Titelseite Die Ringlande Band 5 PENTRAY von M. E. Rehor Imprint „Pentray“ von M. E. Rehor published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de Copyright 2019 - M. E. Rehor, Berlin Cover: bookcoversart.com / Ivan Zanchetta - - - DIE RINGLANDE Band 1 - Der Elfenstein Band 2 - Der Weg des Goldes Band 3 - Die Ruinen von Kabh Band 4 - Die Auswanderer Band 5 - Pentray Weitere Romanserien von M. E. Rehor: Macays Reisen - Fantasy (4 Bände) PERSEUS - Space Opera (6 Bände) Eine vollständige Listefinden Sie unter: http://merehor.de - - - Die Personen und Begebenheiten in diesem Buch sind der Fantasie des Autors entsprungen. Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Begebenheiten sind rein zufällig. - - -
1 Das Seevolk
2 Tirgaj
3 Am Rand der Wüste
4 Das Dorf
5 Das Dschungelvolk
6 Arons Erinnerungen
7 Steindorf
8 Arons Erinnerungen
9 Dondur
10 Dondurs Geheimnis
11 Parkash
12 Krungadorf
13 Pregge
14 Barndorf
15 Dongarth
16 Barai
17 Arlang
18 Stirhl
19 Purdhal
20 Nekr-Echsen
21 Prillhafen
22 Pschargg
23 Die Festung
Die Ringlande Band 5
PENTRAY
von M. E. Rehor
Imprint
„Pentray“
von M. E. Rehor
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Copyright 2019 - M. E. Rehor, Berlin
Cover: bookcoversart.com / Ivan Zanchetta
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DIE RINGLANDEBand 1 - Der Elfenstein Band 2 - Der Weg des Goldes Band 3 - Die Ruinen von Kabh Band 4 - Die Auswanderer Band 5 - Pentray
Weitere Romanserien von M. E. Rehor:
Macays Reisen - Fantasy (4 Bände) PERSEUS - Space Opera (6 Bände)
Eine vollständige Listefinden Sie unter:
http://merehor.de
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Die Personen und Begebenheiten in diesem Buch sind der Fantasie des Autors entsprungen. Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Begebenheiten sind rein zufällig.
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1 Das Seevolk
Ein Meer, ein Dschungel, eine Wüste und ein Gebirge lagen zwischen mir und meinem Ziel. Von den kriegführenden Kurrethern und anderen Hindernissen gar nicht zu reden. Meine Auftraggeber ignorierten alle Einwände und behaupteten, es sei unumgänglich, dass ich persönlich als Bote diese Reise antrete.
„Wenn einer die Aufgabe bewältigen kann, dann Sie, Aron von Reichenstein“, hieß es und man klopfte mir vielsagend auf die Schulter.
Die Aufgabe: einen Brief aus Ostraia zu Fürst Borran zu bringen, also nach Dongarth in den Ringlanden. Sein Inhalt war magisch versiegelt und man sagte mir nichts darüber. Ich erfuhr nur, dass das Schicksal der Ringlande davon abhängen könnte.
Ich begann meine Reise in Pert, der nördlichsten Stadt an der ostraianischen Küste. In ihrem tiefen, geschützten Hafenbecken gingen vor allem Segelschiffe vor Anker, die nach Norden oder Westen unterwegs waren. In diesen Himmelsrichtungen lagen vergleichsweise sichere Gebiete des Meeres. Weiter südlich befanden sich die großen Kriegshäfen, von denen aus Flotten zum Kampf gegen die Kurrether in See stachen.
Von Pert aus organisierte man die Besiedlung der achten Provinz der Ringlande. Unsere Auswanderer begannen in dieser Stadt ihre Reise nach Norden, in die unbewohnten, weiten Landschaften, die einst die Heimat unserer Vorfahren waren.
Außerdem war Pert der einzige Hafen Ostraias, in dem die Schiffe des Seevolkes anlegten. Dieses Volk lehnte es ab, sich an dem Krieg gegen die Kurrether zu beteiligen. Dennoch unterstützte es Ostraia, indem es gefährliche Transporte übernahm.
Nun ging ich als einziger Passagier an Bord eines ihrer Schiffe, um jenseits des Meeres in der Nähe der Stadt Marlik heimlich an Land abgesetzt zu werden. Marlik galt nicht mehr als sicher. Aber nur von dort aus gab es einen Weg, der von der Küste in die Ringlande führte, entlang des Flusses Djenon.
