Michael Schenk
Sky-Troopers
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Inhaltsverzeichnis
Titel Michael Schenk Sky-Troopers Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53 Hinweis auf Sky-Troopers 2
Kapitel 54 Hinweis auf Homepage
Impressum neobooks
Sky-Troopers
Science Fiction Roman
von
Michael H. Schenk
© M. Schenk 2014/2020
Büro des Hoch-Admirals, Direktoratsträgerschiff „D.C.S. Trafalgar“, innerhalb der äußeren Planetenbahnen von Roald-37-S, zwei Wochen bis zum Ziel
Die Scheibe maß drei mal zehn Meter und nahm die gesamte Längswand des Raumes ein. Trotz ihrer Stärke von zwei Metern gab es keinerlei Verzerrungen und der Ausblick in den Weltraum war phantastisch. Das Sonnensystem Roald-37-S befand sich näher am Zentrum der Milchstraße als die Heimat der Menschen. Das samtige Schwarz ging in ein tiefes Blau über, zahllose Sterne funkelten und weit entfernt war der farbige Schimmer eines Sternennebels zu sehen. Am Rand der Panoramascheibe glitt der fünfte Planet von Roald ins Blickfeld. Der rötliche Gigant erinnerte an den Saturn und wies sogar ähnliche Ringe auf, doch seine kreisten auf zwei entgegengesetzten Ebenen.
Der Mann stand reglos und schweigend vor der Scheibe und niemand hätte sagen können, ob er in diesen Augenblicken tatsächlich sah, was ihm der Ausblick zu bieten hatte. Er war groß und schlank, fast hager, und seine Hautfarbe zeigte einen Hauch von Kupfer. Das Alter hatte seine Spuren im Gesicht hinterlassen und das Haar weiß gefärbt. Er trug die graublaue Hose und die dunkelgrüne Jacke der bewaffneten Streitkräfte des Direktorats. Messerscharfe Bügelfalten fielen auf Schuhe, die wie schwarzes Glas schimmerten. Die Uniform zeigte keinerlei Rangabzeichen oder Zugehörigkeit zu einer Waffengattung, wenn man von dem goldenen Kometen absah, der knapp handtellergroß an der rechten Brustseite zu sehen war.
Vor der Scheibe des Planeten wurde ein dunkler Schatten sichtbar. Er wirkte klein und unscheinbar, doch der Mann wusste, wie sehr die Entfernung täuschte. Es war der Träger D.C.S. Agincourt , ein Schwesterschiff der Trafalgar . Seine Form ähnelte einem flachen Sechseck aus grauem Tri-Stahl. Ein Gigant von fünf Kilometern Länge, einem Kilometer Höhe und anderthalb Kilometern Breite. Die hellgraue Oberfläche setzte sich aus zahllosen Segmenten zusammen. Türme, Kuppeln und andere Aufbauten enthielten Waffensysteme und Ortungsanlagen, die trotz ihrer Größe unscheinbar wirkten.
Niemand verfügte noch über die Ressourcen, solche Schiffe aus Tri-Stahl zu bauen. Wie alle Träger war er ein Überbleibsel der ersten Evakuierungswelle und des kolonialen Krieges. Nun diente er in der vereinten Flotte. An der Flanke war der breite, schräg verlaufende gelbe Farbstreifen zu sehen, der es als Schiff des Direktorats auswies. Riesige hellblaue Buchstaben zeigten Name und Kennung. Positionslampen blitzten rhythmisch und zahlreiche Lichter verrieten das Vorhandensein von Klarstahlscheiben, die denen des Betrachters ähnelten. Im Inneren des Trägers bereiteten sich zwanzigtausend Soldaten und zweihundert Landungsboote auf ihren Einsatz vor.
Am Bug war blaues Flimmern zu sehen, wo die dortigen Triebwerke mit vollem Gegenschub arbeiteten. Alle Schiffe der Flotte bremsten derzeit, um ihre hohe Geschwindigkeit herabzusetzen. In knapp zwei Wochen musste die Flotte in den Orbit um Roald einschwenken. Aus Sicht des Planeten würde es wohl aussehen, als nähere sich ihm ein Schwarm blauer Sterne aus den Tiefen des Weltraums. Doch auf Roald herrschte eine Art von finsterem Mittelalter und dort war man kaum in der Lage oder überhaupt interessiert, den Himmel zu erforschen.
