Ludwig Witzani
Transasia
Über den Karakorum Highway
und die Seidenstraße von Pakistan nach China
(Weltreisen Band XIII)
Transasia
Copyright: © 2021 Ludwig Witzani
Lektorat: Hermann Conen, Köln
Konvertierung: sabine abels, Hamburg
published by: epubli GmbH, Berlin
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für Lilia
„Der Allmächtige ließ uns in einer Epoche zur Welt kommen, in der die Menschen ihre niederen Leidenschaften für ihre Religion halten. Sie verlangen nach Macht und Titeln - Stolz und Eitelkeit sind ihnen Zeichen von Ehre und Wissen. Ihre heuchlerische, zur Schau gestellte Gottesanbetung halten sie für Gottesfurcht. Sie besitzen ein rachsüchtiges Herz, bilden sich aber ein, mitfühlend zu sein, und sie verwechseln Scheinheiligkeit mit Frömmigkeit."
Al ibn Uthman al Hudschwiri,
(punjabischer Sufi aus dem 11. Jahrhundert
Übersetzung von Annemarie Schimmel)
Vorbemerkung
1. Teil: Von Karachi nach Islamabad
Ali Baba und die vierzig Räuber
Gestrandet in Karachi
Picknick auf dem Hügel der Toten
Reisen durch den südlichen Sindh zum größten Gräberfeld der Erde
Die dritte Zivilisation
Ein Besuch in Mohenjo Daro der größten Stadt der Induskultur
Geben Sie meinem Sohn einen Dollar
Mit dem Schalimar Express von Karachi nach Lahore.
In der Stadt der Großmoguln
Kein rip-off in Lahore
Der fastende Buddha und die große Kanone
Der Schätzeverteiler
Aurangazebs Vermächtnis
Ein Interview im Teehaus
Dicke Luft in Peschawar
Eine Kalaschnikow zum Mitnehmen
Verlockungen in Darra Bazar und am Khyber Pass
Ein einziger Kadi ersetzt hundert Beamte
Das Swat-Tal zwischen Aufruhr und Idylle
Die drei Städte von Taxila
Ein Tag in Buddhas vergessenem Reich
Exkurs:Buddha und Bodhissatva
Die Stadt aus der Retorte
Islamabad und Rawalpindi
2. Teil: Auf dem Karakorum Highway von Pakistan nach China
Die unmögliche Straße
Der Karakorum Highway
Dunkle Wolken über Kohistan
Von Islamabad und Taxila zum Tal des Indus bis nach Chilas
Am Schnittpunkt der Urkontinente
Von Chilas nach Gilgit
Shangri la hinter den Bergen
Zu Besuch bei den Hunzukutz, dem Volk, das keine Krankheiten kennt
Die höchste Grenze der Welt
Über den Khunjerab Pass von Karimabad nach Kaschgar
Exkurs:Der Turm des Ptolemäus
3. Teil: Auf der Seidenstraße von Kaschgar nach Xian und Beijing
Die Achse der Welt
Kleiner geografischer und geschichtlicher Exkurs über die Seidenstraße
Die duftende Konkubine und der große Sonntagsmarkt
Tage in Kaschgar
Exkurs:Authentizität und Inszenierung exotischer Märkte
Die Wüste nimmt alles zurück
In Aksu, Kucha und Kizil
Im Schatten der flammenden Berge
In der Oase Turfan
Exkurs:Der Manichäismus
Das älteste Buch der Welt
Wüstendünen und Buddha-Grotten in Dunhuang
Das Land, in dem es niemals Frühling wird
Durch Qinghai zum Koko Nor See
In der Heimat des Dalai Lama
In Kunbum und Labrang
Exkurs:Im Land der lebenden Götter
Das fliegende Pferd
In Lanzhou, Bingling und am Maji Shan
Zu Besuch beim Ersten Kaiser
In Xian, der Hauptstadt des chinesischen Reiches
Treten statt Beten
Luoyang und Schaolin in der chinesischen Provinz Henan
Die Hauptstadt des 21. Jahrhunderts
Das Ende der Reise in Beijing
Mit dem Fahrrad in sechs Etappen durch die chinesische Geschichte
Erste Station:Der Beihei Park oder: Dadu, die Hauptstadt der Yüan Dynastie (1271-1368)
Zweite Station:Die Verbotene Stadt oder: Der Glanz der Ming Dynastie (1368-1644)
Dritte Station:Der Himmelstempel – oder: Das Mandat des Himmels
Vierte Station:Der Jing Shan Hügel oder: Der Untergang der Ming Dynastie (1644)
Fünfte Station:Station: Der Sommerpalast – oder: Die Qing Dynastie (1644-1911)
Sechste Station:Der Platz des Himmlischen Friedens – oder: Die Geschichte eines Jahrhunderts als eine Abfolge von vier Demonstrationen.
Die große Mauer schützt niemanden mehr
Der letzte Tag
Anhang
Literaturhinweise
Bildnachweise
Anmerkungen zur Schreibweise der Namen und Begriffe
Über den Autor
Weitere Veröffentlichungen von Lundwig Witzani
Von Karachi nach Beijing – Übersicht (Detailkarten am Beginn jedes Buchteils)
Im Jahre 1924 reiste Alfred Döblin für zwei Monate durch Polen und veröffentlichte seine Eindrücke in einem Reisebuch. Dieses Buch „Reisen durch Polen“ ist heute noch in zweifacher Hinsicht lesenswert. Zum ersten wegen der Genauigkeit seiner Beobachtungen, der Prägnanz des Stils und der Treffsicherheit der Metaphern. Wer wollte beanspruchen, hier mithalten zu können?
Aber der Wert des Döblin´schen Reisebuches erschöpft sich nicht nur in seiner literarischen Qualität. In der Distanz der Jahre ist es selbst ein historisches Dokument geworden. Wer wissen will, wie das multikulturelle Polen früher, vor dem Zweiten Weltkrieg ausgesehen hat, kommt um dieses Buch nicht herum.
Mit anderen Worten: Manche Reisebücher werden schneller als man denkt, „historisch“, d. h. sie werden zu Zustandsbeschreibungen von Ländern, Werten und Präferenzen, die sich schon wieder weiterentwickelt haben. Sind sie deswegen wertlos und veraltet? Keineswegs, vor allem dann nicht, wenn sich in ihnen bereits die Triebkräfte nachweisen lassen, die sich erst später voll entfalten sollten.
So erging es mir mit der vorliegenden Reise, die mich in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts in knapp zwei Monaten von Karachi am Arabischen Meer quer durch Asien in die chinesische Hauptstadt Beijing führte.
In Pakistan genoss ich die traditionell warmherzige Gastfreundschaft einer mohammedanischen Gesellschaft, spürte aber auch bereits sehr deutlich, wie sich Teile der Bevölkerung religiös sensibilisierten, um nicht zu sagen: fanatisierten. Der Glasboden der Normalität trug mich noch, als ich mich auf eigene Faust durch Pakistan bewegte. Nur dann und wann habe ich ein Knirschen vernommen, dessen Bedrohlichkeit mir erst im Nachhinein klar wurde.
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