Horst Junginger - Der preußische Adler in der deutschen Herrschaftsgeschichte

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Der preußische Adler in der deutschen Herrschaftsgeschichte: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach der ersten Krönung eines preußischen Königs 1701 wurde die Potsdamer Garnisonkirche rasch zum religiösen Zentrum eines Militärstaats, der 80 Prozent seines Haushalts für die Armee ausgab. Nur wegen der engen Verbindung zwischen Politik, Religion und Militär konnte Preußen zu den führenden Mächten Europas aufschließen. Seine Nähe zum Herrn der himmlischen Heerscharen machte den preußischen Adler zum idealen Herrschaftssymbol der Hohenzollernmonarchie. Nachdem er in der Weimarer Republik der damnatio memoriae verfiel, setzte er 1933 politisch und 1939 militärisch zu einem neuen Höhenflug an. Die angestrebte Wiederherstellung seiner politischen Integrität ist deswegen hoch umstritten.

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Horst Junginger

Der preußische Adler in der

deutschen Herrschaftsgeschichte

Horst Junginger

Der preußische Adler in der

deutschen Herrschaftsgeschichte

Eine Vogelkunde aus religionspolitischer Sicht

Tectum Verlag

Horst Junginger

Der preußische Adler in der deutschen Herrschaftsgeschichte

Eine Vogelkunde aus religionspolitischer Sicht

© Tectum Verlag – ein Verlag in der Nomos Verlagsgesellschaft, Baden–Baden 2021

ePub 978-3-8288-7809-9

(Dieser Titel ist zugleich als gedrucktes Werk unter der ISBN 978-3-8288-4716-3 im Tectum

Verlag erschienen.)

Umschlaggestaltung: Tectum Verlag, unter Verwendung dieser Abbildung:

Krönungsgabe der Berliner Juden an Friedrich I., 1701,

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:K%C3%B6nigskr%C3%B6nung_1701.jpg

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Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angaben

sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.

Inhalt

Einleitung

König des Himmels

Symbol für Preußens Aufstieg

Religiöser und militärischer Drill als Programm

Gottesfurcht im Plural

Der Raubvogel Europas

Der Choral von Leuthen

Alte und neue Kriege

Der Adler im innenpolitischen Einsatz

Das nachrevolutionäre Aktionsfeld

Imperiale Macht und Größe

Im Höhenrausch: der Erste Weltkrieg

Nach dem Krieg ist vor dem Krieg

Der nationalsozialistische Reichsadler

Im Orkus der Schande und des Vergessens

Anamnese

Apotheose

Bibliographie

Verzeichnis der Abbildungen

Einleitung

Vorliegende Studie untersucht die religionspolitische Bedeutung des preußischen Adlers vom Zeitpunkt der ersten Königskrönung in Königsberg 1701 bis zur Gegenwart in Potsdam 2021. In den 320 Jahren seiner Existenz hat der Adler viele Höhen und Tiefen erlebt, nie aber seine Funktion als ein im christlichen Glauben fußendes Symbol der politischen Herrschaft verloren. Seine Nähe zum Himmel und zu den himmlischen Heerscharen befähigt den König der Lüfte in besonderer Weise, den Menschen Orientierung zu geben. Sie blicken zu ihm auf, und wenn sie ihre Zuversicht in ihn setzen, können sie auffahren mit Flügeln wie er. Seine Wesensart wird dann die ihre und sie profitieren von seinem Mut, seiner Stärke und seinem Weitblick.

Der Aufstieg Preußens zur Großmacht beruhte wesentlich auf der engen Beziehung zwischen Religion und Militär, die in der 1732 eingeweihten Garnisonkirche in Potsdam ihr geistig-weltanschauliches Zentrum hatte. Die Garnisonkirche ragte nicht nur wie einer der „Langen Kerls“ aus der Leibgarde des Soldatenkönigs hoch in den Himmel auf. Sie war zugleich der Stamm- und Jagdsitz des preußischen Adlers. Er begleitete die preußischen Truppen auf Wappen und Emblemen bei allen ihren Feldzügen und Siegen. Mit der Niederwerfung Frankreichs stieg er 1871 zum Reichsadler und gesamtdeutschen Hoheitszeichen auf. Den Gipfel seines Einflusses erklomm er im Ersten Weltkrieg. Nie wurde mehr auf seine Macht vertraut und nie wurde er öfter abgebildet als in dieser Zeit.

Dem Ausspruch Friedrichs des Großen gemäß, dass Gott immer auf der Seite der stärkeren Bataillone steht, hatte der Adler nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg eine schwere Zeit zu durchleben. Manche wollten ihm ganz den Garaus machen. Die Republik ließ den Adler heraldisch am Leben, nahm ihm aber alle kriegerischen Attribute und königlichen Insignien. „Pleitegeier“ nannte ihn die politische Rechte deswegen. Fünfzehn lange Jahre dauerte die damnatio memoriae des Reichsadlers, bis er am „Tag von Potsdam“ im März 1933 wiederauferstand. Sein neuerlicher Höhenflug endete zwölf Jahre später in der „Nacht von Potsdam“, als am 17. April 1945 britische Flugzeuge mit der Garnisonkirche auch seinen Stammsitz zerstörten. Ohne festen Wohnsitz geisterte der Adler seitdem als Mythos in den Köpfen der Menschen herum.

