Ludwig Witzani - Vom Kap zum Kilimandscharo

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Wer von Afrika spricht, muss mindestens drei Afrikas unterscheiden, den arabisch-islamischen Norden und Westen inklusive der Sahara und der Sahelzone, sodann Zentralafrika, das dunkle Herz des Kontinents, und schließlich das sehr stark vom europäischen Kolonialismus und dem Christentum geprägte Süd- und Südostafrika. Dieses Buch handelt von dem «dritten Afrika» und beschreibt eine Reise vom Kap der Guten Hoffnung bis auf den Gipfel des Kilimandscharo. Ludwig Witzani beginnt seine Reise in Kapstadt, der vermeintlich «schönsten Stadt der Welt», er reist über die Gartenroute und die Wild Coast die Küsten des Indischen Ozeans entlang nach Osten bis an die Grenzen Mosambiks, um dann quer durch KwaZuluNatal den Krügerpark und Johannesburg zu erreichen. Hier trifft er auf den Hexenkessel einer Nation im Umbruch, auf beschauliche Plätze in Pretoria und die Agonie der Townships von Soweto, auf überbordende Kriminalität ebenso wie auf hoffnungsvolle Zeichen eines Neufanfangs in den Peripherien von Johannesburg. Weiter führt die Reise in einem umgebauten Lastwagen zum Okawangodelta und den Chobe Nationalpark quer durch Botswana bis zu den Viktoriafällen in Simbabwe. Dem Tal des Sambesi folgend besucht der Autor den Luangwe Nationalpark in Sambia und folgt der Küste des Malawisees weiter nach Norden. Jenseits der Livingstone Mountains passiert der Autor die Grenze nach Tansania und setzt nach Sansibar über, wo ihn die vielleicht fruchtbarste Insel der Erde – und die Malaria – erwartet. Höhepunkt und Abschluss der Reise bilden der Besuch des Ngogoronkraters, der Serengeti und die Besteigung des Kilimandscharos. Anschauliche Reisebeschreibungen, persönliche Reflexionen und der intensive Einbezug geschichtlicher Hintergründe verbinden sich zu einem Reisebuch, wie in dieser Form im deutschen Sprachraum noch nicht vorliegt.

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Ludwig Witzani

Vom Kap zum

Kilimandscharo

Reisen durch den

großen Süden Afrikas

Impressum Vom Kap zum Kilimandscharo Ludwig Witzani published by epubli GmbH - фото 1

Impressum

Vom Kap zum Kilimandscharo

Ludwig Witzani

published by: epubli GmbH, Berlin

www.epubli.de

Copyright: © 2018 Vom Kap zum Kilimandscharo

Lektorat: Tina Wolf

Konvertierung: Sabine Abels | www.e-book-erstellung.de

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung

Erster Teil: SÜDAFRIKA

Die Straßenfriseure von Johannesburg

oder: Wie gefährlich ist es, durch Südafrika zu reisen?

Stadt mit doppeltem Boden

Tage in Kapstadt

„Stolz, ein Mensch zu sein“

Auf Robben Island

Vexierbild der Welten

Am Kap der Guten Hoffnung und in der südafrikanischen Weinprovinz

Die schönste Straße der Welt

Auf der Gartenroute

Das Reservat der Weißen und der Elefanten

Port Elisabeth, Addo und Grahamstown

Die Schlacht am Blood River ist noch nicht zu Ende

Vom Indischen Ozean zum Blyde River Canyon

Ein Drive-In Park in Afrika

Der Krüger Nationalpark

Der Panga Man hat wieder zugeschlagen

Johannesburg- Pretoria - Soweto

Zweiter Teil: BOTSWANA SIMBABWE SAMBIA

Vom Trostlosen ins Lebensfeindliche

Highveld - Kalahari - Makgadigadi

Ein Archipel mitten in Afrika

Das Okawangodelta

Elefantenattacke am Savuti-Gate

Von Maun nach Kasane durch den Chobe Nationalpark

Der schönste Bungee Sprung der Welt

Der Sambesi und die Victoria Fälle

A Stranger is in the House

Zwischenstopp im Matabeleland

Kam die Königin von Saba aus Simbabwe?

Geschichte und Gegenwart von Great Zimbabwe, dem größten Steinmonument in Schwarzafrika

Abenteuer im Hippoland

Mit dem Kanu durch das Sambesi Valley

Auf der Suche nach dem Leoparden in der Nacht

Tage am Luangwa-River in Zentral-Sambia

Dritter Teil: MALAWI UND TANSANIA

Ein Meer mitten in Afrika

Mit David Livingstone am Malawisee

Unter einem Baum bist du nie der erste

Vom Malawisee nach Daressalam

Die grüne Schlange Im Ozean

Auf der Insel Sansibar

Die offene Hand der Schöpfung

Ngorongoro - Olduvai - Serengeti

Eine Lehrstunde der Natur

Die Besteigung des Kilimandscharo

Ausklang

Anhang:

Reisehinweise

Reiseliteratur

Weitere Veröffentlichungen von Ludwig Witzani

Vorbemerkung

Für die Menschen meiner Generation ist Afrika eine biografische Etappe. Nicht das wirkliche Afrika, sondern das Afrika der wilden Tiere, der Entdecker und Abenteurer. Bevor die Massenmedien durch die Überfütterung mit immer neuen Bildern der Fantasie die Flügel stutzten, nährten sich meine Vorstellungen über „den schwarzen Kontinent“ aus den Tagebuchaufzeichnungen David Livingstones, von der Kongo-Reise Henry Morton Stanleys oder gruseligen Geschichten von Löwen und Krokodilen. Unvergessen ist mir der Film „Serengeti darf nicht sterben“, den ich als kleiner Junge sah. Dass es so viele wilde Tiere gab, überstieg damals mein Verständnis, und als eine der Hauptfiguren des Films, der jugendliche Michael Grzimek, mit seinem Flugzeug über dem Ngorongorokrater abstürzte und starb, war ich tagelang nicht ansprechbar.

