Elisa Scheer - Momentaufnahme
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Gut, warm war ein Euphemismus, die Heizung fiel dauernd aus, und mein Boiler heizte auch nur, wenn er Lust dazu hatte (was nie dann war, wenn ich Lust auf eine heiße Dusche hatte), die Küche bestand nur aus einem steinernen Ausguss, einer zweiflammigen Kochplatte auf einem Holztisch und einem kleinen, ziemlich vereisten Kühlschrank, die Badewanne stand auf Füßen und wies nur noch Reste des Emails auf, die Böden waren uneben und unter dem Teppich bildete sich wirklich Schimmel, wenn man ihn nicht regelmäßig lüftete, aber die Leute im Haus waren ganz nett, niemand regte sich über irgendetwas auf, und überall sonst hätte ich das Doppelte gezahlt. Lieber sparte ich die dreihundert Euro jeden Monat, wer wusste, wann ich es brauchen konnte! Frances zahlte mir wenig genug, bei den vielen Überstunden und den stellenweise eher schrägen Aufträgen waren achtzehnhundert netto nicht toll. Soweit hatte Norbert Recht… Trotzdem war das eine Frechheit gewesen!
Ich ließ meine Tasche fallen und trat mir die Schuhe von den Füßen, dann zog ich mich auf dem Weg in das eiskalte Schlafzimmer langsam aus und begann, im Kleiderschrank herumzusuchen. Vielleicht die schwarz-weiß-karierten Hosen und das weiße Sweatshirt... die anderen Stiefel... wo waren die nur? Frische Wäsche...
Als ich genügend durchgefroren war, traute ich mich ins Bad. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass man unter der kalten Dusche umso weniger fror, je kälter einem vorher schon gewesen war, und ich war mir sicher, dass sie heute wieder mal kalt war. Tapfer stellte ich mich in die kaputte Wanne und drehte das Wasser auf. Ja, wie vermutet, eiskalt! Ich brauste mich flüchtig ab, seifte mich schnell ein und spülte den nach Apfel duftenden Schaum wieder ab. Schlotternd und prustend wickelte ich mich in ein Handtuch und wusch mir unter dem verkalkten Waschbeckenhahn schnell die Haare. Meine kurzen Stoppeln waren wenigstens pflegeleicht!
Ich rubbelte mich trocken, trug Deo auf, war zum Eincremen wie üblich zu faul (wie alt die Flasche Bodylotion mittlerweile wohl war?) und zog mich im Schlafzimmer schnell an. Die Haare konnte ich mir nicht im Bad fönen, dort hatte die Steckdose ihre Mucken – wenn man sie beanspruchte, sprangen im ganzen Haus die Sicherungen heraus. Den Ärger musste ich nicht haben, vor allem, weil wir natürlich noch die alten Porzellansicherungen hatten, die man jedes Mal ersetzen musste.
Wozu überhaupt fönen? Abhärtung war angesagt! Ich wischte die Wassertropfen von dem kleinen Spiegel über dem Waschbecken und ging an mein Make-up, wie üblich in gebückter Haltung, denn der Spiegel hing für mich zu tief, ich war immerhin fast einen Meter achtzig groß. Blass war ich, und die Haut war etwas rau... Daran konnte ich jetzt auch nichts ändern. Getönte Tagescreme, etwas Puder, Labello, das musste reichen. Die Haare schnell noch kämmen... Die Augen schminken? Nein, wozu, das konnte ich vor dem Abendtermin immer noch machen, vorher musste ich sicher noch einmal nach Hause, in diesem Outfit kam ich sowieso nicht am Türsteher des Esplanade vorbei. Sehr fit wirkte ich nicht, der Kontrast zwischen den dunkelbraunen Augen und dem etwas zu hellen Puder war ein bisschen hart und ließ mich leicht fiebrig aussehen, fand ich. Für Frances war das allemal gut genug, die würde mich nie feuern, so eine Dumme fand sie kein zweites Mal mehr!
Ich warf den Labello und zwei Äpfel von der Schale in der Küche in meine Tasche (ob ich sie nach dem Kauf gewaschen hatte, wusste ich auch nicht mehr), stellte im Vorbeigehen fest, dass die Badewanne nun offenbar auch ein Loch hatte, jedenfalls prangte eine sehr üppige Pfütze auf dem Badezimmerboden, und dass im Wohnzimmer schon wieder ein Stück Farbe von der Decke gefallen war. Jetzt nicht, das könnte ich ein anderes Mal aufkehren. Staubsaugen war hier auch ein Problem – die Sicherungen...
Eigentlich war die Wohnung wirklich scheußlich. So Unrecht hatte Norbert nicht gehabt – aber wenn ich wollte, konnte ich mir doch locker etwas Besseres leisten: notfalls eben nur ein Zimmer, ich war doch ohnehin fast nie zu Hause, weil Frances mich so herumjagte! Seine Unterstellungen waren jedenfalls eine Frechheit gewesen. Auf die Geste mit dem Zehneuroschein war ich aber ziemlich stolz; bei Gelegenheit musste ich mal Sylvia und Judith anrufen und ihnen das alles ausführlich tratschen – bei mehreren Caipirinhas, vielleicht im Nirvana ... Nächsten Freitag?
