Karl-Heinz Jakobs - In Sibirien

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Dieser Zug war vollgestopft mit Frauen, unter ihnen die Lehrerin Lena, die in letzter Sekunde dem Terror der deutschen Faschisten entronnen war und nun hoffte, als treugläubige Kommunistin in Moskau ein neues zu Hause finden. Sie geriet aber in die unheimlichen geschichtlichen Ereignisse des Jahres 1937, wurde zu Lagerhaft auf der Halbinsel Tschuktschen verurteilt. Dort am Rande des Nördlichen Eismeeres, wo nur noch eine schmale Wasserstraße Asien von Amerikas trennt, hat sie 19einhalb Jahre Gold geschürft. – Karl-Heinz Jakobs erzählt in diesem Jahrhundert-Epos vom Schicksal der Lena in Sibirien, von Glaube, Liebe und Hoffnung, von Freundschaft, Kameradschaft und Einsamkeit in den Eiswüsten am Rande der Welt.

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Dann schien sich seine Karriere mit einem Mal zu verdüstern, wie sie besorgt beobachtete, denn er wurde degradiert. Sein Sturz war nicht dramatisch, sondern leicht abgefedert: er wurde zum außenpolitischen Redakteur der Deutschen Zentralzeitung ernannt. Ein Sturz aus unnahbarer Höhe in menschlichen Bereich. Wieviel Wochen blieb er dort? drei, vier, fünf? Aus den kümmerlichen Andeutungen hier und da war nicht recht schlau zu werden. Doch nach drei, vier oder fünf Wochen verschwand er, zuerst aus den Gesprächen unter Genossen, dann aus ihrem Leben, und am Ende wandte man sich ab mit dem Glas Sowjetskoje Schampanskoje in der Hand, wenn sein Name fiel.

Auch die Siebenstern war in der Wohnung, die Lena verzweifelt aufsuchte, nicht mehr zu finden. Vielleicht war sie bereits zu einem anderen Parteiauftrag abkommandiert. Aber wo war Karcsi geblieben, ihr lieber Mann? Hatte die Partei ihn nach China geschickt oder nach Mexiko? Das hoffte sie sehr. Oder hatte die Partei auch ihn aus dem Leben geschickt wie so viele, die Teil ihres Lebens gewesen waren?

Wenn sie an Karcsi dachte, diesen bescheidenen und unerbittlichen Kämpfer, der am liebsten im Anonymen arbeitete, stieg Rührung, stieg der Wunsch nach Zärtlichkeit in ihr auf.

Flucht

Eines Morgens auf dem Weg nach Lefortowo, wo sie arbeitete, hatte Lena das Gefühl, verfolgt zu werden. Im Zurückblicken entdeckte sie zwei Männer in Lederjacken, wie sie selbst sie einmal getragen hatte. Sie beschleunigte den Schritt, und als sie sah, daß auch die Verfolger schneller gingen, begann sie zu laufen. Im Laufen sprang sie auf eine im Anfahren begriffene Straßenbahn, sie auf den vorderen Perron, die Verfolger auf dem hinteren.

In der Straßenbahn standen die Fahrgäste wie immer dichtgedrängt. Mit Gewalt versuchten die Männer sich zu ihr durchzukämpfen, kamen aber mit dem Schaffner in Konflikt, der sie nach den Fahrscheinen fragte.

„Meine Frau dort vorne hat das Geld, bitte lassen Sie mich durch.“

„Laß nur, Liebster“, rief Lena ihm zu, „ich zahle schon.“

Und während Lenas Geld von Hand zu Hand zum Schaffner ging, sah sie, wie der eine sich schon bis zur Mitte des Wagens durchgearbeitet hatte, während der Zweite ihrer Verfolger in seinem Portemonnaie Fahrgeld hervorkramte. Leichtfüßig sprang sie in einer Kurve von der Bahn und machte sich davon, während die Verfolger mit den Fahrgästen und dem Schaffner kämpften.

Eine Hoffnung hatte sie noch: Twerskaja 36, Ecke Glinischtschewskaja-Gasse, das Haus der Kommunistischen Internationale in Moskau, Ervin hatte ihr abgeraten:

„Geh nicht hin. Die verpfeifen dich auf der Stelle.“

Sie hatte sich nicht abhalten lassen.

„Guten Tag, ich wollte in der deutschen Abteilung den Genossen Wilhelm Pieck sprechen.“

„Warten Sie bitte einen Augenblick.“

Der Wachhabende telefonierte mehrmals und lange.

Neugierig schaute sie sich in dem legendären Gebäude um. Marmorner Fußboden, Marmorsäulen, riesige, goldgerahmte Spiegel an den Marmorwänden. Eine offene breit angelegte Freitreppe führte ins erste Obergeschoß. Es gab in der riesigen, kühlen Eingangshalle aber keine Sitzgelegenheit, keine Blume, kein Gehölz. Alle Leute, die hin- und herliefen, die von oben kamen und auf die Straße wollten ebenso wie diejenigen, die von der Straße das Haus betraten, schienen Bewohner zu sein. Bereitwillig wiesen sie dem Wachhabenden an der Treppe ein gestempeltes Papier vor, Lena war die einzige, die zum Warten aufgefordert worden war.

