Kendran Brooks - Nur ein Auftrag
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Jules blickte sie ernst an, wusste nicht, was kommen würde. Eigentlich erwartete er laute Schelte, weil er nicht auf seinem Zimmer geblieben war. Vielleicht würde es sogar eine Strafe für den Ungehorsam absetzen? Aber Maman packte bloß sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und rüttelte ein wenig daran herum. Das tat sie immer dann, wenn er etwas ausgeheckt oder jemandem einen Streich gespielt hatte oder über seinem Spiel die Uhrzeit vergaß und nicht pünktlich zum Essen erschienen war. Jules atmete innerlich auf. So schlimm konnte das, was er getan und gesehen hatte, also gar nicht sein.
»Du solltest doch auf deinem Zimmer bleiben, mein kleiner Pirat«, säuselte Maman und er entspannte sich noch ein wenig mehr. Aus ihren Worten hatte keinerlei Vorwurf geklungen.
»Tut mir leid, Maman«, antwortete er trotzdem schluchzend und fühlte auch ein schlechtes Gewissen.
»Nicht schlimm, Jules«, meinte seine Mutter versöhnlich, »weißt du, das was du gesehen hast, das gehört zu den Übungen, die man als Sportler machen muss, um fit zu bleiben. Da ist gar nichts weiter dabei. Am besten vergisst du schnell wieder, was du gesehen hast, ja?«
»Ist gut, Maman«, antwortete Jules und nahm sich vor, die Bilder in seinem Kopf niemals zu verlieren.
Nach diesem Morgen kam kein junger Tennisspieler mehr auf ihr Anwesen. Dafür verbrachte seine Mutter noch mehr Zeit außer Haus, verließ Jules oft schon am frühen Vormittag, kam erst spät abends und lange nach dem Abendbrot zurück. Und so waren ihm Maria und Urs Amstutz bald einmal mehr vertraut als die eigene Mutter und erst recht als der immer seltenere und oft nur noch für ein kurzes Wochenende auftauchende Vater.
Jules Lebenssituation verschärfte sich ein knappes halbes Jahr später. Sein Vater hatte nach einem Streit mit seiner Mutter die Koffer gepackt und das Haus verlassen, wollte sich mit einer billigen Schlampe aus Genf eine Wohnung teilen. So jedenfalls lauteten die bitteren Worte von Maman am Telefon, als sie mit Grand-mère Julia darüber sprach.
Die Scheidung verlief, soweit er sich später erinnern konnte, in gegenseitigem Einverständnis. Maman schleppte ihn ein paar Mal zu ihrem Rechtsanwalt. Dort sollte Jules erzählen, wie sehr er von seinem Vater all die Jahre vernachlässigt worden war. Doch woher sollte Jules wissen, was Vernachlässigung durch einen Elternteil bedeutet, wenn man die andere Hälfte fast ebenso selten gespürt hatte?
Er war damals zehn Jahre alt und bildete sich ein, bereits alles über die Welt und die Schlechtigkeit der Menschen zu wissen, über ihre Falschheit und Verlogenheit, den zwanghaft hoch gehaltenen Fassaden und den dahinter lauernden Geheimnissen. Ohne Maria und Urs hätte er wohl damals, noch als Kind, den Glauben an das Gute in den Menschen verloren. Doch das Verwalterehepaar lebte in einer anderen Welt als seine Eltern. Diese war voller Achtung und Rücksichtnahme dem Partner und auch anderen Menschen gegenüber. Und so wurde Jules doch nicht zu einem der vielen selbstgefälligen Zyniker, lernte stattdessen zu erkennen, zu vergleichen, abzuwägen und zu verstehen.
*
Sein weiterer Lebensweg wäre wahrscheinlich ähnlich unaufgeregt wie der seiner Eltern verlaufen. Doch für einen Dreizehnjährigen war er nicht nur zu klein, sondern auch sehr schmächtig. Bis zu diesem Alter war er zu Hause und von verschiedenen Privatlehrern unterrichtet worden. Doch nun schickte ihn seine Mutter auf ein Internat in Montreux. Sie wollte sich endlich selbst verwirklichen, wie sie es nannte, und dabei schien ein Teenager im selben Haus ungemein zu stören.
