Karl-Heinz Jakobs - In Sibirien

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Dieser Zug war vollgestopft mit Frauen, unter ihnen die Lehrerin Lena, die in letzter Sekunde dem Terror der deutschen Faschisten entronnen war und nun hoffte, als treugläubige Kommunistin in Moskau ein neues zu Hause finden. Sie geriet aber in die unheimlichen geschichtlichen Ereignisse des Jahres 1937, wurde zu Lagerhaft auf der Halbinsel Tschuktschen verurteilt. Dort am Rande des Nördlichen Eismeeres, wo nur noch eine schmale Wasserstraße Asien von Amerikas trennt, hat sie 19einhalb Jahre Gold geschürft. – Karl-Heinz Jakobs erzählt in diesem Jahrhundert-Epos vom Schicksal der Lena in Sibirien, von Glaube, Liebe und Hoffnung, von Freundschaft, Kameradschaft und Einsamkeit in den Eiswüsten am Rande der Welt.

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„Das könnte sie sein“, rief die Großfürstin, „mein Gott, ich glaube fast, sie ist es.“

„Sie haben“, sagte Lena, “mein Problem nicht richtig erkannt.“

„Doch, doch“, sagte der Fürst, „wir haben es erkannt. Sie fürchten, von Ihren Genossen liquidiert zu werden. Deshalb irren Sie durch die Stadt, ein gefundenes Fressen für Spitzbuben aller Art. Wir helfen Ihnen, indem wir Ihnen ein neues Aussehen geben, neue Papiere, neue Wohnung, mit einem Wort ein neues Leben. Allerdings auf Ihr bisheriges Leben müßten Sie verzichten, auf alle Ihre bisherigen Freunde, aber auch Ihre Feinde würden Sie verlieren, das sollten Sie bedenken. Die Einzelheiten müßten wir noch besprechen. Sie dürften ab sofort mit Ihrem bisherigen Umgang nirgendwo mehr zusammentreffen, nicht einmal zufällig.“

„Man wird mich suchen.“

„In einer Zeit, in der tagtäglich Menschen spurlos verschwinden? Aber Frau Rubina! Man wird Sie vermissen, man wird Sie heimlich beweinen, aber niemand wird Sie suchen. Es ist nicht die Zeit, sich unvorsichtigerweise auf die Suche nach vermißten Menschen zu begeben.“

„Sie brauchen sich nicht gleich zu entscheiden“, sagte die Großfürstin.

„Aber warten Sie nicht allzu lange“, sagte der Fürst, „kommen Sie morgen wieder. Wir erwarten Sie. Katarina Fjodorowna, geben Sie ihr fünf Rubel.“ Und zu Satinajew: „Sie kann in Objekt 27 übernachten.“

„Der Fürst“, sagte Satinajew hinterher, „war meine einzige Hoffnung.“

„Ist es ein echter?“ fragte Lena.

„Ein waschechter“, sagte Satinajew.

„Aber vielleicht“, sagte Lena, „ist er ein Spitzel, wie hätte er sonst überleben können.“

„Werden Sie morgen Ihre Chance wahrnehmen?“ fragte Satinajew.

„Ich weiß nicht“, sagte Lena, „ich glaube nein, oder was meinen Sie? Ich soll Taschendiebin werden?“

„Darauf läuft es hinaus.“

„Herr Satinajew, ich bitte Sie, ich bin doch keine Taschendiebin. Da lachen ja die Hühner.“

„Die Hühner sollten darüber nicht lachen“, sagte Satinajew, „der Fürst und die Großfürstin hatten ursprünglich auch andere Berufsziele. Sie haben Eindruck gemacht, und sollten morgen Ihre Chance wahrnehmen, mir hat der Fürst noch nie ein solches Angebot gemacht. Überschreiten Sie den Rubikon! Ein Zurück gäbe es dann allerdings nicht.“

Objekt 27 entpuppte sich als Sprengkammer unter der Gartenring-Brücke am Semljanoi Wall. Sie war mit alten Matratzen ausgestattet. Das Wasser der Jausa unter ihnen war verdreckt und stank nach Petroleum.

„So“, sagte Satinajew, „wir sind angekommen. Dies hier ist Ihre Bleibe vorläufig.“

„Und Sie?“

„Ich bin flexibel“, sagte Satinajew, „mal hier, mal dort“, er druckste ein wenig, „sagen Sie, Margareta Awgustowna, ob ich wohl heute bei Ihnen übernachten dürfte?“

„Aber ja“, sagte Lena, „hier ist Platz. Wir werden uns einrichten so gut wir können.“

„Hier kommt kaum eine Polizeistreife her. Die Gegend ist den Beamten zu dreckig. Sie können sich nicht denken, daß ausgerechnet dieses Fleckchen Sicherheit bietet.“

Sie blieben wach bis spät in der Nacht, wisperten dieses und jenes und versuchten, an den Lichtern der Stadt zu erkennen, um welche Gebäude es sich handelte. Wenn Satinajew sich im Erraten eines Bauwerks geirrt hatte und Lena die Siegerin blieb im Erraten, so war er derjenige, der imstande war, die Historie der an ihren Lichtern erkannten Gegend bis auf Peter den Ersten zurückzuverfolgen, manchmal sogar in eine noch frühere Zeit.

