Bernd Ingmar Gutberlet - Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte

Здесь есть возможность читать онлайн «Bernd Ingmar Gutberlet - Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: История, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die Stalin-Note von 1952.

Gunst der Stunde nicht ergriffen?

Im Nachhinein sieht eigentlich alles ziemlich eindeutig aus. Nachdem das längst illusorisch gewordene Ideal bundesdeutscher Nachkriegspolitik, die Wiedervereinigung, sozusagen über Nacht wieder auf der Tagesordnung stand, lässt sich die deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte rückblickend schnell, wenn auch vereinfachend zusammenfassen: Nach dem Ende des Krieges und des nationalsozialistischen Systems in Deutschland teilten die Alliierten das besiegte Deutschland auf. Der Kalte Krieg zwischen den Machtblöcken der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion machte die Hoffnung auf eine baldige Wiedervereinigung rasch zunichte, und der Mauerbau von 1961 zementierte die Trennung der beiden deutschen Staaten für jedermann sichtbar - auf Jahrzehnte. Erst unter dem Einfluss der russischen Perestroika und der einsetzenden Erosion des Warschauer Paktes konnte es zu den Ereignissen des Jahres 1989 kommen, mit dem so genannten Mauerfall am 9. November als Höhepunkt und der staatlichen Einheit Deutschlands 1990 als Folge.

Diese Einordnung der deutschen Nachkriegszeit gibt allerdings eine Folgerichtigkeit vor, die jede Möglichkeit anders verlaufender Entwicklungen ausschließt. Immerhin führten alle deutschen Parteien, auch die der DDR, in den Fünfzigerjahren noch das Ziel der deutschen Einheit in ihren Programmen. Beide Staatshymnen beschworen in ihren Texten die Einheit des Vaterlandes. Die Frage eines Friedensvertrages war damals noch Gegenstand der Politik und, im Unterschied zu später, auch ein Thema innerhalb der Bevölkerung. Und zu-mindest nach außen vertraten die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges die Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands durchaus als Option. Hatte es also vor 1989 wirklich keine Chance gegeben, die beiden Hälften des Landes wieder zusammenzuführen?

Am 10. März 1952 übergab der stellvertretende Außenminister der Sowjetunion den Botschaftern der drei Westmächte in Moskau drei gleich lautende Noten. Seither ist über diesen Vorstoß der UdSSR immer wieder, oft erregt und meistens kontrovers, diskutiert worden. Inhalt dieser Note war Stalins Angebot, gemeinsam über einen Friedensvertrag zu verhandeln und Deutschland wieder zu staatlicher Einheit zu verhelfen: Als neutrales, demokratisches Land außerhalb der Blöcke, aber mit dem Zugeständnis einer stehenden Nationalarmee. Er machte allerdings die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als deutsche Ostgrenze zur Bedingung - und die staatliche Neutralität.

War dieses Angebot ernst gemeint? Hätten die Sowjets ein unabhängiges und wiedervereinigtes, aber bürgerliches und neutrales Deutschland akzeptiert und die jüngst gegründete DDR geopfert? Oder war die berühmte »Stalin-Note« vom März 1952 ein raffinierter propagandistischer Versuch, den Westkurs der Adenauer-Regierung zu torpedieren? Möglicherweise hatte die Aktion auch nur darauf abgezielt, die öffentliche Diskussion in der Bundesrepublik zu beeinflussen und den dort bestehenden Widerstand gegen die Wiederbewaffnung zu unterstützen - beziehungsweise auszunutzen. Immerhin kam die Offerte zu einem Zeitpunkt, als Konrad Adenauer zielstrebig die Integration der Bundesrepublik in das westliche System verfolgte, der Beitritt zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) unmittelbar bevorstand und die damit verbundene Wiederbewaffnung innenpolitisch durchaus noch kontrovers diskutiert wurde. Und die Tatsache, dass die StalinOfferte von den Westmächten nicht einmal ernsthaft geprüft wurde, bevor man sie ablehnte, sprach für viele Zeitgenossen eindeutig für die Voreingenommenheit der Westmächte. Nicht einmal nach Stalins Zustimmung zu freien gesamtdeutschen Wahlen in einer zweiten Note Anfang April beschäftigte man sich ernsthaft mit dem Angebot der Sowjets. War den Westmächten wie Bundeskanzler Adenauer die West-Integration wichtiger als die staatliche Einheit?

