Ludwig Witzani - Der Garten der Welt

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Zwischen den Reisfeldern im Süden Burmas und den Deichen des Roten Flusses in Nordvietnams, zwischen Luang Prabang im laotischen Bergland und dem Delta des Mekong durchreiste Ludwig Witzani den «Garten der Welt», der all das zu bieten hat, von dem Reisende träumen: Zeugnissen großer Geschichte wie in Angkor oder Pagan, Naturszenerien wie in Ha Long oder Traumstrände wie in Nhatrang oder Krabi, dazu Menschen, die unter der Geschichte der letzten fünfzig Jahre schrecklich haben leiden müssen, die sich aber nun anschicken, eine bessere Zukunft zu gestalten. Mit Fahrrädern und Bussen, mit Booten und Eisenbahnen ist Ludwig Witzani kreuz und quer durch Thailand und Burma, Laos, Kambodscha und Vietnam gereist und fand Monumentalität und Vergänglichkeit, Orte des Grauens aber auch Plätze, die unwillkürlich den Eindruck nahelegten, hier hätte sich ein göttlicher Schöpfer an seinem eigenen Werk berauscht. Ein sehr persönlich gehaltener Reisebericht mit einer Schwäche für Ruinen und Geschichte.

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Inhalt

Titel Ludwig Witzani Der Garten der Welt Reisen durch Thailand, Burma, Laos, Kambodscha und Vietnam

Copyright Ludwig Witzani; Der Garten der Welt Reisen durch Thailand, Burma, Laos Kambodscha und Vietnam _________________________________________________________________________ (“Weltreisen” Band V) Lektorat: Tilman Griebenow epubli Verlag, Berlin 2016 www.ludwig-witzani.de Copyright: Ludwig Witzani 2016

Karte Indochina

Der Garten der Welt

- THAILAND -

Einleitung

BANGKOK, du machst mich fertig

Wie daheim, nur schön weit weg

Lächeln nur gegen Bares

Für Buddha sind tausend Jahre wie ein Tag

Melancholie am Golf von Siam

Alles dreht sich um die Kokosnuss

- BURMA -

Einleitung

Im Schatten der großen Pagode

Zu Besuch beim Maha Muni Buddha

Die Stadt der hunderttausend Pagoden

Der Pilger büßt im Dormitorium

Fünf Buddhafiguren wie vergoldete Riesenkartoffeln

- LAOS -

Einleitung

Ein Denkmal für die Plünderer der Staatskasse

Laos ist zuallerst ein Gemütszustand

- KAMBODSCHA -

Einleitung

Die Totenschädelpagode will niemand sehen

Die hundert Augen des Lokesvara

- VIETNAM -

Einleitung

Kaffee mit Ei im Reich des Konfuzius

Ein Gottesbeweis aufgrund der Schönheit der Natur

Mit dem Bummelzug über den Wolkenpass

Reisen im Lande der Cham

Dollar und Dong einträchtig am Strand

Auf allen Vieren ins dunkle Loch

Kanäle, Pagoden und eine Million Hondas

Statt eines Nachwortes

Literaturhinweise

Nachweise

Über den Autor

Weitere Veröffentlichungen

Ludwig Witzani

Der Garten der Welt

Reisen durch Thailand,

Burma, Laos,

Kambodscha und Vietnam

Ludwig Witzani; Der Garten der Welt

Reisen durch Thailand, Burma, Laos Kambodscha und Vietnam

_________________________________________________________________________

(“Weltreisen” Band V)

Lektorat: Tilman Griebenow

epubli Verlag, Berlin 2016

www.ludwig-witzani.de

Copyright: Ludwig Witzani 2016

Indochina Der Garten der Welt Im Laufe meines langen Lebens habe ich - фото 1

Indochina

Der Garten der Welt Im Laufe meines langen Lebens habe ich mir einen Sport - фото 2

Der Garten der Welt

„Im Laufe meines langen Lebens habe ich mir einen Sport daraus gemacht, sämtliche Länder dieser Erde zu bereisen“, schrieb Peter Scholl Latour kurz vor seinem Tod . „Das ist mir auch gelungen, mit Ausnahme von ein paar Atollen im Pazifik und ein paar winzigen Eilanden in der Karibik. Ich war stets auf der Suche nach der Authentizität fremder Kulturen und den Spuren ihrer oft brutalen Exotik. Immer wieder wurde mir die Frage gestellt, wo ich mich denn am wohlsten gefühlt, welche Region mich am tiefsten beeindruckt und in ihren Bann gezogen hat. Die Antwort war stets die gleiche, und sie kam immer spontan: `Indochina, mon amour´“.

Tony Wheeler, der Gründer des Lonely Planet Verlages und einer der Väter der internationalen Backpackerkultur, wurde einmal gefragt, wo in der Welt es für ihn am schönsten sei. Von allen Gegenden der Welt, die ich gesehen habe, möchte ich keine missen, antwortete der Meister sinngemäß. Wenn ich aber einen Weltteil als den schönsten auswählen sollte, dann wäre es Indochina.

