Bernd Ingmar Gutberlet - Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte

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Im Ersten Weltkrieg kam der Insel als Flottenstützpunkt große strategische Bedeutung zu, und nach der deutschen Niederlage 1918 wurden die militärischen Anlagen geschleift. In den Dreißigerjahren wurde Helgoland dann erneut militärisch ausgebaut: als Marinehafen mit U-Boot-Bunker, Flakturm und einem riesigen Munitionsdepot.

Kurz nach Kriegsende besetzten britische Truppen die wegen der schweren Luftangriffe in Mitleidenschaft gezogene Insel, die evakuierten Bewohner durften nicht in ihre Heimat zurückkehren. Die Engländer gingen so weit, die Gemeinde Helgoland rechtlich aufzulösen und die Insel direkt der Royal Navy zu unterstellen. Bis 1952 weigerte sich die Regierung Ihrer Majestät kategorisch, Helgoland an Deutschland zurückzugeben, stattdessen bombardierte man die Insel weiter - zu Versuchszwecken, wie es hieß.

Die schwersten Zerstörungen brachten die Bombenabwürfe vom 18. April 1947: Fast 7000 Tonnen Sprengstoff aus Beständen der deutschen Wehrmacht, zum Teil schon auf der Insel gelagert, erschütterten Helgoland, ein Viertel der Steilküste wurde ins Meer gerissen, die Insel war von Kratern übersät -eine Katastrophe, vor allem für die Insulaner, die weiter auf eine Rückkehr gehofft hatten. Die Explosionen waren bis aufs Festland zu hören, und von Cuxhaven aus konnte man eine riesige Rauchwolke aufsteigen sehen.

Viele Experten hatten befürchtet, die Insel würde bei diesem Angriff völlig zerstört werden, und in Deutschland hält sich bis heute die Überzeugung, die Briten hätten genau dies mit ihrer Aktion beabsichtigt: Fakten schaffen, um die Insel nicht doch noch zurückgeben zu müssen. Warum sonst dieser Angriff, der die bis dahin schwerste, je durch konventionellen Sprengstoff ausgelöste Detonation auslöste?

Aber die heute zugänglichen Akten des britischen »Public Record Office« bestätigen diese Vermutung nicht. Den Briten ging es darum, alle verbliebenen militärischen Anlagen zu zerstören, die den Krieg und die bisherigen Angriffe überstanden hatten: Vor allem der U-Boot-Bunker und die ausgedehnten Anlagen im Inneren der Insel sollten für immer unbrauchbar gemacht werden. Zwar gaben die Briten die Insel fünf Jahre später nur auf diplomatischen Druck und höchst widerwillig zurück. Aber Großbritannien hatte nicht beabsichtigt, die raue Insel in Grund und Erdboden zu bomben.

Marshall-Plan.

»Größtes Projekt internationaler Zusammenarbeit«?

Am 5. Juni 1947 hielt der US-amerikanische Außenminister George C. Marshall an der Harvard University einen Vortrag. Er kündigte umfangreiche Aufbauhilfe-Maßnahmen für das noch immer unter den wirtschaftlichen Folgen des Krieges leidende Europa an, das »European Recovery Program«. Noch heute gilt das besser unter dem Namen »Marshall-Plan« bekannte Programm als Synonym für erfolgreichen wirtschaftlichen Wiederaufbau. Und fast immer, wenn heutzutage ein Land mit massiven wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat, wird der Ruf nach einem »neuen Marshall-Plan« laut. Das forderte Bundesaußenminister Genscher im März 1990 für die DDR, das verlangte die serbische Reformregierung nach dem Ende der Ära Milosevic, und ähnlich beurteilten viele deutsche Politiker und Kommentatoren das Ergebnis der Geberkonferenz, die im Januar 2002 für das soeben befriedete Afghanistan abgehalten wurde.

Das Wundermittel Marshall-Plan wird vor allem in Deutschland mit Vorliebe beschworen, denn hier hat dieser Name einen besonders guten Klang. Mit dem Wirtschaftsprogramm nach dem Zweiten Weltkrieg verbindet die Aufbaugeneration in Westdeutschland das Wirtschaftswunder, die Währungsunion und auch die politische Rückkehr Nachkriegsdeutschlands auf die internationale politische Bühne.

Weil der Marshall-Plan in der öffentlichen Wahrnehmung untrennbar mit dem berühmten westdeutschen Wirtschaftswunder der frühen Fünfzigerjahre verbunden ist, wird hierzulande oft übersehen, dass er keineswegs allein für Westdeutsch-land entworfen wurde oder seine Gelder nur dorthin geflossen wären.

