Manfred Rebele - Im Land of the Free. Eine Reise vom Atlantik zum Pazifik, vom Golf von Mexico zum Nordmeer

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Im Land of the Free. Eine Reise vom Atlantik zum Pazifik, vom Golf von Mexico zum Nordmeer: краткое содержание, описание и аннотация

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Das Reisetagebuch berichtet nicht nur von den kleinen Widrigkeiten, die so auftreten, sondern vor allem von den Naturschönheiten und ihren geologischen Hintergründen. Bei den Zeugnissen vergangener Indianerkulturen im Süden wird einer uns fremden Zivilisation nachgeforscht. Das Los der Indianer damals und heute begegnet dem Reisenden auf Schritt und Tritt. Vielleicht gibt das Tagebuch auch einen Eindruck von der Weite des Landes – vor allem in Canada und Alaska.

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Kristel und Manfred Rebele

Impressum:

Copyright © 2014 Kristel und Manfred Rebele

Verlag epubli GmbH, Berlin www,epubli.de

ISBN 978-3-7375-0136-1

Mit dem Camper vom Atlantik zum Pazifik, vom Golf von Mexico zum Nordmeer

I Südstaaten 14 2012 Über dem gesamten Atlantik eine undurchbrochene - фото 1

I. Südstaaten

14 2012 Über dem gesamten Atlantik eine undurchbrochene Wolkendecke Erst - фото 2

1.4. 2012

Über dem gesamten Atlantik eine undurchbrochene Wolkendecke. Erst über Labrador reißt sie auf und eröffnet uns einen Blick auf den dortigen „Frühling“: alle Seen – und davon gibt es auf der Seenplatte mehr als genug in allen Größen-und Flüsse sind noch zugefroren und mit Schnee bedeckt, nur das Land dazwischen ist schwarz; die Bäume haben den Schnee wohl schon abgeworfen. Dann fliegen wir am Nordrand des St.Lorenzstroms gen SW; die Ränder einer großen Bucht, in der wohl wenig Strömung herrscht, sind noch großflächig vereist. Fast parallel zum großen Strom verläuft eine riesige Brandschneise: ein endloses weißes Band, das über Berg und Tal führt, Flüsse schneidet und teilweise mit Schneebrocken überzogen ist, die man selbst aus der Reiseflughöhhe von 10.000 m erkennt. Nahe Quebec ist es mit der Sicht dann zu Ende und wir biegen ab Richtung New York.

Ankunft in Baltimore um 19:30 Ortszeit, nachdem wir eine mindestens 5000 m dicke Wolkendecke durchtaucht haben. Die Immigrationsprozedur gestaltet sich ziviler als befürchtet, da haben wir schon von Schlimmerem gehört. Das Abarbeiten der Schlange dauert freilich, denn von jedem werden die Fingerabdrücke (alle 10) und ein Lichtbild genommen. Als wir durch sind, ist es nach deutscher Zeit schon 2:30 Uhr; da haben wir keine Lust mehr, uns um ein öffentliches Verkehrmittel zu bemühen ( der Ticketautomat ist - wie auch in deutschen Großstädten-alles andere als selbsterklärend) und steigen in ein Taxi. Dadurch wird natürlich das billigere Hotel in der Innenstadt das teurere; nun denn.

2.4.

Das Hotel ist ein Relikt des frühen 20. Jahrhunderts, nicht unsauber, aber oll. Tapeten, Mobiliar, Bilder grüßen aus einer fernen Zeit herüber. Frühstück frugal.

Mit der -natürlich nicht kostenlosen-Hilfe von Heide Müller, bei Washington lebend und dort als Tour Guide arbeitend, gestaltet sich das Loseisen des Wagens aus dem Hafen als problemlos; wären wir den Bürokratieparcour auf eigene Faust geritten, es hätte sicherlich einiges an Nerven gekostet.

Nach Walmart und Tanken wird dann der Camping KOA angelaufen (59 Dollar für eher rustikalen Charme), wo wir alles klarieren und die Batterien sich vollsaufen lassen. Die Bäume fangen hier erst an auszutreiben und die Nacht ist frisch.

3.4.

Heute großer Schlag auf der Interstate 95 nach Süden, 704 km sind es am Ende geworden und vier Bundesstaaten: Maryland, Washinton D.C., Virginia, North Carolina. Zunehmend wurde es wärmer: heute morgen hatten wir noch die Heizung an, im südlichen Virginia schon die Klimaanlage. Natürlich stehen die Laubbäume und Wiesen hier schon in saftigerem Grün, auch die Rhododendren und Azaleen blühen schon. Je weiter man nach Süden kommt, desto mehr Kiefern lösen die Laubbäume ab.

