Danielle Ochsner - Die Tote von Saint Loup

Здесь есть возможность читать онлайн «Danielle Ochsner - Die Tote von Saint Loup» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Tote von Saint Loup: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Tote von Saint Loup»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein warmer Sommertag in Frankreich: Kommissar Yves Duclos wird zu einem Todesfall gerufen. Er kennt das Dorf sehr gut, schliesslich ist er dort aufgewachsen und vor langer Zeit von dort weggezogen.
Er trifft dort nicht nur seine alte Jugendliebe wieder, sondern stösst auf eine Wand des Misstrauens und der Lügen.
Duclos muss sich nicht nur der Frage stellen, wer die nette, alte Dame in ihrer Wohnung getötet hat, sondern auch, was Julie in dieser Ermittlung für eine Rolle spielt.
Oder was der alte Spanier mit der Toten zu tun hatte und warum das ganze Dorf ihm etwas vorspielt.
Die Zeit läuft, der Täter ist auf freiem Fuss und seine Gefühle zu Julie noch längst nicht erkaltet.
Schliesslich weiss der Kommissar nicht mehr, wer sein Freund ist und wer sein Feind.

Die Tote von Saint Loup — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Tote von Saint Loup», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Julie Monteil setzte sich zu der Katze, band die Haare mit einem roten Band schwungvoll im Nacken zusammen. Sie bewegte die verspannten Schultern, indem sie die Arme abwechselnd hob und senkte. Früher fühlte sie sich energiegeladen und erfrischt, wenn Edouard sie verlassen hatte. In letzter Zeit war da nur diese Müdigkeit, die Trägheit, die den Gedanken mit sich zog, dass sie die Affäre mit ihm beenden sollte. Vielleicht hatten sie in den vergangenen Jahren alles ausprobiert? Das Menu von oben nach unten hundert Mal durchgespielt. Sich aneinander satt gegessen. Der Appetit war weg. Dennoch betrübte sie der Gedanke, dass Edouard nicht mehr regelmäßig durch die Hintertüre schleichen würde und »Ich bin es« rufen würde.

So, als wäre er nicht der Einzige, der den Weg durch den Garten nahm und die hintere Türe benutzte. Ihr würden auch die Gespräche fehlen oder die Zigarette danach, die sie mit tiefen Zügen inhalierte. Er hatte sie gefragt, welche Zigarette des Tages ihre liebste war. Diejenige nach dem Mittagessen vielleicht? Seine Frage war Koketterie, er wollte hören, was sie aussprach: »Die mit dir, nach dem Zusammensein. Die ist mir die liebste und wichtigste.«

Die gestrige Zeitung lag ungelesen neben ihr. Sie streckte die Beine, setzte sich bequem hin, schlug sie auf. Das raschelnde Geräusch des Papiers weckte den Kater, der sie vorwurfsvoll ansah, träge aufstand und durch das hohe Gras davon tapste. Julie Monteil nahm es mit einem Schulterzucken zur Kenntnis. Sie überflog die Schlagzeilen, ihr Blick ruhte länger auf der dritten Seite. Dort las sie das Rezept für Quittengelee. Sie nahm sich vor, dieses Jahr aus der Ernte des alten Baumes, der sie noch immer großzügig mit Früchten beschenkte, Quittengelee zuzubereiten. Sie würde das Rezept ausschneiden. Nicht, dass sie nicht wüsste, wie man es zubereitete, es war vielmehr so, dass sie in einem Ordner, sorgfältig ausgeschnitten, alles Mögliche sammelte, was sie nachkochen wollte.

Ein Inserat auf der Immobilien-Seite weckte als Nächstes ihr Interesse: Die antike Villa am Ende der Straße, im Südwesten des Dorfes, wurde einmal mehr als wahres Schmuckstück des Jugendstils zum Verkauf angeboten. Der Verkaufspreis von 1,9 Millionen schloss das Grundstück von dreitausend Quadratmetern mit ein. Der Preis wurde mit jedem Jahr erschwinglicher. Julie fischte sich eine Zigarette aus den Jeans, merkte, dass sie kein Feuerzeug mit sich führte, und legte sie seufzend neben sich auf die Bank.

Der Landsitz hatte sie schon als Kind fasziniert. Die reich verzierte Fassade des Hauses und der Garten weckten in ihr den Wunsch, einmal Schlossherrin zu sein. Die Dekadenz des Adels passte nicht in die ländliche Umgebung, deren Landschaft von Traktoren durchpflügt wurde und dessen Autobahnzubringer eine halbe Stunde Autofahrt weg war. Die Besitzer wechselten häufig, immer wieder stand das Haus leer. Der Efeu wucherte die Fassade hinauf, rankte sich romantisch um die Fenster und riss Schäden in den Verputz. Der Flieder bog sich in der Fülle seiner Blüten zu Boden, das Haus verlor zunehmend an Glanz. Es erinnerte sie an eine Katze, deren stumpfes Fell von Flöhen übersät war, die sich wund kratzte und schorfige Stellen dort schuf, wo das Fell nicht mehr wuchs.

