Michael Schenk
Sky-Navy 12 - Die Maske fällt
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Inhaltsverzeichnis
Titel Michael Schenk Sky-Navy 12 - Die Maske fällt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1 Eine erfreuliche Nachtphase
Kapitel 2 Aktualisierungen
Kapitel 3 Rendezvous mit einem Schatten
Kapitel 4 Der Leftenant
Kapitel 5 In den Weiten des Alls
Kapitel 6 Schleichfahrt
Kapitel 7 Die kleine Mutter Narret
Kapitel 8 Der Plan des Todes
Kapitel 9 Auf der Suche
Kapitel 10 Eine verlockende Beute
Kapitel 11 Der Echo-Impuls
Kapitel 12 Ein verräterischer Sender
Kapitel 13 Der Meteoriden-Schwarm
Kapitel 14 Feuerschlag
Kapitel 15 Gefechtsbereitschaft
Kapitel 16 Der Notruf
Kapitel 17 Für die kleine Mutter
Kapitel 18 Vernichtungsfeuer
Kapitel 19 Kompetenzen
Kapitel 20 Die Stachel der Mutter
Kapitel 21 Die Residenz
Kapitel 22 Hinterhalt
Kapitel 23 Ein enges Zeitfenster
Kapitel 24 Cav Ho!
Kapitel 25 Feuerüberfall
Kapitel 26 Die Stachler kommen
Kapitel 27 In der Zwickmühle
Kapitel 28 Die Hornissen
Kapitel 29 Niederlage
Kapitel 30 Umzingelt
Kapitel 31 Die Erkenntnis
Kapitel 32 Die Überrumpelung
Kapitel 33 Belauern
Kapitel 34 Entkommen
Kapitel 35 Zuständigkeiten
Kapitel 36 Die Hüter der Eier
Kapitel 37 Auf dem Heimweg
Kapitel 38 Ankündigung Sky-Navy 13
Impressum neobooks
Kapitel 1 Eine erfreuliche Nachtphase
Sky-Navy 12
Die Maske fällt
Military Science Fiction
von
Michael H. Schenk
© M. Schenk 2019
D.S. Nanjing, APS-Kreuzer, Beuteschiff der Negaruyen
Die Kabine des Captains lag direkt hinter der Brücke und verfügte über den Luxus eines Fensters, welches die direkte Sicht in den Weltraum erlaubte. Die schützende Panzerblende war geöffnet. Das farbige Leuchten des nahen Sternhaufens fiel ungehindert herein und tauchte alles in dezentes Licht.
Desara-dal-Kellon hatte die Beleuchtung ausgeschaltet. Sie genoss das sanfte Farbenspiel und sie genoss, was sie unter ihrer Hand spürte. Sie war zufrieden mit ihrer Wahl. Der Gardist war ungewöhnlich gut gebaut, ausdauernd und er war intelligent genug um zu wissen, dass sein persönlicher Dienst für die Primär-Kommandantin ihm, abgesehen von der eigenen körperlichen Befriedigung, keinen Vorteil brachte.
Sie spürte Bewegung unter ihrer schlanken Hand. Ja, ein ausdauernder und hungriger Gardist. Sie lächelte im Zwielicht und überlegte, ob sie den Mann ein wenig stimulieren sollte, obwohl dies kaum erforderlich zu sein schien.
Das leise Piepen des Kommunikators veränderte die Situation.
„Herrin.“ Der Mann schwang sich rasch aus der Koje und begann sich ohne weitere Worte anzukleiden. Er legte jedoch nicht die Uniformkombination der Garde der verborgenen Welt an, sondern Unterzeug und Bordoverall der menschlichen Sky-Navy.
Desara hingegen schritt, nackt wie sie war, zu dem kleinen Tisch, auf dem der Kommunikator stand. Sie wusste dass es sich nur um etwas Wichtiges handeln konnte, denn ihre Stellvertreterin Ontra war darüber informiert, dass die Primär-Kommandantin bei ihren Entspannungen nicht durch Nichtigkeiten gestört werden wollte.
