Bernd Ingmar Gutberlet - Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte

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Der Journalist witterte eine große Sache. Der Verlag beauftragte ihn, sich an die Erfolg versprechende Geschichte zu machen und stellte eine größere Summe Geldes dafür bereit. Angesichts verschiedener bestätigend verlaufender Nachforschungen zur Herkunftsgeschichte glaubte man, es handele sich tatsächlich um authentisches Material. Bei einem Treffen mit dem »süddeutschen Sammler« einigte man sich auf einen (vorläufigen) Kaufpreis für die (vorerst) 27 Bände: 1,6 Millionen Deutsche Mark.

Bei dem vermeintlichen Sammler handelte es sich, wie sich später herausstellte, um einen umtriebigen Kunstfälscher aus Stuttgart, ein Sachse namens Konrad Kujau, der vor dem Mauerbau in den Westen übergesiedelt war.

Erste Zweifel an der Echtheit der Tagebücher ergaben sich lange, bevor die Titelstory des »Stern« erschien. Aber Verlag und Magazin wollten wohl an die große Entdeckung glauben - wegen der Sensation, wegen des Geldes, wegen der Faszina-tion, Akteure in einer so unglaublichen Enthüllungsgeschichte zu sein. Oder war die Sache schlichtweg nicht mehr aufzuhalten? Jedenfalls erklärte man sich alle Ungereimtheiten, so dass die Authentizität der vermeintlichen Dokumente nicht in Frage gestellt werden musste. Kujau hatte außer den Tagebüchern zusätzliches Begleitmaterial produziert, das als Echtheitsbeleg für die eigentliche Ware dienen sollte.

In einer Pressekonferenz zum Heft Nummer 18, 1983, am 25. April 1983 erfuhr die überraschte Öffentlichkeit von der Entdeckung. Zwar äußerten Fachleute umgehend ihre Zweifel, andere hielten einen solchen Fund jedoch durchaus für möglich. Hatte der Fälscher so gute Arbeit geleistet? Oder bestärkte die Angelegenheit ein deutsches Trauma - das ewige Nachleben der verbrecherischen eigenen Vergangenheit?

Kujau kannte sich zwar einigermaßen aus in der jüngeren deutschen Geschichte, besaß aber offenbar nicht das intellektuelle Format oder den Anspruch, der äußeren Fälschung auch inhaltlich etwas zur Seite zu stellen. Er verließ sich auf nachprüfbare Details, auf Kalenderdaten und harmlose Beschreibungen. Selbst wenn niemand der Fälschungsaktion auf die Schliche gekommen wäre - der Inhalt der Bücher hätte wenig Grundlage geboten, die Geschichte umzuschreiben. Nur dass Hitler die Ausschreitungen der Reichskristallnacht missbilligt und vom legendären Englandflug seines Stellvertreters Rudolf Heß vorab Kenntnis gehabt habe, wollte der Fälscher Glauben machen. Nicht viel für 62 Bände Tagebücher und über neun Millionen Mark. Aber dem Fälscher war auch nicht viel Zeit für seine Arbeit geblieben, denn die ganze Sache hatte sich schnell aufgebläht durch die zur Eile antreibenden Wünsche des Magazins, denen Kujau flugs nachkam - so dass er später vor Gericht von einer »Explosion des Fleißes« sprach.

Das Kartenhaus der Betrüger stürzte schnell ein. Kujau selbst hatte nach späterer Aussage ohnehin nie damit gerechnet, dass die Sache so weit gedeihen würde. Er wurde verhaftet, ebenso der »Stern«-Reporter, der die Sache verfolgt hatte. Sie wurden wegen Betrugs und Urkundenfälschung zu jeweils mehr als vier Jahren Haft verurteilt. Dass an diesem Medien-skandal aber auch die Medien selbst schuld waren, die allzu leichtgläubig und auf der Suche nach Sensation und Auflage einer eher mäßigen Fälschung auf den Leim gingen, liegt auf der Hand. Aber dazu bedurfte es auch einer Öffentlichkeit, die mit solchen Sensationen gefüttert werden will. Dieser Skandal sagt viel über die alte Bundesrepublik und ihre »Informationsgesellschaft« aus - so viel, dass der Regisseur Helmut Dietl den Stoff verfilmte. 1992 wurde »Schtonk« ein Kassenerfolg in den deutschen Kinos und brachte es sogar zu einer Oscar-Nominierung für den besten ausländischen Film.

Berlin-Jubiläum.

Mogelpackung 750-Jahr-Feier?

1987 wurde auf beiden Seiten der damals noch existierenden Berliner Mauer ein großes Stadtjubiläum gefeiert. West- und Ostberlin hatten sich auf ein Geburtstagsdatum geeinigt, um die Feierlichkeiten ausrichten zu können.