Es war eine Schande, wie man das Haus sich überließ. Irgendwann fand sich wieder ein neuer Besitzer, der den Glanz hinter dem verwahrlosten Äußeren sah. Der viel Geld investierte und einen Architekten aus Grenoble oder Lyon kommen ließ. Nur blieben sie nicht, die Besitzer. Sie blieben nie, wurden kein Teil der Dorfgemeinschaft. Man konnte sie sehen, wenn sie mit den exklusiven Autos den Umweg durch Saint-Loup fuhren, weil keine Straße direkt zum Anwesen führte. Aber man sah sie nie in der Brasserie einen Wein trinken oder beim Bäcker Brot kaufen. Sie blieben für sich, die Inhaber des Anwesens. Als wären sie eine besondere Rasse, die sich nicht mit den einfachen Leuten aus dem Dorf zusammentun wollten. In Saint-Loup sprach man über sie hinter vorgehaltener Hand. Tuschelte ein bisschen. Nur neidisch war man nicht. Nicht auf die Autos, die edlen Möbel, die sie aus Paris kommen ließen. Nicht auf die herausgeputzten Frauen, die nie einen Fuß auf den Dorfplatz setzten. Auf die Kinder schon gar nicht, die taten einem eher leid. Die meisten von ihnen besuchten eine private Schule, sie ignorierten die Dorfschule. Man sah sie nicht, die armen Geschöpfe.

»Ein Kind gehört zu den Eltern. Alles andere ist nicht gottgewollt! Außerdem möge man an die Kosten denken, die solcherlei Kinder verursachen.« Sagte Tata Charlotte, wenn die Rede auf die Kinder der Villa Pommier kam.

Montagabend, der Vorletzte im August, kurz, nachdem Edouard gegangen war. Julie fuhr mit dem bunten Fahrrad durch die träge Hitze des Abends zum Buchantiquariat, vorbei an der Platanenallee. Sie winkte den Boule-Spielern zu, die ihre Kugeln in den Sand warfen. Petit Pierre stand dort. Er trug stets seine Mütze so auf dem Kopf, dass es aussah, als hätte er sich eine Pfanne übergestülpt. Der Lehrer Frédéric Troyat warf seine Kugel, indem er langsam in die Knie ging und den Wurf elegant platzierte. Er schüttelte müde den Kopf. Pepe der Spanier stand abseits. Sein Hund lag unter der Bank und döste. Üblicherweise war Edouard mit den anderen drei jeden Montagabend dort am Sandplatz der Platanenallee. Heute fehlte er. Jacques der Bucklige war noch nicht da.

Sie öffnete die Türe, indem sie sich mit beiden Händen gegen das alte Holz stemmte. Die Tür ächzte und klemmte zuweilen. Anschließend machte sie die Bücher zum Versand bereit, die sie am nächsten Morgen direkt zur Post bringen wollte, wenn sie geöffnet hatte. Klebte Adressen auf Kartons, band Schnüre darum herum, damit sie die Postsendung besser tragen konnte. Stellte alles aufeinander zu einem hohen Stapel.Zwei Stunden später radelte sie wieder heim. Quer durch die kleine Gemeinde, vorbei an den kleinen Vorgärten mit den fleißigen Menschen. Sie jäteten dort um diese Zeit Unkraut, weil es abends kühler war, gossen die Blumen und freuten sich ihres idyllischen Lebens. So idyllisch, dass es kitschig schien. Radelte vorbei an der Bäckerei, dem Gemeindehaus, da war die Kurve, aus der sie als Kind geflogen war. Sie fuhr zu schnell. Dann die Rue Lafayette herunter, dabei die Füße von den Pedalen nehmen, es rollen lassen. Bis vor die Haustüre.

Zu Hause angekommen, goss sich Julie Monteil ein Glas Wein ein. Rotwein aus Spanien, den günstigeren aus dem Carrefour. Die Zeit des teuren Weins war vorbei. Sie brach ein Stück Baguette ab. Versuchte dabei, so wenig Krümel wie möglich zu machen und schnippelte eine Tomate in acht Schnitze. Sie legte alles auf den Teller, zusammen mit dem letzten Stück Käse aus dem Kühlschrank. Morgen würde sie einkaufen gehen müssen. Sie balancierte alles mit dem Wein zum Laptop, der im Esszimmer auf dem Tisch stand. Er war übersät mit unbezahlten Rechnungen. Julie wischte alles zu einem gleichgültigen Haufen: Morgen. Morgen war auch noch ein Tag. Sie fuhr den Computer hoch, kniff die Augen zusammen, als der Bildschirm hell wurde. Dann googelte sie ›Villa Pommier‹. Sie stieß rasch auf das Maklerbüro, das seit Jahren das Haus immer wieder zum Verkauf anbot. Im Netz fand sie scharf und professionell gemachte Fotos vom Garten und vom Inneren des Hauses. Jeder Raum – insgesamt waren es dreizehn – war von der Sonne durchflutet und schien zu leuchten. Das Mobiliar war entfernt worden. Der Eichenholzboden war frisch gebohnert. In jedem Zimmer hing ein Bild: Getreidefelder waren abgebildet, Porträts von Leuten in altmodischen Kostümen und straff sitzenden Anzügen aus dem letzten Jahrhundert und Stimmungsbilder, die das Landleben symbolisierten. Vermutlich billige Kopien aus China, in kitschigen, goldenen Rahmen.

Julie klickte konzentriert durch die Räume. Das Zimmer von Yves war das letzte, das sie sich ansah. Es befand sich im oberen Stockwerk, man erreichte es, indem man die Treppe nach oben nahm, dann nach links abbog. Das letzte am Ende des Ganges. Weit entfernt vom Schlafzimmer der Eltern, das Zimmer, in dem sie damals die weiße Frau gesehen hatte. Yves’ Bude hatte zwei Fenster, sie gingen beide nach Westen raus. Die große Eiche, die damals noch nicht gefällt worden war, stand vor seinen Fenstern und warf zuweilen zuckende Schatten an die teure Tapete, die seine Mutter ausgesucht hatte. Eine Komposition aus Lilien und Ranken. Sie passte nicht in die Lebenswelt eines Jungen. Das Poster von AC/DC, mit Reißnägeln an die Wand montiert, sah absurd aus, vor dem Hintergrund.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Tote von Saint Loup»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Tote von Saint Loup» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Tote von Saint Loup»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Tote von Saint Loup» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x