Solche ersten Gefühle hafteten, auch wenn meine weitere Biografie im Hinblick auf Afrika auch ganz andere Einsichten und Erlebnisse ergab. Die Faszination, die Afrika auf mich ausübte, veränderte sich nicht, auch wenn die Kluft zwischen Imagination und Wirklichkeit immer größer wurde. Diese Kluft zu überbrücken und sie mit eigenen Erfahrungen anzureichern, war einer der Gründe für die Reisen, die in diesem Buch beschrieben werden. Vielen der unklaren Bilder, die meine frühen Träume von Afrika auf eine vage Weise illustrierten, bin ich auf dieser Reise auf eine beglückende Weise wieder begegnet - auf der Gartenroute, im Okawangodelta, an den Viktoriafällen, am Malawisee oder in der Serengeti. Manches war aber auch ganz anders, bitterer, bedrohlicher - wie etwa Johannesburg, Port Elisabeth, Daressalam oder andere Orte, die trotzdem mit in das Gesamtbild gehören. Und vieles war neu wie etwa die wunderbare Geschichte Nelson Mandelas, dem Versöhner eines ganzen Weltteiles.

Afrika, so erscheint es mir im Nachherein, gleicht einem Kolossalgemälde mit den unterschiedlichsten Facetten, Stilen und Motiven, in dem jeder Betrachter etwas anderes sucht und sieht. Eigentlich handelt es sich sogar mindestens um drei Kolossalgemälde, genauer gesagt drei „Afrikas“, die man unterscheiden sollte. Da ist zunächst der arabisch-islamisch geprägte Norden und Westen inklusive der Sahara und der Sahelzone. Sodann Zentralafrika, das dunkle Herz des Kontinents und schließlich das sehr stark vom europäischen Kolonialismus und dem Christentum geprägte Süd- und Südostafrika.

Dieses Buch handelt von dem „dritten Afrika“ und beschreibt eine Reise vom Kap der Guten Hoffnung bis auf den Gipfel des Kilimandscharo. Eine ambitionierte Tour, aber natürlich nicht vollständig, es fehlen Namibia und Madagaskar, die ich in anderen Zusammenhängen besuchte, ganz zu schweigen von Angola oder Mosambik, Lesotho oder Swasiland.

Diese Reise habe ich, so wie beschrieben, unternommen, wenngleich – das gehört zur Wahrheit - nicht in einem einzigen Rutsch sondern berufsbedingt durch zwei Heimflüge unterbrochen. Aber immer habe ich genau dort wieder eingesetzt, wo die letzte Reise endete, einmal in Johannesburg und einmal in Victoria. In den entsprechenden Kapiteln finden sich dazu kurze Verweise.

Alle Namen von Reisebegleitern und –bekanntschaften wurden aus Gründen der Diskretion verändert. Alle Beschreibungen dessen, was ich sah und erlebte, sind real und beruhen im Wesentlichen auf den Aufzeichnungen meiner Reisetagebücher. Nur an ganz wenigen Stellen habe ich wegen der Lesbarkeit einige Abläufe verdichtet. Wenn es hier und ein wenig zu historisch wird, bitte ich um Nachsicht, denn mein Herz hängt an der Geschichte. Für alle Urteile, die in diesem Buch gefällt werden, bin ich selbstverständlich ganz alleine verantwortlich.

Reinhold Messner hat in seinem autobiografischen Buch „Über Leben“ geschrieben: „ Solange wir das Glück suchen oder herbeisehnen, erfahren wir es nicht. Glück ist vielleicht das, was uns hinterher als solches erscheint.“ In diesem Sinne war es für mich ein Glück, dieses Buch als ein Spiegel dessen, was ich erleben durfte, zu verfassen. Wenn es dem einen oder anderen Leser ein wenig Freude bereiten sollte, wäre das für mich Lohn genug. Noch besser wäre es natürlich, sich aufzumachen, und selbst zu sehen ….

Erster Teil:

SÜDAFRIKA

Die Straßenfriseure von Johannesburg oder Wie gefährlich ist es durch - фото 2

Die Straßenfriseure

von Johannesburg

oder:

Wie gefährlich ist es,

durch Südafrika zu reisen?

Ich war zum ersten Mal in Johannesburg eingetroffen, hatte in einem Innenstadthotel eingecheckt, ausgepackt, gegessen und blickte aus dem achten Stock meines Hotelzimmers auf die Lichter der nächtlichen Stadt. Johannesburg. reichste Stadt Afrikas, Wirtschaftszentrum des gesamten Südens, Hoffnung für Millionen, die aus allen Teilen des Landes zu dir streben - was hältst du für mich bereit? Die Lichter der großen Stadt leuchteten tief unter mir in warmen, verlockenden Farben und schienen mir zuzuraunen: Komm herunter und sieh, was es in unseren Straßen zu erleben gibt!

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