Karl-Heinz Jakobs - In Sibirien

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Dieser Zug war vollgestopft mit Frauen, unter ihnen die Lehrerin Lena, die in letzter Sekunde dem Terror der deutschen Faschisten entronnen war und nun hoffte, als treugläubige Kommunistin in Moskau ein neues zu Hause finden. Sie geriet aber in die unheimlichen geschichtlichen Ereignisse des Jahres 1937, wurde zu Lagerhaft auf der Halbinsel Tschuktschen verurteilt. Dort am Rande des Nördlichen Eismeeres, wo nur noch eine schmale Wasserstraße Asien von Amerikas trennt, hat sie 19einhalb Jahre Gold geschürft. – Karl-Heinz Jakobs erzählt in diesem Jahrhundert-Epos vom Schicksal der Lena in Sibirien, von Glaube, Liebe und Hoffnung, von Freundschaft, Kameradschaft und Einsamkeit in den Eiswüsten am Rande der Welt.

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„Ja, Alex, stellen Sie sich vor“, sagte sie, als sie von Gurgen erzählte, „ich habe dort Lieder und Balladen nachgedichtet, vor allem viele dieser mündlich weitergegebenen rhapsodischen Gesänge. Die georgische Akademie der Wissenschaften hat jetzt angefangen, sie aufzuzeichnen. Vielleicht habe ich mit meiner Arbeit ein bißchen dazu beigetragen, das hoffe ich wenigstens.“

Da Alex Gustavowisch mit Essen beschäftigt war und keine abwehrende Geste machte, als sie ihr Kaukasus-Album heraussuchte, wagte sie es, ihm etwas daraus vorzutragen, sang sogar einige Verse:

Im Garten schweigt die Nachtigall schon lang,

Schon lang ist es im Garten schwarz von Raben.

Ringsum die Nacht, mein Leben ist erloschen,

mit Schimpf bedeckt, was heilig war uns allen.“

“Was ist denn das?“ rief Alex Gustawowitsch. Er wischte sich die Finger an der Hose ab und nahm ihr das Blatt aus der Hand. „Was ist das?“

„Das sind Verse von der Verfluchung Chan Mursals“, erklärte sie, „Sie müssen wissen ...“

„Gar nichts muß ich wissen und vor allem, ich will davon nichts wissen. Zerreißen Sie das! Verbrennen Sie das! Vernichten Sie das!“ Und er fing an, das Blatt zu zerfetzen.

„Na! Kommen Sie zu sich, Sie Idiot! Das ist doch bloß ein Gedicht!“ Sie riß ihm die Reste des Papiers aus der Hand: „Jetzt muß ich alles neu abschreiben

Minutenlang beobachtete Alex Gustawowitsch mit gekrauster Stirn, wie die Frau die Papierstücke auf dem Tisch sorgfältig glättete und sie aneinanderlegte.

„Entschuldigen Sie, Magdalena Awgustowna ...“, sagte er nach einer Weile.

„Ach, hören Sie auf mit Ihrem blöden Magdalena Awgustowna, wenn Sie mich nicht Lena nennen, brauchen Sie überhaupt nicht mit mir zu reden.“

„Entschuldigen Sie, Lena, aber was Sie tun ist falsch. Verbrennen Sie diese Papiere. Ich meine es ernst, sehr, sehr ernst. Sie dichten sich um Kopf um Kragen.“ Und nach einer kleinen Pause: „Aber Sie haben eine sehr schöne Stimme.“

Gleich zu Beginn seines Besuchs hatte Alex Gustawowitsch dafür gesorgt, daß die Möbel von der Tür weggerückt wurden. Jetzt mühte er sich damit ab, sie alle wieder auf ihren alten Platz zu schieben.

„Mein Gott“, rief er, „und Sie halbe Portion haben diese Kawentzmänner von Schränken alleine von der Stelle gekriegt? Also: verstanden? Erstens: Sie dichten keine Poeme mehr über böse Chane. Zweitens: Sie verbarrikadieren sich nicht mehr. Drittens: Sie rennen nicht mehr wie eine Verrückte durch die Straßen. Viertens: Sie schließen sich auch nicht mehr ein. Nachher passiert Ihnen wirklich was und keiner kann hinein, um Ihnen zu helfen.“

Lena war inzwischen müde geworden. Verstohlen schaute sie auf die Uhr. Halb zehn. Sie gähnte ein bißchen, nicht aufdringlich, sondern als zarte Andeutung für den Gast, daß für die Gastgeberin Schlafenszeit gekommen sei.

