Michael Schenk
Pferdesoldaten 10 - Der Schlächter
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Inhaltsverzeichnis
Titel Michael Schenk Pferdesoldaten 10 - Der Schlächter Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1 Hinweis Kapitel 1 Hinweis Pferdesoldaten 10 Der Schlächter Military Western von Michael H. Schenk © M. Schenk 2020 Die Handlung dieses Romans lehnt sich an die Geschichte des Sand-Creek-Massakers im Jahr 1864 an. Ich habe dafür den Zeitpunkt um ein Jahr vorverlegt und lasse reale und fiktive Personen handeln. Welche Konsequenzen dabei die tatsächlichen barbarischen Morde dieses Schandflecks der US-amerikanischen Geschichte für die Akteure hatten, ist, ebenso wie weitere nicht-fiktive Details, in den historischen Anmerkungen am Ende zu finden. Ich habe mich dazu entschlossen, einige der damals begangenen Grausamkeiten in ihren blutigen Details zu schildern, um aufzuzeigen, wohin blinder Hass und falscher Patriotismus führen können. Die Kapitel 35 und 36 zeigen Karten des Vertragsgebietes der Cheyenne und des Massakers. Im Gedenken an die Opfer und mögen die Täter in der Hölle schmoren. Michael H. Schenk
Kapitel 2 Das Winterlager
Kapitel 3 Ein aufstrebendes Land
Kapitel 4 Das Wort des Herrn
Kapitel 5 Der First-Lieutenant
Kapitel 6 Der Medizinmann
Kapitel 7 Freiwillige für hundert Tage
Kapitel 8 Fort Lyon
Kapitel 9 Shining Moon
Kapitel 10 Das unblutige Regiment
Kapitel 11 Beunruhigende Beobachtung
Kapitel 12 Befehlsgewalt
Kapitel 13 Eine hoffnungsvolle Jagd
Kapitel 14 Der Plan
Kapitel 15 Nächtliches Idyll
Kapitel 16 In der Stille des Morgens
Kapitel 17 Gedämpfte Laute
Kapitel 18 Das Symbol des Friedens
Kapitel 19 Zur Attacke
Kapitel 20 Tod im ersten Morgenlicht
Kapitel 21 Verweigerung
Kapitel 22 Ohne Unterschied
Kapitel 23 Von Trauer und Wut
Kapitel 24 Die Bestie
Kapitel 25 Die stumme Linie
Kapitel 26 Die Rechnung des Schlachtens
Kapitel 27 Der Schwur der Rache
Kapitel 28 Der Brief
Kapitel 29 Der General
Kapitel 30 Auf feindlichem Gebiet
Kapitel 31 Die Anhörung
Kapitel 32 Eine Frage der Zuständigkeit
Kapitel 33 Rache für Sand Creek
Kapitel 34 Mündungsfeuer
Kapitel 35 Karte Vertragsgebiete der südlichen Cheyenne
Kapitel 36 Karte Sand-Creek-Massaker
Kapitel 37 Ankündigung
Kapitel 38 Hinweis zur Suche bei Amazon
Kapitel 39 Preiserhöhung und Erscheinungstermine
Kapitel 40 Historische Anmerkung
Kapitel 41 Bisher erschienen:
Kapitel 42 Hinweis: Für Freiheit, Lincoln und Lee
Impressum neobooks
Pferdesoldaten 10
Der Schlächter
Military Western
von
Michael H. Schenk
© M. Schenk 2020
Die Handlung dieses Romans lehnt sich an die Geschichte des Sand-Creek-Massakers im Jahr 1864 an. Ich habe dafür den Zeitpunkt um ein Jahr vorverlegt und lasse reale und fiktive Personen handeln. Welche Konsequenzen dabei die tatsächlichen barbarischen Morde dieses Schandflecks der US-amerikanischen Geschichte für die Akteure hatten, ist, ebenso wie weitere nicht-fiktive Details, in den historischen Anmerkungen am Ende zu finden. Ich habe mich dazu entschlossen, einige der damals begangenen Grausamkeiten in ihren blutigen Details zu schildern, um aufzuzeigen, wohin blinder Hass und falscher Patriotismus führen können.
Die Kapitel 35 und 36 zeigen Karten des Vertragsgebietes der Cheyenne und des Massakers.
Im Gedenken an die Opfer und mögen die Täter in der Hölle schmoren.
