Horst Junginger - Der preußische Adler in der deutschen Herrschaftsgeschichte

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Nach der ersten Krönung eines preußischen Königs 1701 wurde die Potsdamer Garnisonkirche rasch zum religiösen Zentrum eines Militärstaats, der 80 Prozent seines Haushalts für die Armee ausgab. Nur wegen der engen Verbindung zwischen Politik, Religion und Militär konnte Preußen zu den führenden Mächten Europas aufschließen. Seine Nähe zum Herrn der himmlischen Heerscharen machte den preußischen Adler zum idealen Herrschaftssymbol der Hohenzollernmonarchie. Nachdem er in der Weimarer Republik der damnatio memoriae verfiel, setzte er 1933 politisch und 1939 militärisch zu einem neuen Höhenflug an. Die angestrebte Wiederherstellung seiner politischen Integrität ist deswegen hoch umstritten.

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Die königliche Losung des Non oder Nec soli cedit konnte sich unmöglich gegen Gott oder Jesus gerichtet haben. Eine solche Interpretation ist völlig abwegig. Wie käme der preußische König dazu, sich gegen die göttliche Sonne zu erheben?

Im Innenraum der Garnisonkirche befand sich die Allegorie des auffliegenden Adlers in geschnitzter Form an den Bänken, am Kanzelkorb und an der Orgel, wo die Sonnen durch ein mechanisches Getriebe in Drehung versetzt werden und die Adler drohend mit den Flügeln schlagen konnten (Kitschke 1991, 8).

Abb 9 Innenraum der Potsdamer Garnisonkirche Friedrich der Große 17121786 - фото 9

Abb. 9: Innenraum der Potsdamer Garnisonkirche

Friedrich der Große (1712–1786) änderte später den preußischen Wahlspruch Nec soli cedit in Pro Gloria et Patria („Für Ruhm und Vaterland“). Die Teilnahme Frankreichs am Siebenjährigen Krieg veranlasste ihn dann trotz seiner frankophonen Neigungen, das alte Nec soli cedit am Giebel des 1769 fertiggestellten Neuen Palais als Gegenmotto zum französischen Nec pluribus impar („Auch mehreren nicht unterlegen“) anzubringen (Hüneke 2014, 20).

Weil die Garnisonkirche dem direkten Patronat des Königs unterstand, waren in ihr Gottesfurcht und Königstreue besonders eng miteinander verflochten. Christentum und Soldatentum bildeten dabei eine im wahrsten Sinne des Wortes schlagkräftige Einheit. Der gefürchtete Rohrstock des Königs und der körperliche Drill des in Potsdam allgegenwärtigen Exerzierens fußten auf dem strengen Ordnungsprinzip von Befehl und Gehorsam, das in der Garnisonkirche religiös abgesichert wurde. So wie Friedrich Wilhelm I. die Regeln der militärischen Ausbildung bestimmte, so legte er auch die Ausschmückung der Kirche und den Ablauf der Gottesdienste fest. Anlässlich der Einweihung der Garnisonkirche verfügte er:

„Des Sonntags allemahl sollen die Regimenter ordentlich Compagnie weise, so wie sie in Bataillon stehen, herein geführt werden. Wenn die Regimenter nach ihrem Rang herein marschirt, als dann folget das Bataillon Artillerie, als dann wird zwey Gesange halten, dann wird das Evangelium abgelesen, dann ein Lied, Vater unser, die Predigt, als dann der Segen und wieder ein Lied, als dann ist der Gottes Dienst vorbey.“ (Gass 37)

Als Simultankirche diente die Garnisonkirche nicht nur der lutherischen Militär- und Zivilgemeinde als religiöse Heimstatt. Zugleich war sie reformierte Hofkirche und königliche Grablege der Hohenzollern. Der calvinistische Glaube des Königs drückte sich in einer betont schlichten und auf religiösen Schmuck verzichtenden Ausgestaltung des Kirchenraums aus. Was beide Konfessionen jedoch einte, war die militärische Symbolik. Innen wie außen strotzte die Kirche nur so vor soldatischen Hoheitszeichen und Trophäen. Selbst die Engel trugen Helme und verliehen der Kirche mit den antiken Figuren des Kriegsgottes Mars und der Kriegsgöttin Bellona (von lat. bellum „Krieg“) das Gepräge eines Militärtempels.

