Ludwig Witzani - Tibet – Im Land der lebenden Götter

Здесь есть возможность читать онлайн «Ludwig Witzani - Tibet – Im Land der lebenden Götter» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Tibet – Im Land der lebenden Götter: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Tibet – Im Land der lebenden Götter»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Das vorliegende Buch fußt auf einer selbstorganisierten Expedition, die der Autor von Kathmandu aus mit einem Reisepartner, zwei Fahrzeugen und einer fünfköpfigen Crew unternommen hat und die ihn über den Himalaja und das Tal des Tsangpo-Brahmaputra bis zum heiligen Berg Kailash und von dort aus über den Changthang nach Zentraltibet führte. Im Mittelpunkt dieses literarisch gestalteten Reiseberichtes stehen die grandiose Landschaft Tibets, seine Geschichte und Kultur, seine Klöster und Städte und seine Menschen mit ihrer bewundernswürdigen Spiritualität – aber auch die existentiellen Momente der Besinnung, die die Begegnung mit Tibet in allen Reisenden erzeugt, die dieses Land mit offenen Augen erleben.
Eine Hommage an das Land der lebenden Götter für Tibet Einsteiger und Tibet Kenner gleichermaßen – und eine Aufforderung, diese Reise oder einen Teil von ihr nachzureisen – je zeitnäher und je öfter, desto besser, denn niemand weiß, wie lange die tibetische Kultur unter dem Ansturm der politischen und kulturellen Überfremdung noch überleben wird.

Tibet – Im Land der lebenden Götter — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Tibet – Im Land der lebenden Götter», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Für die Tibeter aber hätten die trostlosen und isolierten chinesischen Stützpunkte im Tsangpotal auch auf dem Mond liegen können, denn sie hatten mit dem Leben der Einheimischen nichts zu tun. Westtibet war Nomadenland, eine Welt der Hirten, die vor allem um drei Zentren kreiste: die Tschörte, das Yak und die Jurte. Tschörten werden dem Reisenden in Tibet begegnen, wo immer er sich auch befand, und auch wir passierten auf unserer Reise nach Westen Hunderte jener großen und kleinen, alten und modernen, prachtvollen, verfallenen oder oft auch nur mit einigen Steinen angedeuteten Gebilden, die wie Elemente einer kuriosen Straßenverkehrsordnung alle Regionen Tibets prägen. Die immer gleich konzipierten, breitbäuchigen und nach oben spitz zulaufenden Bauten erschienen mir vor den fantastischen Kulissen des Tsangpotales mitunter so fremd wie jene berühmte Metallplatte, die am Beginn der Menschheitsgeschichte die Menschenaffen in Stanley Kubricks „Odyssee im Weltall 2001“ verblüffte - und dann wieder wie eine natürliche Ergänzung und humane Überhöhung der Natur durch die Religion. So wie nach der gemeinsamen hinduistisch-buddhistischen Überlieferung die Urgebirge und Urozeane den Urkontinent Jampudiwa umgaben, so wie die Gläubigen in Tibet den heiligen Berg Kailash, die irdische Repräsentation des Weltzentrums, umkreisten, so begriffen die Tibeter die Verehrung und Umrundung der allgegenwärtigen Tschörten als tagtägliche Verankerung ihrer selbst in die harmonische Ganzheit des Universums. Ob sich wirklich in jeder Tschörte, wie Kelsang erklärte, ein heiliger Gegenstand, die Reliquie eines tibetischen Yogis oder gar die Überreste eines Tulkus befand, mochte man glauben oder nicht – auf jeden Fall glichen sie als Schnittpunkte von Immanenz und Transzendenz einem Netz spiritueller Energiespender, die das Leben der Tibeter mehr aufhellten als es jeder Elektrizität vermocht hätte.

Zur harmonischen Ganzheit des Universums gehörte für die Tibeter auch das Yak, die Wollkuh oder der Grunzochse, der in seiner wilden und in seiner domestizierten Variante das Überleben der Tibeter im Tsangpotal sicherte. Das Yak war sensibel und störrisch, hässlich und ergiebig - kurz: nicht nur ein Symbol des Lebens, sondern der größte denkbare irdische Kontrast zur Welt der Tschörten, zwischen denen es seine Weiden fand. Yaks waren lebende Vorratskammer ihrer Hirten, denn es gab praktisch nichts am Yak, was sich nicht im geordneten Haushalt des tibetischen Nomaden verwenden ließe: kein Buttertee ohne das Yak, kein Überleben im Winter ohne das Yakfleisch, keine warme Kleidung ohne das Yakfell, keine Boote ohne Yakhaut - unzählig waren die Möglichkeiten, Haut, Fell, Fleisch, Milch, Sehnen, Innereien und Knochen im Dienste des Hirtenlebens zu verwenden. „Das Yak ist das Gegenteil des Touristen“, scherzte Kelsang. „Der Tourist ist anspruchsvoll und über viertausend Höhenmetern kaum noch zu ertragen“, fuhr sie fort, „das Yak dagegen ist anspruchslos und fühlt sich erst ab einer Höhe von viertausend Höhenmetern so richtig wohl“.