Michael H. Schenk
Kapitel 2 Das Winterlager
Black Kettle schritt langsam durch das große Lager. Es war der September des Jahres 1863 und der Aufbau war noch nicht abgeschlossen. Erst ein Teil der Tipis stand, bei anderen wurden noch die Stangengerüste aufgestellt und die bemalten Büffelhäute aufgelegt. Überall herrschte reges Treiben und die meisten Arbeiten wurden von den Frauen ausgeführt, denn die Männer waren in Gruppen unterwegs, um Wild für die Wintervorräte zu erlegen.
Das Oberhaupt der südlichen Cheyenne nahm jede Kleinigkeit in sich auf. Der Tag würde angenehm warm und sonnig werden, doch die Blätter der Bäume zeigten bereits ihr buntes Kleid und in den Nächten konnte es hier, im Territorium von Colorado, bereits empfindlich kalt werden.
Im Sommer war dieses Gebiet am Big Sandy Creek, den man auch einfach den Sand Creek nannte, ein fruchtbares Idyll aus bunten Farben. Vor allem, wenn die Wildblumen blühten und das hügelige Land zu beiden Seiten des Flusses bedeckten. Der Herbst ließ alles noch prächtiger erstrahlen, doch diese Vielfalt kündete davon, dass der Winter nahte. Black Kettle dachte mit Sorge an die kommenden Monate. Während des Sommers hatte es einige kleinere Auseinandersetzungen mit den Weißen gegeben und den alten Chief plagte die Möglichkeit eines drohenden Krieges. So war er vor wenigen Wochen mit einer Abordnung nach Denver City gereist und hatte dort mit dem kleinen weißen Vater, Gouverneur Evans, und dem Militärkommandeur von Colorado, Colonel Chivington, gesprochen und ihnen den Friedenswillen der Cheyenne versichert. Beide Männer hatten seine Sorge geteilt und ihm geraten, in diesem Jahr das Winterlager in der Nähe von Fort Lyon zu errichten. Dort seien er und sein Volk in Sicherheit, wenn sie selbst bereit waren, den Frieden zu bewahren.
So war der alte Black Kettle mit fünf kleineren südlichen Stämmen der Cheyenne und einer Gruppe befreundeter Arapahoe zum Sand Creek gezogen. Auf diese Weise konnte man sich gegenseitig helfen, denn die Vorbereitungen, die nötig waren, um den harten Winter zu überstehen, waren noch immer nicht abgeschlossen.
Die Schritte von Black Kettle und seinem Begleiter, White Antelope, riefen im frisch gefallenen Laub ein leises Rascheln hervor. White Antelope war der Chief der Arapahoe, jenes Stammes, der diesen südlichen Teil des Lagers einnahm.
Das große Lager war nicht in Kreisen errichtet, sondern erstreckte sich, unterteilt nach den Stammesgruppen, entlang des östlichen Ufers. Der Standort, in einer weiten Biegung des Big Sandy Creek gelegen, war gut gewählt. Im Nordwesten gab es eine große Furt, im Süden einige Stellen, die man leicht passieren konnte, wenn man sich nicht scheute, sich die Füße nass zu machen. Die Strömung war stark genug, so dass der Fluss in einem normalen Winter nicht zufror.
Es gab mehrere kleine Wälder und Baumgruppen, fast ausschließlich Laubbäume. Der Anblick eines Nadelbaums war selten. Eigentlich war das Wild hier zahlreich und es gab reichlich Fische, doch inzwischen schienen sie allesamt begriffen zu haben, dass die Nähe der Indianer rasch dazu führen konnte, in deren Mägen zu enden. Vor allem jetzt, da es immer weniger Blätter an den Bäumen gab, die noch ausreichenden Sichtschutz boten. Inzwischen konnte man das Wild zwischen den Bäumen auf einige Entfernung erkennen. Dennoch wurde es für die Jagdgruppen immer schwieriger, genug Beute aufzustöbern. Rehe und Antilopen machten sich ebenso rar wie Bären, Elche und anderes Großwild. Gelegentlich fand man Spuren von Wölfen und nachts konnte man ihr Heulen hören.
„Der Büffel war in diesem Sommer nicht so zahlreich wie gewohnt“, stellte White Antelope missmutig fest. „Nur wenige und kleine Herden. Nicht genug Fleisch und nicht genug Häute, um den Winter sicher zu überstehen. Vielleicht hätten wir doch ein gemeinsames Lager anlegen sollen.“
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