Bernd Ingmar Gutberlet - Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte

Здесь есть возможность читать онлайн «Bernd Ingmar Gutberlet - Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: История, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die Vollzugsbeamten fanden Jan Carl Raspe auf seinem Bett sitzend, den Rücken an die Wand gelehnt, in der rechten Hand eine Pistole, am Kopf eine Wunde, aus der Blut floss. Er war bewusstlos, zwei Stunden später starb er. Andreas Baader hatte sich ebenfalls erschossen, er lag tot in einer Blutlache auf dem Fußboden seiner Zelle, neben sich eine weitere Pistole.

Gudrun Ensslin hatte sich mit dem Lautsprecherkabel ihres Plattenspielers am Fenster ihrer Zelle erhängt. Nur Irmgard Möller, die sich mit einem gewöhnlichen Besteckmesser Stichwunden zugefügt hatte, überlebte den Suizidversuch.

Aber hatten sich die Anführer der RAF wirklich umgebracht? Waren sie nicht vielleicht ermordet worden, so unwahrscheinlich das angesichts der Umstände auch scheinen mochte? Hatte der Staat nicht allen Grund, sich der Männer und Frauen zu entledigen, die die Bundesrepublik wie niemals zuvor herausgefordert hatten?

Dazu kamen die unglaublichen Vorkommnisse im Sicherheitstrakt der Justizvollzugsanstalt: Die vier Häftlinge, die unter Kontaktsperre standen, hatten alle vom Ausgang der Entführung in Mogadischu erfahren. Sie waren in der Lage gewesen, sich daraufhin über einen kollektiven Selbstmord zu verständigen. Und wie waren die beiden Männer zu ihren Waffen gekommen? Wieso hatte niemand die Schüsse gehört, wo doch sogar eine Justizbeamtin in dem Stockwerk der Terroristen ein eigenes Dienstzimmer hatte? Auch keiner der anderen Häftlinge im sechsten Stock hatte die vier Schüsse gehört, die insgesamt abgefeuert wurden.

Hinzu kamen die Aussagen der einzigen Überlebenden, Irmgard Möller. Ihrer Schilderung zufolge hatte sie gegen fünf Uhr morgens ein Knallen und Quietschen gehört, als fiele etwas herunter. Das »Attentat« selbst, wie sie es nannte, habe sie nicht wahrgenommen, sie sei erst am Morgen auf der Bahre wieder zu sich gekommen. Eine Absprache zum Selbstmord unter den Häftlingen habe es nicht gegeben.

Um allen internationalen Mutmaßungen über zweifelhafte Vorkommnisse im Hochsicherheitstrakt von Stuttgart-Stammheim begegnen zu können, entschied die Bundesregierung, ausländische Gutachter einzusetzen, um die Todesfälle zu untersuchen. Nach der Obduktion ließen die fünf Gutachter mitteilen: »Die bisherigen Ermittlungen bei allen drei Toten sprechen nicht gegen Selbstmord, sondern lassen sich alle durch Selbstmord erklären.«

Der nach Bagdad geflohene Teil der RAF-Mitglieder hörte vom Ausgang der Flugzeugentführung und den Toten in Stammheim. Für einige von ihnen war klar, dass das Ganze eine staatlich initiierte Hinrichtung gewesen war. Andere sprachen von einem Selbstmord als politischem Akt.

Die These vom Mord, mit dem die drei Stuttgarter RAF-Insassen staatlicherseits »erledigt« worden waren, verbreitete die »Rote Armee Fraktion« in ihren Verlautbarungen. Alle Indizien, die für Selbstmord sprachen, waren danach inszeniert, ebenso jede Ungereimtheit oder Schlamperei, die bei den Ermittlungen zutage trat. Und davon gab es genug, so dass sich ein breiter Raum für Spekulationen auftat. Wurden die Häftlinge also ermordet? Mit Schalldämpfern, die später entfernt wurden? Hatte daher niemand in der Haftanstalt Schüsse gehört?

Die Ermittlungen ergaben trotz aller Ungereimtheiten, dass die drei Terroristen Selbstmord begangen hatten. Aber hatte das Ergebnis nicht schon festgestanden, bevor die Ermittlungen überhaupt begonnen hatten? Die Aussagen der Überlebenden Irmgard Möller taten ein Übriges, um viele am Ergebnis zweifeln zu lassen. Und dann war da noch die Frage, ob die RAF-Insassen weiter abgehört wurden, nachdem es deswegen schon früher einen Skandal gegeben hatte. Dass die Häftlinge ein eigenes Kommunikationssystem aufgebaut hatten, ohne dass die Behörden davon Kenntnis gehabt haben sollen, schien mehr als unwahrscheinlich.

