Bernd Ingmar Gutberlet - Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte

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Über die zurückbleibenden Gattinnen der mittelalterlichen Kreuzritter wurden noch andere Dinge berichtet, beispielsweise, sie wären für die Zeit der Abwesenheit des Mannes ins Gefängnis gesperrt worden. Auch das entspricht nicht den Tatsachen. Den Schutz der Treue - oder auch der jüngeren Frauen - garantierten eher die Familie beziehungsweise ältere Frauen, die als das fungierten, was man später als Anstandsdame bezeichnete.

Am wahrscheinlichsten ist, dass das »Venusband« schon immer eher als Sextoy Verwendung fand denn als Garant weiblicher Treue.

Eiserner Keuschheitsgürtel aus der Sammlung Pachinger Linz Kreuzzüge - фото 3

Eiserner Keuschheitsgürtel aus der Sammlung Pachinger, Linz.

Kreuzzüge.

»Gott will es«?

Weiß gekleidete, stolze Ritter hoch zu edlem Ross, weithin sichtbar ein rotes Kreuz auf den feinen Gewändern. Könige und Kaiser Europas vereint auf dem Zug nach Jerusalem, um im Namen Gottes die heiligen Stätten der Bibel von der Knechtschaft islamischer Herrschaft zu befreien. Tollkühne Abenteurer, die sich in fernen, exotischen Ländern und unbekannten Städten bewähren wollen. Die zunächst kriegerische Begegnung von Morgen- und Abendland, die einen zuehmend fruchtbaren Austausch zweier Welten einleitet. Kreuzzüge gehören, neben der Inquisition, zu den ersten Assoziationen, wenn man ans Mittelalter denkt. Aber während die Inquisition uneingeschränkt als grausam und düster gilt, gehen die Kreuzzüge zumeist als aufregende und einigermaßen glanzvolle Angelegenheit durch. Woher stammen solche romantisierenden Vorstellungen? Und ging es den Kreuzrittern wirklich um die heiligen Stätten der Christenheit?

Am 27. November 1095 hatte Papst Urban II. mit einer Rede ein Konzil im französischen Clermont beendet. Wegen des großen Andrangs war man dafür auf ein großes Feld vor der Stadt ausgewichen. Mit dieser Rede, die unter den Zuhörern begeisterte Zustimmung auslöste, begann die Ära der Kreuzzüge. Schon im Frühjahr 1096 brachen die ersten größeren Heere gen Osten auf, in ihren Reihen viele Deutsche, und noch im eigenen Land kam es zu ersten Ausschreitungen. Opfer der fanatisierten (und geldgierigen) Gotteskrieger waren die jüdischen Gemeinden entlang des Rheins. An ihnen erprobten die Kreuzfahrer schon mal, was sie mit »Ungläubi-gen« zu tun gedachten. Die Juden waren ihres Lebens nicht sicher.

Dann begann der eigentliche Zug, um der Aufforderung Roms und dem Hilferuf des byzantinischen Kaisers zu folgen und die Ostkirche und die Heilige Stadt Jerusalem von der muslimischen Herrschaft zu befreien. In Byzanz hatte man eher an Truppen gedacht, die sich dem Oberbefehl des oströmischen Kaisers unterstellen und helfen würden, an den Islam verlorene Gebiete zurückzuerobern. Die Sache mit Jerusalem war eigentlich als Ansporn gedacht gewesen, um im Westen des Kontinents Interesse an Feldzügen in den Orient zu wecken. Aber die Kreuzfahrer fassten sogleich ins Auge, Jerusalem und das Heilige Land den Muslimen aus der Hand zu nehmen. Dies gelang erst und auch nur vorübergehend 1099 mit der Einnahme Jerusalems. Adelige und Könige, Bauern und Handwerker folgten dem Ruf des Papstes, im festen Glauben, Gott zu dienen und entsprechend belohnt zu werden.

Es blieb nicht bei der einen Rede in Clermont und auch nicht bei einem Kreuzzug. Zahlreiche weitere Predigten folgten, Urban und seine Nachfolger schrieben Briefe, die Geistlichkeit predigte die Kreuznahme von der Kanzel. Eine regelrechte Massenpropaganda entstand, auch zahllose Deutsche verschiedenster Stände folgten dem Ruf. Zwei Jahrhunderte war die Kreuzzugsidee immer wieder ungeheuer populär, über Generationen fanden sich Männer und Frauen, die »das Kreuz nahmen«, wie man das nannte - also ein Gelübde ablegten, sich das Kreuz auf die Kleidung nähten und mit Gott und für Gott in den Krieg zogen. Unter den Heerscharen befand sich auch einige Prominenz: Beispielsweise Kaiser Friedrich Barbarossa, im Gefolge deutsche Landgrafen, Herzöge und Bischöfe, bis ihn auf dem dritten Kreuzzug 1190 beim Baden der Tod ereilte. Zuvor schon war der deutsche König Konrad III. unter den Heerführern gewesen, später folgten Heinrich VI. und schließlich Friedrich II. und Rudolf von Habsburg.

