Michael Schenk - Pferdesoldaten 1 - Vorposten am Rio Grande

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Pferdesoldaten 1 - Vorposten am Rio Grande: краткое содержание, описание и аннотация

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"Die Pferdesoldaten" bietet spannende Western aus der Zeit der nordamerikanischen Indianerkriege. Die in sich abgeschlossenen Abenteuer stellen die U.S. Reitertruppen in den Jahren zwischen 1833 und 1893 vor. Entgegen der üblichen Western-Klischees bietet der Autor dabei tiefe Einblicke in Ausrüstung, Bewaffnung und Taktiken, die sich im Verlauf der Jahre immer wieder veränderten. Schicke gelbe Halstücher und Kavallerie mit Repetiergewehren wird der Leser hier nicht finden, wohl aber Action mit einem ungewohnten Maß an Authentizität. Eine Roman-Reihe für Westernfreunde und historisch Interessierte.

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Michael Schenk

Pferdesoldaten 1 - Vorposten am Rio Grande

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Inhaltsverzeichnis Titel Michael Schenk Pferdesoldaten 1 Vorposten am Rio - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Michael Schenk Pferdesoldaten 1 - Vorposten am Rio Grande Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 1 Der Fund

Kapitel 2 Auf Befehl

Kapitel 3 El Perdido

Kapitel 4 Die alte Mission

Kapitel 5 Überfall im Morgengrauen

Kapitel 6 Der Vorposten am Rio Grande

Kapitel 7 Auf Patrouille

Kapitel 8 In tödlicher Gefahr

Kapitel 9 Entkommen

Kapitel 10Gefährlicher Weg

Kapitel 11 Von Frieden und Hass

Kapitel 12 Tod den Americanos!

Kapitel 13 Der Angriff

Kapitel 14 Eine Frage des Vertrauens

Kapitel 15 El Perdidos Plan

Kapitel 16 Unter Beschuss

Kapitel 17 Keine Gnade

Kapitel 18 In letzter Sekunde

Kapitel 19 Abschied

Kapitel 20 Ankündigung

Kapitel 21 Ein paar Anmerkungen zur U.S.-Cavalry

Impressum neobooks

Kapitel 1 Der Fund

Pferdesoldaten 1

Vorposten am Rio Grande

Military Western

von

Michael H. Schenk

© M. Schenk 2016

In Gedenken an die Männer, Frauen und Kinder aller ethnischen Gruppen, welche den Indianerkriegen zum Opfer fielen.

Friedrich Schmitt bemerkte das metallische Blinken, ein paar hundert Meter voraus auf der Straße, und hob instinktiv die Hand. Die drei Dragoner hinter ihm zügelten ihre Pferde. Sie brauchten keinen besonderen Befehl. Unisono beugten sie sich ein wenig vor und zogen eine der beiden North Steinschloßpistolen aus den weißen Lederholstern, die rechts und links vorne am Sattel hingen.

„Was ist los, Schmitt?“, fragte Dragoner Perkins leise und sah sich sichernd um.

Schmitt schwieg. Er nahm das kleine Teleskop, dass ihm der Lieutenant für die Patrouille geliehen hatte, zog es auseinander und suchte das Objekt, welches seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Das Blinken konnte eine harmlose Ursache haben. Manche Steine blitzten wie Gold, wenn das Sonnenlicht in einem bestimmten Winkel auftraf. Aber Schmitt hatte die trübe Erfahrung gesammelt, dass man länger lebte, wenn man von weniger harmlosen Ursachen ausging.

Endlich hatte er das Objekt gefunden und konnte die Schärfe des Teleskops korrigieren. „Ein totes Pferd“, sagte er heiser. „Eines von uns.“

Das Blinken fand seine Ursache in dem herzförmigen Messingstück, mit dem die drei Gurte des Brustgeschirrs verbunden waren. Ja, das da vorne war ein Reittier der Dragoner. Ein totes Reittier. Nun stellte sich für Schmitt die Frage, was wohl mit seinem Reiter geschehen war.

Sie befanden sich hier am Arkansas-River, dicht an der Grenze zum Indianergebiet. Die Creek-Indianer und der Stamm der Choctaws verhielten sich eigentlich ruhig, aber das ließ sich bei den Indianern ja nie mit Gewissheit sagen. Jetzt, gegen Ende des Jahres 1838, waren die Kompanien der U.S.-Dragoons in jene Gebiete verlegt worden, die als besonders unsicher galten. Für das Reiterregiment eine schier unlösbare Aufgabe.

Schmitt und seine Begleiter trugen die Uniformen eines Regiments, welches erst 1833 aufgestellt worden war. Im Gegensatz zu den Reithosen der einfachen Dragoner trugen die von Schmitt, entlang der Außennähte, schmale orangefarbene Streifen. An den Oberarmen seiner Jacke leuchteten zwei ebenso orangefarbene Winkel. Es waren die Rangabzeichen eines Corporals der U.S.-Dragoons und im Augenblick war Schmitt nicht besonders glücklich darüber, sie zu tragen, denn er hatte somit die Verantwortung für seine kleine Schar.