„Ja?“
Das Konterfei von Ontra erschien in dem kleinen Monitor. Ontra war eine auf Waffen spezialisierte Wissende und für den Einsatz der Bewaffnung des eroberten Menschenschiffes verantwortlich. Sie war intelligent, zuverlässig und verschwiegen. „Lutänent Ontra spricht, Käpp-Tenn. Wir haben einen an uns gerichteten Funkspruch der verborgenen Welt empfangen.“
„Sprich.“
„Die oberste Matriarchin stimmt deinem Plan zu, Käpp-Tenn. Sie entsendet das Schattenschiff Sirandaar zu unserer Unterstützung. Es bringt Verstärkungen für unsere Gardeabteilung und die erforderliche zusätzliche Ausrüstung.“
Desara lächelte. „Das war nicht anders zu erwarten.“
Desara-dal-Kellon war als Primär-Kommandantin die Oberbefehlshaberin der Flotte der verborgenen Welt. Sie hatte ihre Position durch die erforderliche Kombination aus Fähigkeit, Zähigkeit und Rücksichtslosigkeit erlangt. Manche untergeordnete Frau neidete ihr die Position und Gewalt war auf der verborgenen Welt der Negaruyen ein probates Mittel, um in der Hierarchie aufzusteigen. Desara verfügte daher über eine eigene kleine Leibwache persönlicher Gardisten. Ihre Wahl für diese Nacht hatte ihr erneut bewiesen, dass diese Männer nicht nur zähe Kämpfer waren, sondern auch erheblich zu Desara´s Vergnügen beitragen konnten.
Desara-dal-Kellon war es zu verdanken, dass es nun gelang, einen Keil des Misstrauens zwischen den Erzfeind, die Eierlegenden Norsun, und jenes Volk zu treiben, welches sich als Menschen bezeichnete und zu einer weiteren Bedrohung für die Negaruyen werden konnte. Seit über achthundert Jahren lagen Negaruyen und Norsun in einem Krieg, der keine Entscheidung brachte. Die überlegen Technik der Negaruyen und der Umstand, dass ihre letzte Welt im Verborgenen existierte, hatte bislang die Niederlage gegen die zahlenmäßige Überlegenheit der „Eierlinge“ verhindert.
Negaruyen und Menschen waren sich überraschend ähnlich. Körperlich unterschied sie eigentlich nur die Tatsache, dass Negaruyen lediglich über eine angedeutete Nase verfügten, die zwei flachen senkrechten Schlitzen entsprach. Diese Ähnlichkeit hatte sogar dazu geführt, dass die Norsun die Menschen zunächst für eine Abart des Feindes hielten und diese angriffen. Jetzt hatte man diesen Irrtum erkannt und war zu einem Waffenstillstand gekommen. Ein Bündnis beider Völker konnte für die Negaruyen verheerende Folgen haben und so hatte Desara-dal-Kellon einen heimtückischen Plan ersonnen.
Es war ihr gelungen den menschlichen APS-Kreuzer D.S. Nanjing zu erobern. Nachdem die menschliche Besatzung ohne Erbarmen ausgelöscht worden war, übernahmen Desara und ihre Negaruyen deren Rolle. Die Primär-Kommandantin war Perfektionistin und gab sich nicht damit zufrieden, über ein Schiff der Sky-Navy zu verfügen. Nein, alle an Bord mussten Kleidung und Verhalten der Menschen übernehmen, bis hin zu künstlichen Nasen, welche die menschlichen imitierten.
Mit ihrer „menschlichen“ Besatzung und dem Menschenschiff hatte Desara-dal-Kellon die Norsun-Kolonie auf Kell´Nar überfallen und so den Norsun den Eindruck vermittelt, die Menschen seien für das dortige Massaker verantwortlich. Eine Verständigung oder sogar Frieden zwischen Norsun und Menschen rückte nun in weite Ferne und Desara war entschlossen, den Erzfeind in einen erbarmungslosen Krieg gegen die Menschen zu treiben. Sie hatte große Pläne und nun war der nächste Schritt von der großen Matriarchin genehmigt worden.
„Herrin?“
Desara schreckte aus ihren Gedanken. Der Gardist hatte die Kabine inzwischen schweigend verlassen und Ontra sah ihre Befehlshaberin fragend an.
„Ich bin zufrieden“, sagte Desara leise und lächelte. „Und denke künftig daran, dass wir keine Gardeabteilung an Bord haben, Lutänent Ontra, sondern eine Abteilung der menschlichen Skai-Truupers.“
Ontra erwiderte das Lächeln. „Ich werde daran denken, Käpp-Tenn. Der beste Plan kann an der Nachlässigkeit in einer Kleinigkeit scheitern.“
„So ist es, Ontra, so ist es. Bis die Eierlinge gegen die Menschen in den Krieg ziehen, ist dies ein menschliches Schiff mit menschlicher Besatzung. Vergiss dies niemals, soll unsere Täuschung perfekt sein.“
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