Karl-Heinz Jakobs - In Sibirien

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Dieser Zug war vollgestopft mit Frauen, unter ihnen die Lehrerin Lena, die in letzter Sekunde dem Terror der deutschen Faschisten entronnen war und nun hoffte, als treugläubige Kommunistin in Moskau ein neues zu Hause finden. Sie geriet aber in die unheimlichen geschichtlichen Ereignisse des Jahres 1937, wurde zu Lagerhaft auf der Halbinsel Tschuktschen verurteilt. Dort am Rande des Nördlichen Eismeeres, wo nur noch eine schmale Wasserstraße Asien von Amerikas trennt, hat sie 19einhalb Jahre Gold geschürft. – Karl-Heinz Jakobs erzählt in diesem Jahrhundert-Epos vom Schicksal der Lena in Sibirien, von Glaube, Liebe und Hoffnung, von Freundschaft, Kameradschaft und Einsamkeit in den Eiswüsten am Rande der Welt.

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Unter dem Gewölbe des Goldenen Tors hatte sie zurückgeschaut auf den Kreml in Wladimir, im erzbischöflichen Palast von Susdal hatte sie Lackmalereien aus Mstera bewundert, in Leningrad eine Hochzeitsgesellschaft vor dem Denkmal des Weltumseglers Admiral Krusenstern fotografiert, zur goldschimmerden Spitze des Großen Glockenturms in Kiew hinaufgeschaut, auf dem Jaroslaw-Hof in Nowgorod auf einer Holzbank vor der Kirche der weihrauchbringenden Frauen ausgeruht, in Wologda zugesehen, wie dort im Fluß Frauen ihre Wäsche auf Steinen sauberschlagen ..., aber nichts war ihr so teuer gewesen wie Jasnaja Poljana.

Wahrscheinlich hatte sie sich anstecken lassen von der fast närrisch zu nennenden Verehrung der Russen. Sie hatte junge Russinnen gesehen, die vom Anwesen Tolstois kommend mit Ahornkränzen im Haar lustige Lieder sangen. Sie hatte noch die Ulme vor dem Herrensitz kennengelernt, unter der sich die Armen des Dorfes versammelten, um Tolstoi ihre Sorgen mitzuteilen, so jedenfalls ging die Legende. Am Grab des Dichters rief die Lehrerin einem schüchternen Jungen zu: Nun leg endlich deine Blumen hin. Kameraverschlüsse klickten. Du mußt nach rechts rüber, rief ein Mann seiner kokett lächelnden Ehefrau zu, sonst kriege ich das Grab nicht mit aufs Bild. Sie hatte junge Birken im Park durchschimmern sehen ... Lena hatte Rußland und die Russen lieben wollen und nun liebte sie sie, die Worte von Anton Pawlowitsch rührten sie sehr.

„Aber ich spreche eigentlich nicht von Jasnaja Poljana“, sagte Anton Pawlowitsch, „ich spreche von Tula, der Ziehharmonikastadt, der Pfefferkuchenstadt, der Samowarstadt, der Waffenstadt, in der es eine Bajonettstraße gibt, eine Revolverstraße und eine Abzugsbügelstraße ...“

„Anton Pawlowitsch“, rief sie lachend, „nun hören Sie aber auf mit dem Geflunker.“

„Das ist klein Geflunker, das ist Tulaer Wirklichkeit. Eine Märchenstadt. Als Zar Alexander Pawlowitsch ...“

“Einer Ihrer Vorfahren?“

„Wieso?“

„Weil er denselben Vatersnamen hat wie Sie.“

„Schämen Sie sich, Magdalena Awgustowna, dieser Spaß auf meine Kosten ist unter Ihrem Niveau, aber ich fahre trotzdem fort mit meiner Geschichte: Als Zar Alexander aus England einen stählernen Floh nach Hause brachte, ein, wie er dachte, unnachahmliches Wunderwerk der Technik, schmiedeten drei Tulaer Büchsenmacher ...“

„ ...unter ihnen ein schielender Linkshänder ...“

„Unterbrechen Sie mich bitte nicht, Magdalena Awgustowna, aber Sie haben recht ... schmiedeten drei Tulaer Büchsenmacher, unter ihnen ein schielender Linkshänder, dem Floh Hufeisen und beschlugen ihn. Geruht wahrzunehmen, hoher Herr, erklärte der schielende Linkshänder dem Zaren, daß auf jedem Hufeisen der Name des Schmiedemeisters eingraviert ist, nur mein Name nicht, denn ich habe die Hufnägel geschmiedet.“

„Nun ist aber genug, Anton Pawlowitsch“, rief Lena lachend, „Nikolai Leskow hat die Geschichte vom schielenden Linkshänder geschrieben.“

„Das ist wahr, aber er hat sie nicht erfunden. Man kann den Floh im Tulaer Museum sehen.“

„Das stimmt nicht“, mischte sich Alex Gustawowitsch in das Gespräch.

