Danielle Ochsner - Die Tote von Saint Loup

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Ein warmer Sommertag in Frankreich: Kommissar Yves Duclos wird zu einem Todesfall gerufen. Er kennt das Dorf sehr gut, schliesslich ist er dort aufgewachsen und vor langer Zeit von dort weggezogen.
Er trifft dort nicht nur seine alte Jugendliebe wieder, sondern stösst auf eine Wand des Misstrauens und der Lügen.
Duclos muss sich nicht nur der Frage stellen, wer die nette, alte Dame in ihrer Wohnung getötet hat, sondern auch, was Julie in dieser Ermittlung für eine Rolle spielt.
Oder was der alte Spanier mit der Toten zu tun hatte und warum das ganze Dorf ihm etwas vorspielt.
Die Zeit läuft, der Täter ist auf freiem Fuss und seine Gefühle zu Julie noch längst nicht erkaltet.
Schliesslich weiss der Kommissar nicht mehr, wer sein Freund ist und wer sein Feind.

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Bevor er weiterfuhr, hob er das Namensschild aus Papier auf und strich es sorgfältig glatt. Dann schob er es vorsichtig in die kleine Lücke oben bei der Öffnung, die für das Schild vorgesehen war. ›Julie Monte‹ konnte man lesen. Das ›Il‹ des Nachnamens war nur noch ein Fleck, der die Buchstaben ausgewischt hatte. Er seufzte, stieg auf sein Rad, wobei er sich sputen musste wie damals Eddy Merckx, als der mehrfach die Tour de France gewann, wenn er die Post pünktlich austeilen wollte. Er hatte seiner Tagträumerei wegen viel Zeit verloren.

Julie hatte geduscht und sah Tonton wegfahren. Sie stand mit ihrer Kaffeetasse in der Küche am Fenster, trug ein rotes Trägerkleid und war barfuß. Meistens war sie schon weg, wenn der Postbote kam. Sie ging den kleinen Weg mit den Pflastersteinen zum Briefkasten, wich einer glitschigen Schnecke aus und trug den Stapel Post ins Haus. Werbung. Ein paar Rechnungen, die sie zu den anderen auf den Berg der unerledigten Dinge schob. Julie wischte die Krümel vom Essen des gestrigen Abends weg, spülte den Teller und das Weinglas, legte alles zum Trocknen auf das Spülbrett. Sie schüttete die Reste des Trockenfutters in den Katzennapf – sie würde heute wirklich einkaufen gehen müssen – und fuhr anschließend mit ihrem Rad in das kleine Buchantiquariat: Der Morgen war erwacht, die Sonne hatte die Kuppe des Hügels übersprungen und schien jetzt über die Dächer des Dorfes.

Sie liebte diese ruhige Stimmung morgens. Wenn der Tag alles versprach, wenn alles möglich war. Die eigenen Talente dabei waren zu erwachen und man der Schläfrigkeit wegen nicht imstande, sie zu stoppen.

Tata Charlotte, die niemandes Tante Charlotte war und dennoch von allen so genannt wurde, würde nie mehr eigene Talente entdecken. Sie würde keinen Morgen erwachen mehr sehen und keine einzige Möglichkeit mehr in ihrem Leben haben. Sie war nämlich tot.

Nur wusste das, außer ihr und ihrem Mörder, noch niemand. Julie steckte den Schlüssel in das Schloss, legte ihre ganze Kraft in die Schulter und schob die alte Türe des Buchantiquariats auf. Es war Dienstagmorgen. Der zweitletzte im August.

Kapitel 4

Johannisnacht 1977.

Tante Charlotte war zeitlebens ein Mensch, der gottesfürchtig den Weg ging, den der Herr für sie vorgesehen hatte. Sie hatte keine eigenen Pläne. Die hatte Gott für sie entworfen auf dem göttlichen Spielfeld seiner Großzügigkeit. Sie hatte nie besonderen Ehrgeiz entwickelt. Wozu auch, solange der Herr im Himmel für sie sorgte.

Dennoch hielt sie sich strikt an ihre Leitsätze: Ein guter Apfelkuchen heilt jeden Kummer, eine frisch gebraute Tasse Kamillentee hilft beim Einschlafen und mit Savon de Marseille geht jeder Fleck aus der Wäsche weg. Wenn das mit dem Einschlafen trotzdem nicht klappte, halfen ein Gläschen Mirabellenschnaps und ein Gebet zusätzlich.

Der Mirabellenschnaps unterstützte auch, wenn sie an ihre Kindheit dachte, die sie als Tochter des Gärtners im Gartenhaus der Villa Pommier verbracht hatte. Sie duften nicht auf dem Anwesen spielen, schon gar nicht mit den Kindern des Besitzers. So blieb ihr nichts anderes übrig, als die Nase an die Fensterscheibe des kleinen Hauses zu pressen, um die Schönheit der Rosen im Park zu betrachten. Ihr Vater war für die Blumen zuständig, für die Pflege des Rasens und die Sauberkeit in der Einfahrt. Die Mutter putzte im Herrenhaus und sorgte dort für Ordnung. Währenddessen passte Charlotte auf ihre vier kleinen Schwestern auf. Gefragt wurde sie nie, das war ihre Pflicht. Punkt. Keine Wiederrede, sonst kommt Papa mit dem Gurt, der treibt dir die revolutionäre Sichtweise aus dem Kopf. Sei dankbar, Kind! Da half ein Schnäpschen, um die Gedanken zu vertreiben, die bitter in ihrem Gaumen brannten. Spülte jeweils die Erinnerungen herunter, die sich gelegentlich aufbäumten, wie wilde Pferde.

