„Er ist nur geliehen“, knurrte der Reporter.
„Schön, das ist beruhigend für den Eigentümer. Aber Sie werden jetzt Ihre Aufmerksamkeit dem Major widmen.“ Ein Wink mit dem Karabiner. „Ich zeige Ihnen gerne den Weg und mein Kamerad wird sicherstellen, dass Sie sich unterwegs nicht verlaufen.“
Während die kleine Gruppe über das Oberdeck der Trafalgar schwebte, nahm der führende Trooper Verbindung mit der Sicherheitszentrale auf. „Controller, hier ist Corporal Sedgewick von Außenpatrouille Sieben. Wir haben hier Mister Zoineman in einem gestohlenen Raumanzug im Sperrgebiet über der Trafalgar festgenommen und bringen ihn zur Security. Da es sich um Zoineman handelt, wird der Major wahrscheinlich mit ihm reden wollen.“
„Positiv, Außenpatrouille Sieben“, kam die Erwiderung. „Ich verständige den Major. Außenpatrouille Acht erhält Order, Ihren Sektor zu übernehmen.“
Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis man Zoineman in einen der kleinen Interview-Räume führte, in denen Befragungen durchgeführt wurden. Ein junger weiblicher Ensign in der Uniform der Navy-Security nahm den Bericht des Corporals entgegen. Nachdem die Soldaten abgetreten waren, bot sie Zoineman eine Erfrischung an, welche dieser jedoch in grimmigem Schweigen ablehnte.
Der Raum war klein und zweckmäßig eingerichtet und das einzig Erbauliche, so fand der Reporter, war ein prachtvoller Kaktus in einem Pflanzkübel. Wobei dessen beeindruckende Stacheln den Eindruck von Behaglichkeit stark relativierten.
Die beiden mussten eine weitere halbe Stunde warten, bis sich die Tür endlich öffnete. Zoineman war nicht einmal erstaunt, als nicht nur Major Saundra Schwertfeger, sondern auch Hoch-Admiral John Redfeather eintraten.
Der Reporter der Galactic News kam zur Sache, noch bevor der Admiral den Mund öffnete. „Sie bereiten den Planetenkiller vor. Sie planen den Massenmord an den Negaruyen.“
„Ja“, gab John unumwunden zu und als Zoinemans Unterkiefer überrascht nach unten klappte, fügte er lächelnd hinzu: „Wobei es mir allerdings lieber wäre, wenn wir diese entsetzliche Waffe nicht einsetzen müssten.“
„Ein Volk auszulöschen, ist durch nichts zu entschuldigen, gleichgültig, wie verzweifelt die Lage auch sein mag“, stieß der Reporter grimmig hervor. „Der Genozid betrifft auch die Unschuldigen, Admiral. Macht es Ihnen so wenig aus, kleine Babys zu ermorden?“
„Mister Zoineman, ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen.“ Der Admiral wurde ernst. „Ich lade Sie ein, exklusiv von Bord der Trafalgar zu berichten. Sie dürfen über alles, was Sie dort erleben, uneingeschränkt berichten.“
„Über alles? Verdammt, Admiral, ich schwöre Ihnen, wenn Sie diesen Killer einsetzen, dann lasse ich kein gutes Haar an Ihnen. Dann stelle ich Sie im gesamten Direktorat an den Pranger.“
„Sie haben das Recht auf Ihre freie Meinung und auch darauf, diese kundzutun, Mister Zoineman.“
Der Reporter sah den Oberbefehlshaber der Streitkräfte misstrauisch an. „Und wo ist der Haken? Erzählen Sie mir jetzt nicht, dass es keinen Haken gibt.“
„Der Haken besteht darin, dass Sie über alles Stillschweigen bewahren müssen, bis der Einsatz der Trafalgar beendet ist.“
„Das würde mich zum Mittäter machen“, knurrte Zoineman. „Nein, dem kann ich nicht zustimmen. Die Bevölkerung des Direktorats hat ein Recht zu erfahren, was Sie hier planen.“
„Sie werden nicht zum Mittäter, Mister Zoineman.“ Das Lächeln des Admirals vertiefte sich. „Falls Sie nicht einwilligen, dann lasse ich Sie unter Arrest stellen und in die Bilge der Trafalgar schaffen.“
Im klassischen Sinne der nassen Seefahrt war die Bilge jener Bereich eines Schiffes, der direkt über seinem Kiel lag und in den stets Wasser eindrang, welches abgepumpt werden musste. Ein dunkler, feuchter und gefährlicher Aufenthaltsort, in den man einst mit Vorliebe Meuterer und andere Gefangene sperrte. Natürlich gab es eine solche Bilge nicht an Bord der Raumschiffe und man würde Zoineman in ein bequemes Quartier bringen, dennoch …
„Das wagen Sie nicht“, zischte der Reporter. „Das wäre Freiheitsberaubung.“
„Es ist Krieg“, hielt John knapp dagegen. „Und die Verantwortung für Ihren Arrest würde ich bereitwillig auf mich nehmen. Nun, Mister Zoineman, haben wir einen Deal?“
Der Blick von Edgar Zoineman war ausgesprochen düster. „Na schön, ich willige ein. Aber ich werde später über alles berichten. Schonungslos, Admiral. Auch über Ihre Drohung.“
„Selbstverständlich, Mister Zoineman. Wenn Sie gestatten, dann wird der Ensign Sie zu Ihrem Quartier begleiten. Dort können Sie ein paar Sachen packen und meinethalben auch Ihr Kamerateam informieren. Anschließend schiffen Sie sich auf der Trafalgar ein.“
Als der Ensign und Zoineman den Raum verließen, sah Major Saundra Schwertfeger den Hoch-Admiral nachdenklich an. „Das hat ja schon einmal bestens geklappt, Sir. Er ist direkt auf das von uns ausgestreute Gerücht angesprungen, wir würden am Planetenkiller arbeiten.“
Erneut lächelte er sanft. „Ich hoffe nur, der Plan funktioniert weiterhin so gut. Sie wissen ja, was davon abhängt und dass nur eine Handvoll Leute eingeweiht sind.“
„Jeder weiß, um was es dabei geht, Sir, und jeder wird eisern schweigen.“
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