„Jedenfalls konnte man ihn sehen. Banditen haben ihn entwendet. Im Tulaer Museum ist aber immer noch ein Gewehr im Kaliber 2,7 Millimeter ausgestellt, das 1867 hergestellt wurde und siebzig Gramm wiegt. Dort gibt es auch einen Revolver im noch kleineren Kaliber von 1,7 Millimeter, der nur fünfeinhalb Gramm wiegt. Die Patronen liegen unter Glas daneben. Aus dem Revolver ist sogar geschossen worden.“

„Fragt sich nur, worauf?“

„Ist das so wichtig? Wichtig ist, und deshalb erzähle ich Ihnen davon, daß es diese Handwerkerkunst heute nicht mehr gibt ... Oh nein“, korrigierte er sich, als er sah, wie Alex Gustawowitsch ihn unterbrechen wollte, „das hat nichts mit der Sowjetmacht zu tun. Die Sowjetmacht ist eine Bewahrerin der Künste und des Handwerks. Das sind die modernen Zeiten, die Schuld am Niedergang des Handwerks sind. Was heute zählt, das ist minderwertige Serienware.“

„Die aber preiswert ist.“

„Preiswert gewiß, aber niemand hat das Bedürfnis, einen von diesen schmucklosen Gebrauchsartikeln aufzubewahren. Können Sie sich vorstellen, daß Sie sich eine verbeulte Tabaksdose in die Vitrine stellen?“

„Wer stellt sich eine Tabaksdose in die Vitrine, eine verbeulte noch dazu?“

„Das ist aber früher geschehen, denn früher waren Tabaksdosen aus dickem, schwerem Metall gearbeitet und mit wertvollen Gravuren versehen.“

„Welcher Arbeiter hat sie sich leisten können.“

„Jeder, behaupte ich, denn so eine Tabaksdose war eine einmalige Anschaffung im Leben, auf die ein Arbeiter jahrelang sparte, denn auch er wollte ein solches Schmuckstück einmal besitzen.“

„Wahrscheinlich wurde sie noch vererbt.“

„Spotten Sie nur, Ihnen wird der Spott noch vergehen, wenn ich Ihnen die zinnerne Tabaksdose präsentiere, die ich von meinem Urgroßvater habe. Diese herrliche Handwerkerarbeit wurde tatsächlich vererbt. Weil sie handgearbeitet war, man kann auf dem Metall noch die Hiebe des Meisters mit dem Hammer erkennen, weil sie formschön war, gediegen und es war angenehm, sie in der Hand zu wiegen. Die eigene Schwere gab ihr den Charakter eines edlen Gegenstandes. Das klapprige Blechzeug, jedoch, das heute auf den Markt geworfen wird, lohnt nicht des Ansehens.“

„In Tula wurde das Niëllo erfunden“, warf Alex Gustovowitsch ein.

„Was ist Niëllo?“ fragte Lena.

„Um der Wahrheit die Ehre zu geben“, sagte Anton Pawlowitsch, „erfunden wurde das Niëllo in Tula nicht. Das Niëllo war schon den alten Ägyptern bekannt, die Tulaer Schmiede haben es lediglich wiederentdeckt und zur russischen Volkskunst erhoben.“

„Anton Pawlowitsch! Sie spannen mich auf die Folter. Worin besteht das Zeug?“

„Das ist ein schwarzes Metall, wie es zusammengesetzt wird, weiß ich nicht, ich weiß nur, daß die Tulaer Schmiede verstanden, meisterhaft damit umzugehen. Sie haben es verstanden, mit Niëllo die feinsten Gravuren in Schwarz auf silbernen Gegenständen zu zaubern ...“

Als der Zahnarzt gegangen war, lachte Alex Gustawowitsch:

„Einen amüsanten Verehrer haben Sie, Lena.“

„Und er hat Geld.“

„Das sollte man nicht verachten.“

Wieder lachten sie herzlich miteinander. Die Stimmung wurde immer ausgelassener. Alex Gustawowitsch brachte erneut den nötigen Ernst in ihr Gespräch. Die Sache mit den Verhaftungen solle sie, bittschön, nicht auf sich beziehen. Bei den Verhaftungen gehe es um höhere Ränge:

„Um uns Kleine kümmert sich kein Schwein“, und er erzählte, wie Fritz Platten reagiert hatte, als gegen ihn intrigiert wurde:

„Der ging zu Jaroslawski, schmiß ihm sein Parteibuch auf den Tisch und sagte: Vergleiche mal meine Parteinummer mit deiner. Ich habe Lenin nach Moskau gebracht. Ohne mich würdest Du mit deinem fetten Arsch nicht auf deinem weichen Sessel sitzen, sondern irgendwo in Sibirien Rinde von den Bäume nagen. Also sorge gefälligst dafür, daß man mich in Ruhe läßt. - Ja, Lena, in dieser Sprache sprechen die hohen Genossen miteinander. Wir Kleinen können darüber nur staunen.“

Es war gut, so miteinander reden zu können. Wer ein wirklicher Freund ist, dachte sie, merkt man erst, wenn man in einer heiklen Situation steckt. Sie hatte georgischen Tee aufgesetzt, den damals in Moskau kaum jemand kannte. Sie hatte ihn aus dem Kaukasus mitgebracht. Zum Tee gab es Schmalzstullen, selbst ausgelassen und, wie es in Schlesien üblich ist, mit kleinen Apfelstücken und viel Grieben, Alex Gustawowitsch leckte sich die Finger dabei vor Genuß.

Leider war damals im Kaukasus die Geschichte mit Gurgen passiert, dem balkarischen Freund. Nachdem er im Dorf seine Rede gehalten hatte, in der er darlegte, aus welchen Gründen er vom islamischen Glauben abgefallen war, und weshalb er für die Sowjetmacht einstehe, hatte sich nachts ein Kerl ins Zelt geschlichen und ihm die Kehle durchgeschnitten, als Lena aufwachte, lag sie in einer Blutlache. Immer noch klang ihr Gurgens schöne Stimme im Ohr: „In die Berge, in die Berge, heller Fluß Tschirachtschai ...“. Eine schöne Melodie, schöne, sehr schöne Worte, das Herz tat ihr weh, wenn sie an Gurgen dachte.

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