„Zwei Wochen“, flüsterte der Mann leise, „nur noch zwei verdammte Wochen. Zwölf Jahre Kälteschlaf und Überlichtflug – und jetzt sind wir da und die Zeit rennt uns davon.“
Er hieß John Redfeather und hatte allen Grund zur Sorge. Als Hoch-Admiral unterstand ihm die gesamte Flotte und damit trug er die Verantwortung für den Erfolg der Invasion.
Das Büro war abgedunkelt und die einzige Beleuchtung kam von der großen Klarstahlscheibe. Der Raum war luxuriös eingerichtet, was jedoch nicht an seinem derzeitigen Benutzer lag. Die Eichenholzvertäfelung der Wände und der Decke waren zu einer Zeit eingebaut worden, als man noch Holz von der Erde zum Mars einführte. Inzwischen war dies verboten. Redfeather war froh, sich nicht mit dem spröden Ersatz aus den Marswäldern begnügen zu müssen. An den Schmalseiten befanden sich Regale. In einigen Fächern standen alte Bücher aus jener Zeit, in der diese noch auf Syn-Papier gefertigt und gepressdruckt worden waren. Auf dem Boden lag ein graublauer Teppich aus der Wolle der zähen Mars-Schafe. Ein Schreibtisch mit Kommunikationseinrichtungen und eine lederne Sitzgruppe ergänzten das Mobiliar.
Viele Befehlshaber hatten diesem Raum bereits ihren persönlichen Stempel aufgedrückt und John Redfeather machte dabei keine Ausnahme. In einem beleuchteten Vitrinenfach stand eine indianische Federhaube, ein paar alte Fotografien und Vids zeigten Stationen aus dem Leben Redfeathers oder seiner Vorfahren. John Redfeather war stolz darauf, dass sein Stammbaum weit in die Jahrhunderte zurückreichte. So empfand er es auch durchaus für angemessen, ein so altes Schiff zu befehligen.
Die Trafalgar war vor über zweihundert Jahren erbaut worden. Generationen von Raumfahrern hatten das Schiff einsatzbereit gehalten und seine Einrichtung den neuen Entwicklungen angepasst, wenn die Mittel dies zuließen. Ursprünglich war es eine Art Arche gewesen, die der Umsiedlung von der Erde zum Mars und den Kolonien diente, dann war sie als Verhüttungsfrachter im Asteroidengürtel eingesetzt worden. Während des kolonialen Krieges hatte man sie schließlich bewaffnet und zum Truppenträger umgerüstet. Sie gehörte zu den wenigen Schiffen, die ununterbrochen im Einsatz gewesen waren. Sieben ihrer Schwesterschiffe schwebten hingegen lange Zeit eingemottet im Marsorbit und waren bereits zum Teil ausgeschlachtet, als man sich zur Entsendung der Invasionsflotte entschloss und sie reaktivierte.
John Redfeather wippte unbewusst auf den Fersen und legte dann unvermittelt einen Finger hinter das rechte Ohr. Es sah ein wenig aus, als wollte er sich dort kratzen, doch die Fingerkuppe berührte lediglich das Implant, das alle Angehörigen der Streitkräfte trugen. „Komm herein“, sagte er mit halblauter Stimme. „Ich habe dich bereits erwartet.“ Er blickte in Richtung der sensorischen Raumsteuerung. „Beleuchtung auf dreißig Prozent.“
Indirektes gedämpftes Licht konkurrierte nun mit dem Glanz der Sterne. An der gegenüberliegenden Längswand bildete sich eine Öffnung. Helles Licht fiel vom Korridor herein und umspielte den Eintretenden. Sie waren schon lange befreundet und fühlten sich ihrer Aufgabe gleichermaßen verpflichtet, daher verzichteten sie auf die sonst üblichen militärischen Formen.
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