Gieß Schnaps darüber, Charlotte, das desinfiziert tüchtig und du kannst klarer denken!

Weder der Schnaps half ihr in jener unvergesslichen Nacht der Sünde noch die Gebete. Gott fand sich nicht in der Flasche, er versteckte sich auch nicht zwischen den Bibelversen, in denen sie Trost suchte. Wenn der Geist der Mirabelle nicht half, oder umgekehrt. In dieser gottverlassenen Nacht damals, als ihr Inneres nach außen gestülpt wurde und man darauf spuckte, als wäre es stinkender Abfall, war sie alleine. Als sie erniedrigt am Boden lag, schwor sie sich, dass sie es zeitlebens bleiben würde.

In jener Nacht fielen die zwei der apokalyptischen Reiter über sie her: Einer hielt sie, während der andere sich an ihr vergnügte. Sie hatte an dem Tag Johanniskraut gesammelt, der im Garten der leerstehenden Villa wie Unkraut wuchs. An diesem einen Tag, so sagt es der Brauch, ist die Kraft des Krautes stärker als an jedem anderen. Darum sammelte sie seit jeher die gelben Blüten an dem einen Tag. Im Dunkel des Abends leuchteten die Glühwürmchen, als würden sie Lichter aussenden, um den trostlosen Menschen den Heimweg zu weisen. Charlotte saß auf der Treppe vor dem Haus, neben ihr die gebündelten Blumen, die sie für die Salbe verwenden wollte. Die Blütenköpfe leuchteten gelb: Winzige Punkte auf der grauen Steintreppe. Der Mond war hinter einer Wolke verdeckt. Weit hinten am Horizont hatte jemand ein Johannisfeuer entzündet.

»So allein?«

Sie erschrak, die Stimme kam aus dem Dunkel. Zuerst erkannte sie die nicht.

»Wer bist du?« Fragte sie.

»Charlotte. Liebe Charlotte. Wir möchten dir etwas zeigen.«

Jemand lachte dumpf. Ein freudloses Lachen. Schatten, noch immer, obwohl sie mit zusammengekniffenen Augen das Dunkel nach Schemen absuchte. Zwei Männer. Nicht einer. Es waren zwei.

»Ich kann dich nicht sehen.« Sie kniff die Augen zusammen.

»Du möchtest uns sehen? Ja?«

Die beiden Männer traten aus der Dunkelheit auf sie zu. Bedächtig. Zielstrebig. Die Wolke gab den Mond für einen Augenblick frei. Charlotte erkannte die Männer. Und plötzlich hatte sie Angst.

Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein. 1. Mose, Kapitel 3.

Ihr Mann und Herr in den folgenden Jahren war Gott. Ihm fühlte sie sich nahe. Den Sündenfall jener Nacht könnte man vergessen. Das ginge, wenn man wollte. Sie wollte nicht. Jahrelang wurde sie täglich mit ihrer Qual konfrontiert. Als das aufhörte, hatte sich die Erinnerung daran schon geprägt, dass es einem unliebsamen Tattoo entsprach, das man täglich auf der Haut sah. Da war der Griff zur Schnapsflasche eine selige Erlösung.

Deshalb hatte sie nie geheiratet, sie schlug jeden Jüngling in die Flucht, der ihr näher als erlaubt kommen kam. Anwärter gab es ein paar, vor allem, als sie noch jung war. Später blieben sie aus. Charlotte nannte sich konsequent Mademoiselle. Auch als dieser Begriff längst frauenfeindlich verpönt war.

Fortgehen wäre eine Option gewesen. Das Bleiben verlängerte ihr Leiden. Sie zog den qualvolleren Weg vor, wie Jesus, der für die Menschen am Kreuz leidend starb. So verharrte sie in ihrer Erinnerung, sie vergab nichts und niemandem. Lernte aber, sich eine lächelnde Maske über das Gesicht zu legen. Sie sagte:

»Warum sollte ich von hier fortgehen? Hier lebt es sich wunderbar!«

Sie war pragmatisch in ihrem Denken, korrekt in ihrem Tun und stets freundlich zu allen: Wenn man ein Formular einreichen musste oder eine Reklamation anzubringen hatte, weil der Mirabellenbaum des Nachbarn seine Äste in den eigenen Garten streckte. Wenn der Hund von Pepe frei herumlief und Löcher in die Vorgärten buddelte, kam man nicht um Tata Charlotte herum. Sie war die Sekretärin des Maire und gleichzeitig seine einzige Angestellte. Ihre Arbeitszeiten waren seit Jahren gleich: anzutreffen dienstags bis freitags von acht bis elf Uhr und von zwei bis fünf im Büro der Gemeindekanzlei.

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