Elisa Scheer - Existenzfrage

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Nach der Scheidung will Sissi nur vorübergehend in diesem hässlichen Haus am Keplerweg wohnen, bis ihr klar ist, was sie langfristig machen wird. Aber warum wollte jemand einbrechen? Wer hat sie attackiert? Was soll die Leiche im Wohnzimmer? Welche Rolle spielt ihr zurückgekehrter deprimierter Vermieter Valentin? Und Peter, der neugierige Reporter vom MorgenExpress? Und Bernd, der korrekte Kavalier? Und Franziska, die als Bodyguard angeheuert wurde? Nicht zu vergessen der etwas unflexible Franz Geigelsteiner… Allmählich bildet sich im Keplerweg eine verschworene WG, die trotz weiterer Anschläge nicht das Feld räumt, sondern herauskriegen will, was die Feinde in diesem vergammelten Haus zu finden hoffen und was überhaupt hinter der ganzen Affäre steckt. Die Auflösung verblüfft alle Beteiligten und nicht zuletzt ganz Leisenberg.

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„Doch, durchaus. Sagen Sie, müssen Sie bei so einem Anlass sich nicht um die Presse kümmern? Interviews arrangieren? Die wichtigen Leute für Fotos zusammentreiben?“

Seidenaber lachte. „Nein. Ich hab alles organisiert, die Presse ist da, und meine Assistentin erledigt die Vorortarbeit.“

Sissi reckte den Kopf und sah eine gestresst wirkende Rothaarige mit Hornbrille, die gerade einige Maßanzüge zusammentrieb und dafür sorgte, dass sich die beiden mittleren demonstrativ die Hand schüttelten.

„Eigenartig“, murmelte sie.

„Was finden Sie eigenartig?“ Seidenaber lächelte gelassen.

„Na, ich würde es umgekehrt machen. Die Assistentin macht die Telefonarbeit und ich sorge dafür, dass ich beim Event im Mittelpunkt stehe.“

„Wozu? Ich bin schon da, wo ich hinwill.“

„Ja, aber die Führungsetage muss doch sehen, dass man diese Position auch verdient.“

„Klappern gehört zum Handwerk? Vielleicht.“

Wirklich überzeugt schien er nicht zu sein, jedenfalls ignorierte er ein hohes Tier von free.systems , das gerade vorbeikam und das sogar Sissi kannte.

Das hohe Tier schien solche Lässigkeit gewöhnt zu sein, jedenfalls schoss es keine pikierten Blicke in Seidenabers Richtung ab. Sissi fühlte so etwas wie Neid – sie konnte das nicht, so entspannt darauf vertrauen, dass schon alles klappte und dass man schon richtig eingeschätzt wurde. Wenn sie für einen derartigen Event zuständig gewesen wäre, wäre sie – natürlich bemüht souverän – herumgeflattert, hätte der Presse Tipps gegeben und vor lauter Angst, sie könnten jemand Wichtigen übersehen oder Gott behüte zu früh wieder gehen, weder gegessen noch getrunken. Auf keinen Fall hätte sie lässig mit Unbekannten geplaudert!

Er schien nicht einmal Lust zu haben, weiter über Berufliches zu reden, sondern wechselte mit der Frage nach einem bestimmten Spielfilm energisch das Thema. Sissi musste zugeben, dass der kleine Fernseher in der Jagdhütte nur über Hausantenne lief und sie nur den Lokalsender und die ersten beiden Programme hereinbekam. Seidenaber staunte. „Würde es sich nicht lohnen, auf Kabel oder Satellit umzusteigen?“

„Wozu? So lange werde ich da auch nicht wohnen, und ich sehe sowieso nicht viel fern. Die Nachrichten genügen mir.“

„Naja – meist ist das Programm ohnehin so schlecht, dass man lieber zum Video greift.“

„Nicht einmal einen Videorecorder habe ich“, gestand Sissi mit halbem Lächeln, „im Haus ist keiner und ich habe keine besondere Lust, mir einen zu kaufen. Ich lese einfach lieber.“

Klang das nicht intellektuell? Sehr beeindruckt schien er leider nicht zu sein, er schüttelte nur den Kopf. „Das könnte ich nicht...“

Jetzt war es an Sissi, das Thema zu wechseln – nur wohin? Sie war noch dabei, krampfhaft nachzudenken, als Seidenaber den Kopf hob, auf ferne Musik lauschte und sie um einen Tanz bat.

Besser als diskutieren, wenn einem nichts einfiel! Er tanzte nicht besonders gut, aber Sissi auch nicht, und sie fand es angenehm, sich in seinen Armen langsam so ungefähr im Takt zu bewegen. Vera hatte es ebenfalls geschafft, ihre Beute aufs Parkett zu schleifen, winkte ihr vergnügt zu und machte ein Zeichen, das Wir telefonieren morgen bedeuten sollte. Sissi lächelte ihr zu.