Nach erfolgtem Wiederaufbau soll der Adler an die Spitze des Kirchturms zurückkehren. Erneut soll er den Kraftstrom zwischen der weltlichen und überweltlichen Herrschaft versinnbildlichen und zeigen, dass die Menschen in der Lage sind, sich zu neuen Höhen aufzuschwingen, wenn sie Glaubensstärke beweisen. Die gesamtdeutsche Vita des Adlers ist allerdings noch nicht zu Ende geschrieben. Im Moment sitzt er neben der Garnisonkirche in einer Voliere und harrt der Dinge, die da kommen.

Die Legitimation politischer Herrschaft macht das unvergleichliche Wesen des Adlers als Symboltier und Gruppenzeichen aus. Im engeren Sinn ist seine Funktion auf das Militärische gerichtet. Das entspricht seiner Veranlagung am besten. Aus der Perspektive einer religionspolitischen Ornithologie steht das Adlersymbol für den produktiven Zusammenhang zwischen Glauben und Tun, der immer dann erneuert werden kann, wenn sich die Menschen der mystischen Verbindung zwischen der Welt des Irdischen und der des Überirdischen bewusst sind.

König des Himmels

Der Adler symbolisiert von alters her Weitblick, Mut, Kraft und Unsterblichkeit. Er ist der König der Lüfte. Schon in der Antike wurde ihm als Beherrscher des Himmels eine besondere Nähe zu den Göttern attestiert. Wegen seiner achtungsgebietenden Eigenschaften ist der Adler nach dem Löwen das am häufigsten verwendete Wappentier in der Heraldik. Die machtorientierten Römer übertrugen das Adlermotiv vom Aufstieg in den Himmel auf die Repräsentanten der politischen Herrschaft. Es bot sich an, den Gedanken der Himmelsnähe auf die Kaiser Roms anzuwenden und ihnen den Ehrentitel Divus (der Göttliche, weiblich Diva) zu geben. Durch seine besondere Beziehung zu den himmlischen Göttern sorgte der Adler für das Wohlergehen des Volkes. Er konnte deshalb Respekt und Verehrung erwarten. Weltliche Interessen und die eigene Regentschaft auf höhere Mächte zurückzuführen, gehörte aber nicht nur zu den Herrschaftstechniken der Römer. Mit einem unmittelbaren Auftrag Gottes ausgestattet zu sein, begründete auch den Machtanspruch von Papst und Kaiser im christlichen Mittelalter. Die Kirche bestand darauf, dass es außer ihr keine andere Instanz geben durfte, um die Beziehung zwischen der weltlichen und überweltlichen Macht aufrechtzuerhalten.

Die leicht nachvollziehbare Vorstellung, dass der Adler bei seinem Auffliegen in die Sonne blickt, ließ ihn zum christlichen Sinnbild für den Aufstieg der Seele in den Himmel werden. Dort, in der Sphäre Gottes, erlangt der Mensch Erlösung und Unsterblichkeit. Das Dogma der leiblichen Himmelfahrt Christi (Ascensio Domini) bezeugt die Erhebung der menschlichen Natur in den Zustand der göttlichen Herrlichkeit. Am vierzigsten Tag nach Ostern feiert die Kirche mit diesem Fest die Rückkehr des Sohnes zum „Vater unser, der Du bist im Himmel“, wie es im wichtigsten christlichen Gebet heißt. Würde Gott nicht im Himmel thronen, hätte der Sonnenflug des Adlers keine religiöse Symbolkraft. Dem Kuratoriumsvorsitzenden der Stiftung Garnisonkirche, Wolfgang Huber, ist deshalb zuzustimmen, dass Sonne und Adler wichtige Symbole des christlichen Glaubens sind. Auch die Beteuerung des Altbischofs, dass der Adler „für einen Aufstieg‚ beflügelt vom Glauben an Gott“ steht (PNN 2014), klingt überzeugend.

Der Wiederaufbau der Garnisonkirche und die Fertigstellung einer drei Tonnen schweren, 200000 Euro teuren und mit einem goldenen Adler an der Spitze des Kirchturms versehenen Wetterfahne würdigt den Aufstieg Preußens in einer dem entsprechenden Weise. Wie die Potsdamer Neuesten Nachrichten am 10. Mai 2014 außerdem berichteten, hätten sich neben Wolfgang Huber auch der frühere brandenburgische Innenministier Jörg Schönbohm, Wirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel sowie Altbundespräsident Richard von Weizsäcker zuversichtlich über die baldige Fertigstellung des Garnisonkirchenturms gezeigt (ebd.). Ein dreiviertel Jahrzehnt danach geht der von maßgeblichen Repräsentanten in Politik und Kirche verfolgte Plan – zumindest was den Kirchturm betrifft – seiner Erfüllung entgegen. „Meinem Mann lag der Wiederaufbau sehr am Herzen, die Kirche war mit seinem Leben verbunden,“ sagte Marianne von Weizsäcker über das Engagement ihres 2015 verstorbenen Gatten (PNN 2019). Die emotionale Verbindung zur Garnisonkirche hatte mit den Gottesdiensten zu tun, die Richard von Weizsäcker dort als junger Mann feierte. 1938 war er mit 18 Jahren Mitglied des Potsdamer Infanterie-Regiments 9 geworden, in deren Hauskirche von einer friedenspolitischen Agenda allerdings nicht die Rede sein konnte. Ganz im Gegenteil: Wie in den zweihundert Jahren davor, so diente die Garnisonkirche auch für ihn der religiösen Zurüstung zum Krieg, der Richard von Weizsäcker Ende 1941 bis kurz vor Moskau führte (Nayhauß 1994).

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