Ich kehrte durch die Hintertür in den Hof zurück – die Glasfüllung war ja schon wieder kaputt – und ließ mich recht vergnügt in mein Autochen fallen. Gurt an, Schlüssel ins Schloss, Gang raus, anlassen.
Der Motor gab ein gequältes Fauchen von sich und erstarb dann wieder. Na gut, das konnte passieren. Noch mal! Ich orgelte eine Zeitlang. Nichts. Ich orgelte wieder, dieses Mal länger. Nichts, nur das Anlassergeräusch wurde langsam leiser. Recht bedenklich!
Bevor ich es ein drittes Mal versuchen konnte, kam Roland mit seinem Mülleimer über den Hof und rief: „Lass es, sonst ist nachher bloß die Batterie leer! Warte, ich schau gleich nach.“
Er trabte heran, wir stemmten gemeinsam die rostige Motorhaube auf und guckten hinein. Gut, der Motor war noch da – aber mehr konnte ich nicht feststellen. Roland schien auch ratlos. Er kontrollierte das Öl, die Benzinleitung, fragte peinlicherweise, ob ich überhaupt noch Sprit hätte, und wusste es dann auch nicht. „Lass“, meinte ich resigniert, „ich hab noch genug Zeit, ich laufe. Ist ja nicht weit. Bei Gelegenheit kriegen wir schon noch raus, was ihm fehlt.“
„Allmählich solltest du mal über einen Neuen nachdenken. Wie alt ist der da jetzt?“ Roland trat halb liebevoll, halb verächtlich gegen die Reifen.
„Siebzehn – noch nicht mal volljährig, der Arme. Aber ich fürchte, so lange hält er wirklich nicht mehr durch. Naja, wenn dich die Bastelwut überkommt – du hast ja den Reserveschlüssel. Ich geh dann mal – und vielen Dank für deine Hilfe.“
Es waren wirklich zu Fuß nur zehn Minuten die Carolinenstraße entlang; ich wohnte zwischen Altstadt und Univiertel, die PR-Agentur war fast genau hinter der Uni. Kalt war es heute, stellte ich fest; Sweatshirt und Lederjacke waren ein bisschen unzureichend, aber umkehren wollte ich nun auch nicht mehr. Meine Euphorie war verflogen – eine Zwischenbilanz sah so toll auch wieder nicht aus: Ich war nun wieder solo, mein Auto war verendet, offensichtlich endgültig, und meine Wohnung war tatsächlich mehr oder weniger unbewohnbar – eher mehr. Dann würde ich meine Energie eben auf meinen Job verwenden. So doof, wie Norbert behauptet hatte, war der nun auch nicht!
***
Auf dem Gang schepperte es viel versprechend – der Imbisswagen kam vorbei. Sollte ich? Bis jetzt hatte ich heute nur einen Bissen Semmel, eine halbe Tasse Tee und ein Pfefferminz gehabt. Hm... vielleicht ein Schinkenbaguette und eine Dose Cola light...
Ich wartete ungeduldig, bis das Scheppern lauter und der Wagen in mein Blickfeld geschoben wurde. Die Abteiltür wurde aufgerissen.
„Kaffeeteesäftewassersnacks?“
„Ein Schinkenbaguette und ein Diet Coke, bitte!“, bestellte ich hungrig.
„Baguette ist aus.“
„Was haben Sie denn noch?“, fragte ich enttäuscht.
„Apfeltasche oder Butterkekse.“
„Dann nur ein Diet Coke, bitte.“ Schade, mein Magen knurrte tatsächlich.
„Nur noch normales Cola.“
„Pfui Teufel! Danke, dann nehme ich ein Wasser – oder haben Sie das auch nicht mehr?“
„Doch. Hier – drei Euro fünfzig, bitte!“
Ich zahlte und ärgerte mich. Umgerechnet sieben Mark für eine Dose lauwarmes Mineralwasser, ohne Kohlensäure auch noch - Wucherpreise!
Ich trank in kleinen Schlucken, sehnte mich heftig nach einer halben Zitrone, um dem faden Wasser etwas Geschmack zu verleihen, und starrte vor mich hin. Als die Dose leer war und ihr Inhalt lustig in meinem Bauch gluckerte, trat ich auf den Gang, um sie vorschriftsmäßig zu entsorgen, und sah aus dem Fenster – wo waren wir jetzt eigentlich? Wohl in der Nähe von Linz, vermutete ich. Der Landschaft nach konnten wir allerdings so ziemlich überall im weiteren Alpenraum sein, Hügel, Dörfer, in der Ferne eine Autobahn – und fette schwarze Regenwolken. Noch ziemlich kahle Bäume, die Wiesen graubraungrün, matschig wirkend. Gummistiefelwetter. Ich sah auf meine schwarzen Stiefel herunter. Bequem, aber nicht mehr wirklich wasserdicht – und das warme Futter hatte sich auch längst verabschiedet.
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