Das also war das Haus, in dem die nach Moskau geflohene oder nach Moskau beorderte kommunistische Internationale lebte und arbeitete, furchteinflößend schon die Straße, auf der Milizionäre patrouillierten, furchteinflößend die Eingangshalle, furchteinflößend die Wachposten an Treppe und Lift.

Ende des vergangenen Jahrhunderts hatte Rußlands berühmtester Bäcker Filippow über dem elterlichen Brotladen das Renommiergebäude errichten lassen, in dem es für jedes Portemonnaie eine preiswerte Delikatesse gab. Filippow hatte die sibirischen Städte von Moskau aus mit frischen Kringeln und Brötchen versorgt, mit Piroggen, die mit Rosinen oder Pilzen gefüllt waren, mit Kohl, Fleisch, Spinat, Fisch, Konfitüre, Eiern oder Quark. Von ihm stammte die Erfindung, ofenfrische Ware einzufrieren, in Irkutsk, oder Omsk erneut in den Ofen zu stecken und aufzutauen.

Von ihm stammte die Erfindung des Rosinenbrötchen, denn als der Moskauer Generalgouverneur den Bäcker einsperren wollte, weil er eine Küchenschabe im Frühstücksgebäck gefunden hatte, steckte sich Filippow das verdächtige Kuchenstück in den Mund mit der Bemerkung:

„Das war keine Küchenschabe, Hochwohlgeboren, sondern eine Rosine.“

„Als ob es schon jemals in der Welt ein Rosinenbrötchen gegeben hätte“, schrie der Machthaber den pfiffigen Bäckermeister an.

„Doch, Hochwohlgeboren“, hatte Filippow geantwortert, „ab heute in Rußland.“

Lena kannte die Anekdoten, die sich über Filippow sogar im nachrevolutionären Moskau erhalten hatten. Die Filippowschen Erben waren enteignet worden, aber der Geist des alten Moskaus war nicht zu tilgen gewesen. Dies hier also hatte Filippow gebaut, zu seiner Zeit mit offenen Türen, durch die Damen in Pelzen und Kerle in Lumpen ein- und ausgingen, zu seiner Zeit mit fünfzig verschiedenen Verkaufstheken, hinter denen fünfzig verschiedene Backwaren an die hereinströmende Bevölkerung verkauft wurden, zu seiner Zeit mit lauschigen Eckchen hinter subtropischen Pflanzen ... Lena bedauerte sehr, daß den heutigen Internationalisten diese Annehmlichkeiten entzogen waren ...

„Sie wollten mich sprechen!“

Lena fuhr zusammen. Ein großer blonder Mann mit Berliner Schiebermütze auf dem Kopf und klobiger Pfeife im Mund hatte sie russisch angesprochen.

„Ich wollte zum Genossen Wilhelm Pieck.“

„Wer sind Sie denn?“

„Magdalena Awgustowna Rubina.“

„Das Magdalena Awgustowna können Sie sich schenken, Sie sind Frau Rubina, das genügt, und was wollen Sie?“

„Ich fürchte verhaftet zu werden.“

„Was haben Sie angestellt? Bankeinbrüche werden streng bestraft und zwar nicht nur hier, sondern auch in Paris und London.“

„Genosse ...“

„Sagen Sie lieber Herr zu mir, ich bin Herr Müller, Friedhelm Müller.“

„Herr Müller, ich bitte Sie dringend, nicht zu spaßen. Es geht um Tod und Leben.“

„Ich spaße nicht, für die Arbeiterklasse ist es immer um Tod und Leben gegangen, aber doch nicht für feine Damen wie Sie ... Also Sie wollen zu Wilhelm Pieck? Was wollen Sie von Ihm?“

„Ihn informieren über den Zustand der Partei an der Basis. Willkürliche Verhaftungen werden vorgenommen. Leute ohne Fehl und Tadel verschwinden spurlos. Ich selbst, die sich nichts zuschulden hat kommen lassen, bin auf der Flucht.“

„Auf der Flucht wovor?“

Lena zögerte mit der Antwort.

„Auf der Flucht vor Gespenstern, wahrscheinlich.“

„Vor den Sicherheitsorganen.“

„Vor den Sicherheitsorganen flieht man nicht, den Sicherheitsorganen stellt man sich. So wird es gemacht von Genossen meiner Partei.“

„Ich weiß nicht, ob es die GPU ist, die mich verfolgt oder die Sicherheitsorgane des Innenministeriums.“

„ ... oder Alvares Totschläger vielleicht? Was bilden Sie sich eigentlich ein? Sie kommen von der Straße hereingeschneit und wollen mit Wilhelm Pieck sprechen? In der Partei, der ich angehöre, nennt man so etwas eine faschistische Provokation!“

„Mein Parteivorsitzender Wilhelm Pieck hat in Berlin gesagt, daß jeder zu ihm kommen kann, der Sorgen hat.“

„Berlin! Was für Wörter Sie in den Mund nehmen! Ist Berlin nicht diese verkommmene deutsche Stadt, in der Arbeiter aus ihren Wohnungen gezerrt und auf offener Straße abgeknallt werden? Ist Berlin nicht dieser konfus zusammengewürfelte Haufen von Protzbauten, in denen eine wild gewordene Bourgoisie, aus der wahrscheinlich Sie stammen, mit Landsknechtsfahnen durch die Straßen taumelt und alles niedermacht, was ihr unter die Finger kommt? Also, bitte, kommen Sie mir nicht mit Berlin!

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