In der Dunkelheit bekam auch der Fluß ein anderes Gesicht. Der im Wasser treibende Abfall war nicht mehr zu erkennen, die schwärzlich gefärbte Flut glitzerte im Schein der Straßenlaternen. Die vorüberziehenden Schatten des Straßenverkehrs gaben dem Fluß etwas Gespenstisches. Zuerst war er hoch über ihnen mit hundert Pferdehufen und hundert eisenbeschlagenen Reifen dahingepoltert, mit zunehmender Stunde war er spärlicher geworden, bis er fast gänzlich verschwand,

„Satinajew.“

„Ja?“

„Die Professorenwitwe, erinnern sie sich?“

„Ja, was ist mit ihr?“

„Die Lippen-, Lid- und Nasenlose.“

„Ja, ich weiß, wen Sie meinen.“

„Ich habe sie heute nicht gesehen.“

„Sie werden sie nie mehr sehen.“

„Wieso nicht?“

„Sie ist abgeholt worden.“

„Vom Chitrowski Markt?“

„Als trotzkistische Provokateurin.“

„Als trotzkistische Provokateurin“, wiederholte Lena leise, „als trotzkistische Provokateurin ...“

„Sie hat es wirklich zu dick getrieben mit ihrem ewigen Stalin hier, Stalin da. Alle hatten Angst vor ihr und ihrem Mundwerk. Ohne sie ist das Leben bei uns leichter geworden.“

„Und Anatoli?“

„Der ohne Beine auf seinem Rollwägelchen?“

„Ja.“

„Hat sich das Leben genommen. War wohl auch besser für ihn. Nachdem die Burgina weg war, ich meine die Professorenwitwe, hatte das Leben für ihn keinen Sinn mehr ...“

„Sie hatten ein Verhältnis miteinander?“

„Ein überaus kompliziertes.“

Um Mitternacht befand sich nur noch hin und wieder ein Fahrzeug auf der Straße. Lena hörte es jedesmal von weit anrollen, während die Stille der Nacht schon über ihnen lag, sie hörte es anrollen, während sie lauschte und lauschte. Würde es nicht vorher in eine Nebenstraße abbiegen und dann verschluckt sein in der Nacht, wie schon mehrmals zuvor? Jetzt aber kam ein nächtliches Pferdegespann mit klappernden Hufen und eisernem Rollen vom nördlichen Gartenring, überquerte Jakowlowgasse, überquerte Woronzowofeld-Straße, überquerte Kriwogrusingasse ... als habe sie einen lebendigen Stadtplan in der Vogelperspektive vor sich, sah Lena in Gedanken die Kutsche näherkommen ... und polterte mit ohrbetäubendem Krach über die Brücke.

Lena hatte ihren Kopf an Satinajews Schulter gelegt, der mit starrem Blick an den Brückenpfeilern vorbei in den Himmel sah.

„Schlafen Sie denn nie?“ fragte Lena.

„Wenig“, sagte Satinajew, „und wenn, dann immer wie ein Hase mit offenen Augen, um jederzeit aufspringen und weglaufen zu können.“

„Weshalb das?“

„Wollen Sie das wirklich wissen?“

„Ja.“

„Ich bin ein Chodynskojer,“ sagte Satinajew und lachte.

„Na und?“

„Das Chodynskoje-Feld kennen Sie?“

„Ich war nicht dort, aber ich weiß, was da passiert ist.“

„Ganz Rußland ist ein Chodynskoje-Feld. Immer sind wir dabei, etwas Großes anzustellen, etwas noch nie Dagewesenes, und immer führt, was wir tun, in die Katastrophe.“

“Eine Millionen Menschen, sagt man, sind damals zu Ehren der Krönungvon Zar Nikolaus dem Zwoten nach Chodynskoje hinausgezogen.“

„Unter ihnen Papa, Mama, zwei Töchter, drei Söhne, ich der Jüngste, und außer mir sind alle umgekommen damals, zertrampelt, erschlagen, erdrosselt, zerschmettert.“

„Zehntausend Menschen, sagt man, sind damals umgekommen oder beschädigt worden für ihr späteres Leben.“

„Bei einer Katastrophe in Paris sind vielleicht neun Tote zu beklagen, bei einer Katastrophe in London fünf, höchstens sechs, und sogar in der Türkei, wenn da mal was passiert, kann man die Toten an zwei Händen abzählen. Findet in Rußland eine Katastrophe statt, geht es immer gleich in die Zehntausende ... Stellen Sie sich einen tausendmal vergrößerten Chitrowski Markt vor und dort drin eine Million Menschen dicht an dicht bei einer Volksbelustigung neben der anderen.“

„Ich weiß nur, daß seitdem Chodynskoje das Wort ist für Rußlands Schicksal.“

„Ich war damals fünf Jahre alt und saß bei meinem Vater auf der Schulter, als plötzlich mitten im Gedränge bei einer Fischbratküche Panik ausbrach.“

„Irgendjemand hatte Feuer gerufen oder etwas ähnliches, das vielleicht nur so klang, stand in der Zeitung.“

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