Es würde mindestens drei Monate dauern, bis ich Dongarth erreichte, doch darüber machte ich mir keine Gedanken, als die Fregatte in See stach. Zunächst musste ich mich wieder an das Leben an Bord eines Schiffes gewöhnen. Der Kapitän, Bellard Marong, unterschied sich kaum von seinen Besatzungsmitgliedern und Offizieren. Alle Angehörigen des Seevolks benahmen sich wie die Mitglieder einer großen Familie und sahen sich auch entsprechend ähnlich. Sie waren von gedrungenem Körperbau und trugen Hosen und ärmellose Jacken aus Leinen, je nach persönlicher Vorliebe vielfarbig oder in verwaschenem Blau.
Das Seevolk lebte nur auf seinen Schiffen, so wurde es jedenfalls erzählt. Nie hatte ein Außenstehender etwas über ihre Heimat erfahren. Aber irgendwo mussten sie diese Schiffe bauen, die Kanonen gießen und nicht zuletzt ihre kleinen Kinder und ihre Alten unterbringen, die nicht mit an Bord waren.
Während der ersten zwei Wochen der Reise hatte der Kapitän nicht viel zu tun. Das Wetter war schön, der Wind wehte kräftig, aber nicht zu stark, so dass unsere Fregatte zügig vorankam. Wir würden auf der anderen Seite des Meeres gegen den Wind kreuzen müssen, um die Meilen wieder gutzumachen, die wir vom direkten Kurs abwichen, doch das lag noch vier Wochen in der Zukunft. Ich hatte mehr als genug Zeit, mich mit Bellard Marong zu unterhalten.
Zunächst fragte ich ihn, warum die Besatzungsmitglieder - Matrosen wie Offiziere - mich ignorierten, ja geradezu so taten, als sei ich gar nicht vorhanden.
„Das ist keine Diskriminierung von Angehörigen anderer Völker“, erklärte er mir. „Vielmehr herrscht bei uns die weitverbreitete Einstellung vor, dass Menschen, die nicht auf dem Meer zuhause sind, nicht viel gelten: Landratten sind minderwertig. Wie gesagt, das stellt keine persönliche Geringschätzung dar. Aber falls Sie jemals eine Karte der Welt gesehen haben, so wissen Sie, dass die Meere größer sind als die Landflächen. Wenn der Mensch geschaffen wurde, um sich die Welt untertan zu machen, wie es Gott uns aufgetragen hat, so müssen damit zuallererst die Ozeane gemeint sein. Wir betrachten es als die wichtigste Aufgabe unseres Volkes, diesem Auftrag gerecht zu werden. Wir sind auf allen Meeren unterwegs, und es ist unser Stolz, die besten Schiffe mit den besten Segeln und den besten Kanonen zu besitzen, die jemals hergestellt wurden.“
Ich unterbrach seinen Redefluss und fragte: „Hergestellt von wem und wo?“
„In Werften, Kanonengießereien und so weiter.“ Er machte eine ungewisse Handbewegung. „Wir verfügen über solche Einrichtungen. Jedenfalls gehören die Meere uns und wir gehören den Meeren. Wer auf dem Land lebt, spielt da kaum eine Rolle. In den Augen meiner Mannschaft sind Sie ein armer Wicht, der nicht weiß, was der wahre Sinn eines Menschenlebens ist. Also warum sich mit Ihnen abgeben?“
„Um mich zu bekehren? Mir den Glauben an den Gott des Seevolkes nahe zu bringen, zum Beispiel. Vielleicht entscheide ich mich dann auch für das Leben auf einem Schiff.“
Er lachte: „Unser Gott ist derselbe, den die meisten Menschen anbeten. Ich habe von euch Ringländern gehört, dass ihr viele Götter verehrt, für jede Kleinigkeit habt ihr einen eigenen. Aber über diesen allen steht auch bei euch derjenige, den ihr den Einen Gott nennt. Da wir nur ihn kennen, brauchen wir seine Einmaligkeit nicht so zu betonen. Entscheidend ist, was man als Gottes Aufgabe für uns Menschen versteht. Studieren Sie die heiligen Schriften?“
„Ich habe Priester daraus vorlesen hören“, gab ich zu. „Alles zu lesen, was mit den Göttern zu tun hat, ist deren Beruf. Wir normalen Menschen brauchen uns nicht damit zu belasten. Wenn etwas Wichtiges zu beachten ist, werden es uns die Priester schon sagen.“
„Das ist ein großer Unterschied zu unserer Einstellung. Jeder aus dem Seevolk muss die heiligen Schriften gelesen haben, bevor er als vollwertiger Matrose akzeptiert wird. Von Offizieren wird noch mehr erwartet.“
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