Der Gottesdienstbesuch gehörte zu den elementaren Dienstpflichten jedes Soldaten. Er hatte in der Kirche Montur zu tragen und wurde am Eingang kontrolliert, ob die Uniform richtig saß und in allem den Vorschriften entsprach. Obwohl der königliche „Drillmeister“ befahl, die Predigten kurz, bündig und kräftig zu halten, stieß die christliche Glaubensunterweisung bei den großenteils analphabetischen Soldaten auf keine große Gegenliebe (Rudolph 209). Das tat dem religiösen Erziehungsansatz des Königs allerdings keinen Abbruch. Aus seiner Sicht ließen sich Zucht und Ordnung nur mit Hilfe der Religion aufrechterhalten: Ein „Kerl, welcher Gott nicht fürchtet“, wird „schwerlich seinem Herrn treu dienen und seinen Vorgesetzten rechten Gehorsam leisten.“ (Gass 82)

Religiöser und militärischer Drill als Programm

An den christlichen Tugenden, die man den Soldaten predigte, haperte es oft. Abgesehen von Alkoholgelagen und der exorbitant hohen Zahl unehelicher und unversorgter Kinder in Potsdam (Kroener 236) stellte die Unbotmäßigkeit gegenüber den Vorgesetzten ein immer wiederkehrendes Problem dar. Der Mangel an Kirchendisziplin äußerte sich unter anderem in dem Versuch der Soldaten, vom Gottesdienst fernzubleiben oder sich heimlich aus ihm hinauszuschleichen. Nur die Bewachung der Ausgänge konnte dem im wahrsten Sinne des Wortes einen Riegel vorschieben. In einem bis 1811 geltenden Reglement aus dem Jahr 1743 heißt es:

„Alle Officiers sollen mit in die Kirche und nebst den Soldaten nicht eher aus der Kirche gehen, bevor Vormittag der Priester von der Cantzel und Nachmittag die Kirche he gantz aus ist; Dieserhalb, damit nemlich kein Unterofficier oder Gemeiner aus der Kirche gehen kan, vor jeder Kirchenthüre ein Unterofficier mit dem Kurtzgewehr gesetzt werden soll.“ (Bamberg 283)

Grundsätzlich bestand für alle vermögenslosen Preußen lebenslange Dienstpflicht. In der Praxis beschränkte sich diese auf zwei oder drei Jahrzehnte bzw. auf eine zwei- bis dreimonatige Dienstzeit im Jahr. Das 1733 eingeführte Kantonsystem erlaubte dem König dann, auf die lückenlose Erfassung der Bevölkerung den Unterhalt eines stehenden Heeres zu gründen. Dabei wurde das Land in sog. Enrollierungskantone eingeteilt, die eine bestimmte Anzahl an Soldaten zur Verfügung stellen mussten. In der Regel wurden die dienstpflichtigen Rekruten bei der Konfirmation durch den Pfarrer registriert (enrolliert) und den Kantonlisten zugeordnet. Auf diese Weise konnte niemand durch die Maschen des Systems schlüpfen. Eine sich aus der eigenen Bevölkerung zusammensetzende Armee bot verschiedene Vorteile gegenüber einem Söldnerheer, dessen Soldaten wesentlich teurer und im Zweifelsfall auch weniger loyal waren.

Abb 10 Verschärfte Strafen gegen Desertion 1726 Allergnädigste Declaration - фото 10

Abb. 10: Verschärfte Strafen gegen Desertion, 1726

„Allergnädigste Declaration Des geschärfften Edicts von 1723. Gegen die Durchhelffung der Deserteurs; Daß auch diejenige, so von eines, oder des andern Soldaten Desertion, Nur einige Nachricht und Wissenschafft haben, Es aber denen Regimentern, und Compagnien nicht sofort anzeigen / ebenmäßig an Leib und Leben gestraffet werden sollen. Sub Dato Berlin, den 5. Augusti 1726.“

Wurde im Krieg ein Regiment aufgerieben, musste der Kanton für Ersatz sorgen. Weil sich viele fragten, warum sie ihre bescheidene Existenz dem Luxusleben und den Machtgelüsten des Königshauses opfern sollten, wurde jeder Versuch, von der Fahne zu gehen, hart bestraft. Selbst jemand, der einem Deserteur nur behilflich war, musste mit dem Galgen rechnen. Zur Abschreckung hatte ein Blutsverwandter den Platz des Fahnenflüchtigen einzunehmen. Doch alle Repressalien änderten nichts daran, dass sich die Desertion im 18. Jahrhundert zu einem Massenphänomen auswuchs (Kroener 238, Willems 46 f.). In Friedenszeiten machte der Anteil der Kantonisten im preußischen Heer etwa vierzig Prozent aus, wobei die Angehörigen eines Regiments eigene Kirchengemeinden mit eigenen Militärgeistlichen bildeten.

Oft wird der Gegensatz zwischen Friedrich I. und den ihm vorausgehenden brandenburgischen Kurfürsten überbetont. An der Notwendigkeit, dass auch der König von Preußen Steuereinnahmen für seine Politik brauchte, änderte sich nichts. Die Religion war dabei der wichtigste ideologische Faktor, um die Kontinuität der preußischen Herrschaftspraxis abzusichern. Und bereits im 17. Jahrhundert spielte die geistliche Betreuung durch Feld- und Regimentsprediger eine zentrale Rolle für die Schlagkraft der Truppe. „Vor einer Schlacht, die für viele Soldaten das letzte Stündlein war, hatten sie nichts so nötig wie die geistliche Zurüstung durch die Kommunion. Neben der Predigt war die Feier des Abendmahls die wichtigste Aufgabe der Feldprediger.“ (Wallmann 152).

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