Ludwig Witzani
Vom Kap zum
Kilimandscharo
Reisen durch den
großen Süden Afrikas
Impressum
Vom Kap zum Kilimandscharo
Ludwig Witzani
published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
Copyright: © 2018 Vom Kap zum Kilimandscharo
Lektorat: Tina Wolf
Konvertierung: Sabine Abels | www.e-book-erstellung.de
Vorbemerkung
Erster Teil: SÜDAFRIKA
Die Straßenfriseure von Johannesburg
oder: Wie gefährlich ist es, durch Südafrika zu reisen?
Stadt mit doppeltem Boden
Tage in Kapstadt
„Stolz, ein Mensch zu sein“
Auf Robben Island
Vexierbild der Welten
Am Kap der Guten Hoffnung und in der südafrikanischen Weinprovinz
Die schönste Straße der Welt
Auf der Gartenroute
Das Reservat der Weißen und der Elefanten
Port Elisabeth, Addo und Grahamstown
Die Schlacht am Blood River ist noch nicht zu Ende
Vom Indischen Ozean zum Blyde River Canyon
Ein Drive-In Park in Afrika
Der Krüger Nationalpark
Der Panga Man hat wieder zugeschlagen
Johannesburg- Pretoria - Soweto
Zweiter Teil: BOTSWANA SIMBABWE SAMBIA
Vom Trostlosen ins Lebensfeindliche
Highveld - Kalahari - Makgadigadi
Ein Archipel mitten in Afrika
Das Okawangodelta
Elefantenattacke am Savuti-Gate
Von Maun nach Kasane durch den Chobe Nationalpark
Der schönste Bungee Sprung der Welt
Der Sambesi und die Victoria Fälle
A Stranger is in the House
Zwischenstopp im Matabeleland
Kam die Königin von Saba aus Simbabwe?
Geschichte und Gegenwart von Great Zimbabwe, dem größten Steinmonument in Schwarzafrika
Abenteuer im Hippoland
Mit dem Kanu durch das Sambesi Valley
Auf der Suche nach dem Leoparden in der Nacht
Tage am Luangwa-River in Zentral-Sambia
Dritter Teil: MALAWI UND TANSANIA
Ein Meer mitten in Afrika
Mit David Livingstone am Malawisee
Unter einem Baum bist du nie der erste
Vom Malawisee nach Daressalam
Die grüne Schlange Im Ozean
Auf der Insel Sansibar
Die offene Hand der Schöpfung
Ngorongoro - Olduvai - Serengeti
Eine Lehrstunde der Natur
Die Besteigung des Kilimandscharo
Ausklang
Anhang:
Reisehinweise
Reiseliteratur
Weitere Veröffentlichungen von Ludwig Witzani
Für die Menschen meiner Generation ist Afrika eine biografische Etappe. Nicht das wirkliche Afrika, sondern das Afrika der wilden Tiere, der Entdecker und Abenteurer. Bevor die Massenmedien durch die Überfütterung mit immer neuen Bildern der Fantasie die Flügel stutzten, nährten sich meine Vorstellungen über „den schwarzen Kontinent“ aus den Tagebuchaufzeichnungen David Livingstones, von der Kongo-Reise Henry Morton Stanleys oder gruseligen Geschichten von Löwen und Krokodilen. Unvergessen ist mir der Film „Serengeti darf nicht sterben“, den ich als kleiner Junge sah. Dass es so viele wilde Tiere gab, überstieg damals mein Verständnis, und als eine der Hauptfiguren des Films, der jugendliche Michael Grzimek, mit seinem Flugzeug über dem Ngorongorokrater abstürzte und starb, war ich tagelang nicht ansprechbar.
