Danielle Ochsner - Die Tote von Saint Loup

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Die Tote von Saint Loup: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein warmer Sommertag in Frankreich: Kommissar Yves Duclos wird zu einem Todesfall gerufen. Er kennt das Dorf sehr gut, schliesslich ist er dort aufgewachsen und vor langer Zeit von dort weggezogen.
Er trifft dort nicht nur seine alte Jugendliebe wieder, sondern stösst auf eine Wand des Misstrauens und der Lügen.
Duclos muss sich nicht nur der Frage stellen, wer die nette, alte Dame in ihrer Wohnung getötet hat, sondern auch, was Julie in dieser Ermittlung für eine Rolle spielt.
Oder was der alte Spanier mit der Toten zu tun hatte und warum das ganze Dorf ihm etwas vorspielt.
Die Zeit läuft, der Täter ist auf freiem Fuss und seine Gefühle zu Julie noch längst nicht erkaltet.
Schliesslich weiss der Kommissar nicht mehr, wer sein Freund ist und wer sein Feind.

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Ihre Mutter hörte ihren gestammelten Worten zu, nahm sie in die Arme. Aus den Pfannen dampfte Wasser. Papa war noch nicht da.

»Du hast die weiße Dame gesehen?«

Sie legte den Kochlöffel auf den Tisch und bekreuzigte sich.

»Julie! Wie oft ich habe ich dir gesagt, du sollst dich nicht dort herumtreiben? Wie oft?«

Ihre Stimme signalisierte eine Mischung aus Besorgnis und Unverständnis. Julie schniefte, setzte sich auf den Küchenboden, um sich die Schuhe auszuziehen. Sie schüttelte so lange am Schuh, bis der Stein auf den Boden rollte. Die Mutter hob ihn auf und trug ihn zum Mülleimer. Hier war die Welt in Ordnung, hier herrschte die Geborgenheit der Familie. Da gab es keine Gespenster. Hier nicht. Niemals.

»Geh dir jetzt die Hände waschen, wir essen bald. Papa kommt gleich, dann reden wir.«

Sie wusch die Hände in dem kleinen Badezimmer, rieb sich die Hände so lange mit Seife ein, bis ihr das schmierige Oval aus den Händen in das Lavabo rutschte. Als sie das Wasser aufdrehte, kalt, weil der Boiler nicht viel warmes Wasser hergab und Papa sich abends noch waschen wollte, vermied sie es, den Blick in den Spiegel zu werfen. Gespenster konnte man im Spiegel sehen, das wusste sie. Womöglich stand sie hinter ihr, blickte ihr zähnefletschend über die Schulter. Wenn sie Julie bis hierher folgte, war sie hier womöglich gar nicht so sicher, wie sie es annahm. Julie fühlte sich schuldig, weil sie in dem fremden Garten gespielt hatte. Das Grundstück gehörte der Dame mit dem Vogelnest auf dem Kopf. Das war klar. Und sie, Julie, hatte dort nichts verloren.

Als sie in die Küche zurückkam, barfuß und sich die Hände an den schmutzigen Jeans trockenreibend, konnte sie hören, dass ihre Mutter telefonierte. Sie erzählte, was passiert war.

»Das Gespensterhaus …« So nannte sie die Villa.

»… die weiße Frau … jedes Mal, wenn sie auftaucht …«

Ihre Worte gingen in einem Flüstern unter. Julie kannte die Gerüchte. Man sprach in der Schule davon. Bisher hatte sie keine Angst davor gehabt und jeden ausgelacht, der sich weigerte, auch nur einen Fuß in den Garten der Villa zu setzen. Ihr war das gerade Recht. Wenn alle Angst hatten, konnte sie unbehelligt dort spielen. Sie brauchte niemanden. Außerdem teilte Julie diesen Ort ungern mit irgendwem. Heute wäre sie froh gewesen, wenn jemand bei ihr gewesen wäre und mit ihr jetzt vielleicht über die Frau am Fenster lachen könnte. Eine hässliche Alte! So würden sie sie nennen und sich biegen vor Lachen, weil die Haare wirklich unmöglich frisiert waren. Sie kannte die Frisuren aus den alten Filmen mit Louis de Funès: die Haare zu einem Berg toupiert wie eine Haube aus Unkraut.

Sie schlief schlecht in dieser Nacht. Fürchtete sich vor den sich blähenden Vorhängen am Fenster, den sonst so gemütlich knarrenden Dielen, wenn Papa noch zur Toilette ging, bevor er ins Bett schlurfte. Hatte Angst vor dem Schatten, den die Straßenlaterne auf ihren Zimmerboden warf. Als die Kirchturmuhr, die damals noch korrekt die Zeit angab, drei Mal schlug, schlich sie zu ihren Eltern ins Bett. Sie legte sich leise zwischen die beiden, drückte ihre Nase an den pudrigen Duft des Nachthemdes ihrer Mutter und versuchte zu schlafen. Sie war zu alt, um sich nachts noch in die Sicherheit des Elternbettes zu retten. Aber dies war ein Notfall und rechtfertigte ihr Tun.

Der nächste Tag war ein Samstag. Ihre Mutter nahm sie mit zum Pfarrer, der damals schon sehr alt war. Sie saßen bei ihm im Wohnzimmer des Pfarrhauses. Er ermunterte sie bei den Keksen zuzugreifen, die die Haushälterin selbst gebacken hatte. »Essen«, sagte er, »hält Leib und Seele zusammen.« Der Pfarrer war ausgesprochen dick. Ob seine Seele auch Nahrung in Form von Keksen bekam?