Das dritte Zentrum der Nomadenwelt neben Tschörte und Yak ist die tibetische Jurte, ein überraschend windsicheres, leicht auf- und abbaubares Zelt mit einem warmen Ofen in der Mitte, an dem sich jeder Reisende gerne ein wenig aufwärmte. Schon bei unserem ersten Besuch lernten wir, dass für die Visite in der einer tibetischen Jurte offenbar keinerlei Anmeldung erforderlich war - wer vorbeikam, war willkommen, wenn er nur kein Chinese war und nicht vergaß, zum Abschied ein Gastgeschenk zu hinterlassen, das in etwa dem Wert der Bewirtung, die der Gast erfahren hatte, entsprach. Bei den Nomaden des Tsangpotales schien es sich auch keineswegs um sonderlich arme Familien zu handeln – uigurische Sofas, Holzschränke, kostbare Butterteekannen aus verziertem Holz schmückten das Interieur, und es hätte mich nicht gewundert, in irgendeiner Jurtenecke ein Fernsehgerät mit Satellitenschüssel zu entdecken. Doch so weit war es gottlob noch nicht gekommen, stattdessen flatterten über den Nomadenzelten die Wimpel und Zweige zu Ehren des Buddha im Wind. Wie viel Köpfe jeweils zur Familie zählten, war allerdings auf Anhieb nur schwer abzuschätzen, weil sich - kaum dass wir an einer Jurte gehalten hatten - die Zahl der Kinder und Erwachsenen, die uns staunend betrachteten, exponentiell erhöhte, geradeso als existierte ein geheimes Kuriersystem, das jedweden Besuch von Fremden sogleich in die Nachbarjurten meldete, sodass sich in kürzester Zeit die Einwohnerschaft eines ganzen Tales um den unerwarteten Besuch versammeln konnte. Immer wieder wurden uns Babys in den Schoß gelegt, damit wir uns in Ruhe den Nachwuchs ansehen konnten. Wie üblich bei Kleinkindern in Tibet waren sie fest wie Pakete verschnürt, ohne deswegen zu weinen oder zu greinen, vielmehr blickten sie mit großen staunenden Augen auf die Besucher, ehe sie uns wieder abgenommen, der kleinen Schwester übergeben oder zum Aufwärmen neben den Jurtenofen gelegt wurden.

Obgleich die Bildnisse des Dalai Lama in Tibet nicht mehr gezeigt werden durften, entdeckten wir gleich bei unserem ersten Jurtenbesuch ein großes Portraitfoto des jugendlichen Priesterkönigs auf einem Tisch an der Kopfseite des Zeltes. Topchin, Kelsang und Kunga verbeugten sich vor dem kleinen Altar, um sich gleich anschließend auf bequemen Kissen niederzulassen und vom Tsampa zu kosten, das uns in allen Zelten angeboten wurde. Ich wusste, dass Tsampa, ein sehr trockener aber nahrhafter Mehlbrei ist, den man mit bloßer Hand aus einer Schale isst. Für den verwöhnten europäischen Gaumen ist der erste Tsampagenuss immer ein Schock, mich erinnerte mein erster Kau- und Schluckversuch an ein uraltes Brot, das ich einmal in Kairo gegessen hatte und das ein unredlicher Bäcker mit Sägespänen gestreckt hatte. Auch Frank verzog nach dem ersten Kosten das Gesicht und gab seine Ration an Kunga und Mun weiter.

Die Hausfrau, eine alterslose Nomadin mit einem runden Gesicht und dickgeflochtenen Zöpfen, die ihr die Schulter herabhingen, hatte sich zusammen mit ihrem Mann auf einem großen Kissen niedergelassen. Sie blickte freundlich in die Runde, verscheuchte hin und wieder einige Kinder, die sich allzu vorwitzig vom Zelteingang aus in das Innere vorgewagt hatten und nickte immerfort jedem zu, der etwas sagte.

Auch ich nickte ihr freundlich zu und erkannte, dass sie ein großes Pflaster auf der Wange trug.

„Was ist mit der Frau?“ fragte ich Kelsang. „Hat sie sich verletzt?“

„Kann sein“, antwortete Kelsang. „Vielleicht ist es aber auch nur Show.“

„Show - hier? “ fragte Frank. „Für wen?“

Kelsang blickte noch einmal genauer hin und antwortete: “Wahrscheinlich hat die Frau keine Verletzung. Viele Nomadenfrauen kleben sich Pflaster wie Schmuck auf die Wange. Das sieht dann so aus, als hätten sie gerade einen Arztbesuch hinter sich, und das ist so ziemlich der größte Luxus, den sich ein Nomade am Tsangpo vorstellen kann.“

„Schade, dass wir so wenig Pflaster mitgenommen haben“, meinte Frank trocken. “Sonst könnten wir die Damenwelt rund um den Kailash glücklich machen.“

In einem der zahlreichen Täler, die wir an dritten Tag unser Tsangpo-Reise durchfuhren, befand sich das Kloster Tagelung, in dem vor 1959 immerhin fast fünfzig Mönche gelebt haben sollen, ehe es in den Sechziger Jahren von der chinesischen Besatzungsmacht aufgelöst und zerstört worden war. Erst lange nach dem Ende der Kulturrevolution hatten die überlebenden Mönche zurückkehren und das Kloster mit tatkräftiger Unterstützung der Bewohner des Tsangpotales wieder aufbauen dürfen, sodass es heute wieder, als wäre nichts geschehen, wie eine Festung des Lamaismus am Abhang eines Berges lag.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Tibet – Im Land der lebenden Götter»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Tibet – Im Land der lebenden Götter» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Tibet – Im Land der lebenden Götter»

Обсуждение, отзывы о книге «Tibet – Im Land der lebenden Götter» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x