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Geschichte der deutschen Literatur
Band 1. Humanismus und Barock
Band 2. Aufklärung
Band 3. Goethezeit
Band 4. Vormärz und Realismus
Band 5. Moderne
Gottfried Willems
Geschichte der
deutschen Literatur
Band 5
Moderne
BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN · 2015
Gottfried Willems war Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und
Neueste deutsche Literatur an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
im Internet über http://dnb.ddb.deabrufbar.
Online-Angebote oder elektronische Ausgaben sind erhältlich
unter www.utb-shop.de.
© 2015 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien
Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.comAlle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig.
Einbandgestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart
Satz: synpannier. Gestaltung & Wissenschaftskommunikation, Bielefeld
Druck und Bindung: Pustet, Regensburg
Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier
Printed in the EU
UTB-Band-Nr. 4249 | ISBN 978-3-8252-4249-7
Cover
Impressum Gottfried Willems war Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste deutsche Literatur an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Online-Angebote oder elektronische Ausgaben sind erhältlich unter www.utb-shop.de . © 2015 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Einbandgestaltung: Atelier Reichert , Stuttgart Satz: synpannier. Gestaltung & Wissenschaftskommunikation , Bielefeld Druck und Bindung: Pustet , Regensburg Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in the EU UTB-Band-Nr. 4249 | ISBN 978-3-8252-4249-7
1 Einleitung
1.1 Moderne Literatur und moderne Welt
1.2 An der Schwelle zur Moderne – Gottfried Benn: „1886“
1.2.1 Vom Lied zum Montagegedicht
1.2.2 Der Fortschritt, die „Macht der Finsternis“ und die Schönheit
2 Aufbruch in die Moderne
2.1 Programmatischer Modernismus
2.1.1 Der Begriff „modern“
2.1.2 Kritik am Epigonentum
2.1.3 Das Programm der Modernen
2.2 Jugend-, Lebens- und Nietzsche-Kult
2.3 Der „Konflikt der modernen Kultur“ und die Idee einer Postmoderne
3 Naturalismus und Symbolismus
3.1 Literatur und Großstadt
3.1.1 Großstadtdichtung bei Baudelaire
3.1.2 Der Weg der deutschen Literatur in die Großstadt
3.1.3 Karl Henckell: „Berliner Abendbild“
3.2 Avantgarde und Skandal
3.2.1 Gruppenbildung und Gruppendynamik
3.2.2 Moderne Literatur und Öffentlichkeit
3.3 Das Widerspiel von Naturalismus und Symbolismus
3.3.1 Intuitionismus und Artistik
3.3.2 Vitalismus, Historizismus und Ästhetizismus
3.3.3 Arno Holz: „In den Grunewald“, und Stefan George: „Der Teppich“
4 Pluralismus und Kulturkritik
4.1 Pluralismus und Skepsis
4.2 Nietzsche
4.3 Heimatkunst
4.4 Symbolismus
4.4.1 Stefan George: „Die tote Stadt“
4.4.2 Thomas Mann: „Buddenbrooks“
4.4.3 Hugo von Hofmannsthal: „Weltgeheimnis“
4.5 Expressionismus
4.5.1 Georg Heym: „Der Gott der Stadt“
4.5.2 „Verfall“ und „Erlösung“
4.5.3 „Erlösung“ durch Krieg?
4.5.4 Georg Trakl: „An die Verstummten“ und „Abendland“
4.6 Literatur jenseits von „Verfall“ und „Erlösung“
4.6.1 Thomas Mann: „Der Zauberberg“
4.6.2 Robert Musil: „Der Mann ohne Eigenschaften“
4.6.3 Franz Kafka: „Das Schloß“
5 Dada
5.1 Dadaismus und Expressionismus
5.2 Dadaismus und Futurismus
5.3 Die Kunst im „Cabaret Voltaire“
5.4 Grundzüge des Dadaismus
5.5 Die Liebe auf Montage
5.5.1 Kurt Schwitters: „An Anna Blume“
5.5.2 Kurt Schwitters: „Aufruf! (ein Epos)“
5.6 Das Erbe des Dadaismus
6 Problematisierung des Ichs
6.1 Individualisierung und „Frage nach dem Ich“
6.2 Gottfried Benn: „Verlorenes Ich“ und „Das letzte Ich“
6.3 Hugo von Hofmannsthal: Der Rosenkavalier
6.4 Robert Musil: „Der Mann ohne Eigenschaften“
6.5 Bertolt Brecht: „Mann ist Mann“
Anhang
Siglen
Literaturhinweise
Personenregister
Rückumschlag
1 Einleitung
1.1 Moderne Literatur und moderne Welt
Die Erste Moderne
Was ist moderne Literatur, und was ist an ihr das Moderne? Dieser Frage soll im folgenden am Beispiel der deutschen Literatur der Jahre 1885 bis 1930 nachgegangen werden, der Literatur der Zeit, in der auch im deutschen Sprachraum eine moderne Kunst Gestalt angenommen und sich ihren Platz im kulturellen Leben erobert hat. Denn an ihr, der Literatur der „Ersten Moderne“, läßt sich das, was Literatur zu moderner Literatur macht, unter seinen Entstehungsbedingungen studieren, und das erlaubt ebensowohl einen besonders sicheren Zugriff auf die sozial- und kulturgeschichtlichen Entwicklungen, die weltanschaulichen Diskussionen und die kreativen Impulse, aus denen sie erwachsen ist, wie einen besonders klaren Blick auf die Themen und Formen, in denen sie sich realisiert hat. Darüber hinaus sollen im folgenden immer einmal wieder Vorstöße bis in die Gegenwart unternommen werden, um die Befunde zu sichern und das Bild abzurunden.
Die moderne Literatur der Jahre 1885 bis 1930 in den Blick zu nehmen – das heißt vor allem von dem zu handeln, was im Umkreis der literarischen Bewegungen des Naturalismus, Symbolismus, Expressionismus und Dadaismus an Neuem entstanden ist. Denn nicht alles, was seinerzeit geschrieben worden ist, nicht einmal der überwiegende Teil, hat modern sein wollen oder können. Das Gros der Literatur ist älteren Modellen des Schreibens verhaftet geblieben, vor allem denen des Realismus, wie sie sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts herangebildet hatten. Zwar ist gerade dieser Realismus von den Verfechtern des Neuen als überholt empfunden und in Grund und Boden kritisiert worden, doch hat er darüber kaum etwas von seiner prägenden Kraft eingebüßt. Die große Masse des Geschriebenen hat sich weiterhin in den Bahnen bewegt, die durch ihn eröffnet worden waren, und dies keineswegs nur in den ersten Jahrzehnten [<<7] der Moderne, sondern durch das gesamte 20. Jahrhundert hindurch. Noch weite Teile der Buchproduktion der Gegenwart können nicht wirklich modern heißen, lassen sich sehr viel besser von den Traditionen des Realismus her begreifen. Unter dem Titel Symbolismus soll hier auch all das verhandelt werden, was die Literaturgeschichte unter den Begriffen der Décadence, des Fin de siècle, der Jahrhundertwende, der Neuromantik und des Jugendstils verbucht hat, denn was daran modern ist, verdankt sich wesentlich den Modellen des Symbolismus.
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