Mit dem Ende der Sowjetunion, seit Beginn der Neunzigerjahre, wurden in Moskauer Archiven erstmals Dokumente zugänglich, die Aufschluss über die wahren Absichten der Sowjetführung 1952 versprechen. Seitdem befassen sich auch Zeitgeschichtler wieder verstärkt mit der Kernfrage zur StalinNote: Hätte Stalin ein wiedervereinigtes, neutrales Deutschland außerhalb des sowjetischen Einflusses in Kauf genommen? Haben also die Adenauer-Regierung und vor allem die Westalliierten sein Angebot vorschnell als Finte abgelehnt? Anhand der neuen Quellen erhoffte man sich einen endgültigen Aufschluss über die Ereignisse von damals.

Aber so wie in den Fünfzigerjahren Politiker im Bundestag erbittert darüber stritten, wer was wo falsch oder richtig gemacht habe, ob die Adenauer-Regierung eine Chance vertan oder die Oppositionspolitiker an einer neuen Dolchstoßlegende strickten, so streiten weiterhin Historiker über die Interpretation der Ereignisse und Dokumente um die Stalin-Note. Bis heute gehen die Meinungen der Historiker weit auseinander, und der interessierte Laie muss sich zwischen den höchst unterschiedlichen Forschungsergebnissen eine eigene Meinung bilden.

Politisch gesehen mag die Frage der verspielten Chance knapp vierzig Jahre vor der wirklichen Wiedervereinigung ihren Sinn verloren haben. In den Augen eines Historikers aber hat die Frage, wie es eigentlich gewesen ist, immer ihre Berechtigung. Emotional besetzte Themen, die noch immer eine gewisse politische Brisanz haben, gibt es in der Zeitgeschichte immer wieder. So auch im Falle der Stalin-Note von 1952. Die vertane Chance liegt zumindest in der mangelnden Auslotung darüber, wie ernst es Moskau damals mit diesem Angebot war. Dann jedenfalls fiele es heute leichter, sich für eine Wertung zwischen den Etiketten »verpasste Chance« und »bloße Legende« zu entscheiden.

Volksaufstand.

Im Westen Gedenken, im Osten Tabu

Ausgelöst durch Proteste von Berliner Arbeitern auf einer Baustelle am Krankenhaus Friedrichshain, artikulierten seit dem 15. Juni 1953 Arbeiter in der ganzen DDR ihren Protest gegen die von der SED verfolgte, so genannte »neue Politik«. Wie andere sozialistische Staaten versuchte auch die DDR, das Wirtschaftswachstum mittels neuer Wege zu beschleunigen -letztlich auf dem Rücken der Arbeiter. Aus deren Ablehnung der jüngst verhängten Normenerhöhungen und abermaligen Lohnkürzungen wurden Streiks, und schließlich eine landesweite Erhebung breiter Bevölkerungskreise gegen die Regierung. West wie Ost waren überrascht von den plötzlichen Entwicklungen. Die DDR-Regierung erwies sich als unfähig, einlenkend zu reagieren, solange es noch möglich war. Als der Sturz des DDR-Regimes unmittelbar bevorzustehen schien und Präsident wie Regierungschef bereits im sowjetischen Hauptquartier Zuflucht gefunden hatten, griff der »große Bruder« ein: Am Mittag des 17. Juni verhängte der sowjetische Stadtkommandant den Ausnahmezustand über Berlin und russische Truppen beendeten die Kämpfe gewaltsam. Der Westen schaute gelähmt zu, gezwungen untätig zu bleiben.

Nach der Niederschlagung der Proteste lautete die offizielle DDR-Lesart der Ereignisse zunächst, es habe sich um einen vom Westen gesteuerten faschistischen Putschversuch gehandelt. Den Vorwurf der »imperialistischen Provokation« nahm man später wieder zurück, die Anschuldigungen gegen »Konterrevolutionäre« wurden jedoch aufrechterhalten. Die von den Arbeitern kritisierten Bestimmungen wurden zwar später ausgesetzt, die Tage im Juni aber wurden zu einem jahrzehntelang wirkenden Tabu. Insbesondere dass es sich von Anfang an um politische Forderungen gehandelt hatte und nicht um bloßen sozialen Protest aufgrund der schwierigen Lebensverhältnisse, wurde unter den Teppich gekehrt.

Der westdeutsche Bundestag hingegen fasste schon am 1. Juli 1953 den Beschluss, den 17. Juni zum gesetzlichen Feiertag zu machen. Während die CDU einen »nationalen Gedenktag« für ausreichend hielt, wollte die SPD einen deutschen Nationalfeiertag. Man einigte sich auf einen Kompromiss. Der SPD ging es um die Betonung des Einheitswillens und die heroische Auflehnung der ostdeutschen Arbeiterschaft. Die CDU unter Adenauer hingegen war auf die Westintegration fixiert.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte»

Обсуждение, отзывы о книге «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x