Die Überlieferung spricht eine drastische Sprache: Ein Blutbad richteten die westeuropäischen Kreuzfahrer an, als sie Mitte Juli 1099 nach dreijähriger Reise, Zehntausenden Toten und fünf Wochen langer Belagerung endlich Jerusalem eroberten. Von christlicher Milde und Nächstenliebe war da nichts zu spüren, als die vom Papst Entsandten in die Heilige Stadt einfielen, wahllos plünderten und jeden Moslem abschlachteten, den sie erwischen konnten. Der wichtigste Kreuzzugschronist Wilhelm von Tyrus berichtet, wie man sich in der eingenommenen Stadt seinen Weg nur noch über Leichen bahnen konnte, als die christlichen Truppen ein drei Tage dauerndes Gemetzel veranstalteten. Ein Teilnehmer erinnert, noch monatelang habe die Luft nach Verwesung gestunken. Erstaunlich, dass die christlichen Berichterstatter sich nicht einmal die Mühe machten, notdürftig zu kaschieren, was da im Namen Gottes geschehen war. »Gott will es!« - Kann das wahr sein?

Christus als Führer des kämpfenden Ritterheeres Die ungeheure - фото 4

Christus als Führer des kämpfenden Ritterheeres.

Die ungeheure Kreuzzugsbegeisterung quer durch alle Schichten hat seither viel Verwunderung und Abscheu hervorgerufen. Eine Massenpsychose? Mancher mag auf das Schuldenmoratorium spekuliert haben, das einem Kreuzfahrer zu-stand. Oder auf den Sündenablass, den das Kreuzzugsgelübde nach sich zog. Aber es würde dem Phänomen nicht gerecht, Vorteilsdenken als Hauptmotivation auszumachen, genauso wenig wie Dummheit oder Abenteuerlust.

Jerusalem war damals das bedeutendste, wenn auch für die meisten unerreichbare Pilgerziel. Das Bild von der himmlischen Stadt rief geradezu paradiesische Vorstellungen hervor, die damals wohl kaum einen Christen unberührt ließen. Hinzu kamen Endzeiterwartungen, also die Annahme, das Ende der Welt und die Wiederkunft des Messias stünden bevor -was fromme Taten angeraten sein ließ. Und fromm war der Kreuzzug: Wer ins Heilige Land zog, der tat das an der Seite Christi, und das wollten Hunderttausende. Ganze Heere brachen auf. Diese Art der Christusnachfolge war eben nicht kontemplativ, sondern nach außen gerichtet. Die Kreuzzugsidee traf einen Nerv, ein Bedürfnis nach direktem Bezug zum Ursprung des Glaubens und des Heils. Nicht jeder konnte ins Kloster gehen und ein gottgefälliges Leben führen. Wohl aber das Kreuz nehmen und im Gefolge Gottes die heiligen Stätten Jerusalems von den Heiden befreien. Und wer es bis dahin nicht schaffte - nun, für diesen Fall hoffte man voller Zuversicht auf den Märtyrerstatus als prompten himmlischen Lohn.

Militärisch gesehen waren die Kreuzzüge Kriege wie andere, nicht nur mittelalterliche Kriege: grausam und gnadenlos. Neu war die internationale Zusammensetzung der Teilnehmer, die dem Ruf Gottes durch den Papst Folge leisteten. Der entscheidende Unterschied bestand allerdings darin, im Namen Jesu Christi so brutal zu metzeln. Kritik an den Kreuzzügen gab es zwar, doch sie fiel gering aus und blieb vergleichsweise wirkungslos, angesichts der massenhaften Begeisterung für die Sache. Wo doch Gott das Heer führte, was sollte da geschehen, was nicht in seinem Namen gerechtfertigt war?

Was aber waren die Kreuzzüge? Schändliche Feldzüge im Namen Gottes, um das Heilige Land zu erobern? Weltlich inspirierter, christlich legitimierter Imperialismus gen Osten? Ein gegen den heidnischen Islam gerichteter Religionskrieg? Oder redlicher Verteidigungskampf gegen einen islamischen Expansionsdrang?

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