Julie steckte die Hände zwischen ihre Beine, beobachtete eine Fliege, die immer wieder an das Fenster schlug und erschrak, als er das Wort an sie richtete.

»Warst du denn oft dort in dem Garten? Wie oft hast du die Person gesehen?«

Sie log. Sagte, dass sie nur ein paar Mal da gewesen war.

»Ich habe die Frau mit dem Nachthemd nur einmal gesehen. Gestern.«

»Was hast du dort gemacht?«

»Nichts. Schneckenhäuser gesammelt.«

Er erklärte, indem er genüsslich in einen Keks biss, dass sie ihm versprechen müsse, nie mehr zu dieser Villa zu gehen. Es sei unerlässlich, dass sie der Mutter gehorche. Sie habe ja jetzt gesehen, wohin die Unfolgsamkeit führe.

Der Pfarrer wischte die Krümel zufrieden von den Beinen. Die Fliege flog eine Schlaufe, um unbelehrbar erneut einen Anflug auf die Fensterscheibe zu starten. Draußen zog ein Gewitter auf. Mit den Händen glättete ihre Mutter unruhig die Falten des Kleides, die nur sie sah. Dann öffnete sie ihre Handtasche, um etwas darin zu suchen. Sie schien nicht fündig geworden zu sein und schloss die Tasche wieder.

Niemand stellte den Wahrheitsgehalt der Beobachtung infrage, was vermutlich damit zusammenhing, dass andere die gleiche Erscheinung in unregelmäßigen Abständen gesehen hatten. Jedes Dorf hatte seine Geister. Das von Saint-Loup trug ein weißes Kleid, eine zerzauste Frisur und war keine wirkliche Gefahr. Wenn man von den Geschichten absah, deren Protagonistin sie war: Sie raubte Kinder, stahl die besten Pferde aus den Ställen und blies den Männern lauwarme Gedanken ins Ohr, die sie dazu trieb, das ganze Geld in der Brasserie bei Fanny zu verprassen. So, dass die Frauen wochenlang ihren Kindern nur Kartoffeln vom Feld servieren konnten. Die Mütter selbst erzählten einander, dass die Geisterfrau einer Beobachtung zufolge nichts als nackte Haut unter ihrem dünnen Hemd trug. Fortan sah man öfters Männer abends auf der kleinen Steinmauer bei der Villa Pommier sitzen. Während ihre Frauen alleine im ehelichen Bett lagen und ins Kissen seufzten.

Später zündete ihre Mutter in der Kirche eine Kerze an. Sie betete zur Heiligen Mutter und anschließend – diese Situation erforderte besonderen Schutz – zur heiligen Rita von Cascia. Während Julie es bedauerte, dass sie ihre Strickjacke nicht angezogen hatte, weil sie direkt am Mittelgang auf den harten Holzbänken saßen. Da war es immer ein bisschen zugig. Sie versuchte konzentriert auszusehen, einerseits, um ihrer Mutter eine Freude zu machen und vielleicht halfen die Heiligen, dass die weiße Frau vom Fenster ihr nicht schaden würde. Das konnte man nicht wissen. Aber die schöne Zeit in dem Park war Geschichte. Da würden sie keine zehn Pferde mehr hinbringen. Mit Sicherheit nicht. Niemals mehr. Keine Brombeeren mehr. Kein magischer Zaubergarten unter der Tanne mehr. Sich nie mehr an die borstige Rinde der alten Tanne kuscheln, während außerhalb der schützenden Äste ein Sommerregen niederging. Keine Raupenzählung mehr. Nie mehr gedankenverloren auf der Wiese beim Gärtnerhaus liegen, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, um Wolken beim Vorbeiziehen zu beobachten.

Keine Möglichkeit mehr, Monsieur Lefebre heimlich betrachten, wie er im Juli die ersten Klara-Äpfel erntete. Er gab sie den Lehrern, damit die das Obst vor der Pause an die Schüler verteilen konnten. Monsieur Lefebre konnte sich des steifen Knies wegen nicht gut bücken und reichte mit dem abgespreizten Bein zu Boden, um die Äpfel aufzuheben. Was ihm ein etwas artistisches Aussehen gab. Wie das einer Tänzerin, die am Ende der Vorstellung auf der Bühne einen achtungsvollen Knicks macht, indem sie ein Bein nach hinten wirft. Der alte Holunderbusch würde ohne sie klarkommen, Julie würde seine Äste während der Blüte nicht mehr voneinander trennen können, damit die Beeren im Herbst nicht gegeneinander Schatten warfen, sondern direkt von der Sonne beschienen wurden. Aber wer kümmerte sich jetzt um Beeren, die wild und herrlich wuchsen? Man musste doch die Ranken von ihrer schweren Last befreien. Wenn man es nicht tat, litt die Pflanze wie die Kühe des Nachbarn, die eines Abends nicht gemolken wurden, weil Jacques die Kellertreppe heruntergefallen war: Er hatte eine Flasche Wein fürs Abendessen holen wollen. Da er allein lebte, wurden die Nachbarn auf ihn aufmerksam, weil seine Kühe wie unter Schmerzen muhten. Ihre Euter waren so prall, dass sie zu platzen drohten. Die Leute reden noch lange davon, nachdem sie seine Kühe für ihn gemolken hatten, während er im Krankenhaus lag. Wie Ballone aufgebläht waren sie, durchzogen von blauen Linien aus Venen. Nun, die Beeren würden sich am Ende ihres Reifeprozesses einfach fallen lassen. Bis dahin litt die Pflanze. Da war sich Julie sicher. Dieser Gedanke betrübte sie, zumindest so lange, bis das Wochenende vorbei war und sie wieder zur Schule ging.

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