In North Carolina dann das Malheur: das Display zeigt an, dass wir Kühlmittel verloren haben. An einer Tankstelle neben der Autobahn will ich mal gucken, was die da so anbieten (wenngleich die Bedienungsanleitung von Mercedes auf die vom Werk zertifizierten Spezifikationen hinweist, die sie aber nicht verrät, sondern auf eine Webadresse verweist; das ist mal wieder kundenfreundlich). Im gesamten Verkaufsraum der Tanke gibt es nichts, was mit Autotechnik zu tun hat, kein Öl, kein Kühlmittel, nur Fressalien und Drinks. Wir füllen also mit Wasser auf, auch noch ein zweites Mal und erreichen dann endlich Wilmington und dahinter den State Park bei Carolina Beach am Atlantik. Wir dürfen uns auf einen reaparaturbedingten Zwangsaufenthalt gefasst machen. Nach 23000 km ein Kühlmittelleck, es ist nicht zu fassen - deutsche Wertarbeit. Des isch a unfreundlicher Akt isch des. Auf dem Weg von Wilmington zum California Beach befinden sich 10 bis 15 christliche Kirchen bzw Gemeindezentren, und das nur auf unserer Straßenseite.Der Ort Wilmington zieht sich endlos hin, weil nur die erste und machmal noch die zweite Reihe entlang der Straße bebaut ist, mit ausladenden einstöckigen Holzhäusern und viel Rasen drumherum.

4.4.

Die freundlichen Ranger im Office des Parks haben uns die Mercedes-Adresse in Wilmington gegoogelt. Dort jedoch wird uns eröffnet, dass sie keine Arbeiten auf Garantie machen, in Myrtle Beach aber schon; also dorthin. Dort wird uns eröffnet, dass sie das zwar machen können (morgen), dass sie aber kein größeres Ersatzteillager haben und mit Bestellung etwaiger Ersatzteile könne das schon ein paar Tage dauern; in Charleston aber hätten sie die Ersatzteile. Hier ist der Buchbinder Wanninger. In der Mittagshitze ( 32°C) geht es also dorthin. Der Küstenhighway Nr. 17 ist stark befahren, da sich hier das Mallorca der USA befindet, außerdem viele Orte mit noch mehr Kirchen ( so viele christliche Glaubensrichtungen kann man sich als Europäergar nicht ausdenken, wie es hier gibt – und jede hat natürlich die Wahrheit und das Leben). Daneben die unerlässliche Werbung am Straßenrand, aufdringlicher, weil häufiger als in Europa, Wahlwerbung von Sheriffs in eigener Sache, Aufforderungen einen Highway zu adoptieren,d.h. den Müll dort aufzusammeln. Außerdem Evakuierungschilder für den Fall des Hurricans und große patriotische Plakate mit der Parole "God bless our armed forces"(beim waterboarding in Guantanamo); da wird deutlich, wofür die religiöse Bigotterie gut ist: für ein gnadenlos gutes Gewissen. Die armed forces sehen wir dann von der großen Brücke über den Cooper River: zur Linken ein Flugzeugträger. Er ist älteren Datums und steht am "patriot point" zusammen mit anderen Mitteln imperialer Machtentfaltung zur patriotischen Erbauung ausgestellt.Insgesamt eine ziemlich langweilige Landschaft: flach, flach, Buchen und Kiefern holzwirtschaftlich aufgereiht, später auch mal Palmen, dazwischen Sümpfe.

Um 13:30 sind wir dann beim dritten Mercedeshändler am Südrand von Charleston, der mit uns einen Termin morgen früh abmacht. Ein nobler und ehrgeiziger Laden ist das hier, Kaffee, Tee, Kuchen gibt es in einer pompösen Lounge umsonst, draußen hängen auf einer Tafel Kupferschilder mit den Namen der jeweils besten Verkäufer des Monats. Bei der obwaltenden Hitze und Luftfeuchtigkeit steht uns nicht der Sinn zu weiteren Unternehmungen und wir beschließen, auf dem 10 Meilen weiter stadtauswärts gelegenen RV-Camping zu relaxen. Hier gibt es Schatten, Gras und Wohnwagen-Monster mit Slide-outs, die nach dem Prinzip von Sattelschleppern von einfachen Pickups gezogen werden. Oder man hat ein ebenso umfangreiches Wohnmobil, an das man hinten seinen PKW gehängt hat, damit man , einmal auf den großen Campingplätzen angekommen, auch Ausflüge machen kann. Kristel besucht den Pool, der geschickterweise direkt an der viel befahrenen Durchgangsstraße liegt. Trotz seiner Winzigkeit weist ein Schild darauf hin, dass man ihn auf eigene Gefahr betritt. Weiter weg von der Straße wird einem der Aufenthalt im Freien durch große und kleine Stechmücken verleidet.

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