Michael Schenk
Sky-Troopers 4 - Das Sandschiff
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Inhaltsverzeichnis
Titel Michael Schenk Sky-Troopers 4 - Das Sandschiff Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77 Hinweis auf „Sky-Troopers 5 – Die Wirbelwelt“
Kapitel 78 Hinweis auf Homepage
Impressum neobooks
Sky-Troopers 4 ‒ Das Sandschiff
Science Fiction Roman
von
Michael H. Schenk
© M. Schenk 2014/2020
Saranvaal, das Sandschiff des Kapitäns Kane-Lano.
Kane-Lano liebte das Sandmeer.
Die Menschen in den Wasserstädten mochten seine unendlichen Weiten und Gefahren fürchten, doch für den Kapitän des Sandschiffes Saranvaal war das Meer des Sandes Lebensraum und Grundlage seines Lebensunterhaltes.
Das Auf und Ab der Dünen ähnelte den Wellen von Wasser, auch wenn hier die Farben Weiß, Gelb und Ocker vorherrschten. Gelegentlich waren die Konturen von Braunfelsen zu erkennen und in der Ferne ragten die schroffen Formen der Berge auf. Die Dünen wanderten und veränderten immer wieder den Anblick des Sandmeeres, und man brauchte einen fähigen Navigator, um sich in seiner Weite nicht zu verlieren.
Meist verursachte der Wind die einzige Bewegung, doch das Meer aus Sand war keineswegs leblos und die Besatzungen der Sandschiffe nicht seine einzigen Bewohner.
Am häufigsten waren die Plattensteher anzutreffen. Ihre Leiber waren extrem dünn und hoch, so dass die Tiere tatsächlich aufrecht stehenden Stahlplatten ähnelten. Die Natur hatte sie dergestalt geschaffen, damit sie ihre Körper stets so drehen konnten, dass sie der unbarmherzigen Sonne nur wenig Fläche darboten. Die Tiere standen auf sechzehn Beinen, mit denen sie einen seltsamen Tanz aufzuführen schienen. Die Hälfte der Beine war auf dem Boden, die andere leicht erhoben, damit diese auskühlen konnte. Dann folgte der Wechsel und die Plattensteher schienen beständig auf der Stelle zu tanzen. Doch diese stete Bewegung schützte sie davor, sich am heißen Sand die Füße zu verbrennen.
Für Kane-Lano und jene Menschen, die sich mit ihren Schiffen auf das Sandmeer hinauswagten, waren die Plattensteher die Grundlage ihrer Existenz. Nicht ihres Fleisches wegen. Man musste dem Hungertod schon sehr nahe sein, um eines der Tiere auf die persönliche Speisekarte zu setzen. Doch die Eigenheit der Tiere, die Füße vor der Hitze des Bodens schützen zu wollen, war ein wichtiges Kriterium für einen erfolgreichen Fang.
Tief im Sand verborgen lebten die großen Krebse. Mit ihren dick gepanzerten Leibern und Scheren gruben sie sich durch den Untergrund und schaufelten alles in sich hinein, was ihnen auf ihrem Weg begegnete. Ihr einzigartiges Verdauungssystem verarbeitete organische und mineralische Substanzen und tief unten im Sand gab es Schichten mit den Überresten der einst reichen Pflanzenwelt. Oft kamen die Krebse dabei dicht unter die Oberfläche und bewegten die obere Schicht des Sandmeeres. Sie förderten die tieferen und kühleren Schichten nach oben. Die Bewegung war mit bloßem Auge kaum zu sehen, doch die Plattensteher spürten die leichteste Bewegung im Boden, die sie veranlasste, sofort diese kühleren Sandbereiche aufzusuchen. Wer einen Krebs erlegen wollte, der hielt nach den Plattenstehern Ausschau und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf jene Bereiche, in denen sie ihren „Tanz“ aufführten. Mit etwas Glück und Geduld passte man jene Augenblicke ab, in denen ein Sandkrebs zum Luftholen durch die Oberfläche brach. Bei dieser Gelegenheit spuckte er auch jene unverdaulichen Dinge aus, die er bei seiner Nahrungssuche aufgenommen hatte. So gab es zwei Dinge, die einem Sandschiff-Kapitän Erfolg verhießen: die Bewegung eines Rudels von Plattenstehern und das Spucken eines Krebses.
