„Dahinter könnten die Tiere gehalten werden“, sagte Shylah, die sich umsah. Sie waren alleine hier. Auf der gegenüberliegenden Seite, gut vierzig Meter entfernt, gab es eine weitere Tür.
Granger zeigte auf eine ebenmäßig am Boden aufliegende, runde Plattform in der Mitte des Raums. „Das muss der Aufzug sein, mit dem man in den Festsaal kommt. Man kann vermutlich auch auf der Plattform ein Energiefeld erzeugen, zusammen mit einem Deflektorfeld. So gelangen die Tiere sicher und für die Zuschauer unsichtbar in den Vorführraum oben.“
„Dort drüben ist so etwas wie ein Leitstand. Schauen wir uns den einmal an.“
Kaum standen die beiden vor dem pultartigen Gebilde, schaltete sich ein 3D-Bildschirm ein, der in verkleinerter Form den Raum zeigte - und die Käfige hinter den Energiefeldern. Auch die Wesen, die dort gehalten wurden, konnte Granger erkennen. Manche bewegten sich, also schien es Kameras zu geben, um die Tiere zu beobachten.
„Da ist der H’Ruun!“, rief Granger und mäßigte gleich wieder seine Stimme. „Wie bekommen wir ihn heraus?“
Shylah berührte das 3D-Bild leicht mit dem Finger und an der Wand wurde an der entsprechenden Stelle das Energiefeld durchsichtig. Der H’Ruun lag in einer Ecke seines Gefängnisses. Er schien zu schlafen.
Nun erst erkannte Granger, dass der Boden der Zelle in etwa eineinhalb Meter Höhe begann. Darunter befanden sich Fächer, in denen verschiedene Gegenstände lagen. Plastikbehälter, die vielleicht Futter enthielten, sowie Gurte, medizinisch aussehende Instrumente und anderes.
Das Energiefeld bestand weiterhin, war aber nun durchsichtig - von beiden Seiten. Der H’Ruun schreckte hoch und bemerkte die Besucher. Er kam bis dicht an das Feld heran und musterte sie. Offenbar erkannte er trotz seiner reduzierten Intelligenz, dass er die beiden früher noch nicht hier gesehen hatte. Dann begann er, mit den Vorderläufen, die ähnlich vielseitig nutzbar waren wie menschliche Arme und Hände, am Boden seiner Zelle zu scharren, als wolle er ein Loch graben.
„So dumm kann er nicht sein, dass er nicht merken würde, wie fest das Material ist“, sagte Granger. „Entweder, er leidet an psychischen Ausfallerscheinungen wegen der Gefangenschaft, oder er will gar kein Loch graben.“
„Sondern?“
„Uns etwas zeigen“, antwortete Granger. Er ging in die Hocke und begann, die Gegenstände aus den Regalfächern unter der Zelle herauszunehmen. Hinter den Gurten, die vielleicht dazu dienten, den H’Ruun festgeschnallt aus der Zelle zum Aufzug zu bringen, befand sich eine Plastikbox. All er sie öffnete und hineinsah, wäre er beinahe nach hinten über gekippt. „Das Metallkästchen, das ihm Intelligenz verleiht!“, rief er.
Der H’Ruun hörte auf zu scharren und starrte Granger konzentriert an.
„Du weißt, dass du wieder ein intelligentes Lebewesen wirst, sobald du das hier trägst“, sagte Granger zu ihm, obwohl der Energieschirm offenbar keinen Schall durchließ. „Wir müssen nur deine Zelle öffnen und es dir an den Kopf setzen. Shylah?“
„Wenn die Steuerung der Anlage über das 3D-Bild erfolgt, genügt es vielleicht, dort etwas zu tun.“ Sie lief zurück zu dem Kontrollpult und streckte einen Finger mitten in die Abbildung. So berührte sie scheinbar den Energieschirm vor der Zelle des H’Ruun und zog ihn mit der Fingerspitze nach oben.
Es funktionierte. Der Energieschirm schaltete sich ab.
Im nächsten Moment sprang der H’Ruun heraus, landete direkt auf Granger und warf ihn um. Mit einer Vorderpfote griff er sich das Kästchen, setzte es sich hinter dem rechten Ohr an den Kopf und bellte kaum verständlich, aber in menschlicher Sprache: „Fliehen!“
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