Das war der Augenblick, da sie es riskieren konnte, die Wodkaflasche aus dem Sanitätsschränkchen zu holen. Als ehemaliges Wandervogelmädchen haßte sie Alkohol, kannte aber die Vorliebe des Freundes für scharfe Sachen, wollte schon ein Gläschen eingießen, nicht die üblichen hundert Gramm, bewahre, sondern ein niedliches Likörstamperl aus gefärbtem Glas, das sie eigens für solche Fälle auf dem Bazar in Naltschik erworben hatte. Aber Alex Gustawowitsch winkte ab: „Lieber nicht. Mein Herz.“

Das klang, als wolle er bald aufbrechen, Gottseidank. Sie war ihm dankbar, ohne ihn wäre sie endgültig in Depression gefallen, nun freute sie sich auf das Bett. Doch zu ihrem Unmut ergänzte er: „Vielleicht noch ein Täßchen Tee? Und, liebe Lena, wollen Sie mir nicht noch ein Abschiedslied singen?“

In „Baracke 23“ des ehemaligen Seuchenhospitals in Wien hatte Hanns Eisler mit ihr Das Lied von der Erde einstudiert, alle sechs Kanzone, er am Klavier. Jetzt, animiert vom Freund und auch sonst in sentimentaler Stimmung, sang sie:

Mein Herz ist müde, meine kleine Lampe

erlosch im Knistern, es gemahnt mich an den Schlaf

Ich komm zu dir, traute Ruhestätte

Ach, gib mir Ruh! Ich hab Erquickung not!“ ...

Die Sechsundzwanzigjährige, die sie damals in Baracke 23 gewesen war, hatte es verstanden, die seltsamen Verse mit einer Spur Aufsässigkeit zu singen, und Eisler war des Lobes voll, wenn sie mit schneidender Stimme fortfuhr:

Ich weine viel in meinen Einsamkeiten

Der Herbst in meinem Herzen währt zu lange

Sonne der Liebe, willst du nie mehr scheinen,

um meine bittern Tränen aufzutrocknen?“ ...

Leider hatte Eisler die eigene Sangesfreude nicht unterdrücken können und ihr mit fürchterlicher Krächzstimme die Laune verdorben. Das Lied von der Erde gehörte seitdem zu ihrem Standardprogramm ... Allerdings schien es Arthur Gustawowitsch nicht zu gefallen. Daher begann sie, mit der dampfenden Teetasse in der Hand:

„Guten Abend, gute Nacht ...“

Einmal mit Singen begonnen, fand sie kein Ende. Von Alex Gustavowisch, dem sie mit dem veränderten Programm aus der Seele zu sprechen schien, dirigierend begleitet folgten Gaudeamus igetur, Im schönsten Wiesengrunde und Wenn die bunten Fahnen wehen. Was solls, dachte sie, die tiefste Not war gebannt, die gröbste Arbeit war erledigt, man hatte Grund zu feiern, und als sie bei Arbeiterliedern angekommen waren, sang sogar Alex Gustawowitsch mit:

„Avanti popolo, alla riscossa, bandiera rossa, bandiera rossa ...“

„Noch ein Täßchen Tee, Alex?“

Als an die Tür gebummert wurde, sagte Alex Gustawowitsch:

„Das wird die Krankenschwester sein.“

Sie lachte: „Das wird die Krankenschwester sein, in der Tat.“ Sie schaute auf die Uhr: „Es ist nachts um zehn, sie kommt mit zehnstündiger Verspätung. Aber wissen Sie was, Alex, ich brauche sie nicht mehr. Und das habe ich Ihnen zu verdanken. Sie haben mir wieder Lebensmut gemacht. Sie mit Ihrer guten Laune sind besser als jede Krankenschwester.“

„Gehen Sie öffnen, gehen Sie“, sagte Alex Gustawowitsch ungeduldig.

Sie eilte zur Tür und riß sie auf:

„Hereinspaziert!“

Aber es war nicht die Krankenschwester. Statt ihrer standen zwei Männer in schweren Militär-Paletots, Fell innen, vor der Tür, beide mit hochgeschlagenem Kragen und in die Stirn gezogenen Pelzmützen, die Ohrenklappen heruntergelassen. In der funzligen Beleuchtung konnte sie von den Gesichtern nur erkennen, daß der eine der Männer einen Schnurrbart trug.

Es waren nicht dieselben Männer wie vergangene Woche in der Straßenbahn, das registrierte sie sofort und merkwürdigerweise empfand sie Beruhigung darüber. Es schienen Profis zu sein und nicht solche Amateure wie die beiden anderen.

„Sind Sie Rubina?“

„Ja“, sagte sie, während sie langsam in die Wohnung zurückwich. Der Schnurrbärtige ging rasch an ihr vorbei und stellte sich hinter sie, als wollte er sie an der Flucht hindern.

„Magdalena Awgustowna?“

„Ja“, sagte sie, während sie weiter in die Wohnung zurückwich mit dem Schnurrbärtigen hinter sich.

„Im Namen des Volkes, Sie sind verhaftet.“

Das war es also, dachte sie, so also sehen sie aus und so gehen sie vor und ihr schauderte. Aber sie hatte keine Angst. Die Angst war wie weggewischt. Nur die Finger zitterten. Damit die Männer von der Staatssicherheit es nicht merkten, legte sie die Hände auf den Rücken und verschränkte die Finger.

Sie schaute auf ihren Freund, der mit gesenktem Kopf in der Ecke saß. Für einen Moment war ihr, als spiele sich vor ihr eine Szene ab, an der sie sich nicht zu beteiligen brauchte.

„Gott sei Dank, daß Sie kommen“, sagte sie, und zu Alex Gustawowitsch in der Zimmerecke gewandt: „jetzt sind sie endlich gekommen, jetzt wird sich alles aufklären.“

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