Solche ersten Gefühle hafteten, auch wenn meine weitere Biografie im Hinblick auf Afrika auch ganz andere Einsichten und Erlebnisse ergab. Die Faszination, die Afrika auf mich ausübte, veränderte sich nicht, auch wenn die Kluft zwischen Imagination und Wirklichkeit immer größer wurde. Diese Kluft zu überbrücken und sie mit eigenen Erfahrungen anzureichern, war einer der Gründe für die Reisen, die in diesem Buch beschrieben werden. Vielen der unklaren Bilder, die meine frühen Träume von Afrika auf eine vage Weise illustrierten, bin ich auf dieser Reise auf eine beglückende Weise wieder begegnet - auf der Gartenroute, im Okawangodelta, an den Viktoriafällen, am Malawisee oder in der Serengeti. Manches war aber auch ganz anders, bitterer, bedrohlicher - wie etwa Johannesburg, Port Elisabeth, Daressalam oder andere Orte, die trotzdem mit in das Gesamtbild gehören. Und vieles war neu wie etwa die wunderbare Geschichte Nelson Mandelas, dem Versöhner eines ganzen Weltteiles.
Afrika, so erscheint es mir im Nachherein, gleicht einem Kolossalgemälde mit den unterschiedlichsten Facetten, Stilen und Motiven, in dem jeder Betrachter etwas anderes sucht und sieht. Eigentlich handelt es sich sogar mindestens um drei Kolossalgemälde, genauer gesagt drei „Afrikas“, die man unterscheiden sollte. Da ist zunächst der arabisch-islamisch geprägte Norden und Westen inklusive der Sahara und der Sahelzone. Sodann Zentralafrika, das dunkle Herz des Kontinents und schließlich das sehr stark vom europäischen Kolonialismus und dem Christentum geprägte Süd- und Südostafrika.
Dieses Buch handelt von dem „dritten Afrika“ und beschreibt eine Reise vom Kap der Guten Hoffnung bis auf den Gipfel des Kilimandscharo. Eine ambitionierte Tour, aber natürlich nicht vollständig, es fehlen Namibia und Madagaskar, die ich in anderen Zusammenhängen besuchte, ganz zu schweigen von Angola oder Mosambik, Lesotho oder Swasiland.
Diese Reise habe ich, so wie beschrieben, unternommen, wenngleich – das gehört zur Wahrheit - nicht in einem einzigen Rutsch sondern berufsbedingt durch zwei Heimflüge unterbrochen. Aber immer habe ich genau dort wieder eingesetzt, wo die letzte Reise endete, einmal in Johannesburg und einmal in Victoria. In den entsprechenden Kapiteln finden sich dazu kurze Verweise.
Alle Namen von Reisebegleitern und –bekanntschaften wurden aus Gründen der Diskretion verändert. Alle Beschreibungen dessen, was ich sah und erlebte, sind real und beruhen im Wesentlichen auf den Aufzeichnungen meiner Reisetagebücher. Nur an ganz wenigen Stellen habe ich wegen der Lesbarkeit einige Abläufe verdichtet. Wenn es hier und ein wenig zu historisch wird, bitte ich um Nachsicht, denn mein Herz hängt an der Geschichte. Für alle Urteile, die in diesem Buch gefällt werden, bin ich selbstverständlich ganz alleine verantwortlich.
Reinhold Messner hat in seinem autobiografischen Buch „Über Leben“ geschrieben: „ Solange wir das Glück suchen oder herbeisehnen, erfahren wir es nicht. Glück ist vielleicht das, was uns hinterher als solches erscheint.“ In diesem Sinne war es für mich ein Glück, dieses Buch als ein Spiegel dessen, was ich erleben durfte, zu verfassen. Wenn es dem einen oder anderen Leser ein wenig Freude bereiten sollte, wäre das für mich Lohn genug. Noch besser wäre es natürlich, sich aufzumachen, und selbst zu sehen ….
Die Straßenfriseure
von Johannesburg
oder:
Wie gefährlich ist es,
durch Südafrika zu reisen?
Ich war zum ersten Mal in Johannesburg eingetroffen, hatte in einem Innenstadthotel eingecheckt, ausgepackt, gegessen und blickte aus dem achten Stock meines Hotelzimmers auf die Lichter der nächtlichen Stadt. Johannesburg. reichste Stadt Afrikas, Wirtschaftszentrum des gesamten Südens, Hoffnung für Millionen, die aus allen Teilen des Landes zu dir streben - was hältst du für mich bereit? Die Lichter der großen Stadt leuchteten tief unter mir in warmen, verlockenden Farben und schienen mir zuzuraunen: Komm herunter und sieh, was es in unseren Straßen zu erleben gibt!
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