Nirgendwo in der Welt existieren auf so engem Raum derartig exotische und zugleich atemberaubende Zeugnisse großer Geschichte. Angkor Wat und Pagan, Sukothai, Luang Prabang und Ayutthaya vereinen die Monumentalität des Erhabenen mit der Melancholie der Vergänglichkeit. Die Landschaftsszenerien von Hoa Lu, Ha Long und Phang Nga gehören zu jenen Plätzen auf der Welt, an denen man unwillkürlich den Eindruck gewinnt, hier hätte sich ein göttlicher Schöpfer an seinem eigenen Werk berauscht. Und die Palmenstrände von Ko Samui, Krabi, Nhatrang und Phi Phi Island scheinen dem Archetypus des idealen Strandes, den ein jeder in sich tragen mag, in eindringlicher Evidenz zur Erscheinung zu verhelfen. Wer aber nur von Tempeln und Landschaften, Stränden und Städten spricht, wird der Vielfalt Indochinas nicht gerecht. Indochinas Menschen und ihre Feste, Riten und ihre Gastfreundschaft finden in der Welt nicht ihresgleichen. Wo andere Völker in stolzer Distanz sich ihren Besuchern verschließen und wieder andere ihre Vielfalt nicht teilen wollen, breiten Thais und Khmer, Vietnamesen, Laoten und Burmesen ihre Alltagskultur wie einen großen Gabentisch vor den Besuchern aus und heißen sie willkommen. Damit sollen Probleme, die auch in diesen Ländern existieren, nicht schön geredet werden. Abgesehen von einigen Halunken, die es überall gibt, aber habe ich es genau so erlebt. Der „Garten der Welt“ besitzt die Menschen, die zu ihm passen.

Umso bedauerlicher, dass diese Menschen im „Garten der Welt“ in den letzten beiden Generationen so viel haben leiden müssen. Denn in den Siebziger Jahren, als mit Tony und Maureen Wheelers Erstling „South East Asia on a Shoestring“ der internationale Backpackertourismus begann, gingen rund um Thailand die Lichter aus. Der Vietnamkrieg endete mit dem Sieg des kommunistischen Nordens, und für die verratenen Menschen im Süden begann die lange Nacht der Unterdrückung. In Kambodscha ermordeten die Roten Khmer anderthalb Millionen Menschen. In Burma, das ab 1989 Myanmar genannt werden wollte, herrschte eine inkompetente Militärjunta, die jeden Ansatz einer demokratischen Opposition verfolgte.

Aber der Wind des Wandels, der in den späten Achtziger und frühen Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Weltgeschichte durcheinander wirbelte, blieb auch in Indochina nicht ohne Folgen. Vietnam rief „Doi MoI“, die Erneuerung, aus und hat inzwischen, zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht, den Kommunismus praktisch abgeschafft. Zwar herrscht noch immer nur eine einzige Partei im Land, doch die Menschen zwischen Hanoi und Saigon sind dabei, ihr individuelles Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Eine der wenigen Friedensmissionen der Vereinten Nationen, die von Erfolg gekrönt war, schuf in den frühen Neunziger Jahren die Voraussetzungen für eine fragile, aber zählebige kambodschanische Demokratie. Sogar Laos, das Land hinter dem Mekong, beendete seine Abschottung und folgte, wenngleich zaghafter, dem vietnamesischen Weg. Nur Burma erwies sich trotz der bewundernswerten Widerstandsleistung der Friedensnobelpreisträgerin Aug San Kyi lange Zeit als Hort der Despotie. Erst in den letzten beiden Jahren scheinen sich nun auch in Rangun die Verhältnisse zu verändern, auch wenn die Entwicklungen noch unklar und unübersichtlich sind.

Das sind gute Nachrichten für Reisende in einer Welt, deren Bereisbarkeit zwar im Hinblick auf die Transportmittel zunimmt, aber wegen politischer Unwägbarkeiten schrumpft. Es sind aber schlechte Nachrichten für Reisende, die es lieben, ein Land in seiner Ursprünglichkeit zu entdecken. Denn nach Thailand sind nun auch Burma, Vietnam, Kambodscha und selbst das abgelegene Laos vom internationalen Fernreisetourismus entdeckt worden. Wo es für mich in den Neunziger Jahren unmöglich war, von Pegu in Burma aus zum fliegenden Felsen von Kyiathko zu fahren, weil in der Monsunzeit die Lehmpisten schlicht unpassierbar waren, fahren heute klimatisierte Busse bis in die hintersten Winkel der Berge. Dafür hat sich der Umkreis der Pagode in einen einzigen Rummelplatz verwandelt, auf dem sich jeden Tag tausende Besucher auf den Füße treten und jede Magie zum Teufel geht. Ein Beispiel von vielen. Mit Mandalay, Hoa Lu oder Luang Prabang verhält es sich ähnlich.

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