollziehen?
Doch immerhin waren zwei herausragende Männer über all die Jahre hinweg stets eng mit Jules Lederer verbunden geblieben. Einer von ihnen hieß Toni Scapia, war von Geburt aus Millionär und lebte die meiste Zeit des Jahres in Miami. Der andere hieß Henry Huxley, war Brite, wohnte schon immer in London.
Wer Henry Huxley war, wusste wohl nur er selbst. Jules hatte ihn zwar vor mehr als zwanzig Jahren und während eines Auftrags kennengelernt, wusste trotzdem recht wenig über ihn zu berichten. Die beiden so ungleichen Männer, Henry war mehr als zehn Jahre älter als Jules, fanden damals rasch Gefallen aneinander. Gemeinsam erlebten sie einige Abenteuer, retteten sich mehrmals gegenseitig das Leben. Ihre Freundschaft überdauerte die Zeit.
Genauso wie Jules Lederer war auch Henry Huxley beständig hinter irgendwelchen Geheimnissen her, hielt seinen Daumen am Puls der Millionen-Metropole London, unterhielt Beziehungen zu den miesesten Gangstern der Stadt bis hinauf zu den angesehensten Politikern. Henry hatte die sechzig längst überschritten, ging stramm auf die siebzig zu. Vor ein paar Jahren durfte er Holly Peterson kennenlernen. Die aparte Frau von Mitte vierzig hatte zuvor als selbstständiges Edel-Escort-Girl gearbeitet. Damals sollte sie für Henry Huxley in einem Fall tätig werden. Das funktionierte zwar nicht, doch dafür verliebten sich die beiden ineinander und blieben zusammen, heirateten einige Zeit später und adoptierten Sheliza bin-Elik, eine vor dem Bürgerkrieg in die Türkei geflohene Syrierin, die ihre gesamte Familie verloren hatte. Die damals 14-jährige Alawitin wurde im Flüchtlingslager von einem 16-jährigen Sunniten schwanger. Doch der junge Mann wollte von Frau und Kind nichts wissen. Und so erbarmte sich Henry Huxley der armen Waisen und brachte das Mädchen nach Großbritannien, bemühte sich mit Holly zusammen um die Adoption.
Die gläubige Muslimin Sheliza bekundete allerdings größte Mühe mit der für sie völlig neuen, westlichen Welt, in der Sex und Konsum alles zu beherrschen schienen. Dies hier sollte ihre neue Heimat werden? Ein Sündenpfuhl, in dem der Kommerz über jeder Menschlichkeit stand?
Noch vor der Geburt ihrer Tochter flüchtete das Mädchen zurück nach Syrien, suchte dort vergebens nach überlebenden Familienmitgliedern. Sie geriet in die Fänge des IS und wäre beinahe umgekommen, konnte schließlich dank dem beherzten Eingreifen von Jules Lederer und Henry Huxley mit ihrer in der Zwischenzeit geborenen Tochter Fadoua gerettet werden, gelangte zurück nach Großbritannien. Der zu einer liebenden Mutter verwandelte Teenager hatte auf ihrer Odyssee durch Syrien allerdings ihren Glauben an Allah gänzlich eingebüßt. Zu viel sinnlose Gewalt musste sie mit ansehen, zu brutal waren die selbsternannten Gotteskrieger gegen die Bevölkerung vorgegangen. Sheliza konvertierte zum Katholizismus, nicht weil sie das Christentum dem Islam vorgezogen hätte, sondern nur weil sie darauf spekulierte, dass ihre Tochter auf diese Weise im Westen weit besser behütet war und sich auch wesentlich leichter integrieren konnte.
Was konnte man sonst noch über Henry Huxley und sein Leben erzählen? Selbst Jules Lederer wusste nicht allzu viel mehr über den langjährigen Freund. Der Brite hatte mit großer Wahrscheinlichkeit eine militärische Vergangenheit hinter sich gelassen. Womöglich war er auch für den Geheimdienst tätig gewesen. Jedenfalls besaß Henry bis heute gute Kontakte in diese Organisationen. Auch schien er immer schon finanziell recht unabhängig gewesen zu sein.
Weder die Lederers noch die Huxleys, waren also gewöhnliche Patchwork-Familien. Chufu Lederer, der adoptierte Philippine, machte sich über viele Jahre hinweg einen Spaß daraus, von einem regelrechten Flickenteppich zu reden, wenn die Sprache auf seine Familie kam. Sie bestand aus dem schweizerisch-amerikanischen Doppelbürger Jules, der Äthiopierin Alabima, ihm als gebürtigen Philippinen und der in der Schweiz geborenen Alina. Eine bunte Mischung aus Weiß, Schwarz, Gelb und Braun.
Über die letzten paar Jahre hatten sich Jules Lederer und Henry Huxley immer seltener getroffen oder auch nur am Telefon gesprochen. Der Zahn der Zeit nagte auch an ihrer Freundschaft und die fortschreitende Persönlichkeitsstörung von Jules tat das Ihrige. Doch immerhin kamen die beiden Familien weiterhin ein oder zwei Mal im Jahr für ein paar Tage zusammen, versuchten so ihre früher so enge Beziehung zu pflegen und zu erneuern, auch wenn sie auf Sparflamme blieb. Doch jedes Mal sprachen sie davon, sich in Zukunft wieder öfters zu treffen, was aber bislang frommer Wunsch geblieben war.
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