Neue Hinweise ergänzten das Bild, nachdem im Zuge der Auflösung der DDR und der deutschen Wiedervereinigung weitere Terroristen gefasst wurden, die in der DDR Unterschlupf gefunden hatten. Am wahrscheinlichsten ist, dass die RAF, durch die Stammheimer Todesfälle in eine Krise geraten, die Legende vom Mord nutzte, um den weiteren Kampf zu rechtfertigen. Die ehemaligen RAF-Mitglieder Brigitte Mohnhaupt und Peter Jürgen Boock hingegen waren schon am Morgen nach der Entdeckung der Leichen überzeugt, dass es sich um Selbstmord gehandelt hatte. Die beiden wussten auch, wie die Waffen in die Zellen gelangt waren: Zwischen den Aktendeckeln der Papiere, die die Anwälte zu ihren Terminen mit den Häftlingen in die Haftanstalt mitbrachten.

In den meisten Ermittlungsverfahren bleiben am Ende eini-ge Details unklar. Dabei bildet der Fall der Toten von Stammheim keine Ausnahme. Das allein ist aber noch kein Grund, die Untersuchungsergebnisse anzuzweifeln. Ebenso wenig belegt die Mutmaßung, die Behörden hätten natürlich vertuschen wollen, dass Morde stattgefunden haben. Die Waffen von Baader und Raspe waren hinter einer Fußleiste beziehungsweise im Inneren eines Plattenspielers versteckt gewesen. In einer Zelle fand man ein kleines Transistorradio, durch das die Gefangenen vom Ausgang der Geschehnisse in Mogadischu hatten erfahren können. Der handwerklich geschickte Raspe hatte außerdem ein Kommunikationssystem zwischen den Zellen eingerichtet.

Ungeklärte Details, Ungereimtheiten und Platz für Spekulationen bleiben bestehen. Doch noch mehr als zur Zeit der Ermittlungen scheint heute die wahrscheinlichste Erklärung, dass die vier Häftlinge über ihre interne Kommunikationsanlage den kollektiven Selbstmord verabredet hatten, nachdem die RAF-Aktion in Mogadischu fehlgeschlagen war.

Hitler-Tagebücher.

»Größte journalistische Sensation«?

Der ganze Schwindel währte eigentlich nur ein paar Tage, aber er hielt die gesamte Republik in Atem: Zwischen dem 25. April und dem 6. Mai 1983 musste der informierte Zeitungsleser und TV-Zuschauer davon ausgehen, findigen Journalisten des Hamburger Magazins »Stern« sei ein unglaublicher Coup gelungen: Die Entdeckung der Tagebücher Adolf Hitlers. Die jüngere deutsche Geschichte müsse neu geschrieben werden, verkündete das Magazin. Eine sensationelle Entdeckung wollte man gemacht haben. Am Ende aber stellte der Bundesinnenminister höchstselbst fest, dass es sich bei den vorliegenden Kladden zweifelsfrei um Fälschungen handele. Das Bundesamt für Materialprüfung und sogar das Bundeskriminalamt hatten Gutachten erstellt. Daraufhin ging die Auflage des Magazins um 150 000 zurück, der Konzern nannte die Affäre eine »schlimme Geschichte«, die Journaille wurde belächelt oder beschimpft. Und die Republik ging wieder zur Tagesordnung über.

Wie kam es nur, dass alle Beteiligten und für kurze Zeit auch die deutsche Öffentlichkeit glauben wollten, ein verspätetes Erbe des »Führers« sei aufgetaucht? Im Nachhinein lässt sich leicht spotten: Es gab bis dahin keine Hinweise darauf, dass Hitler überhaupt ein Tagebuch geführt hatte. Schon der auffällige Fehler, den Kunstledereinband statt mit den Initialen »AH« für Adolf Hitler mit dem Kürzel »FH« zu versehen, hätte die journalistischen Detektive zu Skepsis veranlassen sollen: Der umtriebige Fälscher hatte eine verschnörkelte Schrifttype zum Vorbild genommen, aber das F für ein A gehalten.

Oder die Tatsache, dass eher belanglose und längst bekannte Dinge vermerkt waren, aber keine Aufsehen erregenden Details aus der Gedankenwelt Hitlers oder gar brisante Informationen aus dem engsten Zirkel der Macht. Dazu kamen offiziell anmutende Eintragungen, die nicht zu einem Tagebuch passen. Und schließlich Begleitschreiben, angeblich von der NSDAP - geschrieben mit einer Schreibmaschine, deren Schrifttype erst Mitte der Fünfzigerjahre hergestellt wurde.

Vielleicht war es die aufregende und zunächst glaubwürdig klingende Herkunftsgeschichte, die vortrefflich als Köder wirkte. Ein privat an antiquarischen NS-Devotionalien interessierter Redakteur des »Stern«, Besitzer der einstigen Yacht Görings, hatte bereits 1980 das Angebot erhalten, einen Band der angeblich aufgetauchten Hitler-Tagebücher zu kaufen. Davon gebe es noch mehr, hieß es, die brisante Fracht eines kurz vor Kriegsende bei Dresden abgestürzten Flugzeugs mit Kisten aus der Berliner Reichskanzlei an Bord habe aus 27 Bänden bestanden. Man wolle sie in Klaviertransporten für den Westen nach und nach aus der DDR herausschmuggeln. Ein hoher Offizier der Volksarmee sei an der Angelegenheit beteiligt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte»

Обсуждение, отзывы о книге «Irrtümer und Legenden der deutschen Geschichte» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x