Das Internat lag wunderschön über dem Genfersee. Als er von Urs Amstutz dorthin gefahren und abgeliefert worden war, das erste Mal auf die weite Rasenfläche trat und auf die tiefblauen Berge und den glitzernden See hinaus und hinunter starrte, da fühlte sich Jules auf einmal so frei wie ein Vogel, als hätte er die Enge eines Käfigs überwunden. Eine neue, aufregende Welt sollte sich für ihn auftun, mit Klassenkameraden, echten Freundschaften, weit weg von zu Hause. Doch sein Hochgefühl erlosch bereits während der ersten Turnstunde. Sie sollten ein dickes Tau hoch klettern, etwas, das Jules aufgrund seiner schmächtigen Arme völlig misslang. Er versuchte sich hochzuziehen und irgendwie mit seinen Füssen Halt zu finden, klammerte sich mit aller Kraft an den speckigen Hanf, den tausende von Jungenhänden mit ihrem Schweiß immer und immer wieder durchtränkt hatten, kam keinen Zentimeter hoch, wollte trotzdem nicht aufgeben, sah dabei in das mitleidig dreinblickende Gesicht seines Lehrers, schämte sich vor allen Kameraden, wie er hilflos fünfzig Zentimeter über dem Boden hing. Als einer von ihnen dann verächtlich ausrief »Schwuchtel-Jules«, setzten einige andere sofort laut lachend ein und so blieb ihm dieser hässliche Übername für Jahre anhaften, so als wäre er auf seine Stirn gebrannt.
Auch die meisten Lehrer lachten über die fortwährende Hetze der anderen Knaben. Die Ausnahme war Peter Maischberger, ihr Sportlehrer aus München. Der hatte den Erfinder seiner Schmach gleich nach dem Ausruf gemaßregelt, ihn direkt aus der Stunde und auf sein Zimmer geschickt, ihm weitere Strafen angedroht.
Peter Maischberger war nur mittelgroß, doch sein Brustkorb mächtig breit und seine Oberarme dick wie Baumstämme. Er wurde von allen Jungs bloß ehrfürchtig bestaunt und geachtet, war der angesehenste Lehrer unter den Schülern.
An einem der freien Nachmittage, Jules war wohl seit einem halben Jahr im Internat, lud ihn Maischberger ein, ihn nach dem Unterricht in seiner Wohnung zu besuchen. Die lag wie alle Appartements der Lehrkräfte in einem freistehenden Haus abseits der Schulgebäude, am anderen Ende des weitläufigen Parks. Jules ging ohne Argwohn hin, dachte nicht im Traum daran, dass sich dieser nette Mann an ihm vergehen könnte.
Peter hatte für sie beide Kakao gekocht. Zusammen setzten sie sich auf das schmale, mit rotem Samtstoff bespannte Sofa. Sie prosteten sich mit den Tassen zu, als wären sie alte Kameraden. Dann schlürften sie das heiße Getränk vom Rand, sahen sich dabei in die Gesichter.
Peter begann zu erzählen, wie ungerecht doch die anderen Knaben zu Jules wären und wie sehr er doch darunter zu leiden hatte. Das tat dem Jungen in der Seele wohl. Denn endlich verstand ihn jemand, zeigte sein Mitgefühl. Wenig später begann Peter ihn zu streicheln, erst an Nacken und Hals, dann mit dem Rücken seiner beharrten Finger über die Wangen. Seine Lippen kamen plötzlich näher, drückten sich sanft, aber bestimmt auf die seinen. Eine Zungenspitze tastete sich vor, drängte sich zwischen seinen Zahnreihen hindurch, drang in seine Mundhöhle vor, begann sanft mit seiner Zunge zu spielen.
Jules wehrte sich keineswegs gegen die Zudringlichkeit seines Lehrers. Seine Überraschung war dafür viel zu groß. Gleichzeitig kannte er intime Zärtlichkeit weder von seinen Eltern noch von Maria oder Urs. Einen anderen Menschen zu streicheln, zu küssen, ja ihn bloß zu spüren, zu riechen und zu schmecken, das war eine ganz neue, aufregende Erfahrung für den Dreizehnjährigen. Und so ließ er seinen netten Sportlehrer gewähren, entspannte sich mehr und mehr unter den kundigen Händen und Lippen, fand alles äußerst aufregend.
Minutenlang genoss Jules die körperlichen Aufmerksamkeiten seines Lieblingslehrers. Doch bald regte sich auch in ihm ein bisher unbekanntes Gefühl, ein seltsames Verlangen nach einem ihm fremden Körper. Er schlang seine Arme um den Nacken von Peter und drängte seine schmale Brust an die mächtige des Lehrers. Und so wurden sie an diesem Nachmittag ein Liebespaar, schenkten sich, auf was sie beide wohl so lange verzichten mussten, trafen sich von da an mindestens zweimal pro Woche heimlich nach dem Unterricht und in der Wohnung von Peter, gaben einander, wonach es sie am meisten verlangte.
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