Er suchte das Umfeld sorgfältig ab. Da, ein dunkles Schemen, unmittelbar am Pferd und größtenteils von ihm verdeckt. „Und ein toter Reiter“, ergänzte er für die Kameraden. „Ich schätze, wir haben unseren vermissten Meldereiter gefunden.“

„Kannst du irgendwas sehen, Schmitt?“, erkundigte sich Dragoner Perkins.

Jeder wusste, worauf er anspielte. Erneut suchte Schmitt das Umfeld ab, ließ das Teleskop dann zusammenschnappen und schüttelte den Kopf. „Nichts, Jungs. Falls hier irgendwo ein Indianer lauert, dann hält er sich jedenfalls sehr gut verborgen. Also schön, sehen wir uns die Sache an.“

Die vier Soldaten trabten an und jeder von ihnen hielt eine der beiden einschüssigen Pistolen im Kaliber 0.54 bereit. Insgesamt hatte jeder von ihnen drei Schüsse verfügbar. Zwei Steinschloßpistolen, dazu den einschüssigen Vorderlader-Karabiner der Firma Hall, im Kaliber 0.58, der bereits über die moderne Perkussionszündung verfügte.

Steinschlosswaffen waren relativ empfindlich. Zog man den Abzug, dann schnellte ein Hahn nach vorne, an dem ein Feuerstein mit einer kleinen Zwinge festgeschraubt war. Der rieb über die angeraute Fläche der sogenannten Pulverpfanne, in der loses Pulver eingefüllt war. Dieses brannte ab und entzündete dann die Ladung im Lauf. Es gab zwei wesentliche Schwachpunkte: Den Feuerstein, der sich lockern oder sogar verloren gehen konnte, und die Pulverpfanne, deren Pulver feucht werden und verklumpen konnte. Der Ladevorgang war entsprechend umständlich und langsam. Dem gegenüber bot die Perkussionszündung schon einen entscheidenden Vorteil: Man brauchte keine Pulverpfanne mehr. Der Hahn schlug auf ein wasserfestes Zündhütchen, das Percussion-Cap, dessen Feuerstrahl die Ladung zündete. Diese Perkussionswaffen waren schneller zu laden und hatten kaum Versager.

Wenn die Zeit zum Nachladen fehlte, dann standen den Dragonern zwei gefährliche Blankwaffen zur Verfügung. Ein Bajonett, welches unter dem Lauf des Karabiners befestigt und nach vorne geklappt werden konnte, und der schwere Dragonersäbel.

Sie erreichten den toten Meldereiter und versuchten den bestialischen Gestank zu ignorieren, der ihnen entgegenschlug. Fliegen umschwärmten sie und Schmitt nahm den steifen Tschako ab, wischte sich den Schweiß von der Stirn, dann kniete er sich nieder und zwang sich dazu, den Toten zu untersuchen.

„Muss schon eine Woche oder länger her sein“, meinte der Corporal. „Ich kann keine sichtbaren Wunden entdecken. Ich denke, der arme Kerl hat einfach Pech gehabt. Ein Vorderlauf des Pferdes ist gebrochen. Ich glaube, der Gaul ist gestürzt und der Reiter ist unter ihn gekommen. Hat sich den Hals gebrochen. Das Pferd ist schließlich verendet.“

„Ja, verdammtes Pech.“ Dragoner Winters spuckte aus. „Und was machen wir mit ihm?“

Schmitt überlegte. Es waren vier Tage zurück bis zum Camp Mason und sie hatten kein Ersatzpferd, um die Leiche zu transportieren. Sicher, man konnte auch zu Zweit auf einem Pferd reiten, aber das wollte er keinem seiner Männer zumuten. Nicht, wenn es im Zweifelsfall auf die Ausgeruhtheit und Schnelligkeit eines Pferdes ankam, um einem Feind zu entkommen. Vier Dragoner waren keine nennenswerte Streitmacht, wenn man auf eine Horde Feinde traf.

„Wir begraben ihn und machen uns auf den Rückweg. Der Major muss ja erfahren, was wir gefunden haben.“ Schmitt richtete sich auf. „Packt mal mit an. Der Bursche hat die Meldetasche noch umgehängt, aber der Gaul liegt drauf. Wir brauchen die Meldetasche und die Waffen.“

Es war eine undankbare Aufgabe und jeder von ihnen sehnte sich nach einem Bad, als sie die sterblichen Überreste des Kameraden am Rand der Straße begraben hatten. Schmitt hing sich die Meldetasche um und befahl der kleinen Gruppe, aufzusitzen. Dann trabten sie an und folgten dem Verlauf der Straße, um wieder zum Camp zurückzugelangen.

Die weitläufige Prärie war grün. Zwischen dem typischen langen Gras schimmerten die bunten Blüten von Blumen. Insekten schwirrten umher, Vögel kreisten am Himmel und in einiger Entfernung graste eine Herde Antilopen. Für die Dragoner war es eine Versuchung, sich etwas frisches Fleisch zu verschaffen, doch ein Schuss wäre ein zu hohes Risiko gewesen. Sie waren nur vier Reiter und keine wirklich kampfstarke Patrouille. Mehr hatte man nicht aufbieten können, denn sie waren nicht die einzige Gruppe, die der Major hinaus geschickt hatte.

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