Die USA hatten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sehr bald erkannt, dass Europa sich von den wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges nur erholen konnte, wenn auch Deutschland die Möglichkeit gegeben wurde, sich zu entwickeln. Deshalb kam der berüchtigte Morgenthau-Plan nicht zur Anwendung. Der nach dem US-amerikanischen Finanzminister benannte Plan hatte noch 1944 vorgesehen, Deutschland nach der längst absehbaren Niederlage zu zerteilen und zu einem politisch wie ökonomisch bedeutungslosen Agrarland zu machen - auf dass es nie wieder gefährlich werde. Als aber 1947 der ehemalige US-Präsident Hoover das besetzte Deutschland besuchte, das gerade einen außerordentlich strengen Winter hinter sich hatte, war er schockiert von den Verhältnissen im Land. Zurück in Amerika, forderte er mit Nachdruck, Deutschland müsse wieder auf die Beine geholfen werden.

Zunächst versuchte man, eine gemeinsame Wirtschaftspolitik aller Besatzungsmächte durchzusetzen, Deutschland zu entlasten und den wirtschaftlichen Wiederaufbau zu fördern. Das scheiterte jedoch an der Sowjetunion.

Außerdem konnte man in Europa kaum vermitteln, den besiegten ehemaligen Feind zu unterstützen, ohne den unschuldig vom Krieg betroffenen Ländern des Alten Kontinents ebenfalls unter die Arme zu greifen. Daher ging man zu der Strategie über, die Wirtschaftskraft Europas als Ganzes wiederherzustellen, Deutschland darin zu integrieren und so seinen Aufschwung zu ermöglichen. Europa sollte insgesamt in das neue Weltwirtschaftssystem unter US-amerikanischer Führung eingebunden werden.

Vor Beginn war man sich in den USA uneinig über die Frage, ob die UdSSR und die Länder ihrer Einflusssphäre zur Teilnahme eingeladen werden sollten. Die Sowjetunion und einige osteuropäische Länder signalisierten jedoch überraschenderweise Interesse. Eine Außenministerkonferenz zum Thema scheiterte jedoch, da die UdSSR die amerikanischen Auflagen als unvereinbar mit ihrer Souveränität betrachtete.

Die Ablehnung der Sowjetunion zog die Absage aller osteuropäischen Staaten nach sich.

Das bis dahin größte Projekt internationaler wirtschaftlicher Zusammenarbeit trat im April 1948 in Kraft. Neben Deutschland waren 15 weitere europäische Staaten beteiligt, darunter die Alliierten Großbritannien und Frankreich. Aber auch Island und die Türkei, Dänemark, Österreich oder die Niederlande waren unter den Teilnehmerstaaten des »European Recovery Program«. Nur ungefähr zehn Prozent der bereitgestellten Gelder flossen nach Deutschland, die Siegermächte Frankreich und Großbritannien erhielten erheblich mehr. Allein ein Viertel der Gelder wurde in Großbritannien ausgegeben.

Der Marshall-Plan war außerdem nicht, wie häufig angenommen, ein von den USA finanziertes Hilfsprogramm. Bedingung der Amerikaner war, dass die teilnehmenden Länder ein gemeinsames Wirtschaftsprogramm auf die Beine stellten, für das sie Gelder aus den Vereinigten Staaten erhielten. Die Unterstützung bedeutete auch nicht, dass Deutschland von seinen Reparationszahlungen befreit worden wäre. Entlastend war jedoch das Zugeständnis, die Kredite in eigener Währung zurückzuzahlen.

Zwar war der Marshall-Plan die Grundlage für den Wiederaufbau und die Westintegration, die zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland und ihrem Aufstieg als westliche Wirtschaftsmacht führte. Er war aber keineswegs so erfolgreich, wie gemeinhin angenommen wird. Sein Ziel, die europäischen Volkswirtschaften in vier Jahren zum außenwirtschaftlichen Gleichgewicht zu führen, misslang.

Daneben wird der Marshall-Plan auch gerne als Voraussetzung für die europäische Integration herangezogen. Schließlich hätten die europäischen Staaten erstmals umfassend wirtschaftlich zusammengearbeitet. Aber der Wahrheit kommt näher, dass die USA die Europäer zu ihrem Glück drängen mussten. Gegen die Einrichtung supranationaler Einrichtungen stand noch immer der alte Egoismus der Nationalstaaten. Und auch mit dem Wirtschaftswunder im Gefolge der deutschen Währungsreform hat der Marshall-Plan wenig zu tun, denn die wirtschaftlichen Auswirkungen des Programms kamen erst Jahre später zum Tragen.

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