Krebse waren in vielerlei Hinsicht wertvoll. Ihr Fleisch war schmackhaft, ihre Panzer waren in den Wasserstädten beliebt und ihre Körperflüssigkeit, das Krebsöl, war ein überragendes Gleit- und Schmiermittel. In ihren Mägen sammelten sich zudem wertvolle Mineralien und Kristalle an, die sie tief unter der Oberfläche in sich aufgenommen hatten. Die Krebse nutzten sie, um ihre Nahrung damit zu zerkleinern. Durch die stete Bewegung waren diese „Magensteine“ meist perfekt rund geschliffen.
Kane-Lano und seine Besatzung lebten von den Krebsen. Ihre Saranvaal war nicht das einzige Sandschiff, jedoch eines der erfolgreichsten.
Im Augenblick lag die Saranvaal vor Anker. Kapitän Kane-Lano hatte alle vier Pfahlanker in den Sand treiben lassen. Zwei zusätzliche Sandkrallen sollten ausschließen, dass das mächtige Sandschiff abtrieb. Die Saranvaal war beeindruckend und, auf ihre eigene Art, eine richtige Schönheit. Obwohl sie nie über eine Wasserfläche segeln würde, zeigte sie doch viel Ähnlichkeit mit einem Segelschiff. Der Rumpf ragte rund fünfzehn Meter auf und war fast fünfundsiebzig Meter lang. Unten, am Kiel, war er zehn Meter breit, am Oberdeck gute fünfzehn. Während das Heck stumpf und wie abgeschnitten wirkte, verjüngte sich der Bug oben und unten, so dass er ein wenig einer offenen Schere ähnelte. An der oberen Spitze befand sich die Plattform mit der Harpunenkanone, die untere Spitze wirkte wie ein Pflug, der den Sand zerteilte.
Der gesamte Rumpf bestand aus miteinander vernieteten Stahlplatten. Dem Stahl war ein Farbpigment beigefügt worden, so dass sich die Saranvaal kaum vom sandigen Untergrund abhob. Es gab nur wenige farbige Stellen am Schiff, denn Sand und Wind hätten jede diesbezügliche Bemühung rasch wieder zunichte gemacht.
Das Sandschiff ruhte auf den Kettengliedern einer gewaltigen Raupe, die sich über die fast gesamte Breite und Länge des Kiels erstreckte. Ihre Achsen waren mit dem seitlichen Rumpf verbunden. Die Konstruktion war zuverlässig, aber kaum gefedert, weswegen sich die Bewegung der Raupe auf das gesamte Schiff übertrug. Diese Raupe diente lediglich als Laufwerk und nicht als Antrieb. Wie alle Schiffe seiner Art verfügte die Saranvaal über zwei dampfbetriebene Schaufelräder an ihren Seiten sowie über drei hohe Masten, deren Segel den Wind einfingen und die Konstruktion zu einem schnellen Jäger machten. Im Augenblick waren die großen Segel jedoch eingeholt und an den ausladenden Rahen festgemacht.
Während der Ausguck oben im Hauptmast nach einem Krebs oder Gefahr Ausschau hielt, galt die Aufmerksamkeit der Besatzung zwei großen Braunfelsen, neben denen das Schiff ankerte. Braunfels war kostbar, denn alle Dampfmaschinen im Volk der Negaruyen wurden mit ihm oder Sonnenenergie betrieben. Für Kapitän Kane-Lano ein guter Grund, einen Teil des Braunfelsens abzubauen. Der zerkleinerte Fels würde die Brennstoffvorräte des Schiffes auffüllen und ließ sich in den Wasserstädten mit gutem Gewinn verkaufen.
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