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Geschichte der deutschen Literatur
Band 1. Humanismus und Barock
Band 2. Aufklärung
Band 3. Goethezeit
Band 4. Vormärz und Realismus
Band 5. Moderne
Gottfried Willems
Geschichte der deutschen Literatur
Band 1
Humanismus und Barock
BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR · 2012
Gottfried Willems ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste deutsche Literatur an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.deabrufbar.
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© 2012 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Wien Köln Weimar Ursulaplatz 1, D-50668 Köln, www.boehlau-verlag.comAlle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig.
Einbandgestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart
Satz: synpannier. Gestaltung & Wissenschaftskommunikation, Bielefeld
Druck und Bindung: AALEXX Buchproduktion GmbH, Großburgwedel
Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier
Printed in Germany
UTB-Band-Nr. 3653 | ISBN 978-3-8252-3653-3
Cover
Impressum
Vorwort
1 Einleitung
1.1 Die Literatur der frühen Neuzeit im kulturellen Gedächtnis
1.2 Literaturgeschichte als Ort der Begegnung mit dem Fremden
2 Humanismus und Reformation Kultur- und ideengeschichtliche Voraussetzungen der literarischen Entwicklung
2.1 Humanismus und Literatur
2.1.1 Humanismus und Humanisten
2.1.2 Die Literaturreform von Martin Opitz und die Literatur des Barock
2.2 Reformation und Literatur
2.2.1 Die Spaltung der Christenheit
2.2.2 Christentum und Kunst
2.2.3 Luthers Fabeln und der Literaturbegriff der frühen Neuzeit
2.2.4 Religiöse Vorbehalte gegenüber der Literatur und Restriktionen des literarischen Lebens
2.3 Die Aufwertung von Kunst und Literatur in der frühen Neuzeit
2.3.1 Das Renaissancebild des 19. Jahrhunderts
2.3.2 Neue Möglichkeiten und alte Grenzen von Kunst und Literatur
2.3.3 Humanistisches Dichterlob: Gedichte auf Opitz
3 Literatur und Ständegesellschaft Sozialgeschichtliche Voraussetzungen der literarischen Entwicklung
3.1 Ständegesellschaft und sozialer Wandel in der frühen Neuzeit
3.1.1 Das Bild der Gesellschaft in Zesens „Adriatischer Rosemund“
3.1.2 Das Bild der Gesellschaft in Grimmelshausens „Simplicissimus“
3.1.3 Spuren des Frühkapitalismus im „Pegnesischen Schäfergedicht“ von Harsdörffer und Klaj
3.2 Literatur und höfisches Leben
3.2.1 Die Fürsten- und Hofspiegel des Humanismus und die Nähe von Literatur und Sachbuch
3.2.2 Lohensteins „Cleopatra“ als Fürsten- und Hofspiegel
3.2.3 Kritik am höfischen Leben und Schäferdichtung
4 Humanismus und Popularliteratur
4.1 Dichtung bei Hans Sachs
4.2 Dichtung bei Paul Fleming
4.3 Erasmus als Kritiker der Popularliteratur
4.4 Grimmelshausen als Kritiker der humanistischen Literatur
4.4.1 Grimmelshausen und sein Roman „Der Abentheurliche Simplicissimus“
4.4.2 Kritik am Humanismus und seiner Literatur
4.4.2.1 Schäferdichtung
4.4.2.2 Liebeslyrik
4.4.2.3 Roman
4.4.2.4 Mythos
5 Literatur als Unterhaltung und Belehrung Das Beispiel des Schwanks
5.1 Der Literaturbegriff der frühen Neuzeit
5.2 Schwank und Literatur
5.3 Probleme bei der Interpretation von Schwänken
5.4 Schwänke als Unterhaltungsliteratur
5.5 Der Schwank als Mittel der Belehrung
5.6 Unterhaltung und Belehrung in Gryphius’ „Peter Squentz“
6 Erasmus von Rotterdam und sein „Lob der Torheit“
6.1 Erasmus und die Literatur
6.2 Die „Adagien“ von Erasmus und die Bildlichkeit der frühneuzeitlichen Literatur
6.3 Unterhaltung und Belehrung im „Lob der Torheit“
6.4 Das „Lob der Torheit“ und der Tor der „Narrensatire“
6.5 Das „Lob der Torheit“ und der Weise des Neustoizismus
6.6 Vom „Lob der Torheit“ zur modernen Literatur
Anhang
Siglen
Literaturhinweise
Personenregister
Rückumschlag
Ein Leitfaden, kein Handbuch
Wer heute Literaturwissenschaft studiert, dem kann es passieren, daß er sein Fach nurmehr als einen Flickenteppich von Spezialgebieten erlebt. Die intensive Spezialisierung und methodische Diversifikation der Forschung hat dazu geführt, daß er der Literaturgeschichte sowohl in der Lehre als auch in der Fachliteratur nur noch in mehr oder weniger eng bemessenen Ausschnitten begegnet. Es bleibt dem Zufall überlassen, auf welche Weise daraus im Laufe des Studiums ein Gesamtbild der geschichtlichen Entwicklung zusammenwächst, ja ob es überhaupt dazu kommt. Hierin liegt ein Problem, das die Wissenschaft nicht sich selbst überlassen darf. Denn wer ein Fach wie Literaturwissenschaft studiert, der geht im allgemeinen auf Zusammenhang aus; der will sich einen weiteren Horizont erwerben, in dem er die Literatur und all das, wovon sie handelt und was sie und ihre Leser bewegt, verarbeiten kann – wie ja überhaupt der Beitrag der Geistes- und Kulturwissenschaften weniger im Verfügbarmachen eines praxisrelevanten Spezialwissens als vielmehr in der Erarbeitung von weiteren Horizonten des individuellen und gesellschaftlichen Handelns besteht, im Skizzieren von Landkarten, die es den Menschen erlauben, sich mit mehr Übersicht in der kulturellen Landschaft und der geschichtlich-gesellschaftlichen Welt zu bewegen.
Hier soll nun versucht werden, dem Studierenden in einer Reihe von fünf Einführungen – Band 1: 16. und 17. Jahrhundert (Humanismus und Barock), Band 2: 18. Jahrhundert (Aufklärung), Band 3: Vom 18. zum 19. Jahrhundert (Goethezeit, Klassik und Romantik), Band 4: 19. Jahrhundert (Vormärz und Realismus), Band 5: Vom 19. zum 20. Jahrhundert (Moderne) – einen Leitfaden an die Hand zu geben, der es ihm ermöglicht, die Geschichte der Neueren Deutschen Literatur im Zusammenhang kennenzulernen und sich ein Gesamtbild der Entwicklung zu erarbeiten. Ziel ist es, ihm all das an Kenntnissen und Fähigkeiten nahezubringen, dessen er als ein heutiger Leser bedarf, um bei einem unbekannten literarischen Text sogleich einige
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Anknüpfungspunkte zu finden, von denen aus er ihn sich erschließen kann. Die Bände sind so gestaltet, daß jeder einzelne auch für sich verständlich ist und als Einführung in die Literatur einer Großepoche dienen kann. Dabei haben sich thematische Überschneidungen nicht ganz vermeiden lassen. Es wird sich bei den Repliken aber hoffentlich um Themen handeln, die eine Wiederholung vertragen, sei es weil sie von grundsätzlicher Bedeutung sind oder weil sie über der Behandlung in je anderen historischen Kontexten an Profil gewinnen.
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