Gegen Ende des Abends (am Rückzug der Vorstände deutlich zu erkennen) bat Seidenaber Sissi um Adresse und Telefonnummer. Sie behauptete rasch, keinen Festnetzanschluss zu haben („Sie wissen ja, dieses komische Haus... wenn ich nicht mal einen Kabelanschluss habe?“) und speiste ihn mit ihrer Handynummer ab. Warum sie das tat, hätte sie selbst nicht zu sagen gewusst. Um ihn zappeln zu lassen? Um das Tempo herunter zu schrauben? Damit er nicht vor ihrer Tür stehen konnte? Eigentlich fand sie ihn doch ganz nett!

Aber gleich wieder einen Kerl...

Jedenfalls fügte er sich recht anmutig in die Zurückweisung und notierte sich die Handynummer sorgfältig, dann sah er lächelnd auf. „Wir haben uns so angenehm unterhalten... ich finde, das sollten wir bei Gelegenheit einmal fortsetzen.“

Sissi ärgerte sich über sich selbst. Himmel, der Typ war doch wirklich nett und harmlos und sie zickte hier herum, als hätte er sie sonstwie angebaggert! Zu spät, jetzt doch mit Festnetz und Adresse rauszurücken, war unmöglich. Also beschränkte sie sich auf zustimmendes Lächeln.

11

Es half alles nichts. Nicht die langen Verhandlungen, nicht das abendliche Ausgehen, nicht der mörderische Verkehr auf den Highways rund um die Stadt, nicht das Strandleben, das hier das ganze Jahr nicht zum Erliegen kam.

Immer noch saß er jeden Spätnachmittag an einem einsamen Strandabschnitt und starrte auf den Pazifik hinaus, beobachtete, wie die Sonne tiefer und tiefer sank, wartete jeden Abend vergeblich auf das Zischen, wenn sie eintauchte, und ließ seine Gedanken schweifen. Leider schweiften sie nie weit, sondern kreisten um Verena, Irene und besonders um Jutta.

Manchmal kam er sich vor wie der Mensch aus der Jever-Werbung, nur ohne Trenchcoat und weniger zufrieden. Außerdem hatte er ein bisschen Angst, dass eines Abends ein Polizeiwagen oben an der Straße halten und zwei schwarz gekleidete Gestalten mit Spiegelbrille ( Psycho !) ihn fragen würden, was er hier eigentlich trieb. Bestimmt war es verdächtig, jeden Abend hier zu sitzen und dabei nichts Sinnvolles zu tun, nichts zu konsumieren, keinen Sport zu treiben... Womöglich hielten sie ihn noch für einen Terroristen! So arabisch sah er zwar auch wieder nicht aus, aber man wusste ja nie.

Oder für jemanden, der einsamen Frauen auflauerte, obwohl um diese Zeit und speziell hier bestenfalls vereinzelte Hundebesitzer vorbeikamen.

Er musste vor sich selbst zugeben, dass das Land, so freundlich man ihm auch entgegenkam, ihm unheimlich war. Man kannte die speziellen Empfindlichkeiten nicht – oder nur aus dem Fernsehen, wo man nicht wusste, ob man Information oder Unterhaltung bekommen hatte – und fürchtete bei jedem Schritt einen Fettnapf. Dass er keine besondere Lust auf Sport hatte, hatte schon mal keinen guten Eindruck gemacht.

Dabei rauchte er nicht, äußerte sich nicht zur amerikanischen oder europäischen Politik, sprach fließend – wenn auch nicht akzentfrei – englisch, machte keine anzüglichen Witze und behandelte alle Frauen betont sachlich. Vielleicht hielten sie ihn jetzt für schwul? Das konnte ihm letztendlich auch egal sein, er hatte eigentlich nicht vor, die ganzen sechs Monate hier zu bleiben.

Das Sitzen am Strand hatte sich fast schon zur Sucht entwickelt. Anstatt sich durch das muntere Leben in Kalifornien von den traumatischen Erfahrungen zu Hause ablenken zu lassen – damit die Wunden endlich mal heilen konnten – kam er jeden Abend hierher, um den Schorf wieder aufzukratzen. Er floh nicht vor den Erinnerungen, sondern in sie hinein.

Schön blöd eigentlich.

Er konnte bloß gar nichts dagegen tun, die Gedanken kamen von selbst und ließen ihn nicht mehr los. Heute hatte er auf dem Weg zum Strand eine Frau mit wilden dunkelroten Locken gesehen und so abrupt gebremst, dass er fast einen Auffahrunfall ausgelöst hatte. Unter dem ärgerlichen Hupen der anderen war er dann wie benommen weiter gefahren.

Dunkelrote Locken – wie Jutta.

Er hatte nie verstanden, was Jutta antrieb: die Jugend in der DDR? Der Drang, sich im Westen zu beweisen? Eine tiefe Verunsicherung, die sie dazu brachte, niemandem, auch ihm nicht, wirklich zu trauen?

Sie hatte immer nur gelacht und gemeint, das bilde er sich nur ein, ihr fehle gar nichts. Dabei wusste er genau, dass da etwas war.

Vielleicht der Tod der Eltern? Für ein Einzelkind war das besonders hart, das wusste er aus eigener Erfahrung: Plötzlich kannte niemand mehr die eigene Kindheit, niemand teilte die Erinnerungen, niemand bot den Trost, den nur Familie bieten konnte, weil man in seine Kinderrolle zurückfallen durfte.

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