Neben all den feierlichen Worten und Gesten gab es aber auch kritische Stimmen, die Zweifel an der Korrektheit des begangenen Datums äußerten. Das mag mit der Berliner Marotte zusammenhängen, die Dinge gerne schlecht zu reden, insbesondere dann, wenn es um die eigene Stadt geht. Völlig grundlos waren die Vorbehalte jedoch nicht.

Im Allgemeinen feiern Städte ihre Jubiläen an Gründungsdaten, zumeist dem Tag der Verleihung des Stadtrechtes. Eine Besiedlung beginnt zwar, bevor ein Ort zur Stadt wird, aber die amtliche Bestätigung und Verleihung von Stadtprivilegien ist ein guter Anlass für Feierlichkeiten. Hier jedoch ergibt sich für die Stadt Berlin ein Problem: Es gibt keine Urkunde über die Verleihung des Stadtrechtes durch die brandenburgischen Landesherren, die Askanier. Vermutlich ist sie schon 1380 beim Brand des Berliner Rathauses zerstört worden. Aber auch andere Urkunden oder Chroniken überliefern nicht, wann Berlin eigentlich gegründet wurde.

Man behalf sich mit der frühesten erhaltenen Erwähnung der Stadt: Aus dem Jahr 1338 existiert eine Urkunde, die einen Abgabenstreit zwischen dem Bischof von Brandenburg und den askanischen Markgrafen beilegte. Der Papst hatte in diesem so genannten »Brandenburgischen Zehntstreit« erfolgreich vermittelt. In dieses Dokument wurde ein Vertrag eingepasst, der das Datum des 28. Oktober 1237 trägt. Darin werden Zeugen aufgeführt, ohne die eine rechtsverbindliche Urkunde im Mittelalter nicht auskam. Einer der Zeugen ist Pfarrer Simeon von Kölln. Kölln und Berlin bildeten damals als Doppelstadt eine Einheit, und so nahm man den Ausstellungstag des Vertrages als Gründungsdatum Berlins und als Rechtfertigung für die aufwändigen Feiern, die Berlin 1987 ausrichtete.

Aber ist das auch korrekt? Man mag den Berliner Stadtvätern zugute halten, dass sie sich in Ermangelung eines eindeutigen Gründungsdatums der Stadt auf einen Zeitpunkt festlegen mussten. Andernfalls hätte Berlin kein Jubiläum feiern können.

Wann genau Berlin und Kölln überhaupt erstmals besiedelt wurden, ist nämlich bis heute nicht geklärt. Historiker und Archäologen vermuten dafür den Zeitraum zwischen 1200 und 1230. Unter der ältesten Kirche Berlins, der Nikolaikirche im gleichnamigen Viertel, befinden sich Fundamente einer vergleichsweise großen Steinbasilika, die wahrscheinlich bereits um 1220 errichtet wurde. Darunter wiederum liegen die Überreste eines Friedhofs, was vermuten lässt, dass eine erste Besiedlung noch weiter zurückliegt. Nun gab es aber neben Berlin auch Kölln, die Schwesterstadt auf der südlichen Spreeinsel (heute Fischerinsel). Kölln wird in der oben genannten Urkunde 1237 erwähnt, Berlin jedoch erst 1244. Als Stadt lässt sich Berlin sogar erst für 1253 nachweisen, denn aus diesem Jahr stammt das älteste erhaltene Stadtsiegel mit dem brandenburgischen Adler und einem Stadttor mit drei Türmen darauf. Das Siegel findet sich auf einer Urkunde, mit der Frankfurt/ Oder das Stadtrecht nach Berliner Vorbild verliehen wird. Wäre nicht dieser erste wirkliche Nachweis der Stadt Berlin als Jubiläum korrekter gewesen? Oder 1247, als die Holzpalisaden, die Berlin und Kölln umgaben, von der ersten Stadtmauer aus Feldstein abgelöst werden? Andererseits geht es bei der Erwähnung Berlins 1244 um einen Propst von Berlin namens Symeon. Dieser Titel wiederum lässt vermuten, dass Berlin damals bereits Stadt war.

Man könnte Berlin ebenso gut deutlich jünger machen. Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts nämlich waren Berlin und Kölln streng genommen zwei selbstständige Städte, die erst seit 1709 zusammen mit drei Neustädten Berlin bildeten. Dann wieder ist bereits die mittelalterliche Doppelstadt KöllnBerlin institutionell vor allem nach außen als Einheit aufgetreten und wahrgenommen worden: Neben den beiden Rathäusern der Teilstädte gab es, zwischen den beiden Städten gelegen, ein gemeinsames Rathaus. So gesehen wäre das Jahr 1307 ein würdiges Geburtsdatum, in dem dieses Rathaus errichtet wurde. Oder noch früher, nämlich 1280, als man begann, Berliner Münzen zu prägen? Die Sache wird umso verwirrender, je länger man nach einer eindeutigen Lösung sucht.

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